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Kongresse, Veranstaltungen, Seminare

März/April 2005

Nur noch bis zum 24. April ist eine beachtenswerte Ausstellung in Berlin zu sehen, in der ein Teil der grausamen Kolonialgeschichte Deutschlands in Afrika aufgearbeitet ist.

Namibia - Deutschland. Eine geteilte Geschichte

Ausstellungsort: Deutsches Historisches Museum
Ausstellungshalle von I. M. Pei
Hinter dem Gießhaus 3, 10117 Berlin-Mitte
Öffnungszeiten: Täglich 10 bis 18 Uhr
Eintritt 2 €

Offizieller Text zur Ausstellung:

Im Januar 2004 jährte sich zum hundertsten Mal der Ausbruch des deutschen Kolonialkrieges in Namibia. Er dauerte von 1904-1908 und ging als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts in die Geschichte ein. Für Namibia, das damalige Deutsch-Südwestafrika, gilt dieser Krieg als einer der ersten Widerstandskriege der afrikanischen Bevölkerung gegen Fremdherrschaft und Kolonisierung.

In der deutschen Öffentlichkeit wurden die deutsche Kolonialherrschaft und mit ihr der Krieg von 1904 bisher nur selten als Teil von deutscher, aber auch afrikanischer Geschichte thematisiert. Dennoch stellt die koloniale Herrschaft des Deutschen Reiches in Namibia auch die Grundlage für die deutsch-namibischen Beziehungen von heute dar. Aus diesem Anlass beschäftigt sich die Ausstellung „Namibia - Deutschland: Eine geteilte Geschichte“ aus verschiedenen Blickwinkeln mit den Beziehungen beider Länder in Vergangenheit und Gegenwart.

Die Ausstellung ist ein interdisziplinäres Gemeinschaftsprojekt des Rautenstrauch-Joest-Museums und des Sonderforschungsbereiches 389 der Universität Köln "ACACIA / Kultur- und Landschaftswandel im ariden Afrika". Von Beginn an waren namibische Institutionen und Einzelpersonen beteiligt, vor allem diejenigen, die sich für den Versöhnungsprozess engagiert haben und am Aufbau der Zivilgesellschaft aktiv mitarbeiten.

Mehr dazu auf dieser Website: "Namibia - Deutschland. Eine geteilte Geschichte"

Noch mehr auf der Homepage des Deutschen Historischen Museums: www.dhm.de




Wissenschaftliche Konferenz zum 60. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus

Faschismus - Antifaschismus – Neoliberalismus und Rechtsextremismus

Am 22. und 23. April 2005 in Berlin
Haus der Wissenschaft und Kultur der Russischen Föderation in Berlin, Friedrichstr. 176 bis 179, U-Bhf Stadtmitte

Der 60. Jahrestag der Befreiung erinnert an Millionen Opfer des deutschen Faschismus und an den Sieg der Roten Armee und der Anti-Hitler-Koalition im Mai 1945. Wie alle Erinnerung ist der 8. Mai auch Gegenstand von gesellschaftlichen Deutungskämpfen: Befreiung oder Niederlage? Faschismus oder Totalitarismus? Usw.
Wir wollen einige der aktuellen Debatten aufgreifen und kritisch betrachten: Den Zusammenhang von Faschismus und Kapitalismus, Ökonomie und Politik und das Verhältnis zu Projekten des Ein- und Ausschlusses in Volksgemeinschaft und Vernichtung; den Einfluss des Antifaschismus auf die europäische Nachkriegsordnung. Schließlich die Frage nach den aktuellen Dimensionen von extremer Rechte und Neofaschismus, ihr Verhältnis zu Kapitalismus und Neoliberalismus - damit steht die Frage nach einem neuen Antifaschismus.


