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Zerschlagung der IS-Terrormiliz erfordert diplomatische und militärische Anstrengungen

Bericht des Büros für internationale Informationsprogramme über die Pressekonferenz von US-Verteidigungsminister Ash Carter


Im Folgenden dokumentieren wir die Zusammenfassung einer Pressekonferenz, die US-Verteidigungsminister Ash Carter am 23. Februar 2015 im Camp Arifjan in Kuwait abhielt. Der Artikel erschien am 23. Februar zunächst auf der Website des US-Verteidigungsministeriums und wurde am 24. Februar vom Büro für internationale Informationsprogramme im US-Außenministerium veröffentlicht. Die Übersetzung ins Deutsche besorgte der Amerika Dienst.

Ein dauerhafter Sieg über die IS-Terrormiliz werde „eine Kombination aus diplomatischen und militärischen Mitteln erfordern“, sagte US-Verteidigungsminister Ash Carter am 23. Februar vor Journalisten nach einer Konferenz mit Botschaftern und hochrangigen Befehlshabern aus der Region und den Vereinigten Staaten.

Am selben Tag hatte Carter bereits vor Soldaten in Camp Arifjan gesagt, er habe die Konferenz einberufen, um „sich selbst ein Bild von dem Feldzug zur Bekämpfung der IS-Terrormiliz machen zu können“.

Carter dankte den Teilnehmern der Konferenz und hob hervor, viele hätten „kurzfristig einen weiten Weg zurückgelegt, um hier sein zu können, und das weiß ich sehr zu schätzen“.

Breitgefächerte Diskussion

Er fügte hinzu: „Wir haben eine prägnante, offene und breitgefächerte Diskussion geführt.“

Es habe während der Konferenz keine Vorträge gegeben, sagte Carter und hob hervor, dass „der Austausch von Erfahrungen, Ideen und Wissen“ der Teilnehmer im Mittelpunkt stand, und sagte weiter, „es hat mich sehr stolz auf das amerikanische Team hier in der Region gemacht, das sich mit dem Problem des IS auseinandersetzt“.

Die Teilnehmer der Konferenz sprachen darüber, „wie ernst und vielschichtig die Bedrohung durch die IS-Terrormiliz ist, insbesondere in einer verflochtenen und vernetzten Welt“, so der Minister.

„Ein dauerhafter Sieg über diese grausame Gruppe kann und wird erreicht werden“, erklärte er. „Aber ich habe einige Dinge gelernt, an denen wir unsere Bestrebungen ausrichten sollten.

Zunächst einmal erfordert der dauerhafte Sieg über die IS-Terrormiliz eine Kombination diplomatischer und militärischer Mittel“, erläuterte Carter. „Das ging ganz klar aus unserer Diskussion hervor und bestätigt, wie richtig es war, diese einzigartige Gruppe politischer und militärischer Führungskräfte zusammenzubringen.“

Zweitens sei er sich „der großen Stärke der von den Vereinigten Staaten für diesen Kampf zusammengestellten und geführten Koalition“ durchaus bewusst, sehe jedoch die Notwendigkeit für „weitere individuelle Beiträge aller Beteiligten.“

Drittens, fügte Carter hinzu, liege der Schwerpunkt des Feldzugs gegen die IS-Terrormiliz zwar im Irak und in Syrien, „hat aber Auswirkungen auf andere Regionen der Welt, die unsere Vorgehensweise berücksichtigen muss“.

Viertens „wird uns die Nutzung sozialer Medien“ durch den IS „dazu nötigen, ihn sowohl auf der Informationsebene als auch auf der physischen Ebene kreativer zu bekämpfen“.

Der Verteidigungsminister erklärte außerdem, dass die Diskussion unter den Konferenzteilnehmern ihm gezeigt habe, dass die IS-Terrormiliz „weit davon entfernt ist, unbesiegbar zu sein“.

Bestrebungen zur Bekämpfung der IS-Terrormiliz „zeigen teils maßgebliche Wirkung“

Die Bestrebungen der Koalition zur Bekämpfung der IS-Terrormiliz „haben bereits einige bedeutende Auswirkungen“, sagte Carter.

