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Tsunami: Vor der nächsten Katastrophe / Tsunami: Before the Next Catastrophe

Zwei Beiträge von Gideon Levy und Uri Avnery

Im Folgenden dokumentieren wir zwei Artikel aus Israel, die sich mit der schrecklichen Naturkatastrophe in Südostasien befassen. Den Beitrag von Uri Avnery haben wir zudem in englischer Sprache veröffentlicht.

Zwei Arten von Katastrophen

Von Gideon Levy

Gideon Levy Was wäre wohl geschehen, wenn - Gott behüte - der Tsunami die Küste des Gazastreifens getroffen hätte? Man kann es leicht erraten: Israel hätte große Anstrengungen unternommen, um Hilfe anzubieten. Hilfsdelegationen wären sofort über den Erez Checkpoint nach Gaza losgefahren. Ärzte, Medizin und Decken hätten sich auf den Weg ins Flüchtlingslager Jabalja gemacht und Militärreporter hätten von dort voller Stolz über die humanitäre Operation durch die IDF berichtet. Jedes palästinensische Kind, das man aus den Trümmern gezogen hätte, hätte tief empfundene Aufmerksamkeit in den Medien gefunden, die Hotels hätten mit einander konkurriert, den durch die Katastrophe obdachlos Gewordenen Unterkünfte anzubieten. Und der TV-Kanal 2 hätte eine Marathonsendung organisiert, um Geld für die neuen Flüchtlinge zu sammeln.

Auch wenn die Menschen in Gleichheit geboren werden, so sind sie in ihrem Tod nicht gleich. Es ist bedeutsam, wo sie sterben und unter welchem Umständen. Die Welt hat sich schon verpflichtet, Milliarden für die verwüsteten Regionen in Südostasien zu geben. Verschiedene Gruppierungen und einzelne Individuen in Europa und in den Vereinigten Staaten haben alle ihre Kräfte für Spenden eingesetzt und Dutzende von Ländern senden Hilfe, unter ihnen auch Israel, wenn auch mit der üblichen Schau. Wenn es sich um eine Naturkatastrophe handelt, zeigt die Welt - auch Israel - eine größere Freigebigkeit und Bereitwilligkeit, als in Fällen, in denen Menschen die Katastrophe verursachen.

Wenn eine Touristengegend getroffen wird, ist die Aufmerksamkeit besonders groß. Jeder der im Westen fernsieht, mag daran denken, wenn der Tsunami Schweden oder die Schweiz getroffen hätte ... Die Mehrheit der Überlebenden, die auf den Fernsehschirmen zu sehen waren, sahen wie Europäer aus. Hier haben wir zuweilen den Eindruck als wäre es eine israelische Katastrophe. Das "Schlimmste von allem" war die Schlagzeile im Massenblatt Yedioth Ahronot am Freitag, wo von der Identifizierung von Leichen zweier Israelis berichtet wurde.

In den vergangenen paar Jahren sind nach der Internationalen Rescue Community Hilfsagentur 3 Millionen Menschen im östlichen Teil der Demokratischen Republik Kongo (früher Zaire) gestorben, aber die Welt hat kaum einen Finger gerührt. Wenige starben in Schlachten; sie wurden durch Hunger und Krankheiten getötet, die sich im Gefolge eines Krieges ausbreitete, der 1998 als Revolte gegen den Präsidenten Kabila begann. Kaum ist etwas über die Millionen geschrieben worden, die umkamen, und keine Demonstration wurde gehalten. Israel sandte keine Hilfe, und die meisten Länder der Erde haben ihre Augen vor dem Horror abgewandt.

