"If Christ were on earth today, undoubtedly He would oppose warmongers, occupiers, terrorists and bullies the world over" / "Wenn Christus heute auf Erden wäre, würde er sich den Kriegstreibern, Besatzern,
Terroristen und Tyrannen widersetzen"
Im Wortlaut: Die umstrittene Weihnachtsansprache des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad im britischen Fernsehsender Channel 4
Im Folgenden dokumentieren wir zum "Skandal", dass der iranische
Präsident Ahmadinedschad in einem britischen Fernsehsender die
Weihnachtsansprache halten durfte, einen Artikel, ein paar empörte
Meldungen (u.a. aus der BILD-"Zeitung") sowie die Ansprache selbst in
einer englischen und einer deutschen Übersetzung.
Iranischer Präsident im britischen TV
Von Annette Reuther, London *
Die Queen ist zu Weihnachten zwar Konkurrenz im Fernsehen gewöhnt. Dass jedoch in diesem Jahr ausgerechnet einer der weltweit umstrittensten Politiker gegen sie antrat – darüber mag auch die
britische Königin »not amused« gewesen sein. Pünktlich zum Fest strahlte der britische Sender
Channel 4 eine Rede des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad aus – als Alternative
zur traditionellen Weihnachtsansprache von Elizabeth II. Was der Sender als »alternative
Weltanschauung« präsentierte, hielten andere für skandalös.
Dass ausgerechnet ein Hardliner wie Ahmadinedschad, der wegen seiner Israel-Feindschaft
international in der Kritik steht, eine Grußbotschaft zur besten Sendezeit in einem der bekanntesten
Fernsehsender des Landes vermitteln durfte, nannten Menschenrechtler, Israelis und viele britische
Politiker geschmacklos.
Dabei zeigte sich der iranische Präsident bei seiner Ansprache gütig und friedliebend. Neben einem
Blumenstrauß sitzend sprach Ahmadinedschad von »Frieden«, »Liebe« und »Bruderschaft«. Der
allgemeine Wille der Nationen sei es, zu »menschlichen Werten« zurückzufinden. Er
beglückwünschte die Briten zur Geburt Jesu und wünschte ihnen ein frohes neues Jahr. Wenn
Jesus heute auf der Welt wäre, so Ahmadinedschad, dann würde er gegen »Kriegstreiber, Besatzer,
Terroristen und Tyrannen« kämpfen.
Die britische Regierung sprach von einer Beleidigung, die sowohl im Königreich als auch im Ausland
für Irritationen sorge.
»Es ist pervers, dass diesem Despoten erlaubt wird, über Jesu Ansichten zu spekulieren, während
seine Regierung Christen an den Galgen führt«, erklärte der israelische Botschafter in London, Ron Prosor.
dpa
* Aus: Neues Deutschland, 27. Dezember 2008
Channel 4
Die Nachrichtenchefin von Channel 4, Dorothy Byrne, verteidigte die
Entscheidung. Die "Ansichten eines Führer eines der mächtigsten Länder
im Nahen Osten" hätten "äußersten Einfluss". "Wir wollen unseren
Zuschauern einen Einblick in eine alternative Weltanschauung geben." Mit
der Botschaft wolle Ahmadinedschad den Briten Glückwünsche zur Geburt
Jesu aussprechen. Darin werde er auch sagen, der "allgemeine Wille der
Nationen" sei es, zu "menschlichen Werten" zurückzukehren.
Channel 4 hat bereits seit 16 Jahren am ersten Weihnachtsfeiertag eine
alternative Ansprache zur Rede der Königin im Programm. In diesem Jahr
wurde jedoch entschieden, diese nicht zeitgleich mit der Ansprache der
Queen auszustrahlen. In der Vergangenheit gehörte der britische Komiker
Sacha Baron Cohen ("Borat") zu den Rednern, aber auch ein Elternpaar,
dessen Sohn ermordet worden war. 2006 trat eine vollkommen verhüllte
Muslimin auf, die den ehemaligen Außenminister Jack Straw wegen seiner
Kritik am Gesichtsschleier angriff.
Quelle: FAZ.net, 25.12.2008
Was ist "irre" daran?
"Bild" verbreitete im Internet am 25. Dezember u.a.:
Ahmadinedschad, der Irre von Teheran. Der Diktator hetzt öffentlich
gegen Israel, soll nach der Atombombe streben, gilt als einer der
unberechenbarsten Staatschefs der Welt.
Zu Weihnachten wirkten seine Worte wie Hohn. Ahmadinedschad sagte: "Wenn
Jesus heute auf der Welt wäre, würde er gegen Kriegstreiber, Besatzer,
Terroristen und Tyrannen vorgehen. Er würde ohne Zweifel gegen die
tyrannische Politik der vorherrschenden, globalen wirtschaftlichen und
politischen Systeme kämpfen."
