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Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.
Die erste Woche: 20. - 26. März 2003
Irak: Kriegschronik
Alle Angaben stehen unter dem Vorbehalt, von uns nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden zu können.
Donnerstag, 20. März
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Keine zwei Stunden nach Ablauf des Ultimatums an die irakische Führung haben die USA in den frühen Morgenstunden des 20. März den Krieg gegen Irak begonnen. Die US-Streitkräfte bombardierten ein Ziel bei Bagdad, wo sich Mitglieder der irakischen Führung aufgehalten haben sollen. US-Präsident George W. Bush sagte in einer kurzen Fernsehansprache an die Bevölkerung, dies sei der Beginn einer militärischen Operation zur "Entwaffnung Iraks und zur Befreiung seines Volkes".
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Der mutmaßliche Aufenthaltsort irakischer Regierungsmitglieder wurde mit Marschflugkörpern des Typs "Tomahawk" angegriffen. Außerdem warfen F-117-Tarnkappenflugzeuge Bomben ab, die über eine besondere Zielsteuerung verfügen. Ein hoher Regierungsbeamter konnte nicht sagen, ob der Angriff sein Ziel erreicht habe. Bush erklärte, es seien Ziele angegriffen worden, die sich aus militärischer Sicht ergeben hätten.
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In Bagdad wurde am Donnerstag kurz vor Sonnenaufgang Luftalarm ausgelöst. In der Stadt war eine halbe Stunde lang das Feuer der irakischen Flugabwehr zu hören. Danach kehrte die Stadt zu gespannter Ruhe zurück. Nur der Ruf eines Muezzin zum Morgengebet war zu hören. Ein Sprecher im irakischen Fernsehen sagte, die USA und Großbritannien erwarte ein Inferno.
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Bundesaußenminister Joschka Fischer hatte vor dem Luftangriff das Vorgehen der USA gegen Irak im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen scharf kritisiert. Dieser Haltung schlossen sich die Außenminister Frankreichs und Russlands, Dominique de Villepin und Igor Iwanow, an. US-Außenminister Colin Powell, der die Sitzung angesichts des laufenden Ultimatums seines Landes gegen Irak als "abgekoppelt von der Realität" kritisiert hatte, blieb dem Treffen demonstrativ fern.
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Die von den USA geführten Truppen haben begleitet von neuen Luftangriffen auf Bagdad am Abend des 20. März auch Ziele im Süden des Landes nahe der Grenze zu Kuwait angegriffen. In der irakischen Hauptstadt Bagdad schlugen Marschflugkörper ein. Das Stadtzentrum wurden von mehreren Explosionen erschüttert.
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Südirak: Das 1. Expeditionskorps der US-Marineinfanterie ist am Abend nach Irak eingerückt. Über den Umfang des Einmarsches und den genauen Ort wurden zunächst keine Einzelheiten bekannt. Journalisten, die die 1. US-Marinedivision begleiteten, berichteten über brennende Ölquellen in Irak. Auch war die Rede von einzelnen Kämpfen der Marine-Infanteristen mit irakischen Soldaten.
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Die US-Truppen haben nach einem Bericht der kuwaitischen Nachrichtenagentur KUNA vom Abend die irakische Grenzstadt Umm Kasr eingenommen. Die Stadt liegt rund 50 Kilometer südlich von Basra und ist der einzige große Seehafen Iraks. Zuvor war in US-Kreisen bestätigt worden, dass das 1. Expeditionskorps der US-Marineinfanterie nach Irak eingedrungen ist, um strategische Positionen für einen Vorstoß amerikanischer und britischer Heeresverbände zu sichern. Ob es sich bei der Operation um die von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld angekündigte umfangreichen Blitzoffensive handelt, wurde in den Kreisen offen gelassen. Irak hat die Einnahme der Grenzstadt Umm Kasr durch britische und US-Truppen dementiert. Die südöstliche Hafenstadt an der Grenze zu Kuwait sei noch immer in irakischer Hand, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Ina am Abend.
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Bei den von den USA geführten Angriffen sind am 20. März nach irakischen Angaben insgesamt vier irakische Soldaten getötet worden.
"Vier unserer Kämpfer sind heute den Märtyrertod gestorben", hieß es in einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung. Fünf Soldaten seien verletzt worden. Der Gegner habe 72 Marschflugkörper abgefeuert, hieß es weiter. Einige der Raketen seien von der irakischen Luftabwehr abgeschossen worden, bevor sie ihr Ziel erreicht hätten. "Der feige Feind hat versucht, über unsere Grenzen einzudringen. Die tapferen Söhne Iraks haben sie erwartet."
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Trotz ihres Streits um den Irak-Krieg haben sich die Staats- und Regierungschefs der EU am Abend des 20. März auf eine gemeinsame Erklärung zu dem Konflikt geeinigt. Wie die Nachrichtenagentur AFP von Diplomaten beim Gipfel in Brüssel erfuhr, wird darin die "fundamentale Rolle" der Vereinten Nationen in der Weltpolitik hervorgehoben und dem Land humanitäre Hilfe zugesagt. Der griechische EU-Ratspräsident Kostas Simitis räumte vor Journalisten ein, die "ernsthaften Meinungsunterschiede" zwischen den EU-Staaten bei der Einschätzung der Krise seien damit nicht ausgelöscht.
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Das türkische Parlament hat am Abend des 20. März den USA Überflug- und Durchmarschrechte für Bodentruppen im Krieg gegen den Irak erteilt. Außerdem beschloß das Parlament, eigene Truppen in den Irak zu entsenden. Damit kann die US-Armee ihren Truppenaufmarsch im Nordirak beginnen. Die Nordfront in den kurdischen Autonomiegebieten ist für die militärische Angriffsplanung des Pentagon wichtig, um die irakische Hauptstadt Bagdad auch vom Norden her zu isolieren.
Freitag, 21. März-
Amerikanische Bodentruppen sind von Kuwait aus auf halbem Weg nach Bagdad. Das berichtet der US-Sender CNN am Morgen des 21. März. Bei ihrem Vorstoß träfen die Soldaten auf wenig Widerstand. Gleichzeitig bewegten sich amerikanische und britische Verbände in Richtung der südlichen Hafenstadt Basra. Laut CNN gab es zwei Luftangriffe auf irakische Truppenkonzentrationen nahe der zweitgrößten irakischen Stadt Mosul. In Bagdad wurden bei mehreren Dutzend Raketenangriffen in der Nacht nach vorläufigen Berichten 36 Menschen verletzt. Die Lage dort ist derzeit ruhig.
