"Kein halbherziger Feldzug" / "Zieht euer Schwert ohne Angst und Panik"
Fernsehansprachen von US-Präsident Bush und von Staatschef Saddam Hussein zum Kriegsbeginn
Im Folgenden dokumentieren wir die Fernsehansprache des US-Präsidenten George W. Bush zum Kriegsbeginn am 20. März sowie die kurze Zeit später ausgestrahlte Ansprache des irakischen Staatspräsidenten Saddam Hussein (Auszüge).
George W. Bush
Meine Mitbürger, zu dieser Stunde befinden sich Truppen der USA und
der Koalition in den Frühphasen von Militäroperationen, um Irak zu
entwaffnen, sein Volk zu befreien und die Welt vor großer Gefahr zu
verteidigen.
Auf meine Befehle hin haben Truppen der Koalition damit begonnen,
ausgewählte Ziele von militärischer Bedeutung anzugreifen, um die
Fähigkeit von Saddam Hussein zu schwächen, Krieg zu führen. Dies
sind die Eröffnungsphasen eines großen. koordinierten Feldzugs.
Mehr als 35 Länder geben wesentliche Unterstützung, von der Nutzung
von Marine- und Luftwaffenbasen über die Hilfe mit Geheimdienst-
informationen und Logistik bis zur Entsendung von Kampftruppen.
Jede Nation in dieser Koalition hat sich dafür entschieden, diese
Pflicht zu übernehmen und die Ehre zu teilen, unserer gemeinsamen
Verteidigung zu dienen.
An all die Männer und Frauen der Streitkräfte der Vereinigten
Staaten, die jetzt im Nahen Osten sind: Der Friede einer Welt
in Nöten und die Hoffnungen eines unterdrückten Volkes hängen
jetzt von euch ab. Dieses Vertrauen ist gut investiert.
Die Feinde, mit denen ihr es zu tun habt, werden euer Können und
euren Mut kennenlernen. Das Volk, das ihr befreit, wird Zeuge des
ehrenhaften und anständigen Geistes des amerikanischen Militärs
sein.
In diesem Konflikt hat es Amerika mit einem Feind zu tun, der den
Kriegskonventionen oder den Regeln der Moral keine Beachtung schenkt.
Saddam Hussein hat irakische Truppen und Ausrüstung in zivilen
Gebieten stationiert und versucht so, unschuldige Männer, Frauen
und Kinder zu Schilden für sein eigenes Militär zu machen - eine
letzte Greueltat an seinem Volk.
Ich möchte, daß die Amerikaner und die ganze Welt wissen, daß
die Truppen der Koalition jede Anstrengung unternehmen werden,
um unschuldige Zivilisten vor Schaden zu bewahren. Ein Feldzug
auf dem rauhen Terrain eines Landes, das so groß wie Kalifornien
ist, könnte länger und schwieriger werden, als einige vorhersagen.
Und den Irakern dabei zu helfen, daß sie ein geeintes, stabiles
und freies Land haben werden, wird unser nachhaltiges Engagement
erfordern.
Wir kommen nach Irak mit Respekt für seine Bürger, für ihre große
Zivilisation und für die religiösen Überzeugungen, die sie prakti-
zieren. Wir haben keine Ambition in Irak außer der, eine Bedrohung
zu beseitigen und die Kontrolle über jenes Land an sein eigenes
Volk zurückzugeben.
Ich weiß, daß die Familien unserer Militärs dafür beten, daß
all jene, die dienen, sicher und rasch heimkehren. Millionen von
Amerikanern beten mit euch für die Sicherheit eurer geliebten
Angehörigen und für den Schutz der Unschuldigen.
Für euer Opfer habt ihr den Dank und Respekt des amerikanischen
Volkes, und ihr sollt wissen, daß unsere Streitkräfte heimkommen
werden, sobald ihre Arbeit getan ist.
Unsere Nation geht zögerlich in diesen Konflikt, doch unser Ziel
ist klar. Das Volk der Vereinigten Staaten und unsere Freunde
und Verbündeten werden nicht der Gnade eines Outlaw-Regimes aus-
geliefert sein, das den Frieden mit Massenmord bedroht.
Wir werden dieser Bedrohung mit unserem Heer, unsere Luftwaffe,
Marine, Küstenwache und unserer Marine-Infanterie begegnen, so
daß wir ihr nicht später mit Armeen von Feuerwehrmännern und
Polizei und Ärzten in den Straßen unserer Städte begegnen müssen.
Nun, da der Konflikt da ist, ist der einzige Weg, seine Dauer zu
begrenzen, der Einsatz entscheidender Gewalt. Und ich versichere
euch, dies wird kein halbherziger Feldzug, und wir werden keinen
anderen Ausgang als den Sieg akzeptieren. (...)
Möge Gott unser Land und alle, die es verteidigen, segnen.
Originaltext: President Bush Addresses the Nation (siehe:
www.whitehouse.gov)
***
Saddam Hussein
Im Namen Gottes, des barmherzigen, des mitfühlenden ... Den Unter-
drückten ist es erlaubt zu kämpfen, und Gott ist fähig, ihnen zum
Sieg zu verhelfen. Gott ist der Größte.
O ihr Iraker und Menschen, die ihr um unsere Nation unter dem Banner
des Heiligen Krieges, ihre Religion und ihre Bedeutung, um die Seele
(unserer Nation), um die Familie und den Sohn bemüht seid ... Als
die Morgengebete am 20. März 2003 begannen, hat der rücksichtslose,
kleine Kriminelle Bush mit seinen Komplizen das Verbrechen verübt,
das er dem Irak und der Menschheit angedroht hat ... Zieht euer
Schwert ohne Angst und Panik, zieht euer Schwert, und das Universum
wird Zeuge dessen sein, was geschehen wird. Zieht das Schwert, denn
der Feind hat seine Armee herangeführt ... Bereitet eure Pferde auf
die Schlacht vor und laßt ihnen freien Lauf, in ihren Mähnen werden
sie die Hoffnung tragen.
Liebe Freunde ..., der Friede sei mit euch, die ihr das Böse in der
Welt bekämpft, ihr habt festgestellt, wie der rücksichtslose Bush
euern Protest gegen den Krieg abgetan hat.
Wir versprechen euch in unserem eigenen Namen, im Namen der Führung
und im Namen des mit Gottes Segen kämpfenden Volkes des Iraks und
seiner heldenhaften Armee - im Irak der Zivilisation, der Geschichte
und des Glaubens -, daß wir Widerstand gegen die Invasoren leisten
werden und sie mit Gottes Hilfe bis an die Grenze ihrer Geduld treiben
werden, so daß sie ihre Geduld und jede Hoffnung verlieren, das zu
erreichen, was sie sich vorgenommen haben und wozu sie von den krimi-
nellen Zionisten und denen, die bestimmte Pläne haben, getrieben
worden sind. Sie werden auf die unterste Stufe sinken und besiegt
werden ...
Lang lebe unsere ruhmreiche Nation, und lang lebe die Bruderschaft der
Menschlichkeit und derjenigen, die Frieden und Sicherheit lieben ...!
Gott ist groß und läßt die Verlierer verlieren. Es lebe der Irak, es
lebe der Heilige Krieg und es lebe Palästina!
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