Kriegs- und Friedensliteratur
Wichtige Neuerscheinungen 2008
Auf dieser Seite werden wichtige Bücher bzw. Zeitschriftenartikel aus dem Themenbereich "Krieg, Frieden, Friedenswissenschaft, Friedensbewegung" vorgestellt, wenn möglich auch rezensiert oder zumindest kurz kommentiert. Einschlägige Bücher, die uns zugesandt werden, werden umgehend in die Literaturliste aufgenommen.
Bücher anderer Jahre:
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Parag Khanna: Der Kampf um die zweite Welt. Imperien und Einfluss in der neuen Weltordnung
Berlin Verlag: Berlin 2008, 623 Seiten, 26,00 EUR; ISBN-10 382700599X; ISBN-13 9783827005991
Klappentext
Aus dem Englischen von Thomas Schmidt. Innerhalb weniger Jahre hat sich das geopolitische Gefüge des noch jungen 21. Jahrhunderts dramatisch gewandelt. Neue Konstellationen sind plötzlich denkbar oder schon Realität. Neben der angeschlagenen Supermacht USA schicken sich zwei weitere Global Player an, ihre Interessen und ihren Einfluss bei der Gestaltung der zukünftigen Weltordnung geltend zu machen: die Europäische Union und China. Das Augenmerk dieser sehr unterschiedlichen "Imperien" neuen Stils liegt dabei vor allem auf den Staaten der Zweiten Welt - jener großen und doch erstaunlich unterschätzten Gruppe von Ländern, in denen der Wohlstand der Ersten Welt auf das Elend der Dritten Welt prallt. Die strategische und ökonomische Bedeutung dieser Staaten in Osteuropa, Zentralasien, Lateinamerika, dem Nahen Osten und in Ostasien ist laut Parag Khanna kaum zu überschätzen. Die Art und Weise, wie sie auf die Herausforderungen der Globalisierung und auf die Avancen der drei "Imperien" reagieren, wird entscheidend für die zukünftige Weltordnung sein.
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Corry Guttstadt: Die Türkei und die Juden und der Holocaust
Assoziation A: Berlin/Hamburg 2008, 516 Seiten, 26 Euro; ISBN 978-3-935936-49-1
Klappentext
Die erste Generation türkischer Migranten in Westeuropa war mehrheitlich jüdisch. 20 bis 30.000 Juden türkischer Herkunft lebten während der Zwischenkriegszeit in verschiedenen europäischen Ländern, wo sie eigene sephardische Gemeinden gründeten. Obwohl viele von ihnen Opfer der Schoah wurden, wurden sie in der internationalen Holocaustforschung bislang kaum berücksichtigt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der widersprüchlichen Politik der Türkei, die zwar einerseits verfolgten deutsch-jüdischen Wissenschaftlern und Künstlern Exil gewährte, andererseits jedoch wenig unternahm, um ihre im NS-Machtbereich befindlichen jüdischen Staatsbürger zu retten. Auch innerhalb der Türkei wurden Juden durch eine Sondersteuer faktisch ihres Besitzes beraubt, so dass die Mehrheit der verbliebenen Juden der Türkei nach Gründung des Staates Israel dorthin emigrierte. Das Buch schließt nicht nur eine wichtige Forschungslücke, sondern erhält vor dem Hintergrund eines erstarkten Antisemitismus in der Türkei sowie der Diskussion um das Holocaustgedenken in der Migrationsgesellschaft eine besondere Aktualität.
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Etienne Fopa: UNO in Afrika: Die Bedeutung der UNO und die "Fondation Hirondelle" für eine Friedensförderung durch Medien
Europäischer Universitätsverlag: Bochum 2008, 166 Seiten, EUR 19,90; ISBN-10: 3899662709; ISBN-13: 978-3899662702
Kurzbeschreibung
Die Charta der Vereinten Nationen bietet einige Mittel der Friedenswahrung, in Afrika sind alle diese Mittel schon angewandt worden. Dennoch ist ein umfassender Friede nicht abzusehen. Nun ist eine aktive Rolle der Medien gefragt. "Journalisten statt Soldaten", so könnte man die neuen Maßnahmen der Friedenförderung im heutigen unruhigen Kongo bezeichnen. Die Stiftung Hirondelle ist eine Initiative zur Friedenssicherung und Völkerverständigung mit Hilfe des Radios. Aus diesem Grund wurde das Konzept "Radio Okapi" entwickelt, welches im Krisengebiet mittlerweile einen hohen Bekanntheitsgrad hat. Mit Radio Okapi, das flächendeckend in einem Land der Größe Westeuropas aufgebaut wurde, geht die Chance einher, das Grundrecht auf Information durchzusetzen: ein bedeutender Schritt in Richtung Friedensförderung und Deeskalierung. Dieses Buch analysiert erstmals, wie Medien auf dem schwarzen Kontinent die Entwicklung von Demokratie befördern können.
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Kurt Finker: Der Dämon kam über uns. Faschismus und Antifaschismus im Geschichtsbild und in der Geschichtsschreibung Westdeutschlands (1945-1955). Hg. v. Friedrich-Martin Balzer. Mit einem Geleitwort von Otto Köhler
Pahl-Rugenstein Verlag, Bonn 2008; 385 S., br., 24,90 €.; ISBN-10: 3891444036; ISBN-13: 978-3891444030
»Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch« (Bert Brecht). Für den Historiker ist »Schoßforschung« (Helmut Ridder) bei der Entstehung des »Dritten Reiches« ebenso unerläßlich wie bei der Entstehung der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1949. Nur so werden »Aspekte struktureller Identität oder Kontinuität von Faschismus und Bundesrepublik« (W.F. Haug) sichtbar.
Kurt Finkers Buch öffnet den Blick in den Abgrund der allgemeinen
Verdrängung und Verfälschung über die historische Wahrheit von
Faschismus und Antifaschismus in Westdeutschland in den ersten 10 Jahren nach 1945. So suchte z.B. der ehemalige Gestapochef Rudolf Diels 1950 zu beweisen, »daß nach achtzehn Monaten legalen Regierens im Juni 1934 ein Dämon Hitler überfallen hat. Hitler nahm dann in Gestalt des gefallenen Engels Luzifer das deutsche Volk in seinen Griff. Das aber ist in der Formation, in der es sich Hitler ergab, als Riese, längst tot und von einem neuen besseren deutschen Volk ersetzt. Dieses Volk hat mit dem versunkenen Regime überhaupt nicht zu tun. Hier schließt sich der Kreis von 1950 zu 2005, vom Gestapochef Rudolf Diels zum Bundesverfassungsrichter Udo di Fabio.« (Aus dem Geleitwort von Otto Köhler)
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Raul Zibechi: Bolivien - Die Zersplitterung der Macht. Mit einem Vorwort von John Holloway
Hamburg: Edition Nautilus, 2008, 192 Seiten, 15,90 Euro; ISBN 978-3-89401-591-6
Der Autor untersucht die Aufstände, Rebellionen und Mobilisierungen, die zum Aufstand im Oktober 2003 geführt haben, der mit dem Sturz des neoliberalen Präsidenten Losada endete und letztendlich zum Wahlsieg von Evo Morales führte.
