Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Die Hunde des Krieges

Abu Ghraib, Krajina, Kosovo: Söldnerfirmen erledigen Schmutzarbeiten für das Pentagon

Von Jürgen Elsässer* Privatisierung, Outsorcing, Lean Production – die Schlagworte der neoliberalen Wirtschaft machen auch vor dem US-Militär nicht halt. Immer mehr Aufträge werden an ausgelagerte Fremdfirmen vergeben – das spart Geld. Während des ersten Golfkrieges 1991 war einer von fünfzig eingesetzten US-Amerikanern bei einer privaten Söldnerfirma angestellt, beim US-Einsatz im Rahmen der Bosnien-Stabilisierungstruppe ab 1996 bereits jeder zehnte. (New York Times, 14.10.2002) Niemand kennt den Umfang dieses geheimen Militärgeschäfts genau, und auch die einzelnen Unternehmen lassen sich ungern in die Karten schauen, was viele im weiteren genannte Zahlen unter Vorbehalt stellt. Kenner beziffern jedenfalls des Volumen der Aufträge allein des Pentagon an zwölf Privatfirmen auf mehr als 300 Milliarden US-Dollar.

Folter-Eldorado Irak

Im Unterschied zu den klassischen Söldnern, die etwa in dem Film »Die Wildgänse kommen« verherrlicht wurden, verrichten ihre postmodernen Nachfolger ihre Arbeit zumeist nicht an der Front, sondern stellen sich ihren Kunden als militärische Planer, als Informationsbeschaffer und als Ausbilder zur Verfügung. Während der Kampfhandlungen sind sie in den militärischen Stäben vertreten und sorgen später für die sogenannte Befriedung des Terrains. Dabei kann es durchaus vorkommen, daß sie selbst töten und foltern, wie wir gleich sehen werden.

»Der wichtigste Grund, warum wir Vertragsfirmen benutzen, liegt darin, daß wir dann unsere eigenen Truppen nicht einsetzen müssen, die sich voll aufs Kämpfen konzentrieren können«, sagt Colonel Thomas Sweeney, Strategieprofessor am Army War College in Carlisle/Pennsylvania. »Das ist billiger, denn man muß diese Firmen nur bezahlen, wenn man sie nutzt.«

Mit Vertragsfirmen spart der Staat aber nicht nur Geld, sondern kann auch leichter Schmutzarbeiten erledigen lassen. So können Pentagon und CIA die nach der Iran-Contra-Affäre strenger gewordenen Genehmigungsbestimmungen für verdeckte Operationen umgehen. Privatsöldner sind – so die offizielle Lesart Washingtons – weder der Jurisdiktion der US-Armee unterstellt noch der im Stationierungsland. Für Straftaten können sie nur belangt werden, wenn die US-Regierung ihre Auslieferung verlangt. Die Konsequenzen dieser stark verminderten Haftung zeigten sich im Irak, wo seit dem vergangenen Jahr rund 20000 private Sicherheitsleute beschäftigt sind. Dabei geht es um Personenschutz, Sicherung von Ölfeldern und anderem Privatbesitz – und um Spezialaufträge der US-Armee. So arbeiteten im Folter-Gefängnis von Abu Ghraib 37 solche »Contractors« (im Lager Guantánamo auf Kuba sind es übrigens 30). Der offizielle Untersuchungsbericht der US-Armee nennt vier Hauptverdächtige, die entweder direkt oder indirekt für die Mißhandlungen in Abu Ghraib verantwortlich waren. Zwei dieser Verhörspezialisten waren Angestellte der amerikanischen Firmen Caci bzw. Titan. In Stellenanzeigen hatte Caci zuvor nach Spezialisten für die Durchführung und Auswertung von Verhören im Irak gesucht, wobei ein Angebot mit dem bezeichnenden Argument warb, der Kandidat könne unter »minimaler Aufsicht« arbeiten. Caci führt seit einiger Zeit auch Verhöre von Terrorverdächtigen in Bosnien und im Kosovo durch.