Vier Jahre vorher, 1994, wurde über eine Million Tutsis in Ruanda ermordet. Die internationale Gemeinschaft tat nicht nur nichts für die Opfer, sondern ging auch so schnell wie möglich aus der Region hinaus. Das Massaker hatte kaum begonnen, als alle Kräfte der UN aus Ruanda abgezogen wurden und die zivile Bevölkerung hilflos sich selbst überließ. Ein paar Jahre vor dem wurden 2 Millionen Menschen während des 18 Jahre dauernden Krieges im Sudan getötet. Eine Million starb beim Biafra-Konflikt in den Sechzigern. In den letzten zwei Jahren wurden - nach vorsichtiger Schätzung - 50 000 Menschen in Darfur in der westlichen Sahara getötet und 2 Millionen wurden aus ihren Häusern vertrieben.

All diese Todesfälle hatten das Pech, in Afrika geboren und in gewalttätige Konflikte geraten zu sein. Sie wurden in den gottverlassensten Gegenden geboren und starben unter Umständen, für die die Welt am wenigsten Hilfe leisten mag. Wenn sie wo anders geboren worden wären oder sich in einer Naturkatastrophe vorgefunden hätten, wäre ihr Los um einiges leichter gewesen. Als vor einem Jahr die Erde im Iran, dem Feind der internationalen Gemeinschaft, bebte, eilte die internationale Gemeinschaft trotzdem hin, um dem Land zu helfen. Etwa 20 000 wurden allein in der iranischen Stadt Bam getötet, und nicht weniger als 22 Länder sandten Hilfe, einschließlich der USA, das Rettungsteams rasch zu seinem erklärten Feind beförderte. Sogar Israel bot Hilfe an. Zwei Jahre vorher sandte die internationale Gemeinschaft den Opfern des Erdbebens im indischen Staat Gujarat sofort eindruckvolle Hilfe - dort starben 20 000 Menschen. Sogar Pakistan sandte Zelte und Decken. Die IDF nannte ihre Hilfsoperation nach Indien "Ausgestreckte Hand". Kaum ein Jahr frührer erreichte eine internationale Luftbrücke Madagaskar, wo ein Cyklon 1500 Leute tot zurückließ. Im letzten August versprachen die USA, 210 Millionen $ nach Bangladesh zu schicken, wo 1350 Leute in den Fluten starben und Britannien versprach 10 Millionen Pfund. Bei all diesen Naturkatastrophen sollte und könnte die Welt weit mehr tun, aber sie tat viel mehr als im Falle von Millionen, die in Kriegen oder als Folge davon in Afrika getötet wurden.

Weniger Menschen starben bei all den Erdbeben, die die Welt im 20. Jahrhundert getroffen haben, als in einem entfernten Krieg in Biafra und viel weniger als die Zahl derer in einem anderen unbeachteten Krieg im Kongo. Während niemand den Tsunami in Asien oder das Erdbeben im Iran hatte verhindern können, können Kriege verhindert oder gestoppt werden. Aber Länder mögen nicht gern in die Kriege anderer Völker verwickelt werden. Es geht nicht allein um Hilfe, die nicht geleistet wurde, sondern um reine Aufmerksamkeit. Der Unterschied zeugt für Selbstgerechtigkeit und Doppelmoral: Der Angriff auf die Zwillingstürme in Manhattan, bei dem 2750 Menschen getötet wurden, hat Geschichte gemacht; aber wenige hörten vom Krieg im Kongo, bei dem mehr als 3 Millionen starben. Wenn es jetzt nicht etwa 10 vermisste Israelis bei der Tsunami-Katastrophe gäbe, hätten wir dies schon wieder vergessen. Wenn Hunderte in Gaza getötet und Zehntausende unschuldiger Leute obdachlos gelassen werden, weil wir ihnen dies angetan haben, wenden wir uns ab. Wenn sie ein Opfer einer Naturkatastrophe geworden wären, dann wären wir schon mit unserer Hilfe dort gewesen.

