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"Dauerhafter Frieden kann nur durch Gerechtigkeit, Spiritualität, Ethik, Mitgefühl und Respekt für die Menschenwürde erreicht werden"

Rede des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad vor der UN-Generalversammlung


New York, 19. September 2006

Mahmoud Ahmadi-Nejad:

Frau Präsidentin,
Angesehene Staats- und Regierungsoberhäupter,
Angesehene Delegationsoberhäupter,
Exzellenzen, Damen und Herren

Ich preise den barmherzigen, allwissenden und allmächtigen Gott, mich mit einer weiteren Gelegenheit gesegnet hat, vor dieser Versammlung im Namen der großen Nation des Irans zu sprechen und die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf eine Reihe von Angelegenheiten zu lenken.

Ich preise den Allmächtigen auch für die zunehmende Wachsamkeit der Völker überall auf der Welt, ihre mutige Gegenwart in unterschiedlichen internationalen Umgebungen und den mutigen Ausdruck ihrer Ansichten und Hoffnungen hinsichtlich globaler Angelegenheiten.

Heute sehnt sich die Menschheit leidenschaftlich nach Verpflichtung zur Wahrheit, Hingabe zu Gott, Streben nach Gerechtigkeit und Respekt für die Würde von Menschen. Ablehnung von Herrschaft und Aggression, Verteidigung der Unterdrückten und das Verlangen nach Frieden bilden die rechtmäßige Forderung der Völker der Welt, insbesondere der neuen Generationen und der munteren Jugend, die eine Welt frei von Dekadenz, Aggression und Ungerechtigkeit und voll mit Liebe und Mitgefühl anstreben. Die Jugend hat ein Recht, Gerechtigkeit und Wahrheit zu fordern und sie haben ein Recht, ihre eigene Zukunft auf dem Fundament von Liebe, Mitgefühl und Ruhe aufzubauen. Und ich preise den Allmächtigen für diese unermeßliche Segnung.

Frau Präsidentin,
Exzellenzen,

Was die Menschheit heute betrübt ist zweifellos nicht mit der Menschenwürde vereinbar; der Allmächtige hat die Menschen nicht geschaffen, damit sie sich gegen andere versündigen und sie unterdrücken.

Durch die Verursachung von Krieg und Konflikt bauen einige ihre Herrschaft schnell aus, häufen größeren Reichtum an und bemächtigen sich der Ressourcen, während andere die resultierende Armut, das Leid und das Elend ertragen.

Einige versuchen, die Welt mit Waffen und Drohungen zu beherrschen, während andere in ständiger Unsicherheit und Gefahr leben.

Einige besetzen die Heimat anderer, tausende Kilometer von ihren Grenzen entfernt, mischen sich in ihre Angelegenheiten ein und kontrollieren ihr Öl und andere Ressourcen und strategischen Routen, während andere täglich in ihren eigenen Häusern bombardiert werden; ihre Kinder ermordet in den Straßen und Gassen ihres eigenen Landes und ihre Häuser zu Trümmern reduziert.

Ein solches Verhalten ist den Menschen unwürdig und läuft der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Menschenwürde zuwider. Die grundlegende Frage ist, daß unter solchen Bedingungen, wo sollten die Unterdrückten um Gerechtigkeit ersuchen? Wer oder welche Organisation verteidigt die Rechte der Unterdrückten und verhindert Akte der Aggression und Unterdrückung? Wo ist der Sitz der globalen Justiz?

Ein kurzer Blick auf einige Beispiele der dringendsten globalen Angelegenheiten kann das Problem näher beleuchten.