Die derzeit beste Adresse unter den Privaten ist die Firma Blackwater Security Consulting, von der sich auch der US-amerikanische Irak-Gouverneur Paul Bremer bewachen ließ. Das 1998 gegründete Unternehmen schloß im Herbst 2002 einen Vertrag über 35,7 Millionen Dollar mit dem Pentagon ab, der die Ausbildung von 10000 Matrosen in der Aufstandsbekämpfung – in den Dokumenten vornehm als »force protection training« umschrieben – vorsieht. Das Ganze läuft auf dem fünf Hektar großen firmeneigenen Manövergelände in Moyock/North Carolina. Unter ihren mehreren hundert Mitarbeitern im Irak befinden sich mindestens 60 aus dem ehemaligen Folter-Staat Chile und eine unbekannte Zahl von weißen Söldnern aus Südafrika.

Anfang April 2004, als Aufständische das Hauptquartier der Besatzungsbehörden in Nadschaf belagerten, verteidigten acht Mitarbeiter der Firma und eine Handvoll amerikanische Soldaten das Gebäude. Ein von Blackwater zu Hilfe geschickter Helikopter griff aus der Luft in die Kämpfe ein. Kurz zuvor waren vier Blackwater-Leute in Falludscha gelyncht und ihre Leichen verstümmelt worden. Die westliche Öffentlichkeit reagierte schockiert auf die Bilder – die Mainstream-Medien hatten verschwiegen, daß es sich bei den Opfern um Söldner handelte, und statt dessen von zivilen Aufbauhelfern gesprochen. Infolge dieser beiden Ereignisse schlossen sich alle Söldnerfirmen im Irak enger zusammen, die Washington Post sprach von der »effektiv größten Privatarmee der Welt, mit eigenem Rettungsdienst und eigenem Geheimdienst«.

DynCorp und der Kosovo-Krieg

Zu diesem »Rising Corporate Military Monster« – so das Internetmagazin Mother Jones über die Allianz der Privaten an Euphrat und Tigris - gehört auch die Firma DynCorp, mit 20000 Beschäftigten in mehr als 550 Filialen oder Einsatzgebieten und einem Jahresumsatz von 1,8 Milliarden US-Dollar zahlenmäßig die Nummer eins im Geschäft. Schwerpunkt ihrer Subversionstätigkeit war zunächst Kolumbien, wo die Firma laut Jane’s Intelligence Review 1997 elf Flugzeuge im Einsatz hatte, fünf weitere und Hubschrauber sollten folgen. Angeblich ging es um die Bekämpfung der Kokainmafia. Laut einem Zeitungsbericht verloren DynCorp und das assoziierte Unternehmen EAST Inc. 1998 drei Flugzeuge in dem lateinamerikanischen Land. Im Jahr 2003 wurde der Nahe Osten zum wichtigsten Einsatzgebiet von DynCorp – insgesamt etwa 1 000 seiner Leute sind dort aktiv.

In Bosnien-Herzegowina half die Firma bei der sogenannten Stabilisierung des Landes nach dem Dayton-Abkommen Ende 1995. Zwei Mitarbeiter standen im Mittelpunkt eines Sexskandals – sie kauften, verkauften und mißbrauchten Minderjährige als Sexsklavinnen. Teilweise waren die Opfer erst 13 Jahre alt. Die Täter wurden nie juristisch belangt, sondern von DynCorp lediglich in die USA zurückgeflogen. Statt ihrer wurden die beiden Mitarbeiter gefeuert, die das kriminelle Treiben angezeigt hatten. Dem Unternehmen selbst hat die Sache nicht geschadet: Die Firma wurde damit beauftragt, das US-amerikanische Kontingent der Kosovo Verification Mission (KVM) im Herbst 1998 zusammenzustellen. Angeblich waren 150 von 200 US-Beobachtern der KVM Mitarbeiter dieser Firma. In vielen Fällen ist nachgewiesen, daß US-Verifikateure die Überwachung des Waffenstillstandes in der Krisenprovinz nutzten, um Ziele für die späteren US-Luftangriffe zu markieren. Außerdem standen alle Verifikateure, die im Auftrag der OSZE Mitte Januar 1999 ein serbisches Massaker im Kosovo-Dörfchen Racak entdeckt haben wollten (was der NATO dann den Kriegsvorwand lieferte), bei DynCorp unter Vertrag. Nach dem Krieg gegen Jugoslawien 1999 hat DynCorp einen Vertrag über 628 Millionen Dollar für die Ausbildung von US-Polizeikräften im Kosovo abgeschlossen.

