Haager Tribunal hat kein Interesse an gefallenen Serben
"Racak-Massaker" - Schon vergessen? Berliner Zeitung geht der Sache nach
Was sich in der Nacht vom 15. auf den 16. Januar 1999 im Dorf Racak (Kosovo-Serbien) abgespielt hat, ist bis zum heutige Tag noch nicht bis ins Letzte aufgeklärt. Als sicher kann aber gelten, dass es kein serbisches Massaker an unbewaffneten Kosovo-Albanern war. Als solches wurde es damals aber von den USA und anderen NATO-Regierungen dargestellt. Ein wesentlicher Kriegsgrund gegen Jugoslawien war damit gefunden: Um weiteres "Gemetzel" der serbischen Soldateska an der albanischen Bevölkerungsmehrheit in der serbischen Provinz Kosovo zu verhüten oder, wie es damals hieß, um eine "humanitäre Katastrophe zu verhindern", wurde die Öffentlichkeit auf einen NATO-Krieg gegen Jugoslawien eingestimmt.
Nun spielen die Ereignisse von Racak wieder eine Rolle im Haager UN-Tribunal. Dort sitzt als prominentester Politiker der ehemalige jugoslawische Präsident Milosevic auf der Anklagebank. Racak soll nach dem Willen der Anklagebehörde weiterhin im Sinne der damaligen (Vor-)Kriegspropaganda benutzt werden.
In älteren Beiträgen zu "Racak" konnten einige Falschdarstellungen korrigiert und manche Lügen entlarvt werden.
Wir weisen insbesondere auf folgende Beiträge hin:
Kriege vermeiden - Friedenschancen nutzen - Friedensbedingungen verbessern
Dargestellt an Fakten und Folgerungen zum Kosovo-Konflikt. Von Dr. Heinz Loquai
Es begann mit einer Lüge
Wie die Nato im Krieg um Kosovo Tatsachen verfälschte und Fakten erfand - Vollständiges Manuskript der ARD-Sendung vom 8. Februar 2001 (17. Februar 2001)
Neue Zweifel am Massaker von Racak
Was die MONITOR-Sendung vom 08.Februar 2001 enthüllte - Wortlaut der Sendung (12. Februar 2001)
Willi Wimmer (CDU): Jugoslawien-Krieg war ein "ordinärer Angriffskrieg"
Die Fernsehdokumentation "ES BEGANN MIT EINER LÜGE - DEUTSCHLANDS WEG IN DEN KOSOVO-KRIEG" schlägt hohe Wellen (11. Februar 2001)
Markus Bickel geht in seinem Artikel in der Berliner Zeitung vom 17. Januar 2004 noch einmal den alten Spuren nach, weil er sich wundert, dass die Zweifel, die seit Jahren an der Massaker-Version geäußert wurden, in Den Haag offenbar keine besondere Beachtung finden. Der Artikel ist überschriben mit "Kein Interesse an gefallenen Serben". Hieraus nun die wesentlichen Punkte:
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Die finnische Pathologin Helena Ranta hat "Unverständnis über die Arbeit des
Haager UN-Tribunals im Fall des so genannten Massakers von Racak" geäußert. Die damalige
Leiterin des forensischen Teams, das von der EU zur Untersuchung
der Vorgänge im Kosovo-Dorf Racak im Januar 1999 entsandt wurde,
bemängelte, dass Hinweisen auf
schwere Kämpfe zwischen serbischen Soldaten und albanischen
Kämpfern in der Nacht vom 15. zum 16. Januar 1999 im Raum Racak
durch das UN-Tribunal nur unzureichend nachgegangen wurde.
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Die Tragödie in dem Kosovo-Dorf, bei dem vor genau fünf Jahren
mehr als 40 Albaner starben, sei von westlichen Politikern genutzt worden,
um die Öffentlichkeit von der Notwendigkeit des bevorstehenden
NATO-Angriffs auf Jugoslawien zu überzeugen. Eine "zentrale Rolle"
spielte dabei der US-Diplomat William Walker, der damals Chef der Kosovo-Mission der OSZE war. Er bezichtigte umgehend die Serben, in Racak 45 unbewaffnete albanische Zivilisten aus nächster Nähe exekutiert zu
haben. Die Serben sprachen dagegen von "im Kampf gefallenen UCK-Kämpfern".
- Helena Ranta wisse, dass damals "UCK-Kämpfer in der Nähe von Racak
begraben wurden". Wörtlich sagte sie der Berliner Zeitung: "Ich habe schon seinerzeit
Informationen erhalten, die beweisen, dass dort auch mehrere
serbische Soldaten erschossen wurden. Leider werden wir die genaue
Zahl der in dieser Nacht gefallenen Serben wohl nie erfahren."
- Man sollte "beim Tribunal nachfragen, warum es sich für deren Zahl nicht interessiert". Darüber hinaus kritisiert Ranta bemängelte, dass die Anklageschrift gegen den jugoslawischen Ex-Präsidenten Milosevic im Fall Racak weitgehend der von Walker
überlieferten Tatversion folgt. Ranta: "Wenn Botschafter Walker sagt, dass es
sich in Racak um ein Massaker gehandelt habe, hat diese Aussage
keinerlei rechtliche Wirkung. Ich habe schon damals erklärt, dass die
OSZE-Beobachter sämtliche Schritte, die man bei der Sicherung eines
Tatorts normalerweise erwartet, vergessen haben: die Isolierung des
Geländes etwa, den Ausschluss unautorisierter Personen sowie das
Einsammeln aller Beweisstücke." So hätten zusätzlich zu den OSZE-Fotos vom Tatort auch die Bilder von zwei weiteren Fotografen
veröffentlicht werden müssen. Diese Bilder, die einige Stunden vor Ankunft der OSZE-Beobachter gemacht wurden, zeigten nach Aussage von Ranta, "dass
mindestens einer der Körper nachträglich bewegt wurde - dieser
Leichnam ist auf den OSZE-Bildern nicht zu sehen".
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Ranta wird in dem Gespärch mit der Berliner Zeitung noch deutlicher, wenn sie sagt, dass in den Tagen vor Beginn der NATO-Angriffe auf Jugoslawien "eine ganze Reihe von Regierungen Interesse an einer
Version der Ereignisse von Racak hatten, die allein die serbische
Seite verantwortlich machten". "Diese Version konnte ich
ihnen aber nicht liefern."
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Der Vertreter der damaligen deutschen EU-Präsidentschaft habe gebeten, eine
schriftliche Stellungnahme vorzubereiten. Ranta: "Danach musste ich diese
persönlichen Äußerungen William Walker zeigen, der offensichtlich
alles andere als begeistert war, als er sie las."
- Sie habe dennoch der Teilnahme an der wichtigen Pressekonferenz vom 17. März 1999 zugestimmt. "Bei dieser saß ich gemeinsam mit dem deutschen
Botschafter in Belgrad, Gruber, und einem finnischen Diplomaten auf
dem Podium. Ich hoffte, die beiden Herren würden mich unterstützen." Darin wurde sie aber bitter enttäuscht. "Ich hatte eher das Gefühl, im Stich gelassen worden zu sein", sagte Ranta. Die Pressekonferenz wurde ganz von William Walker dominiert. So entstand bei den Medienvertretern der Eindruck, dass die Version von einem serbischen Massaker an albanischen Zivilisten sich bestätigt habe.
Wenige Tage später begann der NATO-Krieg gegen Jugoslawien.
Nach: Berliner Zeitung, 17.01.2004
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