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Von kalten Energiestrategien zu heißen Rohstoffkriegen?
Schachspiel der Weltmächte zwischen Präventivkrieg und zukunftsfähiger Rohstoffpolitik im Zeitalter des globalen Treibhauses
Das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung legte im Frühjahr 2008 ein Buch vor, das es ebenso in sich hat, wie die der Publikation zu grunde liegende "Sommerakademie" im Juli des letzten Jahres. Dr. Thomas Roithner von der ÖSFK hat letztere organisiert und ersteres nun herausgegeben. Im Folgenden informieren wir über Anliegen und Inhalt des Buches, an dem auch wieder Mitglieder der AG Friedensforschung der Uni Kassel beteiligt waren.
Der vorliegende Band geht den Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen
am Ende des fossilen Energiezeitalters auf den Grund. Welche militärischen Aspekte und Folgen hat die Debatte um die Energiesicherheit in der EU und den USA? Wie gestaltet sich die Ressourcenpolitik Chinas, Russlands und Indiens? Ein Zentrum der Analysen sind die Ressourcenkonflikte im Mittleren Osten und Zentralasien. Die Auseinandersetzung um die neue Kolonialisierung Afrikas und die Frage nach einer selbständigen Energiepolitik Lateinamerikas im „geostrategische Hinterhof“ von EU und USA spielen eine wichtige Rolle. Abschließend wird die Frage aufgeworfen, warum um wie eine neue Ressourcen- und Energiepolitik die Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik verändert.
Das „Schachspiel der Weltmächte zwischen Präventivkrieg und zukunftsfähiger
Rohstoffpolitik im Zeitalter des globalen Treibhauses“ wird aus Sicht der Friedensund Konfliktforschung, der Sozial- und Wirtschaftswissenschaft, der
Naturwissenschaft, des Journalismus, der Politik, der Militärwissenschaft und aus Sicht der sozialen Bewegungen beleuchtet.
Zum Inhalt:
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Von kalten Energiestrategien zu heißen Rohstoffkriegen - Vorwort
Thomas Roithner (Friedensforschungszentrum Burg Schlaining)
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Energiesicherheit – Krieg und Frieden
Gerald Mader (Präsident des ÖSFK)
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Eine Änderung des Bewusstseins verändert unbewusst auch das Sein
Hans Lukits (Vorstandsdirektor der Burgenländischen Elektrizitätswirtschafts
Aktiengesellschaft)
Teil I: Von der Energiesicherheit zum Ressourcenkrieg?
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Öl ins Feuer. Ressourcenkonflikte als Treibstoff für globalen Unfrieden
Wolfgang Sachs (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Mitglied des Club of Rome) -
Die politische Ökonomie der Energie: Energiesicherheit und Klimapolitik in den USA, der NATO und der EU
Elmar Altvater (Freie Universität Berlin)
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Energiehunger und -überfluss: Die Ressourcenpolitik Chinas, Russlands und Indiens
Andreas Zumach (Journalist, UNO-Korrespondent, Buchautor, Genf)
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Warum es keine Alternative zum Rückzug aus Afghanistan gibt
Peter Strutynski (Politikwissenschafter, Universität Kassel)
Teil II: Auf dem Weg zu einer neuen Klima- und Ressourcenpolitik?-
Lösen „peak oil“ und die Atomenergie das Klimaproblem?
Helga Kromp-Kolb (Institut für Meteorologie, Universität für Bodenkultur Wien,
Wissenschafterin des Jahres 2005) -
Wasser – Der Stoff aus dem Konflikte sind?
Jürg Staudenmann (Wasser- und Entwicklungsexperte, Mitarbeiter des UNOEntwicklungsprogrammes, UNDP)
Teil III: Nach dem Krieg ist vor dem Krieg. Ressourcenkonflikte im Mittleren Osten und Zentralasien -
Die US-Strategie für die Regionen Mittlerer Osten und Kaukasus in der unipolaren
Weltordnung
Matin Baraki (Center for Conflict Studies, Philipps-Universität Marburg) -
Welchen Einfluss hat das Öl auf den Konflikt mit dem Iran?