A. Die ungezügelte Expansion nuklearer, chemischer und biologischer Waffen

Einige Mächte kündigen stolz ihre Herstellung von Atomwaffen zweiter und dritter Generation an. Wofür brauchen sie diese Waffen? Dient die Herstellung und Lagerung dieser tödlichen Waffen der Förderung von Frieden und Demokratie? Oder sind diese Waffen tatsächlich Instrumente der Nötigung und Drohung gegen andere Völker und Regierungen? Wie lange sollen die Menschen in der Welt mit dem Alptraum nuklearer, biologischer und chemischer Waffen leben? Was bindet die Mächte, die diese Waffen herstellen und besitzen? Wie können sie vor der internationalen Gemeinschaft zur Verantwortung gezogen werden? Und sind die Bewohner dieser Länder einverstanden mit der Verschwendung ihres Reichtums und ihrer Ressourcen für die Herstellung eines so zerstörerischen Arsenals? Ist es nicht möglich, sich auf Gerechtigkeit, Ethik und Weisheit statt auf diese Instrumente des Todes zu verlassen? Sind Weisheit und Gerechtigkeit nicht kompatibler mit Frieden und Ruhe als nukleare, chemische und biologische Waffen? Wenn sich Weisheit, Ethik und Gerechtigkeit durchsetzen, dann werden Unterdrückung und Aggression entwurzelt, Drohungen werden verschwinden und es wird keinen Grund mehr für einen Konflikt geben. Dies ist ein stichhaltiger Vorschlag, da die meisten globalen Konflikte aus Ungerechtigkeit hervorgehen und von den Mächtigen, unzufrieden mit ihren eigenen Rechten, danach strebend, die Rechte anderer zu verschlingen.
Menschen überall auf der Welt verbünden sich mit der Gerechtigkeit und sind bereit, dafür Opfer zu bringen.

Wäre es nicht einfacher für die Weltmächte, ihre Langlebigkeit zu sichern und die Herzen und Köpfe der Menschen zu gewinnen, indem sie sich für die wahre Förderung von Gerechtigkeit, Mitgefühl und Frieden einsetzen, statt durch die Verbreitung nuklearer und chemischer Waffen und die Drohung ihres Einsatzes?

Die Erfahrung der Drohung und des Einsatzes von nuklearen Waffen liegen vor uns. Hat es den Verantwortlichen irgendetwas gebracht außer der Verschlimmerung der Spannungen, des Hasses und der Feindseligkeit zwischen Nationen?

B. Besatzung von Ländern und Verschlimmerung der Feindseligkeiten

Die Besatzung von Ländern, einschließlich des Iraks, ist in den letzten drei Jahren weitergegangen. Nicht ein Tag verstreicht, ohne daß hunderte Menschen kaltblütig getötet werden. Die Besatzer sind nicht in der Lage, im Irak Sicherheit aufzubauen. Trotz der Einrichtung einer rechtmäßigen Regierung und einer irakischen Nationalversammlung gibt es verdeckte und offene Anstrengungen, die Unsicherheit zu verstärken, Unterschiede in der irakischen Gesellschaft zu vergrößern und zu verschärfen und zu inneren Unruhen aufzuhetzen.

Es gibt keinen Hinweis darauf, daß die Besatzer den notwendigen politischen Willen haben, die Quellen der Instabilität zu eliminieren. Zahllose Terroristen wurden von der Regierung des Iraks festgenommen, nur um unter unterschiedlichen Vorwänden von den Besatzern wieder freigelassen zu werden.

Es scheint, daß die Verschärfung der Feindseligkeiten und des Terrorismus' als Vorwand für die anhaltende Anwesenheit ausländischer Streitkräfte im Irak dienen.

Wo können die Menschen des Iraks Schutz suchen und wen sollte die Regierung des Iraks um Gerechtigkeit ersuchen?

Wer kann die Sicherheit des Iraks gewährleisten? Die Unsicherheit im Irak beeinflußt die ganze Region. Kann der Sicherheitsrat eine Rolle bei der Wiederherstellung von Frieden und Sicherheit im Irak spielen, während die Besatzer selbst ständiges Mitglied des Rates sind? Kann der Sicherheitsrat in diesem Zusammenhang eine gerechte Entscheidung fällen?

Betrachten Sie die Lage in Palästina:

Die Wurzeln des palästinensischen Problems reichen bis in den Zweiten Weltkrieg zurück. Unter dem Vorwand, einige der Überlebenden des Krieges zu schützen, wurde das Land Palästina durch Krieg, Aggression und die Vertreibung von Millionen seiner Bewohner besetzt; es wurde unter die Kontrolle einiger der Kriegsüberlebenden gestellt, was noch größere Bevölkerungsgruppen aus anderen Orten der Welt, die nicht von dem Zweiten Weltkrieg betroffen waren, brachte; und eine Regierung wurde auf dem Territorium von anderen eingerichtet, mit einer Bevölkerung, die auf der ganzen Welt gesammelt wurde, auf Kosten der Vertreibung von Millionen seiner rechtmäßigen Bewohner in die Diaspora und die Heimatlosigkeit. Das ist eine große Tragödie, für die es in der Geschichte kaum einen Präzedenzfall gibt. Flüchtlinge leben weiterhin in Übergangsflüchtlingslagern und viele sind mit der Hoffnung, eines Tages zu ihrem Land zurückzukehren, gestorben. Kann jegliche Logik, Gesetz oder rechtliche Argumentation diese Tragödie rechtfertigen? Kann irgendein Mitglied der Vereinten Nationen akzeptieren, daß eine solche Tragödie in ihrem eigenen Heimatland geschieht?