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Einen Tag nach Beginn des Angriffes auf Irak haben die alliierten Streitkräfte beim Absturz eines US-Transporthubschraubers mit 16 Insassen die ersten Verluste hinnehmen müssen. Alle britischen und US-Soldaten an Bord des Helikopters vom Typ CH-46 Sea Knight kamen bei dem Unglück an der kuwaitisch-irakischen Grenze ums Leben, wie das US-Verteidigungsministerium in Washington mitteilte. Feindlichen Beschuss habe es zum Zeitpunkt des Absturzes nicht gegeben, sagte ein Sprecher. Eine Untersuchung sei eingeleitet worden. Das Unglück ereignete sich den Angaben zufolge gegen 01.40 Uhr (MEZ) am 21. März "im Operationsbereich" der US-Armee. Ersten Berichten zufolge habe keiner der Soldaten an Bord des Hubschraubers überlebt, sagte der Pentagon-Sprecher. US-Fernsehsender berichteten, an Bord der Unglücksmaschine hätten sich 12 US- und vier britische Soldaten befunden.
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Es handelte sich nach Pentagon-Angaben bereits um den dritten Unfall eines US-Hubschraubers seit Kriegsbeginn. Ein Helikopter vom Typ MH-53 Pave Low der Spezialkräfte der US-Luftwaffe verunglückte bereits am Abend des 19. März bei einem Einsatz im Süden Iraks. Alle sechs Besatzungsmitglieder konnten demnach lebend geborgen werden. Der Hubschrauber sei anschließend zerstört worden, damit er nicht in die Hände der irakischen Armee falle. Am selben Tag wurde ein Apache-Kampfhubschrauber des Heeres bei der Landung in Kuwait beschädigt. Die Besatzung sei unversehrt geblieben.
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Die USA und Großbritannien haben am 21. März den erwarteten groß angelegten Luftkrieg gegen Irak eingeleitet. "Dies ist A-Day" zitierte der CNN-Reporter den Pentagon-Vertreter. Damit waren die massiven Luftangriffe gemeint, mit der die US-Militärs eine "shock and awe"-Strategie (Schock und Einschüchterung) verfolgen. Raketen trafen am Abend einen Palastkomplex des irakischen Präsidenten Saddam Hussein in Bagdad am Ufer des Tigris und weitere Regierungsgebäude. "Die Erde bebt in Bagdad", sagte Reuters-Reporter Khaled Oweis, der von der anderen Seite des Flusses aus die Lage beobachtete. Auch in den nordirakischen Städten Mosul und Kirkuk gab es Explosionen. US-Generalstabschef Richard Myers kündigte an, in den kommenden 24 Stunden würden noch mehrere hundert militärische Ziele angegriffen.
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Zwei Stunden nach dem Angriff auf das Zentrum Bagdads wurde die Stadt am späten Abend von einer zweiten Angriffswelle getroffen. Es seien mindestens sechs Raketen oder Bomben im Osten der Stadt eingeschlagen, sagte Reuters-Reporter Nadim Ladki. Tief fliegende Flugzeuge seien zu hören gewesen. Die US-Marine teilte mit, von US-Kriegsschiffen seien am Freitag rund 320 Marschflugkörper vom Typ "Tomahawk" auf Ziele in der Umgebung von Bagdad abgefeuert worden.
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Im Süden Iraks besetzten die von den USA geführten Truppen wichtige Anlagen der Ölindustrie des Landes, britische Truppen rückten zur Hafenstadt Basra vor. Nach britischen Angaben brannten im Südirak sieben Ölfelder. In der Hafenstadt Umm Kasr stießen US-Truppen auf heftigen Widerstand. Auch in Nassirija am Euphrat kam es zu Gefechten. Nach Angaben des britischen Verteidigungsministers Geoff Hoon wurde die Halbinsel Faw im Südosten Iraks besetzt. Von irakischer Seite wurde dies jedoch als falsch zurückgewiesen.
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Ein Sprecher der britischen Truppen sagte, die Soldaten könnten in drei bis vier Tagen Bagdad erreichen.
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Die Türkei hat trotz amerikanischer Widerstände am 21. März 1.000 weitere Soldaten in den Norden Iraks geschickt. Die Soldaten sollten die bereits dort stationierten türkischen Truppen verstärken, verlautete aus Militärkreisen. Die Bundesregierung erwägt unterdessen offenbar, im Falle einer Teilnahme der Türkei am Irak-Krieg die deutschen Besatzungen von AWACS-Flugzeugen abzuziehen. Das geht aus am Freitag vorab veröffentlichten Zeitungsberichten hervor.
Die Stärke der türkischen Truppen in Nordirak wird auf mehrere tausend Soldaten geschätzt. Unterstützt von mehreren dutzend Panzern verfolgen die türkischen Einheiten in der Region kurdische Guerillakämpfer. Der türkische Außenminister Abdullah Gül erklärte, die Türkei sei entschlossen, ihre Truppen über die Grenze zu schicken, um einen eventuellen Flüchtlingsansturm zu kontrollieren und jeden Versuch irakischer Kurden zu unterbinden, sich von Irak abzuspalten. US-Außenminister Colin Powell hatte zuvor betont, die USA sähen "keine Notwendigkeit für irgendeinen türkischen Vormarsch nach Nordirak".
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Die Türkei hatte am Abend nach monatelangen Verhandlungen ihren Luftraum für US-Angriffe gegen Irak freigegeben. Wie die Streitkräfte mitteilten, sollen den Amerikanern zwei Luftkorridore zur Verfügung stehen. Die Flüge über die Türkei würden sofort aufgenommen, berichtete der Fernsehsender CNN-Türk. Bereits am 20. März hatte das türkische Parlament den USA die Nutzung des Luftraums gestattet. Die Öffnung verzögerte sich aber. Ankara bestand nach Angaben aus Verhandlungskreisen darauf, dass Washington im Gegenzug dem Einmarsch türkischer Truppen in Nordirak zustimmte.
