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Antisemitismus: Ein praktischer Leitfaden
Anti-Semitism: A Practical Manual

Rassismus ist eine Art Virus, der in jeder Nation existiert
Racism is a kind of virus that exists in every nation

Im Folgenden dokumentieren wir einen Artikel von Uri Avnery, der am 31. Januar 2004 in der taz in einer deutschen Übersetzung erschien (Titel: "Die antijüdische Welterklärung"), im englischen Original und auf deutsch.


Von Uri Avnery

Ein ungarischer Witz: Während des Junikrieges 1967 traf ein Ungar seinen Freund. "Warum siehst du so glücklich aus?", fragte er. "Ich hörte, dass die Israelis heute sechs in Sowjetrussland hergestellte MiGs abgeschossen haben", erwiderte sein Freund. Am nächsten Tag sah sein Freund sogar noch fröhlicher drein. "Die Israelis brachten heute weitere acht MiGs zum Absturz", verkündigte er. Am dritten Tag aber ist sein Freund niedergeschlagen. "Was ist los? Haben die Israelis heute keine MiGs heruntergeholt?", fragte der Mann. "Doch, sie haben", antwortete der Freund. "Aber heute sagte mir jemand, dass die Israelis Juden sind!"

Das ist die ganze Geschichte in einer Nussschale. Die Antisemiten hassen die Juden, weil sie Juden sind, ganz unabhängig von dem, was sie tun. Juden können gehasst werden, weil sie reich sind oder weil sie arm sind. Weil sie eine große Rolle in der bolschewistischen Revolution spielten oder weil einige nach dem Kollaps des kommunistischen Regimes unglaublich reich geworden sind. Weil sie Jesus gekreuzigt haben oder weil sie die westliche Kultur mit der "christlichen Mitleidsmoral" angesteckt haben. Weil sie kein Vaterland haben oder weil sie den Staat Israel geschaffen haben.

Das steckt in der Natur aller Arten von Rassismus und Chauvinismus. Man hasst jemanden, weil er ein Jude, ein Araber, eine Frau, ein Schwarzer, ein Inder, ein Muslim, ein Hindu ist. Was der oder die Einzelne an persönlichen Eigenschaften hat, was er oder sie tut, ist unwichtig.

Die Antworten auf all die Fragen, die mit Antisemitismus zusammenhängen, folgen dieser Grundtatsache. Zum Beispiel:

Ist jeder, der Israel kritisiert, ein Antisemit?

Absolut nicht. Jemand, der Israel wegen gewisser Akte kritisiert, kann deswegen nicht des Antisemitismus verklagt werden. Aber jemand, der Israel hasst, weil es ein jüdischer Staat ist - so wie der Ungar im oben erzählten Witz -, ist ein Antisemit.

Es ist nicht immer einfach, zwischen diesen beiden Arten zu unterscheiden, weil schlaue Antisemiten vorgeben, bona fide Kritik an Israels Aktionen zu üben. Aber jede Kritik an Israel als Antisemitismus hinzustellen, ist falsch und kontraproduktiv. Es schadet dem Kampf gegen Antisemitismus. Viele Personen mit hohem sittlichen Ernst - die positive Auslese der Menschheit - kritisieren unser Verhalten in den besetzten Gebieten. Es ist dumm, sie allesamt des Antisemitismus anzuklagen.

Kann jemand ein Antizionist sein, ohne ein Antisemit zu sein?

Absolut ja. Zionismus ist eine politische Ideologie und muss wie jede andere behandelt werden. Man kann ein Antikommunist sein, ohne antichinesisch, ein Antikapitalist sein, ohne ein Antiamerikaner zu sein, ein Antiglobalist, ein Antiirgendetwas sein … Doch wieder ist es nicht einfach, eine klare Linie zu ziehen, weil wirkliche Antisemiten behaupten, lediglich Antizionisten zu sein. Man sollte ihnen nicht helfen, den Unterschied zu verwischen.

Kann jemand ein Antisemit und gleichzeitig prozionistisch sein?