Ähnlich gewichtig ist die Firma Vinnell, die die saudische Nationalgarde ausbildet und von der Carlyle Group kontrolliert wird, an der neben der Familie Bush auch die Familie Bin Laden bis zum 11. September Anteile hatte. Unternehmen wie Betac (Auftragsarbeiten für die CIA), die britische Executive Outcomes (Sicherung der Ölquellen in Angola), Ronco (weitere Afrika-Einsätze), Sandline (im Auftrag der Blair-Regierung Aufstandsbekämpfung in Sierra Leone), O’Gara Protective Service (engagiert vom saudischen Verteidigungsministerium) und SAIC (im Vorstand mit John Deutch und Robert Gates zwei frühere CIA-Chefs) vervollständigen die Aufzählung noch lange nicht.

Mehr Generale als das Pentagon

Nach DynCorp wahrscheinlich die umsatzstärkste Hilfstruppe des US-Militärs ist die bereits erwähnte Military Professional Ressources Inc. (MPRI). In den balkanischen Kriegen der neunziger Jahre spielte die Firma eine entscheidende Rolle und war wichtiger als alle Konkurrenten. MPRI wurde im Jahre 1987 von acht pensionierten US-Topoffizieren gegründet und hat mittlerweile »mehr Vier-Sterne-Generale hat als das Pentagon selbst« Auf ihrer Website vermeldete die Firma im Sommer 2004 stolz, daß sie weltweit 1500 Angestellte im Einsatz hat und innerhalb und außerhalb der USA 150 Programme durchführt. Demnach kann sie jederzeit auf »125000 frühere Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums, der Strafverfolgungsbehörden und andere Experten« zurückgreifen, »die am besten wissen, wie man schwierige Aufgaben unter den anspruchvollsten Bedingungen durchführt«. An anderer Stelle wirbt die Firma mit den Worten, sie könne »jede Aufgabe durchführen und jede Mission übernehmen, für die man Experten aus dem Verteidigungsbereich braucht«. Der Jahresumsatz von MPRI übersteigt 100 Millionen US-Dollar.

Ganz offen wird eingestanden, daß MPRI »dem US-Verteidigungsministerium seine Erfahrung zur Verfügung stellt und Unterstützung leistet«. Weiter heißt es: »Wir bieten ein großes Spektrum internationaler Dienstleistungen, in einigen Fällen für die US-Regierung, in anderen Fällen direkt für andere Regierungen im Lizenzauftrag des US-Außenministeriums.« US-Offizier Thomas Milton schrieb im April 1998 in der Fachzeitschrift Military Review über das Verhältnis von MPRI und Staat: »Es gibt Unternehmen, die nicht nur zugunsten von US-Interessen arbeiten, sondern sogar Teil der vom Verteidigungsministerium erarbeiteten Pläne sind. (...) Diese Sicherheitsunternehmen sind zu einem integralen Bestandteil der Pläne und Operationen des Verteidigungsministeriums geworden.«

MPRI hat 340 frühere US-Generale in seiner Kartei, die 22 besten davon unter Vertrag. Sie erhalten das Doppelte bis Dreifache ihrer früheren Staatsbezüge, zuzüglich Vorsorgeleistungen und MPRI-Aktien – und ihre Pentagon-Pensionen laufen weiter. Dabei sind es längst nicht nur Pensionäre, die auf der Gehaltsliste der Firma stehen. Vielmehr handelt es sich um einen steten Austausch von Fachpersonal. »Ein amerikanischer Offizier oder Unteroffizier nimmt unbezahlten Urlaub von den Streitkräften, engagiert sich für zwei oder drei Jahre bei MPRI, wird dann in die amerikanische Armee reintegriert und in der Regel sofort befördert. Zum einen stellt die Armee ihre Führungskräfte also unbezahlt frei, um für MPRI zu arbeiten. Zum anderen tut dies der Karriere dieser Militärs keinen Abbruch, im Gegenteil.«