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Bei einer Anti-Kriegs-Kundgebung in Madrid ist die Polizei hart gegen Demonstranten vorgegangen. Rund 8.000 Kriegsgegner hatten sich zunächst vor der US-Botschaft in der spanischen Haupstadt, später vor dem Sitz der Volkspartei (PP) von Ministerpräsident José María Aznar versammelt. Spezialeinheiten der Polizei rückten mit mindestens sechs gepanzerten Wagen gegen die Menge vor. Unter den Demonstranten brach Panik aus, als etwa zwanzig Detonationen zu hören waren und Rauch aufstieg. Polizisten feuerten mit Gummi-Geschossen in die Menge, die panisch auf den Straßen auseinander lief. Sicherheitskräfte gingen mit Knüppeln gegen Demonstranten vor, mehrere Menschen wurden festgenommen. Spanien unterstützt die USA im Irak-Krieg, will aber keine Kampftruppen entsenden.
Samstag, 22. März-
In der Nacht zum 22. März meldete Washington die Massenkapitulation von 8.000 irakischen Soldaten der 51. Infanteriedivision. Dieser Truppenteil gilt als vergleichsweise gut ausgebildete und ausgerüstete Einheit des irakischen Heeres. Sie bildete das Herzstück bei der Verteidigung der Millionenstadt Basra, wie unabhängige Experten und US-Regierungsbeamte erklärten. Vor Kriegsbeginn verfügte sie über rund 200 Panzer.
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In Bagdad ist am frühen Morgen nach Angaben des britischen Senders BBC erneut Luftalarm ausgelöst worden.
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Am 22. März sind beim Zusammenstoß zweier britischer Hubschrauber über dem Persischen Golf alle sieben Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen.
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Bei einem Anschlag auf ein US-Militärcamp in Kuwait wurde ein Soldat getötet, zwölf weitere wurden verletzt. Der Anschlag wurde von einem US-Soldaten verübt.
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Im Süden setzten die britischen und US-Truppen ihre Bodenoffensive fort. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sagte, das irakische Regime beginne, die Kontrolle über das Land zu verlieren.
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US-Kampfflugzeuge haben am 22. März Angriffe gegen Islamisten in Nordirak geflogen. Nach Angaben von Mitgliedern der Kurdenpartei PUK wurden dabei mehr als 100 Menschen getötet. Die Attacken mit Marschflugkörpern richteten sich demnach gegen Niederlassungen der Islamischen Gesellschaft Kurdistans (Komala) und Stellungen der radikalen Gruppierung Ansar al Islam. Bei Komala soll es sich allerdings um eine gemäßigte Organisation handeln. Allein beim Angriff auf eines der Gebäude von Komala habe es zwölf Tote gegeben, berichtete ein Flüchtling. Ein anderer Augenzeuge sagte, beim Beschuss eines anderen Hauses seien 45 Menschen getötet worden. Insgesamt seien in den über 100 Menschen getötet worden.
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Zeitungsberichten zufolge erwägt die Bundesregierung, im Falle einer Teilnahme der Türkei am Irak-Krieg die deutschen Besatzungen von AWACS-Flugzeugen abzuziehen. Sollte die Türkei aktiv in den Konflikt eingreifen, seien die Voraussetzungen für die bisherige deutsche Haltung nicht mehr gegeben, berichteten übereinstimmend die "Leipziger Volkszeitung" und die "Berliner Zeitung" in ihren Ausgaben vom 22. März. Beide Blätter berufen sich auf Regierungskreise.
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Die USA haben das südwestafrikanische Angola von der Liste ihrer "Koalition der Willigen" im Irak-Krieg gestrichen. Stattdessen standen am Freitag Costa Rica, Panama und die pazifische Inselrepublik Palau auf der vom Weißen Haus im Internet veröffentlichten Liste der Unterstützer des Feldzuges. Angola ist derzeit nichtständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat, in dem die USA keine Mehrheit für den Angriff auf Irak zusammenbekamen. Am Donnerstag hatte Angola der Koalition noch angehört. Regierungsvertreter in Washington wollten die Änderung nicht kommentieren. Laut Weißem Haus wird der Krieg gegen Irak von mittlerweile 46 Staaten unterstützt, von denen sich einige allerdings nicht öffentlich dazu bekennen wollten. Die wenigsten leisten aber militärischen Beistand.
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In Australien haben am 22. März erneut tausende Menschen gegen den Irak-Krieg protestiert. Rund 10.000 Demonstranten gingen in der westaustralischen Stadt Perth auf die Straße, um ein Ende der Militäraktionen zu fordern, an denen auch 2.000 australische Soldaten beteiligt sind. In Brisbane im Osten und Hobart im Süden des Landes protestierten jeweils rund 3.000 Kriegsgegner.
Meldungen und Dementis - Zum Beispiel: Umm Kasr
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20. März, 20 Uhr 24: Die unter US-Kommando in Irak einmarschierten Truppen haben nach einem Bericht der kuwaitischen Nachrichtenagentur Kuna die irakische Grenzstadt Umm Kasr eingenommen.
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23 Uhr 50: Irak hat die Einnahme von Umm Kasr durch britische und US-Truppen dementiert.
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21. März, 10 Uhr 13: Amerikanische und britische Truppen haben Umm Kasr noch nicht vollständig eingenommen. Das sagte der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon. In der Hafenstadt und in ihrer Umgebung leisteten irakische Soldaten noch Widerstand. Die Stadt werde jedoch „in Kürze“ unter die Kontrolle der alliierten Truppen fallen.
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17 Uhr 46: Umm Kasr ist nach Angaben des britischen Generalstabs von den amerikanischen und britischen Truppen erobert worden. Der strategisch wichtige Hafen sei „überwältigt“ worden, sagte Generalstabschef Sir Michael Boyce am Freitag in London.
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19 Uhr 58: US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld erklärte, dass US- und britische Truppen jetzt die südirakische Stadt Umm Kasr vollständig kontrollierten.
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22. März, 6 Uhr 30: In Umm Kasr ist der Widerstand der irakischen Truppen offenbar noch nicht gebrochen. Die Darstellung, die Hafenstadt befinde sich unter vollständiger Kontrolle der alliierten Streitkräfte, sei nicht zutreffend, sagte ein BBC-Reporter.
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9 Uhr 22: In der bereits als erobert gemeldeten Hafenstadt Umm Kasr gibt es nach jüngsten Angaben der US-Marineinfanterie noch immer „Widerstandsnester“.