Die Vorwände für die Schaffung des Regimes zur Besetzung von Al-Quds Al-Sharif sind so schwach, daß seine Fürsprecher jede Stimme, die nur versucht, über sie zu sprechen, zum Schweigen bringen wollen, da sie befürchten, daß die Erhellung der Fakten die Raison d'Etre des Regimes untergraben würde, wie es geschehen ist. Die Tragödie endet nicht mit der Einrichtung eines Regimes auf dem Territorium von anderen. Bedauerlicherweise war dieses Regime seit seiner Gründung eine ständige Quelle der Bedrohung und der Unsicherheit in der Region des Mittleren Ostens, durch das Führen von Kriegen, das Vergießen von Blut, die Behinderung der Entwicklung von regionalen Ländern und wurde außerdem von einigen Mächten als ein Instrument der Spaltung, der Nötigung und des Drucks auf die Menschen der Region benutzt. Der Hinweis auf diese historischen Realitäten mag einige Unruhe unter den Unterstützern dieses Regimes verursachen. Aber dies sind bloße Fakten und kein Mythos. Die Geschichte hat sich vor Ihren Augen entfaltet.

Das schlimmste allerdings ist die umfassende und ungerechtfertigte Unterstützung für dieses Regime.

Sehen Sie sich nur an, was in Palästina geschieht. Menschen werden in ihren eigenen Häusern bombardiert und ihre Kinder in ihren eigenen Straßen und Gassen ermordet. Aber keine Autorität, nicht einmal der Sicherheitsrat, kann sich jegliche Unterstützung oder Schutz für sie erlauben. Warum?

Zur gleichen Zeit wird eine Regierung demokratisch und durch die freie Wahl der Wählerschaft in einem Teil des palästinensischem Gebietes gebildet. Aber statt die Unterstützung der sogenannten Verfechter der Demokratie zu erhalten, werden ihre Minister und Parlamentsmitglieder vor den Augen der internationalen Gemeinschaft entführt und eingekerkert.

Welcher Rat oder internationale Organisation steht auf, um diese brutal belagerte Regierung zu schützen? Und warum kann der Sicherheitsrat keinerlei Schritte ergreifen?

Lassen Sie mich hier den Libanon behandeln:

Dreiundreißig lange Tage lebten die Libanesen unter dem Trommelfeuer von Feuer und Bomben und fast 1,5 Millionen von ihnen wurden vertrieben; währenddessen wählten einige Mitglieder des Sicherheitsrats praktisch einen Weg, der dem Aggressor reichlich Gelegenheit bot, seine Ziele militärisch zu erreichen. Wir sahen, daß der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen von bestimmten Mächten daran gehindert wurde, auch nur einen Waffenstillstand zu fordern. Der Sicherheitsrat saß so viele Tage untätig herum, beobachtete die grausamen Szenen der Greueltaten gegen die Libanesen während Tragödien wie Qana ständig wiederholt wurden. Warum?

In all diesen Fällen ist die Antwort offensichtlich. Wenn die Macht hinter den Feindseligkeiten selbst ein ständiges Mitglied des Sicherheitsrates ist, wie kann dieser Rat dann seine Verantwortung erfüllen?

C. Mangel an Respekt gegenüber den Rechten von Mitgliedern der internationalen Gemeinschaft

Exzellenzen,

Ich möchte nun auf einige Beschwerden der iranischen Menschen hinweisen und über die Ungerechtigkeit gegen sie sprechen.

Die Islamische Republik Iran ist Mitglied der IAEA und an den Atomwaffensperrvertrag gebunden. Alle unsere atomaren Aktivitäten sind transparent, friedlich und unter den Augen der IAEA-Inspektoren. Warum gibt es also Einwände gegen unsere rechtlich anerkannten Rechte? Welche Regierungen erheben Einwand gegen diese Rechte? Regierungen, die selbst von Atomenergie und dem Urankreislauf profitieren. Einige von ihnen haben die Atomtechnologie für nicht-friedliche Zwecke mißbraucht, einschließlich der Produktion von Atombomben und einige haben sogar die düstere Geschichte, sie gegen die Menschheit eingesetzt zu haben.