Freitag, 22. April, 18 Uhr
Der 8. Mai 1945 – ein Tag der Befreiung
Sophia Timofejevna, Partisanin aus Weißrussland, Peter Gingold, Teilnehmer der französischen Résistance, VVN-BdA, Prof. Georg Fülberth (Marburg): Der 8. Mai – Erinnerung im deutschen Standortdiskurs

20 Uhr, Konzert mit Esther Bejarano, Überlebende von Auschwitz und Ravensbrück, und der Gruppe Coincidence aus Hamburg

Samstag, 23. April
10.00 bis 12.30 Uhr
Wer nicht vom Kapitalismus reden will, sollte vom Faschismus schweigen.
Prof. Reinhard Kühnl (Marburg):Zum Verhältnis von Ökonomie und Politik
Prof. Wolfgang Wippermann (Berlin): Faschismus oder "nationaler Sozialismus"? Ideologie und Ökonomie in Hitlers "Volksstaat"
Kurt Pätzold: Judenverfolgung – Judenvernichtung. Ideologie und Kalkül

13.00 bis 15.30 Uhr
Antifaschismus – Mythos oder Fundament der europäischen Nachkriegsordnung?
Dr. Johannes Klotz (Bremen): Nachwirkungen und Einfluss des Antifaschismus auf die europäische Nachkriegsordnung
Prof. Rolf Badstübner: "Antifaschismus- gesellschaftspolitische Umgestaltungen oder Anpassung und Wandel?"
Dr. Simone Barck (Berlin):"Verordneter Antifaschismus?" - Der Antifadiskurs in der Literatur der DDR

16.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Zum Zusammenhang von Kapitalismus, Neoliberalismus und der extremen Rechten. Analysen und Ausblicke für einen neuen Antifaschismus.
Prof. Klaus Dörre (Jena): Zum Zusammenhang von Rechtsextremismus und flexiblem Kapitalismus
Dr. Ursula Birsl (Göttingen): Das neoliberale Projekt als "Rechtspopulismus der Mitte"?
Prof. Gudrun Hentges (Fulda): Subjektive Erfahrungen im Neoliberalismus und rechtspopulistische Vereinnahmungen

VeranstalterInnen:
Helle Panke in Zusammenarbeit mit der RLS, der VVN-BdA Landesvereinigung Berlin sowie Kritik und Praxis Berlin
Tagungsort:
Haus der Wissenschaft und Kultur der Russischen Föderation in Berlin, Friedrichstr. 176 bis 179, U-Bhf Stadtmitte
Anmeldung bei:
"Helle Panke" zur Förderung von Politik, Bildung und Kultur e.V.
Kopenhagener Straße 76, 10437 Berlin - Prenzlauer Berg
Tel.: (030)/ 47 53 87 24 Fax 47 37 87 75




Tagung 60 Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs:

Immanuel Kants Schrift "Zum ewigen Frieden"
Biblische Konzepte, aufklärerische Visionen und gegenwärtige Politikvorstellungen für eine internationale Rechts- und Friedensgemeinschaft

Jahrestagung des Dietrich-Bonhoeffer-Vereins (dbv)
vom 1. bis 3. April 2005 im Haus der Kirche - Evangelische Akademie Baden, 76328 Bad Herrenalb
  • Freitag 1.4.2005:
    16.00 Uhr: Mitgliederversammlung des dbv - offen für alle Tagungsteilnehmenden
    19.30 Uhr: Begrüßung und Einführung in die Tagung
    20.00 Uhr: Der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein ... (Jes. 32,17). Biblische Konzepte für eine Förderung des Weltfriedens (PD Dr. Ulrike Bail, Gastprof. an der Theol. Fakultät der Humboldt-Uni Berlin)
  • Samstag 2.4.2005
    9.00 Uhr: Ist der "ewige Friede" nur ein "süßer Traum"? Einführung in Immanuel Kants Schrift "Zum ewigen Frieden" (PD Dr. Heiner F. Klemme, Institut für Philosophie der Universität Magdeburg)
    11.00 Uhr: Arbeitsgruppen
    Lektüre von Textausschnitten aus der Schrift "Zum ewigen Frieden" - Vorstellung der Textausschnitte und Bildung der Arbeitsgruppen: Dr. Karl Martin
    In den AG's: PD Dr. Heiner F. Klemme, Institut für Philosophie Uni Magdeburg; Dr. Claus Langbehn, Philosophisches Seminar Uni Kiel; Dr. Konstantin Pollok, Institut für Philosophie Uni Marburg; Dr. Karl Martin, Wiesbaden
    14.30 Uhr: Die internationalen Beziehungen und die Weiterentwicklung der UNO - Schritte auf dem Weg zum ewigen Frieden? (Andreas Zumach, Journalist - Korrespondent bei den Vereinten Nationen in Genf)
    16.30 Uhr: Auf der Suche nach Visionen und Zukunft. Kurze Selbstvorstellungen (jeweils ca. 5 Minuten) von Initiativen und Institutionen aus der alternativen Öffentlichkeit
    20.00 Uhr: Die Dohnányis - Drei Generationen im Spannungsfeld von Musik und Politik, Widerstand und Faschismus. Das aktuelle Projekt der Berufsfachschule für Musik des Bezirks Mittelfranken: Musik, Präsentation, Moderation, Visualisierung.
  • Sonntag 3.4.2005
    09.30 Uhr: Gottesdienst zum Thema "Hoffnung lässt nicht zuschanden werden" (Römer 5,5)
    11.00 Uhr: Visionen auf dem Übergang in die Realisierungsphase. Schlussplenum mit Auswertung, Tagungsergebnissen und Verabredungen