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16 Uhr 16: Die alliierten Truppen in Irak werden nach Angaben eines britischen Militärsprechers die Stadt Basra zunächst nicht stürmen. Man wolle Straßenkämpfe wie in Umm Kasr unbedingt vermeiden.
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23. März , 6 Uhr 58: In Umm Kasr sind am Sonntagmorgen wieder heftige Kämpfe ausgebrochen.
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10 Uhr 24: Ein US-Kampfjet hat am Sonntag nach einem BBC-Bericht zwei Bomben auf irakische Soldaten in Umm Kasr abgeworfen. Der britische Sender berichtete, die amerikanischen Verbände seien nach eigenen Angaben von den Irakern beschossen worden. Die irakischen Soldaten in der Stadt führten inzwischen „eine Art Guerilla-Krieg“, berichtete die BBC. Das sei „genau der Konflikt, den die Amerikaner nicht gewollt“ hätten.
Quelle: Der Tagesspiegel, 24. März 2003
Sonntag, 23. März-
Die Luftangriffe auf die irakische Hauptstadt Bagdad wurden am Wochenende (22./23. März)sowohl während der Nächte als auch tagsüber fortgesetzt. Augenzeugen berichteten von schweren Erschütterungen in der gesamten Stadt. Vor allem das Regierungsviertel am westlichen Tigrisufer sei Ziel der Angriffe gewesen. Am Stadtrand von Bagdad zeugten hohe schwarze Rauchsäulen von einer Fülle von Einschlägen und Zerstörungen. Korrespondenten berichteten von Verletzten, die sie in Krankenhäusern besuchen konnten. Diese Menschen, darunter auch viele Kinder, hätten zum Teil schwere Verbrennungen aufgewiesen.
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Der irakische Vizepräsident Taha Yassir Ramadan erklärte auf einer Pressekonferenz am 23. März, die US-amerikanische Informationspolitik bestehe zu 98 Prozent aus Lügen und Propaganda. Z.B. sei die südirakische Hafenstadt Umm Kasr noch keineswegs von den "feindlichen Eindringlingen" erobert worden, vielmehr gäbe es dort noch immer heftige Kämpfe. In Basra habe die amerikanische und britische Luftwaffe mehrere zivile Wohnblöcke zerstört, rund 50 Menschen seien dabei ums Leben gekommen. Der arabische Satellitensender Al Dschasira zeigte Bilder aus Basra, auf denen teilweise stark verstümmelte und verbrannte Leichen zu sehen waren. Von den 1000 Cruise Missiles, die bisher auf Bagdad abgeschossen worden seien, hätten die meisten Wohngebiete in den Außenbezirken getroffen. Auch ein irakisches Kinderdorf sei Ziel der Angriffe gewesen. Ramadan erklärte, man habe US-Soldaten gefangen genommen und werde diese bald der internationalen Presse präsentieren.
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In Irak werden nach US-Angaben bis zu zehn amerikanische Soldaten vermißt. Sie könnten von Irak als Kriegsgefangene genommen worden sein, räumte US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am 23. März im US-Fernsehsender NBC ein. US-Generalstabschef Richard Myers sagte, "weniger als zehn" Soldaten würden vermißt. Nach ihnen werde im Süden Iraks gesucht. Neben den Soldaten würden zudem "einige Journalisten" vermißt, die möglicherweise auch in irakische Gefangenschaft geraten seien, sagte er.
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Am 23. März mußte die US-Armee bestätigen, daß ein britisches Militärflugzeug von einer amerikanischen Patriot-Abfangrakete abgeschossen wurde.
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Beim Vormarsch amerikanischer und britischer Truppen auf Nassarijah sind die alliierten Truppen offenbar auf stärkeren irakischen Widerstand gestoßen. Oberbefehlshaber Tommy Franks sagte, es habe eine kurze, heftige Begegnung gegeben. Die Marinainfanteristen seien aber erfolgreich gewesen. Dabei habe es Tote und Verletzte gegeben. Die Zahl der Toten liege unter zehn, sagte Franks. Die alliierten Soldaten seien mehrfach in Hinterhalte gelockt worden. So sei einen weiße Fahne gehißt worden und dann trotzdem geschossen worden, sagte Franks. Keiner dieser Vorfälle können jedoch den Vorstoß der Truppen aufhalten. Es würden zwölf Soldaten vermisst, sagte Franks. Es sei ein zäher Kampftag gewesen, sagte auch US-Brigade General Vincent Brooks. In einem irakischen Militärkommuniqué war von 25 getöteten US-Soldaten die Rede.
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In der südirakischen Stadt Basra seien bei US-Luftangriffen 77 Zivilisten getötet worden, sagte am 23. März der irakische Informationsminister Mohammed Said al Sahhaf. Es habe auch 366 Verletzte gegeben. Sahhaf warf den Amerikanern vor, Streubomben eingesetzt zu haben. Der arabische Fernsehsender Al Dschasira hatte am Tag zuvor Bilder von Bombenopfern in Basra gezeigt.
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Die nordirakische Stadt Kirkuk ist am Abend des 23. März erneut von der US-Luftwaffe angegriffen worden. Über der Stadt seien vier starke Lichtblitze zu sehen gewesen, berichtete ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP. Es seien Erschütterungen zu spüren gewesen. Die irakische Luftabwehr haben mit starkem Feuer reagiert.
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Einheiten der US-Armee haben in Nordirak moslemische Rebellen angegriffen. Die Exremisten werden verdächtigt, Verbindungen zum Terrornetz Al Qaeda zu haben. Mindestens vier Bomben seien in der Nacht zum 23. März auf das von der Ansar al Islam kontrollierte Gebiet nahe der Grenze zu Iran niedergegangen, sagte am 23. März der Vertreter der Patriotischen Union Kurdistans (PUK), Mustafa Sajed Chader.