Welche organisation oder Rat sollte sich mit diesen Ungerechtigkeiten befassen? Ist der Sicherheitsrat in einer Position, sie zu behandeln? Kann er die Verletzung der unverletzbaren Rechte von Ländern beenden? Kann er bestimmte Mächte daran hindern, den wissenschaftlichen Fortschritt in anderen Ländern zu behindern?

Der Mißbrauch des Sicherheitsrats als ein Instrument der Bedrohung und der Nötigung ist tatsächlich ein Quell tiefer Besorgnis.

Einige ständige Mitglieder des Sicherheitsrats, selbst wenn sie selbst Parteien in internationalen Streitigkeiten sind, drohen anderen bequemerweise mit dem Sicherheitsrat und erklären, selbst vor jeder Entscheidung des Rats, die Verurteilung ihrer Gegner durch den Rat. Die Frage ist: was kann eine solche Ausnutzung des Sicherheitsrats rechtfertigen und untergräbt nicht die Glaubwürdigkeit und Effektivität des Rates? Kann ein solches Verhalten zu der Fähigkeit des Rates, Sicherheit zu wahren, beitragen?

Exzellenzen,

Eine Bewertung der vorangegangenen historischen Realitäten würde zu dem Schluß führen, daß Gerechtigkeit bedauerlicherweise ein Opfer von Gewalt und Aggression geworden ist.
  • Viele globale Abmachungen sind infolge unzulässigen Drucks einiger der Mächtigen ungerecht, diskriminierend und unverantwortlich geworden;
  • Drohungen mit Atomwaffen und anderen Instrumenten des Krieges durch einige Mächte haben den Platz von Respekt vor den Rechten von Nationen und der Erhaltung und Förderung von Frieden und Ruhe übernommen;
  • Für einige Mächte dauern die Behauptungen der Förderung von Menschenrechten und Demokratie nur so lange an, wie sie als Instrumente des Drucks und der Einschüchtreung gegen andere Nationen benutzt werden können. Aber wenn es an die Interessen der Kläger geht, haben Konzepte wie Demokratie, das Recht der Selbstbestimmung von Nationen, Respekt vor den Rechten und der Intelligenz von Völkern, internationales Recht und Gerechtigkeit keinen Platz oder Wert. Dies manifestiert sich offensichtlich in der Art, wie die gewählte Regierung des palästinensischen Volkes behandelt wird, als auch in der dem zionistischen Regime gewährten Unterstützung. Es ist gleichgültig, ob Menschen in Palästina ermordet, zu Flüchtlingen gemacht, gefangengenommen, inhaftiert oder belagert werden, das darf die Menschenrechte nicht verletzen.
  • Nationen sind nicht gleich in der Ausübung ihrer durch internationales Recht anerkannten Rechte. Der Genuß dieser Rechte hängt von den Launen bestimmter Großmächte ab.
  • Offensichtlich kann der Sicherheitsrat benutzt werden, um die Sicherheit und die Rechte einiger Großmächte zu sichern. Aber wenn die Unterdrückten durch Bombardements dezimiert werden, muß der Sicherheitsrat distanziert bleiben und nicht einmal einen Waffenstillstand fordern. Ist dies nicht eine Tragödie historischen Ausmaßes für den Sicherheitsrat, dessen Aufgabe der Erhalt der Sicherheit von Ländern ist?
  • Die herrschende Ordnung heutiger globaler Wechselbeziehungen ist, daß bestimmte Mächte sich mit der internationalen Gemeinschaft gleichsetzen und ihre Entscheidungen als jene von über 180 Ländern verdrängend betrachten. Sie betrachten sich selbst als Herren und Beherrscher der ganzen Welt und andere Nationen nur als zweite Klasse in der Weltordnung.
Exzellenzen,

Die frage muß gestellt werden: wenn die Regierung der Vereinigten Staaten oder des Vereinigten Königreichs, die ständige Mitglieder des Sicherheitsrats sind, Aggressionen, Besatzungen und Verletzungen internationalen Rechts verüben, welches der Organe der UN kann sie dann zur Rechenschaft ziehen? Kann ein Rat, in dem sie privilegierte Mitglieder sind, ihre Verstöße behandeln? Ist das jemals geschehen? Tatsächlich haben wir wiederholt das Gegenteil beobachtet. Wenn sie Differenzen mit einer Nation oder einem Staat haben, zerren sie ihn vor den Sicherheitsrat und als Kläger vereinen sie gleichzeitig die Rollen von Ankläger, Richter und Henker auf sich. Ist das eine gerechte Ordnung? Könnte es einen deutlicheren Fall von Diskriminierung und offensichtlichere Beweise von Ungerechtigkeit geben?