Wie löst die soziale Mobilisierung die Institutionen auf – sowohl die staatlichen als auch die der Parteien und Gewerkschaften? Die Antwort findet Zibechi in der Ausdehnung der kommunitären Entscheidungs- und Aktionsformen und in der zentralen Rolle der nachbarschaftlichen Gemeinschaft. Die indigene Tradition findet sich hier ebenso wie die Erfahrung der Migranten in den modernen Großstädten. - Ein Beitrag zur Lösung von Staats- und Finanzkrisen. (Verlagswerbung)
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Enzo Traverso: Im Bann der Gewalt. Der europäische Bürgerkrieg
1914-1945
Siedler Verlag: München 2008, 400 S., geb., 24,95 €.; ISBN-10 3886808858; ISBN-13 9783886808854
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Klaus Hemmo: Kalaschnikows zerstört – Konflikt beigelegt? Europäische Spannungsgebiete im 21. Jahrhundert
Novumverlag, Wien 2008. 194 S., br., 15,90 EUR; ISBN: 978-3-85022-387-4
Klappentext
Die umstrittene Unabhängigkeitserklärung des Kosovo hat im Frühjahr 2008 die fast schon erloschene Glut der europäischen Nationalitätenkonflikte wieder angefacht, im benachbarten Bosnien ebenso wie „befriedeten“ Tschetschenien. Auch wenn die Flammen nicht noch einmal auflodern, einen stabilen Frieden gibt es bisher weder dort noch im Baskenland, in Nordirland oder auf Zypern. Warum sind Feindschaft und Misstrauen in diesen Spannungsgebieten so schwer zu überwinden?
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Felicia Langer: Um Hoffnung kämpfen - Was die alternative Nobelpreisträgerin bewegt
Lamuv Verlag, Göttingen 2008, 144 Seiten, 9,90 Euro; ISBN 978-3-88977-688-4
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Gregor Schirmer: Lissabon am Ende - Kritik der EU-Verträge
Kai Homilius Verlag, Berlin 2008, 120 Seiten, 7,50 Euro; ISBN: 3897064022
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Michael Zeuske: Von Bolívar zu Chávez. Die Geschichte Venezuelas
Rotpunktverlag: Zürich 2008, 619 Seiten, 34 Euro; ISBN 978-3-85869-313-6
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Berndt Georg Tamm: Der Dschihad in Asien. Die islamische Gefahr in Russland und China
dtv, München, 2008, 280 S., br., 15 EUR.; ISBN 978-3-423-24652-1
Islamisten bedrohen nicht nur Europa und die USA, sondern auch die asiatischen Länder. Viele Muslime, die in China, Russland und den zentralasiatischen Staaten leben, wenden sich islamischen Extremisten zu. Diese planen, von dort aus einen globalen Kalifatstaat zu errichten, so dass weltweit das islamische Gesetz gilt. Zentralasien ist durch seine Rohstoffe und Pipelines von großer Bedeutung für den Westen, daher betrifft es auch uns, wenn dort Islamisten an die Macht kommen. Berndt Georg Thamm schildert die Entwicklungen und die Konflikte, die sich in den Ländern vor Ort abzeichnen und erläutert deren Auswirkungen auf den Westen.
Der Autor führte zahlreiche Gespräche mit Sicherheitsexperten und Diplomaten aus Russland und China. Seine Darstellung der gegenwärtigen Situation und der möglichen Entwicklungen basiert auf dieser fundierten Recherche. So ist es ihm auch möglich, statt der bekannten westlichen Einschätzung die Perspektive der betroffenen Länder in den Vordergrund zu stellen.
(Aus der Verlagsankündigung)
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Johannes M. Becker, Herbert Wulf (Hg.): Zerstörter Irak - Zukunft des Irak? Der Krieg, die Vereinten Nationen und die Probleme eines Neubeginns
LIT-Verlag, Münster-Hamburg-Berlin-Wien-London-Zürich 2008, br., 296 S., 24.90 EUR; ISBN 978-3-8258-1200-3 (Schriftenreihe zur Konfliktforschung Bd. 24)
Der Irak-Krieg hat seit dem 19. März 2003 ein ungeheueres menschliches, wirtschaftliches und politisches Desaster angerichtet. Er hat Millionen vertrieben, eine Volkswirtschaft zerstört, eine andere in tiefe Verschuldung getrieben. Er hat die Privatisierung des Krieges ungeahnt vorangetrieben. Die Rolle der Medien im Krieg muss neu geschrieben werden. "Zerstörter Irak - Zukunft des Irak" beleuchtet Geschichte, Gegenwart und mögliche Perspektiven des umkämpften erdölreichen Landes. Eine reformierte UNO muss bei der nichtmilitärischen Konfliktregelung eine dominante Rolle spielen.
(Verlagsankündigung)
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Karl Martin (Herausgeber im Auftrag des Dietrich Bonhoeffer-Vereins dbv unter Mitarbeit von Detlef Bald): Dietrich Bonhoeffer: Herausforderung zu verantwortlichem Glauben, Denken und Handeln. Denkanstöße – Dokumente – Positionen
BWV Berliner Wissenschafts-Verlag 2008, 508 Seiten, € 29,– EUR; ISBN 978-3-8305-1524-1
Das Buch enthält eine Sammlung von Vorträgen und Aufsätzen aus der 25jährigen Geschichte des Dietrich-Bonhoeffer-Vereins (dbv). Die Kapitel des Buches markieren Themenfelder in Bonhoeffers Leben und Werk, die sich zu einer bleibenden Herausforderung verdichtet haben: Widerstand, Theologie, Friedensethik, Pazifismus, Ekklesiologie, Kirchenfinanzierung, gesellschaftliche Mitverantwortung. Es werden die von Bonhoeffer intendierten Handlungskonsequenzen – gelegentlich strittig – herausgearbeitet. Dabei wird deutlich gemacht, dass seine Zukunftsvisionen noch keineswegs ausreichend aufgenommen und umgesetzt wurden. Das Buch versteht sich als Aufforderung, bei den gegenwärtigen Diskussionen um den Weg der Evangelischen Kirche in Deutschland (vgl. das EKD-Impulspapier "Kirche der Freiheit") Bonhoeffers Theologie stärker zu berücksichtigen.
Die Autoren des Buches sind Mitglieder, FreundInnen und ReferentInnen des Dietrich-Bonhoeffer-Vereins: Ferdinand Schlingensiepen, Horst Köhler, Harald Bartl, Axel Noack, Friedrich Weber, Hans-Jörg von Löw, Gottfried Orth, Jürgen Wehnert, Andreas Pangritz, Axel Denecke, Karl Martin, Martin Stöhr, Theodor Ebert, Gustav Köbbemann, Sabine Bobert-Stützel, Friedrich Battenberg, Friedrich Schorlemmer, Hans-Jürgen Fischbeck.