Die Tagung wird vorbereitet von Bernd Hans Göhrig, Karl Martin und Regina Molnar.
Nähere Auskünfte, Tagungsprogramme und Anmeldungen über das Büro des dbv:
E-Mail: dietrich-bonhoeffer-verein@dike.de
Homepage: http://dietrich-bonhoeffer-verein.dike.de

Hier geht es zu einem Bericht über die Tagung:
"Bei KANT in die Schule gehen"
Bericht von der Jahrestagung des Dietrich-Bonhoeffer-Vereins in der Evangelischen Akademie Baden. Von Christoph Rinneberg (11. April 2005)




Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

"EUROPA MACHT FRIEDEN"

Friedenspolitische Konferenz der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
am 18. und 19. März 2005 im Ramada-Treff Hotel Globus in Berlin,
in Kooperation mit dem Bildungs- und Förderungswerk (BFW) der GEW und dem DGB-Bildungswerk


Im Zentrum der Tagung steht der Entwurf der Europäischen Verfassung und seine friedens-, sicherheits- und verteidigungspolitischen Ziele. Es ist nicht nur Angelegenheit der " BerufspolitikerInnen", sich mit diesen Fragen auseinander zu setzen.
Friedliches Zusammenleben der Menschen beginnt in den Familien, Kindergärten und Schulen. Toleranz gegenüber dem/der anderen, Akzeptanz unterschiedlicher Kulturen, die friedliche Lösung von Konflikten sind Kernbestandteile einer demokratischen Erziehung und Bildung in allen Bildungseinrichtungen. Zunehmender Rechtsextremismus und Antisemitismus beunruhigt uns als GewerkschafterInnen und PädagogInnen auch im 60. Jahr nach der Befreiung vom Faschismus. Was können wir in der pädagogischen Alltagspraxis dazu beitragen, diesen Entwicklungen den Boden zu entziehen?
Die Konferenz findet bewusst am zweiten "Jahrestag" des Kriegsbeginns und bewaffneten Überfalls der USA und ihrer Verbündeten auf den Irak statt. Trotz des zivilen Widerstandes Hunderttausender Menschen in Europa und der Welt konnte diese Katastrophe nicht verhindert werden. Rechtfertigt der Terrorismus tatsächlich den Anspruch auf Alleinherrschaft der Großmacht USA, Präventivschläge gegen die Staaten der sog. "Achse des Bösen", den Abbau demokratischer Rechte? Es gilt die Ursachen des Terrorismus aufzudecken, die wirtschaftlichen und Machtinteressen an bewaffneten Konflikten zu entlarven. Welche Zukunft haben die Vereinten Nationen angesichts der Machtauseinandersetzungen um politischen und ökonomischen Einfluss?