Bedauerlicherweise hat das Beharren einiger hegemonischer Mächte auf der Durchsetzung ihrer ausschließenden Politik bei internationalen Entscheidungsfindungsprozessen, einschließlich des Sicherheitsrats, zu einem wachsenden Mißtrauen der weltweiten Meinung geführt und so die Glaubwürdigkeit und Effektivität dieses äußerst universellen Systems der gemeinschaftlichen Sicherheit untergraben.

Exzellenzen,

Wie lange kann eine solche Situation in der Welt andauern? Es ist offenkundig, daß das Verhalten einiger Mächte die größte Herausforderung für den Sicherheitsrat, die ganze Organisation und seine zugehörigen Behörden darstellt.

Die derzeitige Struktur und Arbeitsweise des Sicherheitsrats, die Erbe des Zweiten Weltkriegs sind, gehen nicht auf die Erwartungen der heutigen Generation und die aktuellen Bedürfnisse der Menschheit ein.
Heute ist es unleugbar, daß der Sicherheitsrat, am entscheidensten und dringendsten Legitimität und Effektivität benötigt. Es muß anerkannt werden, daß solange der Rat nicht in der Lage ist, auf eine transparente, gerechte und demokratische Art im Interesse der ganzen internationalen Gemeinschaft zu handeln, er weder legitimiert noch effektiv sein weird. Außerdem wurde nun die direkte Beziehung zwischen dem Mißbrauch des Vetos und der Aushöhlung der Legitimität und der Effektivität des Rates klar und unbestreitbar belegt. Wir können und dürfen nicht die Vernichtung oder auch nur die Eingrenzung von Ungerechtigkeit, Täuschung und Unterdrückung erwarten, ohne die Struktur und Arbeitsweise des Rates zu reformieren.

Ist es angemessen, von dieser Generation zu erwarten, sich den Entscheidungen und Abmachungen unterzuordnen, die vor über einem halben Jahrhundert getroffen wurden? Haben nicht diese oder zukünftige Generationen das Recht zu entscheiden, in welcher Welt sie leben wollen?

Heute ist eine ernste Reform der Struktur und der Arbeitsweise des Sicherheitsrats notwendiger denn je zuvor. Gerechtigkeit und Demokratie schreiben vor, daß die Generalversammlung, das höchste Organ der vereinten Nationen, respektiert werden muß. Die Generalversammlung kann dann, durch geeignete Mechanismen, die Aufgabe der Reformierung der Organisation und insbesondere die Rettung des Sicherheitsrats aus seinem derzeitigen Zustand übernehmen. In der Zwischenzeit sollten die Blockfreien Staaten, die Organisation der Islamischen Konferenz und der afrikanische Kontinent jeweils einen Repräsentanten als ständiges Mitglied mit Vetorecht im Sicherheitsrat haben. Das resultierende Gleichgewicht würde hoffentlich ein weiteres Herumtrampeln auf den Rechten von Nationen verhindern.

Frau Präsidentin,
Exzellenzen,

Es ist unerläßlich, daß Spiritualität und Ethik ihren rechtmäßigen Platz in internationalen Beziehungen finden. Ohne Ethik und Spiritualität, erlangt im Licht der Lehren göttlicher Propheten, können Gerechtigkeit, Freiheit und Menschenrechte nicht garantiert werden.

Die Lösung heutiger Krisen der Menschheit liegt in der Beachtung der Ethik und Spiritualität und der Herrschaft durch gerechte Menschen hoher Kompetenz und Frömmigkeit.
Sollte Respekt für die Rechte von Menschen das vorherrschende Ziel werden, dann werden Ungerechtigkeit, böse Stimmung, Aggression und krieg verschwinden.
Menschen sind alle Gottes Kreaturen und mit Würde und Respekt ausgestattet.
Niemand besitzt anderen gegenüber Überlegenheit. Kein Individuum oder Staat kann sich besondere Privilegien anmaßen oder die Rechte anderer ignorieren und sich durch Einfluß und Druck als die "internationale Gemeinschaft" aufstellen.