(Aus der Verlagsankündigung)
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Hannes Hofbauer: Experiment Kosovo. Die Rückkehr des Kolonialismus
Promedia Verlag, Wien 2008, 264 S., 17,90 Euro; ISBN 978-3-85371-285-6,
Der Übergang vom UN-Protektorat zur EU-Kolonie passiert schleichend. Eine „Koalition der Willigen“ abseits der UNO bestimmt über das Schicksal des kleinen, knapp zwei Millionen EinwohnerInnen zählenden Landes. Von der Rechtsprechung über politische Verwaltung bis zur polizeilichen und militärischen Exekutive öffnet sich ein weites Experimentierfeld für hauptsächlich westeuropäische und nordamerikanische Institutionen. Gesellschaftliche Abläufe jenseits bürgerlicher Gewaltenteilung und demokratischer Selbstbestimmung können nach erfolgreichen Probeläufen im Kosovo später anderswo, nötigenfalls auch in Kerneuropa, Platz greifen.
Zum besseren Verständnis der aktuellen Situation zeichnet Hannes Hofbauer die Geschichte des Kosovo von der 500 Jahre dauernden osmanischen Fremdherrschaft über die verschiedenen Befreiungsansätze bis zur serbisch-nationalen Epoche im 20. Jahrhundert nach. Der Eingliederung des Kosovo in das titoistische Jugoslawien sowie dessen katastrophales, von Bürgerkriegen gezeichnetes Ende wird im Buch ebenso behandelt wie die hinter der kosovarischen Unabhängigkeitsbestrebung stehende „albanische Frage“.
(Aus der Verlagsankündigung)
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Wolfram Wette: Militarismus in Deutschland. Geschichte einer kriegerischen Kultur
Primus Verlag, Darmstadt 2008, 309 S., gebunden mit Schutzumschlag, EUR 24,90; ISBN 978-3-89678-641-8
Dass eine mit Gewalt imprägnierte Gesellschaft zu gegebener Zeit eine Eigendynamik entfalten, dass sie sich sogar als ein Treibhaus für Katastrophen erweisen kann, diese uns heute einleuchtend erscheinende Einsicht musste im 20. Jahrhundert teuer erkauft werden.
Der deutsche Militarismus hat seine Ursprünge in der altpreußischen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts. Wolfram Wette, einer der wichtigsten – kritischen – Militärhistoriker, macht mit diesem Werk deutlich, wie tief das Militär in Struktur und Mentalität der deutschen Gesellschaft verwurzelt war.
Einflüsse des Militärs auf die Politik, die Wissenschaft und die Wirtschaft, sozialer Militarismus, Gewaltverherrlichung, Kriegsideologien, Freund-Feind-Denken, nationalistische und rassistische Ideologien, militaristische Erziehung, Interessen der Rüstungsindustrie und andere Erscheinungen sind als Bestandteile eines größeren Ganzen aufzufassen.
(Verlagswerbung)
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Ralph-M. Luedtke, Peter Strutynski (Hrsg.): Die Neuvermessung der Welt. Herrschafts- und Machtverhältnisse im globalisierten Kapitalismus
Kassel: Jenior Verlag 2008, 234 Seiten, EUR 15,- (ISBN 978-3-934377-09-7), Kasseler Schriften zur Friedenspolitik Bd. 15
Mit Beiträgen von:
Johannes M. Becker * Andreas Buro * Erhard Crome * Kai Ehlers *
Susanne Fischer * Lühr Henken * Hannes Hofbauer * Renate Kreile *
John P. Neelsen * Norman Paech * David Salomon * Ulrich Sander *
Paul Schäfer * Stefan Schmalz * Joachim H. Spangenberg * Peter
Strutynski * Jürgen Wagner.
Klappentext:
Fast zwei Jahrzehnte nach dem epochalen Ende des alten Ost-West-
Konflikts beginnen die alten und neuen Mächte sich neu zu gruppieren.
Das in den Leitartikeln 2008 am häufigsten diskutierte Thema
handelte von einem heraufziehenden neuen „Kalten Krieg“. Deren
Protagonisten sind die noch vor einiger Zeit als „einzige Weltmacht“
angesehenen USA, das in der Europäischen Union zusammengeschlossene,
aber längst nicht zu einer Einheit gewordene Europa und
das fernöstliche Japan. Deren Versuche, den Globus in ihrem Interesse
neu zu vermessen und sich die zu ihrem verschwenderischen Produktions-
und Konsummodell nötigen Rohstoffe überall in der Welt zu
sichern, stoßen zunehmend auf Widerstand. Russland möchte zu alter
Größe zurück, China ist bereits eine Weltmacht, und Länder wie
Indien oder Brasilien wollen künftig auch nicht mehr am Katzentisch
der internationalen Politik Platz nehmen. Und die bolivarische Revolution
eines Hugo Chávez hat dem lateinamerikanischen Kontinent
Stärke und neues Selbstbewusstsein verliehen.
Das vorliegende Buch enthält Texte, die zum Friedenspolitischen
Ratschlag 2007 („Die Neuvermessung der Welt“) sowie zur Friedensvorlesungsreihe
2007/2008 an der Uni Kassel entstanden sind und
zum Teil für den Druck aktualisiert wurden.
Mehr Informationen: Vorwort und Inhaltsverzeichnis
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Youssef Courbage/Emmanuel Todd: Die unaufhaltsame Revolution - Wie die Werte der Moderne die islamische Welt verändern
Piper, München 2008. 208 S., geb., 16,90 EUR; ISBN: 3492051316
Klappentext
Für seinen Bestseller "Weltmacht USA. Ein Nachruf" wurde Emmanuel Todd viel kritisiert - inzwischen hat ihm die Entwicklung recht gegeben. Ähnlich kontrovers wird diese von Youssef Courbage und Todd vertretene These über die islamische Welt aufge¿nom¿men werden: Der Terror, den wir erleben, stellt die letzten Zuckungen einer sterbenden Ideologie dar. Denn, so der aufsehenerregende Befund der beiden Autoren, die Moderne ist in allen islamischen Ländern auf dem Vormarsch. Die Autoren demonstrieren das an den sinkenden Geburtenzahlen oder dem Konsum ebenso wie am Alphabetisierungs- und Bildungsgrad, speziell auch unter den Frauen. Die Modernisierung der islamischen Gesellschaften, so können Courbage und Todd zeigen, ist viel weiter vorangeschritten, als die Mullahs es wahrhaben wollen.
