Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.
Volker Kauder: Ein Mann mit zwei Gesichtern
Volker Kauder macht Christenverfolgung zum Thema der Politik - und wirkt als Schutzpatron der Waffenfirma Heckler und Koch *
Volker Kauder, Jahrgang 1949, zählt als langjähriger Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion von CDU und CSU zu den mächtigsten Politikern in Deutschland. Und zu Hause, im Bundestagswahlkreis 285 Rottweil-Tuttlingen, ist Kauder mit konservativen Pfarrern, Bürgermeistern, Bauern und bodenständigen Unternehmern per Du. Zum Profil des Christdemokraten trägt auch eine betonte konservative Christlichkeit bei. Doch der populäre Volker Kauder ist ein Mann mit zwei Gesichtern. Sein zweites Gesicht trägt er selten in die Öffentlichkeit: Es zeigt seine engen Verbindungen zum Waffenhersteller Heckler & Koch. Seit Jahren wird Kauder angelastet, »Waffenexporte der Firma Heckler & Koch zu unterstützen und bei der Abwicklung von Aufträgen zu helfen«, heißt es in der Enzyklopädie Wikipedia. Die Wochenzeitung Die Zeit nennt ihn einen »gewichtigen Fürsprecher« der in seinem Wahlkreis arbeitenden Waffenschmiede aus Oberndorf ...
Der CDU-Politiker Volker Kauder ist also ein Mann mit zwei Gesichtern: Er macht Christenverfolgung zum Thema der Politik - und wirkt als Schutzpatron der Waffenfirma Heckler und Koch.
Dies und mehr deckte Thomas Seiterich in einem Artikel auf, der in der September-Ausgabe von "Publik-Forum" erschien. Den ganzen Artikel aus "Publik-Forum" hier weiter lesen:
Volker Kauder: Ein Mann mit zwei Gesichtern
"Üble Nachrede"
Der Artikel hat in manchen kirchlichen Kreisen für erhebliches Aufsehen gesorgt. So erhielten wir etwa folgendes e-mail eines Pfarramts (das als Rundmail an alle Kirchengemeinden des dortigen Kreises ging):Sehr geehrter Herr ..,
warum senden Sie einen Artikel an einen so großen Kreis, in dem behauptet wird, Volker Kauder würde Waffenexporte unterstützen, in dem nicht ein einziges konkretes Beispiel genannt wird? Der Artikel scheint mir mit der Überschrift "Schutzpatron der Waffenfirma Heckler und Koch" die Grenze zur üblen Nachrede zu streifen.
Ich verstehe das nicht.
Mit herzlichen Grüßen,
Ihr ...
Kommentare
Im Kommentarblog von Publik-Forum finden sich aber auch dankbare Stimmen, aus denen im Folgenden zwei zitiert werden sollen:- H. P.: Ich selbst bin im Besitz einer Heckler & Koch Waffe als Sportschütze. Waffen wurden schon immer hergestellt, wenn es sportlich ist, wenn es um die Selbstverteidigung geht, ist an der Waffenherstellung nichts auszusetzen. Doch wenn Waffen unkontrolliert in der ganzen Welt verkauft werden nur um des Geschäftes wegen, trägt die Waffenherstellung dazu bei, dass die Welt immer unsicherer wird und unschuldige Menschen getötet werden; all das nimmt man in Kauf.Ist das christlich??
- H. L.: Vielen Dank für den Artikel, der noch einmal diese unheiligen Seilschaften klar macht zwischen bestehendem Gesetz und seiner unangefochtenen Aushöhlung mit aller Erinnerung an grausame Freisler-Zeiten. - Wie stehen die Beschäftigten bei H&K zu diesen Gepflogenheiten Ihrer Firma, wie im Verhältnis zu ihren vielleicht niedrigen Löhnen und Leiharbeitern, dafür Spenden an den CDU-Kreisverband Rottweil?
* Hier geht es zur Zeitschrift "Publik-Forum"
Zurück zur Rüstungsexport-Seite
Zur Seite "Kirche und Frieden"
Zurück zur Homepage