Tatsächlich ja. Der Gründer des modernen Zionismus, Theodor Herzl, versuchte schon, die Unterstützung von bekannten russischen Antisemiten zu gewinnen, indem er ihnen versprach, die Juden aus ihrer Gesellschaft zu holen. Vor dem Zweiten Weltkrieg hat die zionistische Untergrundorganisation IZL (Irgun) unter der Aufsicht antisemitischer Generäle (die auch die Juden los sein wollten) militärische Trainingslager in Polen eingerichtet. Heute empfängt die zionistische extreme Rechte ungeheure Unterstützung von den amerikanischen fundamentalistisch eingestellten Christen, die von der Mehrheit der amerikanischen Juden - nach einer in diesen Wochen veröffentlichten Umfrage - zutiefst als antisemitisch betrachtet werden. Ihre Theologie geht davon aus, dass am Vorabend der Wiederkunft Christi alle Juden zum Christentum konvertieren müssen oder sie ausgerottet würden.

Kann ein Jude antisemitisch sein?

Das klingt wie ein Oxymoron - ein Widerspruch in sich selbst. Aber die Geschichte kennt einige Beispiele von Juden, die zu wilden Judenhassern geworden waren. Der spanische Großinquisitor Torquemada war ursprünglich Jude. Karl Marx schrieb ein paar garstige Dinge über Juden, wie auch Otto Weininger, ein bedeutender jüdischer Schriftsteller am Ende des 19. Jahrhunderts. Auch Herzl, sein Zeitgenosse und Wiener Landsmann, schrieb in seinen Tagebüchern einige sehr wenig schmeichelhafte Bemerkungen über Juden.

Wenn jemand Israel mehr kritisiert als andere Länder, die dasselbe tun, ist er dann ein Antisemit?

Nicht unbedingt. Es stimmt, es sollte für alle Länder und Menschen ein und derselbe moralische Maßstab gelten. Die russischen Aktionen in Tschetschenien sind nicht besser als unsere in Nablus, vielleicht sogar schlimmer. Das Problem ist, dass Juden als "das Volk der Opfer" dargestellt werden, sie sich selbst als solches sehen und (tatsächlich) ein "Volk der Opfer" waren.

Deshalb ist die Welt schockiert, dass die Opfer von gestern die Täter von heute sind. An uns wird ein höherer moralischer Maßstab gelegt als an andere Völker. Und das ist ganz in Ordnung so.

Ist Europa wieder antisemitisch geworden?

Nicht wirklich. Die Zahl der Antisemiten in Europa ist nicht gewachsen, ja, sie ist eher zurückgegangen. Was gewachsen ist, ist das Maß der Kritik an Israels Verhalten gegenüber den Palästinensern, die nun als die "Opfer der Opfer" erscheinen.

Die Situation in einigen Vororten von Paris, die oft als Beispiel für wachsenden Antisemitismus genannt wird, ist aber eine ganz andere Sache. Wenn nordafrikanische Muslime auf nordafrikanische Juden treffen, dann übertragen sie den israelisch-palästinensischen Konflikt auf europäischen Boden. Es ist auch eine Fortsetzung der Fehde zwischen Arabern und Juden, die in Algerien begann, als Juden das französische Regime unterstützten und die Muslime sie als Kollaborateure der verhassten Kolonialherren betrachteten.

Warum hat dann die Mehrheit in den europäischen Staaten bei einer vor kurzer Zeit ausgeführten Umfrage ausgesagt, dass Israel für den Weltfrieden eine größere Gefahr als andere Staaten darstellt?

Da gibt es eine einfache Erklärung. Die Europäer sehen in ihren Fernsehprogrammen jeden Tag, was unsere Soldaten in den besetzten palästinensischen Gebieten tun. Von dieser Konfrontation wird mehr als von jedem anderen Konflikt auf Erden (mit Ausnahme des augenblicklichen Konfliktes im Irak) berichtet, weil Israel "interessanter" ist auf Grund der langen Geschichte der Juden in Europa und weil Israel den westlichen Medien näher steht als die muslimischen und afrikanischen Länder. Der palästinensische Widerstand, den Israel "Terrorismus" nennt, scheint für viele Europäer dem französischen Widerstand unter deutscher Besatzung zu ähneln.