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Daniele Ganser: Nato-Geheimarmeen in Europa. Inszenierter Terror und verdeckte Kriegsführung
Aus dem Engl. von Carsten Roth, Orell Füssli, Zürich 2008 , 446 Seiten 29,80 Euro; ISBN: 3280061067
Die Nato unterhielt während des Kalten Krieges geheime Armeen in Westeuropa. Ihre Aufgabe: Die Bekämpfung einer potentiellen sowjetischen Invasion. Dies belegt der Schweizer Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser in seiner Dissertation. Der Baseler Wissenschaftler fand außerdem heraus, dass die Geheimdienste der von den USA angeführten Militärallianz, insbesondere CIA und MI6, diese Geheimarmeen nicht nur schulten, sondern auch Attentate gegen die eigene Bevölkerung ausführen ließen. Damit erzeugten sie Unsicherheit und nährten den Ruf nach einem starken Staat. Diese unheilvollen Machenschaften dieser Schattenarmeen reichten sogar bis Mord, Folter, Staatsstreich und Terror. Sie sind der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt und werden in Gansers Buch zum ersten Mal umfassend dargestellt.
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Paul Krugman: Nach Bush. Das Ende der Neokonservativen und die Stunde der Demokraten
Campus Verlag, Frankfurt/New York 2008. 320 S., geb., 24,90 EUR.; ISBN: 3593385651
Paul R. Krugman, geboren 1953, ist einer der bedeutendsten und bekanntesten Ökonomen der Welt. Nach Stationen an der Yale University, am Massachusetts Institute of Technology und an der Stanford University lehrt er derzeit an der Princeton University. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. verlieh ihm 1998 die Freie Universität Berlin die Ehrendoktorwürde, und zwei Jahre später wurde ihm in Nürnberg der Horst-Recktenwald-Preis für Nationalökonomie zuerkannt. 2008 endlich erhielt er den Nobelpreis für Wirtschaft.
Nebenbei arbeitete er 1984 für ein Jahr als Wirtschaftsberater in der Regierung von Ronald Reagan. Während des Präsidentschaftswahlkampfes 1992 berief Bill Clinton ihn zu einem seiner wirtschaftspolitischen Berater. Heute ist er bekannt als einer der schärfsten Kritiker der Politik von Präsident George W. Bush. Neben seinen viel beachteten wöchentlichen Kolumnen in der New York Times, seinen wissenschaftlichen Publikationen und seinen regelmäßigen Artikeln für Zeitschriften wie Fortune, Foreign Affairs und Slate schrieb Paul Krugman mehrere Sachbücher.
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Tariq Ali: Pakistan. Ein Staat zwischen Diktatur und Korruption
Diederichs Verlag, München 2008, geb., 334 Seiten, 19,95 EUR; ISBN-10 3720530590
ISBN-13 9783720530590
Klappentext
Tariq Ali hat sich mit zahlreichen politischen Büchern einen Namen gemacht. In seinem neuen Werk widmet er sich seinem Heimatland Pakistan und geht der Frage nach, welchen Weg der einzige islamische Staat mit Atomwaffen nach der Ermordung Benazir Bhuttos einschlagen wird. Ob er zu einer stabilen demokratischen Gesellschaft führt, ist mehr als fraglich.
Jochen Hippler: Das gefährlichste Land der Welt? Pakistan zwischen Militärherrschaft, Extremismus und Demokratie
Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008, 292 Seiten, ISBN-13: 9783462040111; ISBN-10: 3462040111
Jochen Hippler, ausgewiesener Kenner des Landes, gibt einen umfassenden Überblick über Geschichte und Gegenwart Pakistans. Er zeigt Pakistan als multiethnisches Entwicklungsland und zugleich als außergewöhnlichen Krisenherd und untersucht die Frage, welche Chancen - trotz Militärdiktatur und religiösem Extremismus - die Entwicklung einer eigenständigen Demokratie hat.
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Sari Nusseibeh: Es war einmal ein Land. Ein Leben in Palästina.
Antje Kunstmann, München 2008. 525 S., geb., 24,90 EUR; ISBN-10 3888975107; ISBN-13 9783888975103
Klappentext
Aus dem Englischen von Katharina Förs, Gabriele Gockel und Thomas Wollermann. "Es war einmal ein Land" - wie der Anfang eines Märchens klingt der Titel von Sari Nusseibehs Autobiografie, die sich wie ein unvollendeter Roman aus dem 19. Jahrhundert liest und gleichzeitig ein lebendiges Bild der heutigen palästinensischen Gesellschaft zeichnet. Man versteht nach dieser aufwühlenden Lebensgeschichte Nusseibehs, Rektor der Al-Quds-Universität in Jerusalem, dass man das Leben der "anderen" kennen muss, um den israelisch-palästinensischen Konflikt überhaupt lösen zu können.
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Haluk Gerger: Die türkische Außenpolitik nach 1945. Vom "Kalten Krieg" zur "Neuen Weltordnung".
Neuer ISP Verlag, Köln/Karlsruhe 2008. 232 S., br., 24,80 EUR; ISBN-Nr. 978-3-89900-018-4
Seit der Regierungsübernahme durch die islamistische AKP nach der Wahl im November 2002 ist die Türkei verstärkt ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Die von der Türkei angestrebte Mitgliedschaft in der EU ist nach wie vor in weiter Ferne. Bisher wurde die Türkei wegen ihrer Unterdrückungspolitik gegenüber den Kurden und den Menschenrechtsverletzungen gegen Oppositionelle nur milde kritisiert. Es überwog das Interesse der USA und der westeuropäischen Mächte, dass die Türkei eine wichtige, v.a. militärische Funktion an der Süd-Ost-Flanke der NATO wahrnimmt. Auch im Krieg gegen den Irak 2003 nahm die Türkei als Drehscheibe mit dem US-Stützpunkt Incirlik und eigenen Kampfhandlungen gegen die Kurden eine bedeutende Rolle ein. Sie führt bis heute einen unerklärten Krieg gegen die Verbände der PKK und dringt mit militärischen Operationen in irakisches Kurdengebiet ein. Der Politikwissenschaftler Haluk Gerger leitete bis 1982, als er unter der Herrschaft der Militärjunta entlassen wurde, den Fachbereich Internationale Beziehungen der Universität Ankara. Er untersucht kenntnisreich die türkische Außenpolitik in Zusammenhang mit den gewichtigen strategischen Interessen der USA und der europäischen Mächte seit dem »Kalten Krieg« bis zur »Neuen Weltordnung«. (Verlagsankündigung)
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Klaus-Helge Donath: Das Kreml-Syndikat.