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Die 1,9-Millionen-Stadt Basra ist nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes seit dem 21. März ohne Strom und Trinkwasser. Die Lage drohe ernst zu werden, sagte ein Sprecher des Internationalen Komitees von Roten Kreuz am 23. März der Nachrichtenagentur AFP in Bagdad. Bei den Kämpfen um die Stadt seien die Hochspannungsleitungen zerstört worden. Deswegen funktionierten auch die Wasser-Pumpstationen nicht mehr. Die Stadt werde mit Brauchwasser versorgt. Dieses sei jedoch nicht trinkbar. Das Rote Kreuz bemühe sich um die Erlaubnis, Techniker zur Reparatur der Leitungen einsetzen zu dürfen. Die Verhandlungen mit den Kriegsparteien über diese Frage seien aber bisher nicht erfolgreich gewesen. Basra war in den vergangenen Tagen mehrfach bombardiert worden. Die alliierten Streitkräfte haben die Stadt nach eigenen Angaben umzingelt, wollen aber nicht einrücken, um einen Häuserkampf zu vermeiden. Am 23. März hieß es dagegen, der Vormarsch nach Basra sei durch starke Gegenwehr aufgehalten worden.
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Die alliierten Streitkräfte haben am Abend des 23. März in der vierten Nacht in Folge die irakische Hauptstadt Bagdad bombardiert. Bei einem Angriff, der gegen 20:10 Uhr MEZ begann, sei mindestens ein Gebäude eines Präsidentenpalastes getroffen worden, berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP. Der Palast liege im Südosten der Stadt, die irakische Luftabwehr eröffnete das Feuer. Über Bagdad war der Lärm von Kampfflugzeugen in großer Höhe zu hören. Luftalarm wurde vor dem Angriff nicht gegeben. Bagdad war auch im Laufe des Tages immer wieder bombardiert worden.
Montag, 24. März-
Bei heftigen Kämpfen um die südirakische Stadt Nassirija wurde ein Truppentransporter der 2. US-Marinedivision von einer Panzerabwehrgranate getroffen, berichtet der Nachrichtensender CNN am 24. März. Augenzeugenberichten zufolge seien dabei mindestens zehn Insassen getötet und ein Dutzend verwundet worden. Ein US-Armeesprecher bestätigte den Vorfall, ging dabei aber von weniger als zehn Toten aus. Zudem seien zwölf Angehörige einer Reparatureinheit der US-Armee vermisst gemeldet, so der Sprecher. Sie seien wahrscheinlich in irakische Gefangenschaft geraten.
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Der irakische Informationsminister Mohammed Said al-Sahhaf sagte während einer am 24. März live übertragenen Stellungnahme, Bauern hätten zwei "Apaches" abgeschossen. Ein Sprecher der US-Armee bestätigte den Verlust eines "Apache Longbow"-Helikopters über
irakischem Gebiet. Das Schicksal der Besatzung sei unbekannt. Den vom Irak
behaupteten Abschuss einer weiteren Maschine wollte er nicht kommentieren. Al-Sahhaf sagte, man werde den zweiten Hubschrauber und die gefangenen Piloten
eventuell bald im Fernsehen zeigen. Er betonte, dass der Irak seine Kriegsgefangenen
gemäß der Genfer Konvention behandeln werde. Vorwürfe der US-Regierung,
Fernsehbilder amerikanischer Gefangener widersprächen der Konvention, wies al-Sahhaf
als "lachhaft" zurück, da die USA bereits irakische Zivilisten bei ihren Bombardements
getötet hätten.
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Am Morgen des 24. März wurde Bagdad erneut von schweren Explosionen erschüttert.
Augenzeugen berichteten laut CNN, dass ein Gebäude der irakischen Luftwaffe getroffen
wurde. Auch Anlagen südöstlich der irakischen Hauptstadt seien erneut bombardiert
worden.
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Das britische Verteidigungsministerium teilte am Morgen des 24. März mit, dass zwei
britische Soldaten vermisst werden. Ihr Fahrzeug sei im Südirak angegriffen worden.
Nähere Einzelheiten wurden mit Verweis auf die Sicherheit der Truppen in der Golfregion
nicht bekannt gegeben.
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Die US-Streitkräfte bombardierten erstmals Tikrit, die Geburtsstadt des irakischen
Präsidenten Saddam Hussein. Nach Meldungen des Senders al-Arabija wurden dabei vier
Menschen getötet. Aus Tikrit stammt ein Großteil der Führungselite des Landes. Auch die
nordirakische Stadt Mossul wurde am 24. März wieder angegriffen. Laut al-Dschasira kamen dabei vier jordanische Studenten ums Leben.
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Das US-Militär musste erneut einen gefährlichen Fehlschuss mit Marschflugkörpern melden. Diesmal schlugen zwei "Tomahawk"-Cruise Missiles auf türkischem Gebiet ein. Die beiden Raketen hätten am frühen Montagmorgen (24. März) ihr Ziel verfehlt und seien in einem menschenleeren Gebiet in der Türkei explodiert, sagte ein US-Militärsprecher. Angesichts der Tatsache, dass in den vergangenen Tagen Tausende "Tomahawks" abfeuert worden seien, sei es jedoch ganz natürlich, dass darunter auch einige Raketen mit Fehlfunktionen gewesen seien.
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In der Nähe von Nadschaf, 200 Kilometer südlich von Bagdad, sind die
vorrückenden US-Truppen am 24. März auf eine verdächtige Chemiefabrik gestoßen. Das berichteten mehrere Medien unter Berufung auf amerikanische Regierungskreise. Man habe ein "großes" Waffenversteck entdeckt, so die Meldungen. Experten sollen nun feststellen, ob dort Chemiewaffen hergestellt wurden. Sie seien bereits unterwegs, berichtete n-tv.
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Die Türkei hat den NATO-Partnern versichert, sich am Golfkrieg nicht beteiligen zu wollen. Die türkische Regierung habe bei einem Treffen des NATO-Rats am 24. März in Brüssel deutlich gemacht, sie werde nicht zur Kriegspartei, verlautete aus Kreisen der Allianz. Deutschland und Belgien hätten erneut erklärt, ihre Soldaten vom AWACS-Einsatz der NATO in der Türkei abzuziehen, sollte die Türkei in Nordirak einmarschieren.
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US-Soldaten haben am Nachmittag des 24. März einen neuen Angriff auf die südirakische Stadt Nassirijah gestartet. Der Beginn der Offensive habe sich bereits verzögert, sagte ein US-Offizier in der Nähe der umkämpften Stadt. Nach Angaben von Korrespondenten gingen zunächst schwere Kampfpanzer sowie Angriffsfahrzeuge von Marineinfanteristen in Stellung, ehe Bombardements folgten.