02.01.05 Aus dem Englischen: Ellen Rohlfs

Vor der nächsten Katastrophe

Von Uri Avnery

Stellen wir uns einen Augenblick vor, diese große Flutwelle hätte die westlichen Küsten Europas getroffen und Hunderttausende von Engländern, Iren, Holländern, Belgiern, Franzosen, Spaniern und Portugiesen wären Opfer des Tsunami geworden, und die Ostküste der USA wäre auch betroffen worden. Wie würde die Welt wohl in Aktion getreten sein! Wie wären die Regierungen schlagartig aktiv geworden! Was für große Geldsummen wären innerhalb von Stunden geflossen, um zu retten, was hätte gerettet werden können und um Epidemien, die Millionen bedrohen, zu verhindern. Doch es geschah nicht in Europa. Es geschah weit weg - in den von Armut geschlagenen asiatischen Ländern. Das ist der Unterschied.

Musste dies so geschehen?

Das Erdbeben konnte nicht verhindert werden, und eine genügende Warnung konnte auch nicht gegeben werden. Aber der Augenblick des Erdbebens mitten im Meer wurde registriert, mit einem Tsunami musste gerechnet werden. Als er seinen Amoklauf über den Ozean begann, war genug Zeit, um entferntere Küsten zu warnen. Ein paar Minuten genügten, damit Zehntausende auf höher gelegenes Land oder in obere Stockwerke hätten fliehen können. Solch eine Warnung wurde nicht gegeben.

Die Menschen haben den Mond erreicht. Raumschiffe erforschen die weit entfernte Sternenwelt. Milliarden über Milliarden sind in diese Bemühungen gesteckt worden. Aber das menschliche Genie ist nicht in der Lage, Hunderttausende von Menschenleben vor solch einem Naturereignis zu schützen. Man kann immer argumentieren, dass man nach dem Schaden jeweils klüger ist. Aber wo sind die Experten, deren Job es wäre, vor Gefahren zu warnen, bevor sie sich ereignen? Die Medien sind voll mit Geschichten über Experten, die schliefen, wenn sie hätten auf Wachposten sein sollen, über Frühwarnzentren, die rechtzeitig eine Warnung erhielten und sie nicht dorthin weitergaben, wo sie nötig gewesen wäre, über wissenschaftliche Institute, die im Wochenendurlaub waren und so keine Warnung abgeben konnten, über den Mangel an einem minimalen Not-Kommunikationssystem für solche Eventualitäten.

Man sagte uns, dass an der Pazifikküste die Situation weit besser sei, so weit es solch eine Situation betrifft. Ist doch "Tsunami" ein japanisches Wort ( eine Verbindung von Hafen und Welle). Sind die Küstenbewohner anderer Meere also weniger privilegiert?

Die Reaktion der westlichen Welt war skandalös.

Der britische Ministerpräsident Tony Blair erfreute sich weiter seines Urlaubs in Ägypten. Kofi Anan brach seinen Urlaub erst am 4. Tag nach der Katastrophe ab und hielt eine seiner aalglatten Reden. Der Präsident der Vereinigten Staaten blieb auf seiner Farm in Texas und machte ein Statement, um dann vor allem den UN- Hilfs-Koordinator Jan Egeland zu beschuldigen, weil dieser die westlichen Regierungen wegen ihres Geizes angegriffen hatte. Der unglückliche Bürokrat entschuldigte sich sofort. Colin Powell, mittlerweile eine mitleiderregende Karikatur seiner selbst, wies die Anklage zurück, dass die USA nicht ihre Pflicht getan hätte, als es 15 Millionen Hilfsgelder spendete. Die Spenden waren tatsächlich absurd. Innerhalb weniger Stunden war klar, dass viele Milliarden nötig waren, um zu retten, um Seuchen zu verhindern und um wiederaufzubauen. Washington gab eine Million, dann 15 Millionen, schließlich wurde die Summe auf 35 Millionen erweitert - weniger als die Summe, die bei der festlichen 2. Amtseinsetzungspartie von Bush verschwendet werden wird. (Später - unter Druck - wurde die Summe verzehnfacht). Großbritannien bot eine ähnliche Summe an. Andere Länder gaben verschiedene Beträge. Sogar die israelische Regierung gab etwas Geld - begleitet von lautem Tamtam - dass man denken könnte, es wolle die Welt retten.