Rotbuch Verlag, Berlin 2008, 224 Seiten; EUR 19,90, SFr. 35,90; ISBN 978-3-86789-013-7
Klappentext:
Moskau hat sich eine frische Fassade zugelegt. Schlägt unter dem Firnis aber auch ein neues Herz? Die Modernisierung der Gesellschaft wurde unter Putin ad acta gelegt. Staat und Gesellschaft führen ein Eigenleben. Für das demokratische Experiment rächt sich die Bürokratie mit Willkür und Selbstbereicherung im Namen des Vaterlandes. Die Gesellschaft antwortet mit kollektivem Zynismus und konsumiert erst einmal. Ihr fehlt eine Perspektive der Elite die Orientierung, da sie glaubt, nach autokratischem Muster fortfahren zu können, und zu ihrer Legitimation auf Ideen zurückgreift, die Europa bereits vor 100 Jahren in die Katastrophe trieben. Stemmt sich Russland weiter gegen Mentalitätswandel und Rationalisierung seines Weltbildes, verpasst es nicht nur den Anschluss an die Alte Welt. Es wird auch dem Druck aus Asien nicht gewachsen sein. Stabilität ist zum Synonym für Stagnation geworden. Ein wichtiges Buch zur richtigen Zeit - denn: Das Bild des blühenden Russlands trügt.
Stabilität, Aufschwung und zurückeroberte Großmachtrolle. Diese Errungenschaften werden dem Russland Putins zugeschrieben. Furcht und Bewunderung mischen sich im Westen. Ist die Stabilität von Dauer? Schuf der Petrodollarsegen ein Fundament für anhaltenden Aufschwung? Wird Moskau China und den USA bald Paroli bieten können? Oder täuschen wir uns vielleicht. Gleicht das Riesenreich nicht eher einem Land in rasendem Stillstand?
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Nilüfer Göle: Anverwandlungen. Der Islam in Europa zwischen Kopftuchverbot und Extremismus.
Wagenbach, Berlin 2008. 160 S., br., 10,90 EUR; ISBN 3803125987
Klappentext:
Ausgehend von einer Analyse des 11. September und der Verflechtung der Attentäter mit der westlichen Zivilisation zeigt Göle, wie falsch die Ansicht ist, der Westen stehe für die Moderne und der islamische Osten für die Rückständigkeit. Nie zuvor waren sich Islam und westliche Welt so nahe.
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Annette Großbongardt: Istanbul Blues. Die Türkei zwischen Tradition und Moderne.
rowohlt Berlin 2008, 224 S., geb., 17,90 EUR; ISBN 978-3-87134-617-0
Verlagsanzeige:
Die Türkei steht an der Schwelle zu Europa werden wir sie einlassen? Was wissen wir Europäer überhaupt von der Türkei? Annette Großbongardt, bis 2007 «Spiegel»-Korrespondentin am Bosporus, versucht das Phänomen zu erkunden. Ausgangspunkt ist Istanbul, die westlichste Metropole der islamischen Welt. In der 14-Millionen-Stadt wird die Richtung bestimmt, in die sich die Türkei entwickelt; nirgendwo ist die Spannung zwischen Islam und westlichem Lebensstil, zwischen Türkentum und Weltoffenheit, die das Land kennzeichnet, so greifbar. Und hier treffen die Protagonisten dieses Konflikts aufeinander: die neue fromme Bürgerschicht und die alte weltliche Elite, Reformer und Ewiggestrige, Milliardäre und anatolische Bauern. Annette Großbongardt beschreibt die Probleme, die über die Zukunft des Landes entscheiden: Religion im säkularen Staat, der Streit um die AKP, der Kampf um Meinungsfreiheit. Und sie zeichnet das Porträt der Menschen, die die heutige Türkei prägen: der Kopftuchschneider wie der Muezzin, die Unternehmerin wie der Tagelöhner, die Schriftstellerin wie der Nationalisten- Anwalt. Eine faszinierende Reportage über ein Land im Konflikt zwischen Tradition und Moderne farbig erzählt und klug analysiert.
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Alfred Hackensberger: Lexikon der Islam-Irrtümer. Vorurteile, Halbwahrheiten und Missverständnisse von Al-Qaida bis Zeitehe
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2008; Gebunden, 280 Seiten, 19,95 EUR ; ISBN: 3821856742
Klappentext
Dschihad bedeutet Krieg. Der Koran schreibt die Verschleierung der Frau vor. Die Kaaba in Mekka ist islamischen Ursprungs. Juden sind die Feinde des Islam. Al Dschazeera ist ein islamistischer TV-Sender. Demokratie und Islam sind unvereinbar. Spanien wurde im 8. Jahrhundert von Arabern erobert. Der Imam ist ein Priester. Diese und viele andere Ansichten über den Islam sind weit verbreitet. Sind sie richtig? Nein, sagt der Islamkenner Alfred Hackensberger, der seit vielen Jahren als Korrespondent aus der islamischen Welt berichtet. Dschihad bedeutet nämlich ursprünglich nur, sich für ein religiöses Leben anzustrengen, und wurde erst seit den Sechziger Jahren zum Heiligen Krieg stilisiert. Die Kaaba existierte schon vor Mohammed, Spanien wurde nicht von den Arabern, sondern von den Berbern erobert, und im Koran steht nichts von einer Verpflichtung der Frauen, sich zu verschleiern. Alfred Hackensberger führt durch die Traditionen der muslimischen Welt und zeigt, dass es einen Unterschied zwischen dem Islam und dem Islamismus gibt - und worin er besteht.