An der Spitze des Unternehmens steht Carl Vuono, Generalstabschef der US-Armee unter anderem bei der Invasion in Panama (1989) und im ersten Krieg gegen den Irak (1991). In der Chefetage am Konzernsitz in Alexandria (Virginia) saßen in den neunziger Jahren außerdem General Crosbie »Butch« Saint und Frederick Kroesen, beide in ihrer aktiven Dienstzeit Kommandeure der US-Armee in Europa. Ebenfalls in den neunziger Jahren leitete General Harry E. Soyster die internationale Abteilung des MPRI, teilweise in Absprache mit Saint. Soyster war ab 1982 stellvertretender Kommandeur der US-Armee in Europa und von 1988 bis 1991 Chef des US-Militärgeheimdienstes DIA. Schon damals verhehlte er nicht, daß sich seiner Meinung nach Regierungsagenten auch mit zweifelhaften Elementen einlassen müssen. »Ich denke, wenn sie sich nicht in solchen Kreisen bewegen, sollten wir sie nicht bezahlen.« Und weiter: »Wenn man es mit Leuten zu tun hat, die Schweine füttern, steht man dort herum, wo es stinkt.« Montreal Gazette, 15.12.1999) Diesem Mann unterstanden die Balkan-Operationen der Firma, von denen gleich noch die Rede sein wird. »Wir können 20 qualifizierte Leute innerhalb von 24 Stunden an die serbische Grenze bringen. Die Armee kann das nicht.«

Im Irak hat die Firma 2003 zwei Aufträge im Volumen von 2,6 Millionen Dollar bekommen. Im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums sollen angeblich frühere irakische Soldaten zivil umgeschult und »effektive Regierungsstrukturen auf der Ebene von Kommunen, Provinzen und gesamtstaatlich in einer Nachkriegsgesellschaft« entwickelt werden.

MPRI wurde im Juli 2000 von der Firma L-3 Communications aufgekauft. Mit zwei Milliarden US-Dollar gehört L-3 nicht gerade zu den Leichtgewichten im Rüstungsbusineß, obwohl das Unternehmen erst 1997 entstanden ist, u.a. durch den Aufkauf von Sparten anderer Militärkonzerne wie Loral Corporation und Lockheed Martin. Der Deal machte die MPRI-Gründer zu Millionären: L-3 bezahlte 40 Millionen Dollar für das Unternehmen – in Cash.

Der Balkansturm des MPRI

Einer der ersten hochkarätigen Auftritte der MPRI war die Unterstützung der kroatischen Armee bei einer Großoffensive gegen die Serben in der Krajina Anfang August 1995, die als Operation Sturm (serbokroatisch: Oluja) in die Geschichtsbücher einging. Eine erste Anfrage vom kroatischen Verteidigungsminister Gojko Susak gab es schon im März 1994. »Zwischen 6. und 8. August (1994) (...) kam die Clinton-Regierung zur Auffassung, daß die internationalen Unterhändler im früheren Jugoslawien wohl nichts mehr erreichen würden.« (Robert Fox im Sunday Telegraph, 15.10.1995) Bereits im September 1994 schlossen MPRI-Spezialisten mit Zagreb einen Beratervertrag zur Ausbildung der Armee. Ein weiterer mit Sarajevo folgte, der war bei einem Treffen des muslimischen Generals Mehmet Alagic mit DIA-Chef Dyke Hayden und US-Emissär Richard Holbrooke perfekt gemacht worden. Diesen de jure privaten Deals folgte im November 1994 ein offizielles Abkommen über militärische Zusammenarbeit zwischen dem Pentagon und der kroatischen Armee.