All dies ist nicht mehr als ein Tropfen im Ozean- vielleicht eine unglückliche Metapher in diesen Tagen.

Man kann dies mit dem Schock zu entschuldigen versuchen, der die Welt in den ersten Tagen überfallen hatte. Es verging viel Zeit, bevor die politischen Systeme in den Ländern der Welt die ganze Dimension der Katastrophe begriff. Das Fernsehen, ein Medium, das für solche Situationen besonders gut geeignet ist, brachte die Bilder in jedes Haus, aktivierte die öffentliche Meinung und übte auf die Politiker Druck aus. Aber sogar dies war nicht genug, um entsprechende Reaktionen hervorzurufen. Besonders da die Medien sich auf die wenigen zugänglichen Örtlichkeiten konzentrierte, aber nicht die Hunderte anderer betroffenen Gegenden in entfernteren Regionen erreichte. Dies schuf ein völlig falsches Bild der notwendigen umfangreichen Unterstützung. Herz-zerreißende Geschichten wurden im TV gebracht, statt Berichte über die reale Situation.

Man könnte behaupten, dass es keinen Weg gibt, um eine Katastrophe von solch gewaltigen Ausmaßen vorauszusehen und sich darauf vorzubereiten. Das könnte wahr sein. Aber die Welt war auch nicht auf eine Katastrophe kleineren Ausmaßes vorbereitet.

Vor ein paar Jahren veröffentlichte die International Harald Tribune nach dem großen Erdbeben in der Nähe Istanbuls einen Artikel von mir, in dem ich zu einer geistigen Revolution auf diesem Gebiet aufrief. Ich schlug die Schaffung einer internationalen Rettungstruppe vor. Ich rief dazu auf, eine stehende Truppe mit einem Generalstab und einer Befehlskette einzurichten, die in der Lage wäre, innerhalb Stunden nach einer größeren Katastrophe zu reagieren und innerhalb weniger Tage all das, was zur Bewältigung einer solch großen internationalen Katastrophe nötig ist, zu mobilisieren.

Was für solch einen Ziel nötig ist, ist ein permanenter Krisenstab, der ständig bereit ist, 24 Stunden am Tag und täglich während des ganzen Jahres. Dieser Krisenstab muss unter seinem Kommando Rettungskräfte in vielen Ländern haben, die innerhalb kurzer Zeit einsatzbereit sind. Er muss mittels der logistischen Infrastruktur in der Lage sein, schnelle Hilfe auf dem Luft-, Land- oder Meerweg leisten zu können, auch dann, wenn die Katastrophe Landstraßen und Flughäfen zerstört haben sollte. Er muss trainierte Rettungsexpertenteams und die Experten für Logistik als auch medizinische Teams vorbereiten. Er muss Zugang zu speziellen Ressourcen in vielen Ländern haben, die kurzfristig verwendet werden können. Wenn all dies im voraus bereit steht, können massive Rettungs- und Hilfsaktionen innerhalb weniger Stunden in Bewegung gesetzt und an den folgenden Tagen je nach Notwendigkeit erweitert werden.

Solch eine Körperschaft könnte auch ein weltweites Warnsystem für Naturkatastrophen in verschiedenen Formen koordinieren und dabei alle verfügbaren Mittel, einschließlich Satelliten, verwenden und absichern, dass die Warnungen die bedrohte Bevölkerung beizeiten erreichen.

Die Internationalen Kräfte sollen nicht die freiwilligen Hilfsorganisationen, die eine wunderbare Arbeit tun, ersetzen. Es muss als Befehls- und Einsatzzentrum funktionieren und bereit sein, sofort zu handeln.