Udo Steinbach (Islamwissenschafter, Direktor des GIGA Instituts für Nahost-Studien, Hamburg) -
Dimension des „Greater Middle East“
Werner Ruf (Professor für Internationale Politik, Universität Kassel)
Teil IV: Energiepolitik im „geostrategischen Hinterhof“ von USA und EU-
Die neue Kolonialisierung Afrikas: China, die USA und Europa im Kampf um die
Rohstoffe
Karin Kneissl (Journalistin, Nahostexpertin, Lehrbeauftragte) -
Ressourcensicherung und Energiepolitik in Lateinamerika: US-Politik, EU-Politik oder selbstständige Weltpolitik?
Peter Stania (Direktor des International Institute for Peace, IIP)
Teil V: Macht eine gemeinsame und nachhaltige EU-Energiepolitik die „battle groups“ arbeitslos? Zum Zusammenhang von Militär- und Energiepolitik der EU-
Knapper werdende Rohstoffe – Eine Quelle für Aufrüstung und Kriegsplanungen?
Lühr Henken (Bundesausschuss Friedensratschlag, Hamburger Forum für Frieden
und Völkerverständigung und weltweite Abrüstung) -
Die Energiepolitik der Europäischen Union
Gunther Hauser (Wissenschafter an der Landesverteidigungsakademie Wien und im
Wissenschaftlichen Forum für Internationale Sicherheitspolitik in Hamburg)
Teil VI: Warum eine neue Ressourcen- und Energiepolitik die Wirtschafts- und
Gesellschaftspolitik verändert-
Globalisierungsgestaltung als Schicksalsfrage – Welche Zukunft liegt vor uns?
Franz-Josef Radermacher (Mathematiker und Wirtschaftswissenschafter, Professor
für Datenbanken und Künstliche Intelligenz an der Universität Ulm, Mitbegründer der Global Marshall Plan Initiative, Mitglied des Club of Rome) -
Kein Frieden ohne Wechsel zu erneuerbaren Ressourcen
Hermann Scheer (Präsident von Eurosolar, Vorsitzender Weltrat für erneuerbare
Energien, Alternativer Nobelpreis 1999, Weltsolarpreis 1998, Weltpreis für Bio-
Energie 2000, Weltpreis für Windenergie 2004, Bundestagsabgeordneter) -
Von gewaltförmiger zu friedensfähiger Klimapolitik
Knut Krusewitz (ehemaliger Hochschullehrer für Umweltplanung, Technische
Universität Berlin, Friedens- und Umweltaktivist)
Zwentendorf, Hainburg und die Zukunft der Energiepolitik. Warum wir eine lebhafte Zivilgesellschaft brauchen
Freda Meissner-Blau (Begründerin der Grünen Parlamentspartei und erste
Vorsitzende des Grünen Parlamentsklubs, Kandidatin für die Bundespräsidentschaft
1986 gegen den ÖVP-Kandidaten Kurt Waldheim, seit Jahrzehnten in der
internationalen Frauen-, Friedens- und Umweltbewegung engagiert)
Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (Hrsg.),
Projektleitung: Thomas Roithner: Von kalten Energiestrategien zu heißen
Rohstoffkriegen? Schachspiel der Weltmächte zwischen Präventivkrieg und
zukunftsfähiger Rohstoffpolitik im Zeitalter des globalen Treibhauses, 256 Seiten, Dialog 54 – Beiträge zur Friedensforschung, ISBN 9-7838-2580-9317, Lit-Verlag, Münster – Hamburg – London – Berlin – Wien 2008, € 9,80.
Dieses Buch geht auf die 24. Internationale Sommerakademie zurück, die vom 8. –
13. Juli 2007 am Friedenszentrum Burg Schlaining stattfand.
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