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Eine amerikanische Luft-Boden-Rakete hat nach Berichten aus Damaskus einen Bus mit syrischen Flüchtlingen im Irak getroffen. Dabei wurden fünf Fahrgäste getötet und zehn verletzt. Das berichtete die amtliche syrische Nachrichtenagentur SANA am 24. März. Der mit 37 Personen besetzte private Bus sei am Vortag 160 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt getroffen worden. Die Fahrgäste waren wegen des Krieges auf der Flucht in ihr Heimatland, hieß es. In einer ersten Reaktion des US-Zentralkommandos wurde der Vorfall weder bestätigt noch abgestritten. Eine Sprecherin von General Tommy Franks sagte, die US-Streitkräfte würden niemals auf Zivilisten zielen. Außerdem gehe man bei der Auswahl der Ziele äußerst sorgfältig vor und verwende die Präzisionstechnik der Marschflugkörper nur, um militärische Ziele auszuwählen. (APA/dpa)
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Seit Beginn des Kriegs in Irak sind mehr als 3.500 irakische Soldaten in Gefangenschaft der US-geführten Streitmacht geraten, wie US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am 24. März in Washington sagte. Zudem hätten sich mehrere irakische Verbände mit tausenden von Soldaten aufgelöst. Rumsfeld rechnet nach eigenen Angaben nicht mit einem baldigen Kriegsende: "Wir stehen näher am Anfang als am Ende" des Kriegs.
Dienstag, 25. März-
Am 25. März werden bei erbitterten Kämpfen und massiven Luftangriffen immer mehr Menschen getötet. Seit Wochenbeginn seien bei Gefechten im Süden Iraks mehr als 500 irakische Soldaten ums Leben gekommen, sagte am Dienstag der amerikanische Hauptfeldwebel Kenneth Preston im Süden Iraks. Auch in der Zivilbevölkerung kommt es nach irakischen Angaben zu hohen Verlusten. Der Vormarsch der Alliierten litt am 25. März unter erheblichen Sandstürmen. So konnten z.B. die Hubschrauber nicht zum Einsatz kommen.
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Vor einem Gipfeltreffen der Kriegsallianz äußerte sich der britische Premierminister Tony Blair zurückhaltend über den weiteren Verlauf des Krieges. Es sei mit anhaltendem Widerstand der irakischen Streitkräfte zu rechnen, sagte Blair am 25. März im Unterhaus in London. Es solle aber niemand daran zweifeln, dass die Alliierten ihre Ziele erreichen würden.
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In der Umgebung der Stadt Kerbela, 80 Kilometer südlich von Bagdad, tobten am 25. März schwere Artilleriegefechte, wie ein Reporter
der Nachrichtenagentur AP berichtete. Dort stehen die vordersten Kräfte des alliierten Invasionsheers auf dem Weg nach Bagdad. Um die Verteidigungskräfte in der irakischen Hauptstadt zu schwächen, flogen Bomber und Kampfflugzeuge Luftangriffe auf Stellungen der Republikanischen Garde. Auch die nordirakische Stadt Mossul wurde wieder aus der Luft angegriffen.
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Die Hafenstadt Umm Kasr ist nach britischen Angaben am 25. März endgültig in die Hände der Alliierten gefallen. Im äußersten Süden des Landes verstärkten britische Truppen ihre Angriffe in der Umgebung der seit Freitag belagerten Stadt Basra. Der britische Oberst Chris Vernon warf den irakischen Kämpfern in einem BBC-Interview vor, Einwohner als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.
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In der südirakischen Stadt Basra haben sich einige Bewohner offenbar gegen die irakischen Truppen erhoben. Der britische Reporter Richard Gaisford berichtete am Abend des 25. März, die irakischen Soldaten hätten auf Demonstranten gefeuert. Gleichzeitig hätten die alliierten Truppen Raketen auf die feindlichen Soldaten abgefeuert. Britische Soldaten sammelten sich unterstützt von Panzern vor der Stadt und bereiteten offenbar einen Einmarsch vor, erklärte Gaisford. Zwei große Explosionen hätten den Sitz der regierenden Baath-Partei in Basra zerstört.
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Die alliierte Luftwaffe hat am 25. März 1.400 Einsätze geflogen. Das gab das US-Oberkommando in Katar bekannt. Die aus dem Kriegsgebiet im Irak gemeldeten Sandstürme seien zwar hinderlich, hätten aber keine Auswirkungen auf den Einsatz von Präzisionswaffen, hieß es.
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US-Außenminister Colin Powell hat eingeräumt, dass die US-geführten Streitkräfte bei ihrer Offensive in Irak auf Probleme gestoßen sind. "Natürlich" habe die Koalition "einige Probleme", sagte Powell in einem Interview mit dem französischen Fernsehsender France 3 am 25. März. In einem solchen Krieg gebe es Hinterhalte, "nicht-militärische Angreifer" und "Schwierigkeiten" wie in der südirakischen Stadt Basra, fügte Powell hinzu.
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Die Türkei erhält von den USA als Entschädigung für die Unterstützung im Irak-Krieg rund eine Milliarde Dollar (935 Millionen Euro). Dies geht aus dem am 25. März vom Weißen Haus veröffentlichten Vorschlag für das Zusatzbudget für den Irak-Krieg hervor. Demnach soll das Parlament einen Posten mit dem Titel "Gelder für wirtschaftliche Unterstützung" genehmigen, der sich auf rund 2,5 Milliarden Dollar beläuft. Davon soll die Türkei 40 Prozent erhalten. Insgesamt will US-Präsident George W. Bush beim Kongress ein Kriegsbudget von 74,7 Milliarden Dollar durchsetzen. Der größte Posten sind dabei rund 63 Milliarden Euro zur Deckung der Militäraktion.
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Die USA und die Türkei sind sich über die Rolle der türkischen Armee in den nordirakischen Kurdengebieten nach wie vor nicht einig. Der eigens nach Ankara gereiste US-Gesandte für die irakische Opposition, Zalmay Khalilzad, sagte nach Verhandlungen im türkischen Außenministerium am 25. März, es gebe weiterhin Meinungsverschiedenheiten. Der Dialog werde "in den kommenden Tagen" fortgesetzt. Der türkische Generalstabschef Hilmi Özkök inspizierte die Grenze zu Nordirak.