Er fügte hinzu: „Unsere globale Koalition wird der Aufgabe gerecht, und das gilt ebenso für die amerikanische Führung, wie sich im Verlauf des Feldzugs gezeigt hat.“

Carter beschrieb seine Konferenz als „überaus produktiv und wertvoll“ und fügte hinzu: „Sie sollten sich in Zukunft auf weitere Konsultationen dieser Art von meiner Seite einstellen, also auf die Einberufung hochrangiger Führungspersönlichkeiten aus allen Bereichen unserer Regierung und eventuell Experten von außen, um zu gewährleisten, dass die Verteidigung unseres Landes so dynamisch ist wie die Herausforderungen, die vor ihm liegen.“

Am Ende seiner Ausführungen beantwortete Carter Fragen der Journalisten. Ein Reporter fragte ihn nach der Bedeutung eines politischen und militärischen Gleichgewichts im Kampf gegen die IS-Terrormiliz.

Carter stimmte zu, dass der Feldzug gegen den IS in Syrien sowohl politische als auch militärische Komponenten habe.

„Da besteht eine enge Verbindung", erläuterte der Minister. „Wir hatten heute die Gelegenheit, die Ausrüstungs- und Ausbildungsmaßnahmen zu überprüfen, die in Syrien beginnen, aber ich muss Sie daran erinnern [...] unser Feldzug in Syrien hat wie unser Feldzug im Irak eine bedeutende politische Dimension. Auch darüber haben wir gesprochen: Beide Aspekte sind wichtig, beide sind entscheidend, sowohl die politische als auch die militärische Dimension.“

Ein anderer Journalist fragte Carter, ob es grundlegende Änderungen bei der Strategie gegen den IS geben werde.

Der Verteidigungsminister antwortete, der Koalition sei bewusst, dass der Kampf gegen die IS-Terrormiliz eine Kombination diplomatischer und militärischer Mittel erfordere.

„Ich glaube, das ist entscheidend und das verstehen alle, und es spiegelt sich auch in dem wider, was wir tun. „Ich denke, uns allen ist klar, dass diese Angelegenheit nicht nur die Amerikaner angeht, dass es sich ganz eindeutig um eine Aufgabe für die Koalition handelt und sich auch handeln muss, um erfolgreich zu sein. Meines Erachtens war uns klar, dass wir es nicht sauber geografisch aufteilen können, dass dies eine globale Dimension hat.“

Die Gespräche der Konferenzteilnehmer haben erneut gezeigt, dass die unterschiedlichen Aspekte zusammengeführt werden müssen, was die führenden Persönlichkeiten, die ich heute kennengelernt habe, ja zum Großteil bereits tun“, sagte Carter.

Enge Zusammenarbeit

Er fügte noch hinzu: „Diese Zusammenkunft war ein weiterer Versuch, über geografische Grenzen und Zuständigkeitsbereiche hinweg die gute Zusammenarbeit untereinander zu gewährleisten, die bereits in hohem Maße existiert. Dennoch wurde diese Herangehensweise durch das heutige Treffen meines Erachtens noch verstärkt, außerdem war es für alle, auch für mich, eine weitere Gelegenheit genau diese Zusammenarbeit zu praktizieren.“

Carter wurde außerdem gefragt, wie zuversichtlich er sei, dass eine Truppe zur Bekämpfung der IS-Terrormiliz aufgebaut werden könne. Der Verteidigungsminister antwortete, dass die Ausbildung von Truppen anderer Länder zu den Kernkompetenzen des US-Militärs gehöre.

„Viele unserer Koalitionspartner haben inzwischen die Fähigkeit entwickelt, andere auszubilden, mit und durch andere zu arbeiten, die Kompetenzen der Amerikaner einzusetzen, um die Fähigkeiten anderer auszubauen und sicherzustellen, dass [...] wir diese Aktivitäten im Einklang mit amerikanischen Werten ausüben. „Darin sind wir gut. Wir tun dies seit einiger Zeit in vielen unterschiedlichen Zusammenhängen.“

Ausbildung anzubieten sei „eine der wichtigsten Lehren aus den Einsätzen im Irak und in Afghanistan“, sagte Carter. „Es ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die wir im Irak und in Afghanistan vertieft haben, und ich glaube, es gibt keine Streitkräfte, die das besser können.“

* Originaltext: Defeating Daesh Takes Diplomatic, Military Effort, Carter Says; Herausgeber: US-Botschaft Berlin, Abteilung für öffentliche Angelegenheiten; http://blogs.usembassy.gov/amerikadienst/


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