Der Diktator wünschte sich eine größere Besinnung auf religiöse Werte
zwischen Regierungen. Der "allgemeine Wille" der Nationen sei es, zu
"menschlichen Werten" zurückzufinden...
The Alternative Christmas Message (Translation)
Wednesday 24 December 2008
The Alternative Christmas Message, delivered by the President of
Iran, Mahmoud Ahmadinejad
In the Name of God the Compassionate, the Merciful.
Upon the anniversary of the birth of Jesus, Son of Mary, the Word of
God, the Messenger of mercy, I would like to congratulate the followers
of Abrahamic faiths, especially the followers of Jesus Christ, and the
people of Britain.
The Almighty created the universe for human beings and human beings for
Himself.
He created every human being with the ability to reach the heights of
perfection. He called on man to make every effort to live a good life in
this world and to work to achieve his everlasting life.
On this difficult and challenging journey of man from dust to the
divine, He did not leave humanity to its own devices. He chose from
those He created the most excellent as His Prophets to guide humanity.
All Prophets called for the worship of God, for love and brotherhood,
for the establishment of justice and for love in human society. Jesus,
the Son of Mary, is the standard-bearer of justice, of love for our
fellow human beings, of the fight against tyranny, discrimination and
injustice.
All the problems that have bedevilled humanity throughout the ages came
about because humanity followed an evil path and disregarded the message
of the Prophets.
Now as human society faces a myriad of problems and a succession of
complex crises, the root causes can be found in humanity's rejection of
that message, in particular the indifference of some governments and
powers towards the teachings of the divine Prophets, especially those of
Jesus Christ.
The crises in society, the family, morality, politics, security and the
economy which have made life hard for humanity and continue to put great
pressure on all nations have come about because the Prophets have been
forgotten, the Almighty has been forgotten and some leaders are
estranged from God.
If Christ were on earth today, undoubtedly He would stand with the
people in opposition to bullying, ill-tempered and expansionist powers.
If Christ were on earth today, undoubtedly He would hoist the banner of
justice and love for humanity to oppose warmongers, occupiers,
terrorists and bullies the world over.
If Christ were on earth today, undoubtedly He would fight against the
tyrannical policies of prevailing global economic and political systems,
as He did in His lifetime. The solution to today's problems is a return
to the call of the divine Prophets. The solution to these crises is to
follow the Prophets - they were sent by the Almighty for the good of
humanity.
Today, the general will of nations is calling for fundamental change.
This is now taking place. Demands for change, demands for
transformation, demands for a return to human values are fast becoming
the foremost demands of the nations of the world. The response to these
demands must be real and true. The prerequisite to this change is a
change in goals, intentions and directions. If tyrannical goals are
repackaged in an attractive and deceptive package and imposed on nations
again, the people, awakened, will stand up against them.
Fortunately, today, as crises and despair multiply, a wave of hope is
gathering momentum. Hope for a brighter future and hope for the
establishment of justice, hope for real peace, hope for finding virtuous
and pious rulers who love the people and want to serve them - and this
is what the Almighty has promised.
We believe, Jesus Christ will return, together with one of the children
of the revered Messenger of Islam and will lead the world to love,
brotherhood and justice. The responsibility of all followers of Christ
and Abrahamic faiths is to prepare the way for the fulfilment of this
divine promise and the arrival of that joyful, shining and wonderful
age. I hope that the collective will of nations will unite in the not
too distant future and with the grace of the Almighty Lord, that shining
age will come to rule the earth.
Once again, I congratulate one and all on the anniversary of the birth
of Jesus Christ. I pray for the New Year to be a year of happiness,
prosperity, peace and brotherhood for humanity. I wish you every success
and happiness."
Source: www.channel4.com
Ahmadinedschads Weihnachtsbotschaft
"Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes.
Zum Jahrestag der Geburt Jesu, des Sohns der Maria, des Wortes Gottes,
des Gnadenbringers,
möchte ich den Anhängern des abrahamitischen Glaubens und besonders den
Jesus Christus Nachfolgenden und dem britischen Volk alles Gute wünschen.
Der Allmächtige hat das Universum für die Menschen geschaffen und die
Menschen für
sich selbst.
Er hat jeden Menschen mit der Fähigkeit geschaffen, nach Vollkommenheit
streben zu
können. Er hat die Menschheit aufgerufen, auf dieser Welt
ein gutes Leben zu leben und so das ewige Leben anzustreben.
Auf ihrer schweren und anstrengenden Reise vom Staub
zu Gott hat er die Menschheit nicht sich selbst überlassen.