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Die USA haben einen Millionen-Auftrag für den Wiederaufbau des Hafens in der südirakischen Stadt Umm Kasr vergeben. Der Vertrag über 4,8 Millionen Dollar geht an die Firma Stevedoring Services of America (SSA), wie die Behörde für internationale Entwicklung (USAID) mitteilte. SSA solle den Hafen wieder aufbauen und dafür sorgen, dass Lebensmittel, Hilfsgüter und Materialien für den Wiederaufbau Iraks dort verladen werden könnten. Der Vertrag für SSA ist der zweite von insgesamt acht Ausschreibungen der US-Behörden für die Zeit nach dem Irak-Krieg. Die Aufträge sollen ein Volumen von insgesamt 900 Millionen Dollar haben.
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Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) sieht die USA in der Hauptverantwortung für den Wiederaufbau in Irak. Wer zerstört, trage die Hauptlast des Wiederaufbaus, sagte Wieczorek-Zeul am 25. März im ARD-Morgenmagazin. Sie sprach sich auch dagegen aus, dass Irak nach dem Kriegsende unter ein US-Protektorat gestellt werde. Der Aufbau einer irakischen Zivilverwaltung müsse unter "UN-Verwaltung" geschehen, sagte die Ministerin der "Welt" (25.03.2003). Sie nannte den Krieg "schändlich".
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Das Bundesverfassungsgericht (BVG) in Karlsruhe hat den FDP-Antrag zum Einsatz deutscher Soldaten in NATO-Awacs-Flugzeugen abgelehnt. Es begründete seinen Beschluss in dem Eilverfahren am Abend des 25. März unter anderem damit, dass die ungeschmälerte außenpolitische Handlungsfähigkeit der Bundesregierung ein besonderes Gewicht habe. Damit muss der Bundestag nicht über den Einsatz der Bundeswehrsoldaten in den Aufklärungsflugzeugen über der Türkei abstimmen.
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Hunderttausende Menschen haben am 25. März vor allem in der arabischen Welt gegen den Irak-Krieg demonstriert. In der syrischen Hauptstadt Damaskus verbrannten überwiegend regierungstreue Demonstranten israelische, britische und US-Fahnen. Sie marschierten zum Parlament und skandierten: "Wir werden uns für Irak opfern". Auch in Libanon, Libyen, Ägypten und Jordanien kam es zu Protesten, bei denen die Teilnehmer vielfach britische und US-Flaggen verbrannnten und sich solidarisch mit Irak erklärten. In Paris gingen etwa 10.000 Menschen, vor allem Schüler und Studenten, auf die Straße. Mit mehreren hunderttausend Teilnehmern war die Kundgebung in Damaskus die größte Demonstration gegen den Krieg. Vor allem Beamte, Studenten und andere Anhänger der syrischen Regierungskoalition machten ihrer Wut gegen die US-geführte Koalition, aber auch gegen Israel Luft. Auf ihren Schildern bezeichneten die Demonstranten US-Präsident George W. Bush, den britischen Premierminister Tony Blair und den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon als "Dreieck des internationalen Terrorismus". In Beirut gingen mehr als 50.000 Menschen auf die Straße. Unter den Demonstranten, die britische und US-Fahnen verbrannten, waren zahlreiche Anhänger der radikalislamischen Hisbollah. Zehntausende protestierten auch in der libyschen Hauptstadt Tripolis gegen den Irak-Krieg. In Khartum, der Hauptstadt Sudans, demonstrierten etwa 30.000 Menschen. Auch hier wurden britische und US-Fahnen sowie Bush- und Blair-Puppen verbrannt. In Kairo gingen vor allem Studenten auf die Straße, wie die Organisatoren verschiedener Kundgebungen mitteilten.
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Die US-geführten Streitkräfte haben am späten Dienstagabend die Bombardierung Bagdads wieder aufgenommen. Dies berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP aus der irakischen Hauptstadt. Wegen des Sandsturms, der über der Stadt tobte, waren die Ziele der Bombardements nicht auszumachen. Luftalarm wurde nicht ausgelöst.
Mittwoch, 26. März-
In der Nacht zum 26. März hatten amerikanische Flugzeuge das staatliche Fernsehen angegriffen. Die Auslandssendungen des Satellitenfernsehens wurden für mehrere Stunden unterbrochen. Die Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit, Reporter ohne Grenzen, hat die Bombardierung der Gebäude des staatlichen irakischen Fernsehens durch US-Truppen verurteilt. Ein Fernsehsender gelte als ziviles Objekt und sei eindeutig durch die Genfer Konvention geschützt, erklärte der Generalsekretär der Organisation, Robert Ménard, am 26. März in Berlin.
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US-Präsident George W. Bush hat die Öffentlichkeit auf einen langen Krieg vorbereitet. Die alliierten Streitkräfte in Irak machten gute Fortschritte, sagte Bush am 26. März auf dem Luftwaffenstützpunkt MacDill in Florida. "Aber dieser Krieg ist noch lange nicht vorbei." Die Truppen der Koalition müssten damit rechnen, bei ihrem Vormarsch auf Bagdad mit den "am meisten verzweifelten Elementen eines dem Untergang geweihten Regimes" konfrontiert zu werden.
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"Wir sind entschlossen, so schnell wie möglich zu einem Ende des Krieges zu kommen", sagte US-Außenminister Colin Powell am 26. März in einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender El Dschasira. Danach könne eine Regierung eingesetzt werden, die das ganze irakische Volk repräsentiere. Zudem könnten die irakischen Rohstoffe dann zum Wohle der Bevölkerung eingesetzt werden.
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Die US-Truppen in der Golfregion werden weiter verstärkt. Die ersten von insgesamt 12.000 Soldaten der 4. Infanterie-Division würden am 27. März vom Stützpunkt Fort Hood im US-Bundesstaat Texas an den Golf aufbrechen, kündigte eine Armeesprecherin am 26. März an. Die Division sollte ursprünglich von der Türkei aus nach Nordirak einmarschieren. Nachdem das türkische Parlament die Stationierung von US-Truppen abgelehnt hatte, änderte das Pentagon seine Pläne. Die USA haben rund 300.000 Soldaten in der Golfregion stationiert, Großbritannien etwa 45.000 Soldaten.
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Bei zwei schweren Explosionen in einer belebten Geschäftsstraße im Nordosten Bagdads sind am 26. März mindestens 15 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Einwohner sprachen von zwei Raketeneinschlägen und bis zu 45 Opfern. Es handelt sich um die bislang größte Tragödie mit zivilen Opfern in Bagdad seit Beginn des Krieges vor einer Woche. Militärische Einrichtungen sollen sich nicht in der Nähe befinden.