Solch eine Gruppe könnte zur Einheit der Menschheit beitragen. Eine Katastrophe großen Ausmaßes bringt die Nationen einander näher und mäßigt Konflikte, wie wir in der vergangenen Woche tatsächlich gesehen haben. Ich glaube, dass die Schaffung einer Internatonalen Rettungskraft ein weiterer Schritt in Richtung weltweiter Zusammenarbeit und Solidarität sein könnte.

Mein Vorschlag erhielt einige positive Antworten, prallte aber schnell am der reflexartigen internationaler Bürokratie ab. Bei den UN erklärte jemand in beleidigtem Ton, dass es schon eine Gruppe von Beauftragten für diesen Bereich gebe etc. etc. Natürlich wurde nichts getan. In der vergangenen Woche sahen wir die Konsequenzen - Tage vergingen, bis die ersten bedeutenden Hilfsoperationen anliefen. Sie waren in keinem Verhältnis zur Katastrophe. Im Fernsehen aber erklärten wohlgepflegte Bürokraten in Anzug und Krawatte, dass alles nach abgesprochenem Verfahren ablaufe.

Die Internationale Rettungskraft muss aufgebaut werden, damit man für die nächste Katastrophe gewappnet ist. Um sie zu leiten, müsste eine mit Autorität ausgestattete Persönlichkeit ernannt werden, jemand mit Vorstellungskraft, geistiger Beweglichkeit, Organisationstalent und dem Talent für Improvisation. Wir haben solche Leute in Israel. Ich bin sicher, dass es solche Leute auch in anderen Ländern gibt. Was fehlt, ist die internationale Bereitschaft.

Wie früher kann die Menschheit noch einmal mit Zungen schnalzen und sich mit Aktionen begnügen, deren Zweck es ist, ein Minimum des Notwendigen an Pflichterfüllung zu tun. Nach wenigen Tagen ist das Ganze vergessen.

Aus dem Englischen: Ellen Rohlfs, vom Verfasser autorisiert
01. Jan 05



Before the Next Catastrophe

by Uri Avnery

Let's imagine for a moment that the huge tidal waves had hit the western shores of Europe, that more than a hundred thousand English, Irish, Dutch, Belgian, French, Spanish and Portuguese had fallen victim to the tsunami, and that the east coast of the United States had also suffered.

How the world would have sprung into action! How the governments would have been galvanized! What huge sums of money would have materialized within hours to save what could be saved and prevent the epidemics that threatened millions!

But it did not happen in Europe. It happened to remote, poverty-stricken Asiatic countries. And that makes all the difference.

Was this bound to happen?

The earthquake could not have been prevented and sufficient warning of it could not have been given. But the moment an earthquake under the sea was registered, the tsunami was to be expected. When it started its amok race across the ocean, there was enough time to warn more distant shores. After all, a few minutes were enough for tens of thousands to run to higher ground or climb to higher floors. Such a warning was not given.

Mankind has reached the moon. Spaceships explore far-away stars. Billions upon billions have been invested in these efforts. But the human genius is not sufficient to save hundreds of thousands of human beings from such a natural disaster.

It can always be argued that this is wisdom after the fact. But where are the experts whose job is precisely to warn of dangers before they arrive? The media are full of stories about experts who slept on their watch, about monitoring-centers that received a warning in time and did not transmit it to where it was needed, about scientific institutes that were shut down for the weekend and therefore could give no warning, about the lack of a minimal emergency communications system for such contingencies.

We are told that on the shores of the Pacific the situation is better as far as this specific danger is concerned, After all, "tsunami" is a Japanese word (a combination of "harbor" and "wave"). Are the shore-dwellers of other seas less privileged?

The reaction of the Western world was scandalous.