Nach Auskunft eines kroatischen Offiziers »brachten uns die MPRI-Berater Militärtaktik und großräumige Kriegsoperationen bei«. Kroatische Quellen berichten außerdem über US-amerikanische Satellitenunterstützung für Zagreb. Fünfzehn hochrangige US-Militärberater, angeführt vom pensionierten Zwei-Sterne-General Richard Griffiths, tauchten Anfang 1995 in Kroatien auf. MPRI-Chef Vuono hielt ein »Geheimtreffen mit dem kroatischen General Varimar Cervenko, dem Architekten der Krajina-Offensive, auf der Insel Brioni vor der kroatischen Küste ab. In den fünf Tagen, die dem Angriff vorausgingen, fanden mindestens zehn Sitzungen zwischen MPRI-General Vuono und Offizieren statt, die in den Angriff mit einbezogen waren.« Der Bundeswehr-Berufsoffizier und spätere Stern-Reporter Franz-Josef Hutsch geht noch weiter: »MPRI hat konkret die Operationen geführt und auch dafür gesorgt, daß während der Operation Sturm NATO-Luftangriffe auf serbische Stellungen erfolgten. Das würde man militärisch als ›Close Air Support‹, also Luft-Nah-Unterstützung für Bodentruppen bezeichnen (...) Ich habe selbst gesehen und gehört, wie ein amerikanischer MPRI-Offizier einem kroatischen Brigadekommandeur bei den Angriffen auf Glina (serbischer Ort in der Krajina – J.E.) während der Operation Sturm Anweisungen gegeben hat.«

Nach Auskunft von John Dinger, einem Sprecher des US-Außenministeriums, half MPRI den Kroaten dabei, »Exzesse und Grausamkeiten bei militärischen Operationen zu vermeiden«. Falls das das Lernziel für die MPRI-Ausbilder gewesen sein sollte, so haben sie es ihren kroatischen Kollegen höchst unzureichend vermittelt: Im Rahmen von Oluja wurden die in der Krajina lebenden 200000 Serben vertrieben – die größte ethnische Säuberung in Europa nach 1945. Nach Ansicht des kroatischen Helsinki-Ausschusses für Menschenrechte kam es während des dreitägigen Blitzkrieges zu etlichen Massakern, denen mindestens 410 namentlich identifizierte Zivilisten zum Opfer fielen. Die serbische Menschenrechtsorganisation Veritas berichtet, daß im Jahre 1995 insgesamt 2 101 serbische Zivilisten in der Krajina und in Kroatien getötet wurden oder spurlos verschwanden – die meisten davon während der Operation Sturm. Kanadische Blauhelmsoldaten waren Zeugen der Greuel kroatischer Truppen: »Alle Serben, die ihre Häuser nicht verlassen hatten, wurden von umherziehenden kroatischen Todeskommandos systematisch ›ethnisch gesäubert‹. Jedes verlassene Tier wurde erschossen und jede mögliche serbische Wohnung wurde geplündert und angezündet.« (The Sunday Sun, Toronto, 2.11.1998)

Außerdem brachte MPRI zwischen 80 und 120 fundamentalistische Gotteskrieger, die im bosnischen Bürgerkrieg (1992 bis 1995) gegen die Serben gekämpft hatten, zur Militärausbildung in die Türkei. Dort durften sie Spezialaufgaben wie Luftunterstützung zum Teil in echten Kampfeinsätzen gegen Kurden im Nordirak ausprobieren. Ab Sommer 1998 schleuste MPRI die Terrorschüler ins Kosovo ein, wo sie im Auftrag der albanischen Untergrundbewegung UCK und der NATO Ziele für den Bombenkrieg (von März bis Juni 1999) markierten. (vgl. dazu ausführlich jW vom 14. Oktober 2004) Wer diese Kooperation zwischen US-Militärs und radikalen Islamisten widernatürlich findet, kennt das Motto der MPRI nicht: »Wenn man es mit Leuten zu tun hat, die Schweine füttern, steht man dort herum, wo es stinkt.« (General Harry A. Soyster, MPRI-Chef für internationale Einsätze)

* Aus: junge Welt, 24. November 2004


Zurück zur Seite "Privatkriege", "Privatarmeen"

Zur Irak-Seite

Zurück zur Homepage