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Jens Becker/Achim Engelberg (Hg.): Serbien nach den Kriegen
Edition Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008; 350 S., br., 13 EUR; ISBN 978-3-518-12482-6
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Tim Weiner: CIA - Die ganze Geschichte
S. Fischer, Frankfurt am Main, 850 S., geb., 22,90 EUR; ISBN-13: 978-3100910707
Weiner schildert in seinem Buch 60 Jahre CIA-Geschichte - von Mordaufträgen, über Fehlschläge bis zu modernen Foltermethoden, es ist eine erschreckende Lektüre. "Wenn Leute von der Agency zu mir sagen: Es sei ein mieses Buch, ich mag’s nicht, widerspreche ich ihnen", erklärt Donald Gregg. "Das Buch ähnelt einem Arztbericht mit einer schlimmen Diagnose. Man will das nicht hören, aber wenn man weiterleben will, muss man reagieren. Ich bewundere das Buch von Tim Weiner." (Aus einer Besprechung von Manfred Behrens für Kulturzeit in 3sat)
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Andreas Fisahn: Herrschaft im Wandel - Überlegungen zu einer kritischen Theorie des Staates
PapyRossa Verlag, Köln 2008, 410 Seiten, 22,90 Euro; ISBN 978-3-89438-391-6
Andreas Fisahn diskutiert Ansätze kritischer Staatstheorien unterschiedlicher Herkunft und aus unterschiedlichen historischen Perioden und prüft sie auf ihre heute noch gültige Substanz. So werden gleichbleibende Elemente des Staates ebenso sichtbar wie dessen Wandel. Im Zentrum steht dabei die Frage, über welche Mittel und Methoden der moderne bürgerliche Staat soziale Herrschaft, d.h. eine ungleiche Macht- und Chancenverteilung, organisiert und stabilisiert. Die theoriegeschichtliche Diskussion mündet in eine Zeitdiagnose. Sie seziert die Charakteristika des neoliberalen Staates in Gestalt neuer Formen der Entdemokratisierung und erdrückender Vorherrschaft ökonomischer Logik und untersucht deren Folgen für die gesellschaftliche Entwicklung. (Verlagsankündigung)
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David Rothkopf: Die Super-Klasse. Die Welt der internationalen Machtelite
Riemann Verlag, München 2008, 542 Seiten, 21 Euro, ISBN: 978-3-570-50076-7
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Klaus Kinner (Hrsg.): MILITARISMUS UND ANTIMILITARISMUS. Aktuelle und historische Dimensionen von Karl Liebknechts Schrift anlässlich des 100. Jahrestages ihres Erscheinens
Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e. V. Leipzig 2008, 177 S., Kostenbeitrag: 10,50 €, Mitglieder 7,50 €; ISBN 978-3-89819-296-5
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Jürgen Habermas: Ach, Europa. Kleine politische Schriften XI
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008. 192 S., br., 9 EUR; (ISBN 978-3-518-12551-9)
Habermas entwickelt europapolitische Alternativen. Er plädiert für eine Politik der abgestuften Integration und die Überwindung der "mentalen Spaltung" zwischen dem "alten Europa" und den USA. (Verlagstext)
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Andreas Heinemann-Grüder, Jochen Hippler, Markus Weingardt, Reinhard Mutz, Bruno Schoch, (Hrsg.): Friedensgutachten 2008
Lit Verlag, Münster 2008, 334 S. ISBN: 978-3-8258-1182-2
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kritischen Stellungnahme aus der Friedensbewegung
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Rita Schäfer: Frauen und Kriege in Afrika - Ein Beitrag zur Gender-Forschung
Brandes & Apsel, Frankfurt am Main 2008, Paperback, 520 Seiten; 39,90 Euro; (ISBN 978-3-86099-345-3)
Diese Studie zeigt auf, welche Folgen die Beteiligung junger Frauen an antikolonialen Befreiungskriegen im südlichen Afrika langfristig hatte. Zudem richtet sie ihren Fokus auf Bürgerkriege und Nachkriegsentwicklungen in West-, Zentral- und Ostafrika sowie am Horn von Afrika. Unterschiedliche Rollen von Frauen und Männern als Kombattant/innen, Gewaltopfer oder Flüchtlinge werden dargestellt. Gleichzeitig erhellt diese Analyse Gender-Konflikte zwischen Männern, konkret zwischen jugendlichen Guerillakämpfern, Kriegsherren und Blauhelmsoldaten.
Geschlechterhierarchien werden mit anderen Macht- und Differenzkategorien wie Ethnizität und Religion in Beziehung gesetzt. Im Detail werden die Interdependenzen zwischen Geschlechterverhältnissen und historischen, sozio-ökonomischen und politischen Kriegsursachen aufgezeigt.
Das Fazit lautet: Für eine nachhaltige Friedenssicherung ist es entscheidend, die Auswirkungen von Kriegen auf die Geschlechterbeziehungen zu beachten. (Rita Schäfer)
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Jan Roß: Was bleibt von uns? Das Ende der westlichen Weltherrschaft
Rowohlt, Berlin 2008. 220 S., geb., 17,90 EUR
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Joseph E. Stiglitz/Linda J. Bilmes: Die wahren Kosten des Krieges. Wirtschaftliche und politische Folgen des Irak-Konflikts
Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch: Thorsten Schmidt
Pantheon-Verlag, München 2008, 304 Seiten, 16,95 Euro.
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Hermann Frank Meyer: Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgsdivision im Zweiten Weltkrieg
Chr. Links Verlag, Berlin 2008, 789 S., 34,90 Euro; ISBN 3861534479; ISBN-13 9783861534471
Klappentext:
Das Edelweiß war das Erkennungszeichen der 1. Gebirgs-Division der Wehrmacht, einer Elitetruppe, um die sich bald ein Mythos bildete. Noch jahrzehntelang galt das Edelweiß als Symbol »besten deutschen Soldatentums im Frieden und im Krieg«. In solcher Traditionspflege kamen die von der 1. Gebirgs-Division während des Zweiten Weltkrieges verübten Kriegsverbrechen nicht vor, etwa die Ermordung Tausender jugoslawischer, griechischer und albanischer Zivilisten als Racheaktion nach Partisanenangriffen oder das Massaker an über 2000 italienischen Kriegsgefangenen auf Kefalonia. Nach 15 Jahren intensiver Recherche in Archiven und bei Zeitzeugen legt Hermann Frank Meyer jetzt erstmalig eine ungeschminkte Gesamtgeschichte der »Edelweiß«-Gebirgsjäger vor: von den ersten Einsätzen im Polen- und im Frankreichfeldzug über den Vorstoß in den Kaukasus, die Verbrechen in Südosteuropa bis hin zu den Nachkriegskarrieren von Gebirgsjägern in der Bundeswehr. Zugleich enthält dieses Buch auch eine Biographie von Hubert Lanz, dem ehemaligen Kommandeur dieser Division. Im Nürnberger Prozess als Kriegsverbrecher verurteilt, brachte er es später zum wehrpolitischen Berater der FDP und wurde Mitbegründer des bis heute existierenden Traditionsvereins »Kameradenkreis der Gebirgstruppe«.
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GRUNDRECHTE-REPORT 2008. Zur Lage der Bürger- und Menschenrechte in Deutschland
hrsg. von Ulrich Engelfried, Ulrich Finckh, Rolf Gössner, Wolfgang Kaleck,
Julia Kühn, Martin Kutscha, Jürgen Micksch, Till Müller-Heidelberg, Elke Steven.
Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M., im Mai 2008, 256 S., 9,95 Euro
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Saskia Sassen: Das Paradox des Nationalen. Territorium, Autorität und Rechte im globalen Zeitalter
Aus dem Amerikanischen von Nikolaus Gramm
Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008, 735 S., 26,80 EUR; ISBN: 3518419374
Klappentext
Der Nationalstaat ist die komplexeste Institution, die die Menschheit je hervorgebracht hat, wie Saskia Sassen in ihrer neuen historisch-theoretischen Studie darlegt. Er ist das (Zwischen- )Ergebnis einer Jahrhunderte dauernden Entwicklung von Feudalismus, Kirche und Reich. Doch seine größte Transformation steht gerade erst am Anfang - wir bezeichnen sie als Globalisierung. Sassens Hauptthese lautet: Globalisierung findet in einem weit größeren Maße, als gewöhnlich anerkannt wird, innerhalb des Nationalen statt. Gerade das Nationale ist eine der Schlüsselinstanzen, die eine Entwicklung des globalen Rahmens erst möglich machen. Zugleich besteht ein Großteil der Globalisierung aus enorm vielfältigen Mikroprozessen, die zu entnationalisieren beginnen, was national konstruiert worden war: Politik, Kapital, städtische Räume, zeitliche Strukturen und vieles mehr.
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Jürgen Todenhöfer: Warum tötest Du, Zaid?