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Bei Gefechten mit US-Truppen in der Umgebung der südirakischen Stadt Nadschaf sind innerhalb von drei Tagen tausend Iraker getötet worden. Dies erfuhr ein AFP-Korrespondent am 26. März in der Nähe von Nadschaf von US-Generalmajor Buford Blount. Zusätzlich zu 650 irakischen Kämpfern, deren Tod bereits bekannt gegeben worden sei, seien etwa 250 weitere bei zwei Gefechten am Ostufer des Euphrat und hundert weitere an einer Brücke über den Fluss getötet worden. Die US-Streitkräfte meldeten zwei zerstörte Panzer, aber keine eigenen Verluste.
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Im äußersten Süden lieferten sich britische Truppen weiter heftige Artilleriegefechte mit etwa 1.000 irakischen Milizionären. Der britische Militärsprecher Al Lockwood teilte mit, es seien irakische Soldaten angegriffen worden, die gegen aufständische Schiiten vorgegangen seien. Bei einem Vorstoß in einen Außenbezirk von Basra wurde nach britischen Angaben ein Baath-Funktionär verhaftet; 20 seiner Leibwächter wurden getötet. - Die Lage in der südirakischen Stadt Basra bleibt weiter unklar. Das US-Oberkommando im Irak-Krieg bezeichnete die Situation dort als "verwirrend". Wie General Vincent Brooks in Katar zu Berichten über einen Aufstand sagte, gab es zunächst Gefechte zwischen Irakern, von denen einige Uniformen und andere Zivilkleidung getragen hätten. Anschließend hätten Paramilitärs Granatwerfer eingesetzt. Wie Brooks außerdem mitteilte, befinden sich mittlerweile über 4.000 irakische Soldaten in Kriegsgefangenschaft.
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Die Wasserversorgung in der umkämpften südirakischen Stadt Basra ist nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) teilweise wieder hergestellt. Der Millionenstadt stehe etwa die Hälfte des Trinkwassers zur Verfügung, das vor Kriegsbeginn verbraucht worden sei, sagte Roland Huguenin-Benjamin vom IKRK am 26. März der Nachrichtenagentur AFP in Bagdad.
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Die Vereinten Nationen reichen nach Ansicht von Präsidenten-Berater Richard Perle als Garant für Sicherheit nicht aus. Perle sagte in einem Interview der "Berliner Zeitung" am 26. März, den Vereinigten Staaten könne ihr Recht auf Selbstverteidigung nicht genommen werden. Perle erklärte auf die Frage, ob die USA nun allein in der Welt über Krieg und Frieden entscheiden sollten: "Andere Länder haben ein Recht auf die eigene Meinung. Aber ich glaube nicht, dass sie über ein Veto-Recht verfügen sollten. Sie haben auch nicht das alleinige Recht zu urteilen, ob dieser Krieg gerecht ist." Die UNO sei in erster Linie geschaffen worden, um sich mit Angriffskriegen zwischen Staaten zu befassen, sagte Perle weiter. Heute gehe die Gefahr aber von Terrorismus und der Entwicklung chemischer, biologischer und nuklearer Waffen aus. "Das kann im Innern eines Landes stattfinden, ohne dass je eine Grenze überschritten wird. Daher reicht die UNO nicht aus, um Sicherheit im 21. Jahrhundert zu gewährleisten."
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Der Handgranatenanschlag in einem US-Militärcamp in Nordkuwait am vergangenen Sonntag (23. März) hat ein zweites Todesopfer gefordert. Ein amerikanischer Nationalgardist erlag in einem Feldlazarett vor Ort seinen schweren Verletzungen, wie das Pentagon am 26. März bestätigte. Über zehn weitere Soldaten werden weiterhin in Krankenhäusern behandelt.
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Eine Woche nach Beginn des Irak-Kriegs dauern die weltweiten Proteste gegen den Krieg an. In Pakistan gab es mehrere Dutzend Kundgebungen gegen den Krieg. Nach einer friedlichen Kundgebung in Madrid mit einigen zehntausend Teilnehmern gingen rund 100 teilweise vermummte Menschen auf die Polizei los, begleitet von den Pfiffen der verbliebenen Demonstranten. In der Küstenmetropole Barcelona versammelten sich nach Angaben der Stadtverwaltung rund 26.000 Studenten zu einer Kundgebung. Den Veranstaltern zufolge waren es 40.000. Demonstrationen gab es auch in Sidney (Australien), im Libanon, in Kairo und in Brüssel.
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Zwei Friedensnobelpreisträgerinnen und weitere Prominente sind am 27. März in Washington verhaftet worden, weil sie im Protest gegen den Irak-Krieg über Sperren vor dem Weißen Haus geklettert waren. Neben Mairead Corrigan Maguire von der Nordirischen Friedensbewegung und Jody Williams von der Internationalen Kampagne gegen Landminen wurden zwei Bischöfe und der Publizist Daniel Ellsberg festgenommen. Ellsberg hatte 1971 die "Pentagon Papiere" veröffentlicht, die bewiesen, dass die Regierung über die Siegchancen im Vietnamkrieg die Unwahrheit sagte. Er hoffe, dass seine Festnahme jemanden in der Regierung ermutige, Informationen über den Irak-Krieg öffentlich zu machen. "Es gibt Leute, die die Falschheit dieses Kriegs beweisen könnten", sagte Ellsberg.
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Der Krieg sei unvermeidbar gewesen, sagte CDU-Chefin Angela Merkel am späten Abend in der ARD-Sendung "Gabi Bauer". "Bei einem Nichthandeln wäre der Schaden noch größer gewesen". Wer wie der irakische Machthaber Saddam Hussein 17 Resolutionen der Vereinten Nationen nicht beachte, dürfe nicht auf unbegrenztes Verständnis hoffen. Selbstverständlich seien die militärischen Auseinandersetzungen und die Folgen für die Zivilbevölkerung "extrem bedauerlich" und die täglichen Bilder gingen auch an ihr "nicht spurlos vorbei", doch bei aller verständlichen emotionalen Reaktion dürften die USA und Großbritannien nicht zu Schuldigen gemacht werden, sagte Merkel.
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