The British Prime Minister, Tony Blair, continued to enjoy his holiday in Egypt. Kofi Annan broke his holiday only on the fourth day of the disaster, and then just to deliver one of his oily speeches. The President of the United States stayed on his Texan ranch and made a routine statement, and then used most of it to denounce the United Nations "relief coordinator", Jan Egeland, for attacking the "stinginess" of the Western governments. The hapless bureaucrat apologized at once. Colin Powell, by now a pathetic caricature of himself, rejected the accusation that the United States had not done its duty when it donated 15 million dollars (!) for aid.

And indeed, the practical responses were ludicrous. Within a few hours it was already evident that many billions were needed to save, prevent disease and rebuild. Washington donated one million, then 15 million, then increased that to all of 35 million - less than the bill for President Bush's second inauguration party. (Later, under pressure, this was increased tenfold.) The United Kingdom offered a similar sum. Other countries donated various amounts. Even the Israeli government donated some money, with such a fanfare you'd think it was saving the world.

All this together was not even a drop in the ocean - perhaps an unfortunate metaphor these days.

One can try to excuse this with the shock that overcame the world during the first few days. It took time for the political system in the countries of the world to grasp the full extent of the catastrophe. Television, a medium that is especially suited to such situations, brought the pictures into every home, activating public opinion and exerting pressure on the politicians. But even this was not enough to ensure a suitable response. Especially as the media concentrated in a few accessible areas, but did not reach the hundreds of other affected places in remoter regions. This created a completely false image of the extent of the assistance; tear-jerking stories were broadcast instead of reports on the real situation.

It can be argued that there is no way to foresee a catastrophe of such huge dimensions and be prepared for its coming. That may be true. But the world was not even ready for a disaster on a much smaller scale.

Some years ago, after the big earthquake near Istanbul, the International Herald Tribune published an article of mine, appealing for a mental revolution in this field. I proposed the creation of an International Rescue Force.

I called for the setting up of a standing force, with a General Staff and a chain of command, that would be able to respond to a major disaster within hours and to mobilize within a matter of days all that is necessary for dealing with a large international catastrophe.

What is needed for this purpose is a permanent staff in perpetual readiness, 24 hours a day, every day of the year. This staff must have at its command rescue forces in many countries that can spring into action on very short notice. It must be able to provide the logistic infrastructure for rushing in aid by air, land and sea, even when the disaster destroys airports, roads and harbors. It must be able to call on trained teams of experts for rescue work and logistics, as well as medical staff. It must have access to dedicated resources that are available at short notice. If all this is ready in advance, massive rescue and aid operations could be set in motion within hours and scaled up in the following days as necessary.

Such a body could also coordinate a world-wide warning system for natural disasters of various forms, using all available means, including satellites, and ensure that the warnings reach the threatened population in time.

The International Force would not replace the voluntary aid organizations that are doing a wonderful job. It must function as the command and mobilization center, ready to act immediately.

Such a force could contribute something to the unity of mankind. A large-scale disaster unifies nations and moderates conflicts, as can be seen this week. I believe that the creation of an International Rescue Force can constitute a step in the direction of world-wide cooperation.

My proposal aroused some positive reaction but ran immediately into the reflexive opposition of the international bureaucracy. At the United Nations, somebody declared in an injured tone that there was already a group of officials in charge of this matter etc. etc. Nothing, of course, was done. This week we saw the consequences - days passed before the first significant aid operations started rolling, and they were on a pitifully inadequate scale compared with the disaster itself. But on TV, well-groomed bureaucrats in suits and ties explained that everything was being done according to established procedure.

The International Rescue Force must be set up in order to be ready for the next catastrophe. To command it, an authoritative personality should be appointed, a person with imagination, mental agility, organizational talent and a penchant for improvisation. We have such people in Israel, too. I am sure they are to found in other countries. What is lacking is the international will.

As before, mankind can be satisfied once again with clicking the tongue and with actions whose sole purpose is to do the very minimum - and forget the whole business within a few days.

January 1, 2005


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