Aus seinen Geschöpfen hat er die Vollkommensten als
seine Propheten ausgewählt, damit sie der Menschheit
den Weg zeigen.
Alle Propheten riefen dazu auf, Gott zu ehren, predigten
Liebe und Brüderlichkeit und forderten Gerechtigkeit und
Nächstenliebe für die menschliche Gesellschaft ein. Jesus,
der Sohn Marias, verkörpert die Gerechtigkeit und die
Nächstenliebe und kämpfte gegen die Tyrannei, die Diskriminierung
und die Ungerechtigkeit.
Alle Probleme, unter denen die Menschen seit Urzeiten zu leiden haben,
entstanden, weil
die Menschheit den Weg des Bösen einschlug und die Botschaft der
Propheten missachtete.
Auch jetzt sieht sich die menschliche Gesellschaft wieder mit einer
Vielzahl von Problemen
konfrontiert und erlebt ein ganze Folge komplexer Krisen, deren Ursachen
aus der
Missachtung dieser Botschaft erwuchsen; vor allem zu nennen ist die
Indifferenz einiger
Regierungen und Mächte gegenüber den Lehren der göttlichen Propheten,
besonders gegenüber
der Botschaft des Jesus Christus.
Die Krisen in der Gesellschaft, der Familie, der Moral, der Politik, der
Sicherheit und der
Wirtschaft, die das Leben der Menschen erschweren und großen Druck auf
alle Nationen
ausüben, sind entstanden, weil die Propheten und der Allmächtige
vergessen wurden und
einige Staatsmänner sich von Gott entfremdet haben.
Wenn Christus heute auf Erden wandelte, stünde er an der Seite der
Menschen, die sich
den tyrannischen, bösartigen und expansionistischen Mächten in den Weg
stellen.
Wenn Christus heute auf Erden wandelte, hisste er das Banner der
Gerechtigkeit und
Nächstenliebe gegen alle Kriegstreiber, Besetzer und Terroristen, welche
die Welt schikanieren.
Wenn Christus heute auf Erden wandelte, kämpfte er zweifellos gegen die
tyrannische Politik,
die alle wirtschaftlichen und politischen Systeme der Welt unterwerfen
will, wie er das
Zeit seines Lebens getan hat. Die heutigen Probleme können nur gelöst
werden, wenn wir
auf die Botschaft der göttlichen Propheten hören. Wer die heutigen
Krisen überwinden will,
muss den Propheten folgen, die der Allmächtige zum Wohle der Menschheit
ausgesandt
hat.
Heute wollen alle Völker einen fundamentalen Wandel. Er hat bereits
begonnen. Forderungen
nach einem Wandel, Forderungen nach Veränderungen, Forderungen nach einer
Rückkehr zu den menschlichen Werten sind allen Völkern der Welt am
wichtigsten. Die
Antwort auf diese Forderungen muss real und wahr sein. Die Voraussetzung
für diesen
Wandel ist ein Wandel der Ziele, der Absichten und der
Entwicklungsrichtungen. Wenn
sich tyrannische Zielsetzungen in getarnter attraktiven Verpackung
erneut gegen Nationen
richten, werden die erwachten Völker dagegen aufstehen.
Trotz vieler Krisen und wachsender Verzweiflung wächst auch die Hoffnung
- die Hoffnung
auf eine bessere Zukunft, die Hoffnung auf Gerechtigkeit, die Hoffnung
auf wirklichen
Frieden, die Hoffnung auf rechtschaffene und gottesfürchtige
Staatsmänner, die ihre Völker
lieben und ihnen dienen möchten - die Hoffnung auf alles, was uns der
Allmächtige
versprochen hat.
Wir glauben, dass Jesus Christus wieder kommen wird - zusammen mit einem
der Kinder
des Botschafters des Islam - und der Welt Liebe, Brüderlichkeit und
Gerechtigkeit bringen
wird. Die Anhänger des Glaubens an Christus und an Abraham sind dafür
verantwortlich,
den Weg für die Erfüllung des göttlichen Versprechens zu ebnen, damit
ein fröhliches,
strahlendes, wunderbares Zeitalter anbrechen kann. Ich hoffe, dass sich
die Nationen in
nicht allzu ferner Zukunft einigen werden, dass mit der Gnade des
allmächtigen Herrn das
glänzende Zeitalter auf Erden einkehrt.
Noch einmal, ich gratuliere allen zum Geburtstag des Jesus Christus. Ich
bete, damit das
neue Jahr ein Jahr des Glücks, des Wohlstands, des Friedens und der
Brüderlichkeit unter
den Menschen wird. Ich wünsche allen viel Erfolg und Glück."
Übersetzung aus: "Luftpost", Friedenspolitische Mitteilungen aus der
US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein
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