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Syrien drohen Sanktionen

Arabische Liga einigte sich auf Einreiseverbote und Kontensperrungen *

Trotz der drohenden Sanktionen der Arabischen Liga geht das Blutvergießen in Syrien offenbar weiter. So sollen nach Angaben von Oppositionellen am Sonntag in der Großstadt Homs mehrere Zivilisten, darunter ein Kind, von Regierungstruppen getötet worden sein.

Trotz des steigenden internationalen Drucks geht die Regierung in Syrien laut Aktivisten mit unverminderter Härte gegen die Protestbewegung vor. Am Sonntag seien zehn Zivilisten von den syrischen Sicherheitskräften getötet worden, teilte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die syrischen Behörden erklärten ihrerseits, Sicherheitskräfte hätten zwölf Bewaffnete getötet und in der Region um Homs bei Gefechten mit »Terrorgruppen« zahlreiche Menschen festgenommen. Endlager Gorleben

Fünf Personen seien in Homs bei Razzien getötet worden, erklärte die Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Ein Mann sei in der nahegelegenen Stadt Kusseir von einem Hausdach aus erschossen worden. Bei Damaskus seien zwei Zivilisten, darunter ein 14-jähriger, getötet und 13 weitere verletzt worden. Die Sicherheitskräfte hätten in der Ortschaft Rankus Häuser durchsucht und »wahllos« auf Menschen geschossen. In Deir Essor im Osten seien zwei weitere Zivilisten getötet und weitere verletzt worden, als Sicherheitskräfte auf Teilnehmer eines Begräbnisses geschossen hätten. Es gebe seit dem Morgen zudem »gewaltsame Zusammenstöße zwischen der regulären syrischen Armee und Gruppen von Deserteuren in der Region Talbisse« bei Homs, wurde weiter erklärte. Zwei Transportfahrzeuge der Truppen seien zerstört worden.

Die Arabische Liga beriet unterdessen über Sanktionen gegen Damaskus. Die Finanz- und Wirtschaftsminister der Liga hatten sich am Samstagabend in einem Resolutionsentwurf auf eine Reihe von Sanktionen gegen Syrien geeinigt. Geplant sind Kontensperren und Einreiseverbote für Mitglieder der Regierung in Damaskus. Darüber wollten die Außenminister der Liga am Sonntagabend in Kairo befinden.

* Aus: neues deutschland, 28. November 2011


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