Und wie ist es mit den Manifestationen eines wachsenden Antisemitismus in der arabischen Welt?

Zweifellos sind typisch antisemitische Anzeichen in letzter Zeit in den arabischen Diskurs geraten. Es genügt, zu erwähnen, dass die berüchtigten "Protokolle der Weisen von Zion" auf Arabisch veröffentlicht wurden. Das ist ein typisch europäischer Import. Die Protokolle wurden von der Geheimpolizei des zaristischen Russlands erfunden.

Was immer für Unsinnigkeiten von gewissen "Experten" ausgesprochen werden, so gab es nie einen weit verbreiteten muslimischen Antisemitismus, wie er im christlichen Europa existiert hat. Während seines Machtkampfes hat der Prophet Muhammad auch gegen benachbarte jüdische Stämme gekämpft. So kamen ein paar negative Passagen über Juden in den Koran. Dies kann aber nicht mit den antijüdischen Passagen der neutestamentlichen Geschichte über die Kreuzigung Christi verglichen werden, die die christliche Welt vergiftet und unendliches Leid verursacht haben. Das muslimische Spanien war für die Juden ein Paradies, und niemals gab es in der muslimischen Welt einen jüdischen Holocaust. Selbst Pogrome waren äußerst selten.

Mohammed verfügte, dass die "Völker des Buches" (Juden und Christen) tolerant behandelt werden sollten; sie wurden zwar Bedingungen unterworfen, die aber unvergleichlich liberaler waren als im Europa der damaligen Zeit. Die Muslime haben ihre Religion nie mit Gewalt Juden und Christen aufgezwungen, was allein die Tatsache belegt, dass fast alle aus dem katholischen Spanien vertriebenen Juden sich in muslimischen Ländern ansiedelten und dort wohl fühlten. Nach Jahrhunderte langer muslimischer Herrschaft sind Griechen und Serben durchaus Christen geblieben.

Wenn Frieden zwischen Israel und der arabischen Welt zustande gebracht wird, werden wahrscheinlich (und hoffentlich ) die giftigen Früchte des Antisemitismus aus der arabischen Welt zum größten Teil verschwinden (so wie die giftigen Früchte des Araberhasses in unserer Gesellschaft).

Sind die jüngsten Äußerungen des Ministerpräsidenten von Malaysia, Mahathir bin Muhammad, über die jüdische Vormacht in der Welt als antisemitisch zu werten?

Ja und nein. Sicherlich illustrieren sie die Schwierigkeit, den Antisemitismus festzunageln. Von einem sachlichen Standpunkt aus hatte der Mann Recht, wenn er behauptet, die Juden hätten einen weit größeren Einfluss, als ihr prozentualer Anteil an der Weltbevölkerung dies allein rechtfertigen würde. Es stimmt, dass die Juden einen großen Einfluss sowohl auf die Politik der Vereinigten Staaten, der einzigen Supermacht, als auch auf die amerikanischen und internationalen Medien ausüben. Man braucht nicht die gefälschten "Protokolle", um sich diesen Fakten zu stellen und ihre Ursachen zu analysieren. Aber der Ton macht die Musik, und Mahathirs Musik klang tatsächlich antisemitisch.

Sollten wir den Antisemitismus ignorieren?

Ganz sicher nicht. Rassismus ist eine Art Virus, der in jeder Nation und in jedem menschlichen Wesen existiert. Jean-Paul Sartre sagte, wir seien alle Rassisten. Der Unterschied liegt nur darin, dass einige von uns dessen bewusst sind und dagegen ankämpfen, während andere diesem Übel erliegen. In normalen Zeiten gibt es eine kleine Minorität eklatanter Rassisten in jedem Land; aber in Zeiten der Krise kann ihre Zahl plötzlich katastrophal wachsen. Das ist eine ständige Gefahr, und jedes Volk muss gegen die Rassisten in seiner Mitte kämpfen.