C. Bertelsmann, München 2008, 336 Seiten, 19,95 Euro; ISBN-13: 9783570010228; ISBN-10: 3570010228
Verlagstext
Jürgen Todenhöfers Buch ist der Versuch, die andere Seite der Medaille zu beleuchten. Es berichtet, wie irakische Menschen über den Krieg sprechen, wenn keine schwer bewaffneten GIs in ihrer Nähe stehen. Wenn weder Hubschrauber noch Humvees vorher stundenlang das Gelände für Politiker- und Pressekonvois „gesäubert“ und gesichert haben.
"Warum tötest du, Zaid?" gibt jenen eine Stimme, zu denen die Presseoffiziere des Pentagon ihre Besucherdelegationen niemals hinführen – den Mitgliedern des irakischen Widerstands. Es versucht zu erklären, warum dieser Widerstand nicht nur gegen die amerikanische Besatzung, sondern auch gegen die Terroristen von Al-Qaida und gegen die von ausländischen Mächten unterstützten Privatmilizen irakischer Politiker kämpft. Und es will deutlich machen, wo die fundamentalen Unterschiede zwischen Widerstandskämpfern und Terroristen liegen.
Der Autor versucht, diejenigen zu Wort kommen zu lassen, die wirklich für Recht und Freiheit kämpfen. Die „Verdammten dieser Erde“, wie Frantz Fanon sie einst genannt hat. Und das waren und sind im Algerien der sechziger Jahre, im Afghanistan der achtziger Jahre und im Irak des Jahres 2008 nicht die Besatzungstruppen, sondern der Widerstand.
Hier geht es zu einem Interview mit dem Autor
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Helmut Volger: Geschichte der Vereinten Nationen
Oldenbourg Verlag München/Wien 2008, 511 S., 34,80 EUR; ISBN 978-3-486-58230-7
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Rolf Verleger: Israels Irrweg. Eine jüdische Sicht
PapyRossa: Köln 2008, 162 Seiten, Preis 12,90 €; ISBN 978-3-89438-394-7
"Das Judentum, meine Heimat, ist in die Hände von Leuten gefallen, denen Volk und Nation höhere Werte sind als Gerechtigkeit und Nächstenliebe." Mit seinem Buch möchte Rolf Verleger einen Beitrag dazu leisten, dass sich dies ändert. Er beschreibt seine jüdischen Wurzeln als persönlichen Hintergrund und umreißt die Geschichte des Zionismus. Sodann diskutiert er die Frage, was es heute angesichts der schwindenden Bedeutung von Religiosität heißt, Jude zu sein. Problematische Ersatzidentitäten sieht er im Nationalismus und im bloßen Anti-Antisemitismus. Als Alternative stellt er die von ihm initiierte Aktion »Schalom 5767« vor, mit der die Bundesregierung zum Umdenken in der Palästinafrage aufgefordert wurde. Er setzt sich mit dem Vorwurf auseinander, Kritik an Israel habe von vornherein und unbesehen als »antisemitisch« zu gelten, und dokumentiert abschließend einige Auseinandersetzungen, die er über diese Fragen zu führen hatte.
Rolf Verleger, Prof. Dr., *1951. Psychologe am Universitätsklinikum in Lübeck. Zahlreiche Artikel in wissenschaftlichenZeitschriften über Gehirnprozesse beim Wahrnehmen und Handeln. Mitglied im Direktorium des Zentralrats der Juden in Deutschland, von dessen vorbehaltloser Unterstützung der israelischen Gewaltpolitik er sich während des Libanonkriegs 2006 in einem Offenen Brief distanzierte. (Klappentext. Das Buch ist ab 16. April 2008 im Handel.)
Beim
Friedenspolitischen Ratschlag 2006 hielt Rolf Verleger eine viel beachtete Rede, die hier dokumentiert ist:
Ist Nächstenliebe antisemitisch?
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Edward Lucas: Der Kalte Krieg des Kreml. Wie das Putin-System Russland und den Westen bedroht
Riemann Verlag, München 2008; 416 Seiten, € 19,00 [D], € 19,60 [A], SFr 33,90; ISBN: 978-3-570-50095-8
[Originaltitel: The New Cold War; Originalverlag: Bloomsbury
Aus dem Amerikanischen von Gisela Kretzschmar, Norbert Juraschitz]
Mit der politischen Wende 1989 und dem Zerfall des Sowjet-Imperiums verbanden viele die Freude über das Ende des Kalten Krieges und glaubten an ein Happy End. Doch die Realität sieht anders aus.
Der Journalist Edward Lucas bereiste als Vertreter britischer Medien während der Zeit des ersten Kalten Krieges eine Reihe von Staaten des Warschauer Pakts, darunter die DDR, Polen und die Tschechoslowakei. Er erlebte die Wende in Litauen und bezeichnet die Zeit, als der Eisernen Vorhang fiel, als "eine der glücklichsten Wochen meines Lebens". Allerdings lässt sich Lucas von diesem Moment des Glücks nicht blenden und beobachtet seither die Entwicklung Russlands überaus aufmerksam. DER KALTE KRIEG DES KREML, seine nun vorliegende Analyse der gegenwärtigen politischen wie wirtschaftlichen Situation Russlands, ist ebenso kritisch wie brisant.
Sein Blick auf Russland zeigt eine tief gespaltene Nation zwischen boomender Wirtschaft, sozialen Spannungen, einer Marionettenjustiz und dem Niedergang von Presse- und Meinungsfreiheit, wie nicht zuletzt die Morde an Alexander Litwinenko und Anna Politkowskaja -- mit der Lucas befreundet war -- zeigen.
Edward Lucas warnt eindringlich davor, die neuen russischen Machthaber zu unterschätzen. Hinter einer modernen Fassade aus freien Wahlen, Gesetzen und Privateigentum verbergen sie ihre im Kern autoritäre und nationalistische Mentalität. Korruption und Rechtsbeugung haben das System der noch jungen russischen Demokratie nicht unterwandert -- sie sind das System. Das zeigt sich nicht nur in Putins politischem Aufstieg und seinen Vorkehrungen für die Machtübergabe im März 2008.
Lucas sieht in der gegenwärtigen Kreml-Politik nicht nur Gefahren für Russland selbst, sondern vor allem auch für das Ausland, z.B. durch die Abhängigkeit von russischen Gasvorkommen. Im neuen Kalten Krieg steht nicht die Auseinandersetzung mit Waffen im Mittelpunkt: Jetzt kämpft man mit "Geld, Rohstoffen, Diplomatie und Propaganda", was den außenpolitischen Forderungen des Kreml genauso viel Nachdruck verleiht, wie es seine Waffensysteme je konnten.
(Ankündigung der Verlagsgruppe Random House Bertelsmann)
Man sieht: Der Kalte Krieg ist wirklich nicht vorbei und Edward Lucas möchte ihn für den Westen noch gründlicher gewinnen als seiner Zeit.