Die Bürger von Asien, Afrika, Europa und Amerika sind alle gleich. Über sechs Milliarden Einwohner der Erde sind alle gleich und verdienen Respekt.
Gerechtigkeit und Schutz der Menschenwürde sind die zwei Säulen im Erhalt von Frieden, Sicherheit und Ruhe in der Welt.

Aus diesem Grund erklären wir:

Dauerhafter Frieden und Ruhe in der Welt können nur durch Gerechtigkeit, Spiritualität, Ethik, Mitgefühl und Respekt für die Menschenwürde erreicht werden.

Wir sind alle Mitglieder der internationalen Gemeinschaft und wir sind alle berechtigt, auf der Schaffung eines Klimas des Mitgefühls, der Liebe und der Gerechtigkeit zu bestehen.

Alle Mitglieder der Vereinten Nationen sind von den schmerzlichen und süßen Ereignissen und Entwicklungen in der heutigen Welt betroffen.

Wir können feste und logische Entscheidungen fällen und dadurch die Aussichten auf ein besseres Leben für derzeitige und zukünftige Generationen verbessern.

Gemeinsam können wir die Ursachen für schlimme Krankheiten und Beschwerden ausrotten und stattdessen, durch die Förderung universeller und dauerhafter Werte wie Ethik, Spiritualität und Gerechtigkeit, unseren Nationen erlauben, die Süße einer besseren Zukunft zu schmecken.

Völker erstreben, angetrieben von ihrer göttlichen Natur, eigentlich das Gute, Tugend, Perfektion und Schönheit. Wenn wir uns auf unsere Völker verlassen können wir riesige Schritte zur Reform machen und den Weg zur menschlichen Perfektion ebnen. Ob wir es mögen oder nicht, werden Gerechtigkeit, Frieden und Tugend sich früher oder später in der Welt mit dem Willen des allmächtigen Gottes durchsetzen. Es ist zwingend erforderlich und wünschenswert, daß auch wir zur Förderung von Gerechtigkeit und Tugend beitragen.

Der allmächtige und barmherzige Gott, der der Schöpfer des Universums ist, ist auch sein Herr und Beherrscher. Gerechtigkeit ist sein Befehl. Er befiehlt seinen Geschöpfen, einander in Gutem, Tugend und Frömmigkeit zu unterstützen und nicht in Dekadenz und Korruption.

Er befiehlt seinen Geschöpfen, einander zur Rechtschaffenheit und Tugend und nicht zu Sünde und Übertretung anzuhalten. Alle göttlichen Propheten vom Propheten Adam (Friede sei mit ihm), zum Propheten Moses (Friede sei mit ihm), zum Propheten Jesus Christus (Friede sei mit ihm), zum Propheten Mohammed (Friede sei mit ihm) haben alle die Menschheit zum Monotheismus, zu Gerechtigkeit, Brüderlichkeit, Liebe und Mitgefühl aufgefordert. Ist es nicht möglich, basierend auf Monotheismus, Gerechtigkeit, Liebe und Respekt für die Menschenrechte eine bessere Welt zu schaffen und so Feindschaften zu Freundschaften umzuformen?

Ich erkläre ausdrücklich, daß sich die heutige Welt, mehr als je zuvor, nach gerechten und rechtschaffenen Menschen mit Liebe für die Menschheit sehnt; und sich mehr als alles andere nach dem perfekten menschlichen Wesen und dem wahren Erretter, der allen Völkern versprochen wurde und der Gerechtigkeit, Frieden und Brüderlichkeit auf dem Planeten bringen wird, sehnt.

Oh, allmächtiger Gott, alle Männer und Frauen sind Deine Geschöpfe und Du hast ihre Wegleitung und Erlösung bestimmt. Beschenke die nach Gerechtigkeit dürstende Menschheit mit dem allen von Dir versprochenen perfekten Menschen und mache uns zu seinen Anhängern und jenen, die nach seiner Wiederkehr und seiner Sache streben.

* Als Grundlage für diese Übersetzung diente die von der UN veröffentlichte englische Übersetzung der in Persisch gehaltenen Rede.
Die Rede in Englisch auf der UNO-Seite: www.un.org

Die deutsche Übersetzung (keine amtliche Übersetzung) haben wir "freace.de" entnommen:
www.freace.de


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