(Aus dem Programmtext)

Aus dem Programm

Freitag, 18.03.2005
  • Ab 15.00 Uhr: Anreise, Kaffee / Tee
  • 16.30 Uhr: Begrüßung und Eröffnung: Dr. Eva-Maria Stange, Vorsitzende der GEW
  • 16.45 Uhr: Eingangsreferat "Perspektiven, Strategien einer (europäischen) Friedenspolitik vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Lage". Prof. Dr. Federico Mayor Zaragoza, Vorsitzender der Stiftung Kultur des Friedens, Madrid; Generaldirektor der UNESCO von 1987 - 1999
  • 17.15 Uhr - 20.00 Uhr: "Strategie und Perspektiven der Verteidigungs-, Sicherheits- und Friedenspolitik in Europa und der Bundesrepublik vor dem Hintergrund des EU-Verfassungsentwurfes"
    Podiumsrunde und Diskussion im Plenum
    TeilnehmerInnen: Angelika Beer, Mitglied des Europäischen Parlaments, bis 2004 verteidigungspolitische Sprecherin der Fraktion, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Prof. Dr. Federico Mayor Zaragoza - Prof. Dr. Jürgen Meyer, Professor für deutsches und ausländisches Strafrecht / Vertreter des Deutschen Bundestages im Europäischen Konvent - Prof. Dr. Norman Paech, Professor für öffentliches Recht, Hamburg - Tobias Pflüger, Mitglied des Europäischen Parlaments, Informationsstelle Militarisierung IMI e. V. Tübingen
    Moderation: Ulrich Thöne
Samstag, 19. März 2005
9.00 Uhr - 11.00 Uhr: Parallele Workshops
  • Workshop I: "Militär und Terrorismus - Stellung und Einfluss Europas in der Welt". Dr. Lothar Liebsch, Arbeitskreis Darmstädter Signal
  • Workshop II: "Frauen und Krieg". Unterschiede zwischen ‚weiblicher' und ‚männlicher' Berichterstattung von Kriegsreportern. Maren Niemeyer, Redaktionsleiterin des ARTE Frauenmagazins LOLA
  • Workshop III: "Zivilgesellschaft und Friedenssicherung". Dr. Peter Strutynski, Universität Kassel, Sprecher des Friedensratschlags
  • Workshop IV: "Militär, Krieg und ökonomische Interessen". Lühr Henken/Horst Bethge, Pädagoginnen und Pädagogen für den Frieden
  • Workshop V: "Innereuropäische Differenzen / Entscheidungsmechanismen zur EU- Verfassung". Norman Paech, Tobias Pflüger (angefragt)
  • Workshop VI: "Eine Alternative aus der pädagogischen Praxis". Soziales Lernen als Unterrichtsfach. Entwicklung der Fähigkeit zum friedlichen Umgang miteinander in Gegenwart und Zukunft. Dr. Helga Moericke, Trägerin des Berliner Präventionspreises 2004, Margot Wichniarz
11.30 Uhr-13.30 Uhr: Abschluss-Podiumsdiskussion mit VertreterInnen von Bildungsgewerkschaften aus Europa. Moderation: Christoph Heise ("Schlussfolgerungen und Handlungsoptionen aus gewerkschaftlicher Sicht")

Teilnahmebeitrag: 70,00 Euro
Darin enthalten sind: Übernachtung und Verpflegung während der Tagung, Reisekosten sowie Tagungsunterlagen.
Überweisen auf folgendes Konto:
GEW Hauptvorstand, Konto Nr.: 1 000 229 500; BLZ: 500 101 11; SEB Bank AG, Niederlassung Frankfurt am Main. Stichwort: Friedenskonferenz

Anmeldung:
GEW Hauptvorstand, Sabine Niestroj, Postfach 90 04 09, 60444 Frankfurt, Tel.: 069/78973-107
Oder per e-mail:
Christel Faber, Referentin im Vorstandsbereich Vorsitzende beim GEW-Hauptvorstand
E-Mail: niestrojs@gew.de

Anmeldeschluss: 28. Februar 2005

www.gew.de




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