Hier geht es zu einer angemessenen Buchkritik aus russischer Sicht:
Der neue Kalte Krieg
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Alexander Rahr: Russland gibt Gas. Die Rückkehr einer Weltmacht
Carl Hanser Verlag, München 2008, 19,90 €, ISBN 3-446-41395-2
Beschreibung
Gebannt blickt der Westen nach Asien, wo mit China und Indien zwei riesige Wirtschaftsmächte die politisch-wirtschaftliche Landkarte prägen. Doch mindestens ebenso wichtig für uns ist Russland, eine Großmacht, die uns viel näher liegt.
Spätestens seit den Öl- und Gaskonflikten der letzten Jahre ist klar, wie abhängig wir von Russland sind. Und wie wenig wir über das Land wissen: Welche Pläne verfolgt der Kreml im Energiesektor? Droht uns ein neues Gaskartell? Wie werden sich die anderen beiden strategischen Industriezweige, Rüstung und Transport, entwickeln - und was bedeutet das für uns?
Wirtschaft und Politik werden von Menschen gemacht. Bei der Präsidentschaftswahl im Frühjahr 2008 wird sich entscheiden, ob es einen neuen starken Mann nach Putin geben wird oder ob er selbst die graue Eminenz im Hintergrund bleibt. Können wir uns auf eine Phase friedlichen Handels einstellen? Werden uns die großen Märkte im Osten weiter geöffnet? Steht uns ein knallhartes Powerplay um Energie, Ressourcen und militärischen Einfluss ins Haus? Droht uns gar ein neuer Kalter Krieg?Alexander Rahr gilt als einer der besten Russlandexperten Deutschlands. In seiner brillanten Analyse zeigt er, welches Stück auf der machtpolitischen Bühne Russlands jetzt und in Zukunft gespielt wird, wer im Hintergrund die Strippen zieht - und was das alles für Investoren, Unternehmen und die einfachen Bürger im Westen bedeutet.
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Gruber, Petra C. (Hrsg.): Nachhaltige Entwicklung und Global Governance - Verantwortung. Macht. Politik
Verlag Barbara Budrich. Opladen & Farmington Hills 2008; Paperback, 193 Seiten; € 19,90; ISBN: 978-3-86649-153-3
Klimawandel, Terroranschläge, Flüchtlingsdramen - keine nationale Regierung kann derartige Probleme alleine bewältigen. Global brauchen wir eine neue Kooperationskultur - Global Governance - um solche Weltprobleme und Zukunftsfragen erfolgreich zu meistern. Im Buch wird das Konzept "Global Governance" diskutiert, Verantwortliche werden ausgemacht und deren Rolle und Möglichkeiten ausgelotet. (Verlagsankündigung)
Mit Beiträgen von Wendelin Ettmayer, Franz Nuscheler, Florian J. Huber, Sven B. Gareis, Bernhard Ungericht, Tanja Brühl, Franz Maier, Dirk Messner und Petra C. Gruber.
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Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (Hg.): Von kalten Energiestrategien zu heißen Rohstoffkriegen? Schachspiel der Weltmächte zwischen Präventivkrieg und zukunftsfähiger Rohstoffpolitik im Zeitalter des globalen Treibhauses. Projektleitung: Thomas Roithner
Lit Verlag, Wien, Berlin 2008, 310 S.; 9,80 Euro; ISBN: 978-3-7000-0763-0 (Österreich), 978-3-8258-0931-7 (Deutschland))
Mit Beiträgen von Elmar Altvater, Matin Baraki, Lühr Henken, Karin Kneissl, Helga Kromp-Kolb, Knut Krusewitz, Gerald Mader, Werner Ruf, Hermann Scheer, Peter Stania, Udo Steinbach, Peter Strutynski, Andreas Zumach u.a.
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Inaki Iriondo, Ramón Sola: Das Baskenland - Wege zu einem gerechten Frieden. Ein Gespräch mit Arnaldo Otegi. Übersetzung aus dem Spanischen von Ralf Streck und Ingo Niebel. Mit einem Vorwort von Heinrich Fink.
Pahl-Rugenstein, Köln 2008, 260 Seiten, 22,90 Euro
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Jeremy Scahill: Blackwater – Der Aufstieg der mächtigsten Privatarmee der Welt
Verlag Antje Kunstmann; München 2008; 350 Seiten; 22,00 €
Klappentext
Blackwater: die mächtigste militärische Dienstleistungsfirma der Welt. Ihr Gründer Erik Prince, Multimillionär und christlicher Fundamentalist, hat beste Kontakte zur Regierung. Und erkennt nach dem 11. September 2001, wie viel Geld sich mit dem "Outsourcing" militärischer Leistungen verdienen lässt: Bushs "Krieg gegen den Terror" ist die Steilvorlage für den kometenhaften Aufstieg der Firma. Blackwaters Elitesoldaten schützen US-Politiker und Geschäftsleute im Irak - gegen ein Gehalt, von dem GIs nur träumen können. Blackwater kann bei Bedarf Truppen und eine Flugzeugflotte zur Verfügung stellen, groß genug, Regierungen zu stürzen. Blackwaters Söldner bewachen Öl-Pipelines, seine "Sicherheitskräfte" patrouillierten nach Katrina in den Straßen von New Orleans.
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Robert Reich: Superkapitalismus. Wie die Wirtschaft unsere Demokratie untergräbt. Übersetzt von Jürgen Neubauer
Campus: Frankfurt a.M. 2008, 328 Seiten, EAN 9783593385679, Euro 24,90, SFR 44,00
Nie zuvor war die Wirtschaft so mächtig wie heute. Sie dominiert alle anderen Bereiche des öffentlichen Lebens, auch die Politik. Robert Reich berichtet, wie es dazu kam und wie wir als Bürger die Demokratie stärken können. Früher gab es einfach nur Kapitalismus. Heute gibt es den Superkapitalismus. Unter dem Druck der globalen Konkurrenz und der Finanzmärkte haben die einzelnen Unternehmen an Macht verloren, hat die Wirtschaft insgesamt an Dynamik und Stärke gewonnen. Sie expandiert und nutzt alle Mittel, bemächtigt sich der Politik und gefährdet so die Demokratie. Dieser Konflikt steckt in jedem von uns.Wir sind Anleger und Verbraucher und als solche werden wir von der Wirtschaft gut bedient. Zugleich sind wir Bürger und spüren die Schwäche der von der Wirtschaft dominierten Politik. Robert Reich ruft dazu auf, unsere bürgerlichen Interessen wieder klar zu erkennen und den Superkapitalismus aus der Politik zu verbannen. (Klappentext)
Robert Reich ist Professor an der University of California und einer der einflussreichsten Intellektuellen der USA. Er war von 1993 bis 1997 Arbeitsminister unter Bill Clinton. Reich ist Autor mehrerer Bücher, darunter "Die neue Weltwirtschaft" (1993) und "Goodbye, Mr. President" (1998).
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Zu Büchern, die 2007 erschienen sind
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