Wir Israelis sind wie alle anderen Völker. Jeder von uns kann in sich einen kleinen Rassisten entdecken, wenn er ernsthaft genug danach sucht. Wir haben in unserem Land fanatische Araberhasser, und die historische Konfrontation, die unser Leben beherrscht, lässt ihre Macht und ihren Einfluss noch mehr wachsen. Es ist unsere Pflicht, sie zu bekämpfen. Wir sollten es den Europäern und den Arabern aber selbst überlassen, sich mit ihren eigenen Rassisten zu befassen.

Übersetzung aus der taz vom 31.1.2004

Anti-Semitism: A Practical Manual

by Uri Avnery

A Hungarian Joke: During the June 1967 war, a Hungarian meets his friend. "Why do you look so happy?" he asks. "I heard that the Israelis shot down six Soviet-made MiGs today," his friend replies. The next day, the friend looks even more jubilant. "The Israelis downed another eight MiGs," he announces. On the third day, the friend is crestfallen. "What happened? Didn't the Israelis down any MiGs today?" the man asks. "They did," the friend answers, "But today someone told me that the Israelis are Jews!"

This is the whole story in a nutshell. The Anti-Semite hates the Jews because they are Jews, irrespective of their actions. Jews may be hated because they are rich and ostentatious or because they are poor and live in squalor. Because they played a major role in the Bolshevik revolution or because some of them became incredibly rich after the collapse of the Communist regime. Because they crucified Jesus or because they infected Western culture with the "Christian morality of compassion". Because they have no fatherland or because they created the State of Israel.

That is in the nature of all kinds of racism and chauvinism: One hates someone for being a Jew, Arab, woman, black, Indian, Muslim, Hindu. His or her personal attributes, actions, achievements are unimportant. If he or she belongs to the abhorred race, religion or gender, they will be hated.

The answers to all questions relating to anti-Semitism follow from this basic fact. For example:

Is everybody who criticizes Israel an anti-Semite?

Absolutely not. Somebody who criticizes Israel for certain of our actions cannot be accused of anti-Semitism for that. But somebody who hates Israel because it is a Jewish state, like the Hungarian in the joke, is an anti-Semite. It is not always easy to distinguish between the two kinds, because shrewd anti-Semites pose as bona fide critics of Israel's actions. But presenting all critics of Israel as anti-Semites is wrong and counter-productive, it damages the fight against anti-Semitism.

Many deeply moral persons, the cream of humanity, criticize our behavior in the occupied territories. It is stupid to accuse them of anti-Semitism.

Can a person be an anti-Zionist without being an anti-Semite?

Absolutely yes. Zionism is a political creed and must be treated like any other. One can be anti-Communist without being anti-Chinese, anti-Capitalist without being anti-American, anti-Globalist, anti-Anything. Yet, again, it is not always easy to draw the line, because real anti-Semites often pretend just to be "anti-Zionists". They should not be helped by erasing the distinction.

Can a person be an anti-Semite and a Zionist?

Indeed, yes. The founder of modern Zionism, Theodor Herzl, already tried to enlist the support of notorious Russian anti-Semites, promising them to take the Jews off their hands. Before World War II, the Zionist underground organization IZL established military training camps in Poland under the auspices of the anti-Semitic generals, who also wanted to get rid of the Jews. Nowadays, the Zionist extreme Right receives and welcomes massive support from the American fundamentalist evangelists, whom the majority of American Jews, according to a poll published this week, consider profoundly anti-Semitic. Their theology prophesies that on the eve of the second coming of Christ, all Jews must convert to Christianity or be exterminated.

Can a Jew be anti-Semitic?

That sounds like an oxymoron. But history has known some instances of Jews who became ferocious Jew-haters. The Spanish Grand Inquisitor, Torquemada, was of Jewish descent. Karl Marx wrote some very nasty things about the Jews, as did Otto Weininger, an important Jewish writer in fin-de-siecle Vienna. Herzl, his contemporary and fellow-Viennese, wrote in his diaries some very uncomplimentary remarks about the Jews.

If a person criticizes Israel more than other countries which do the same, is he an anti-Semite?

Not necessarily. True, there should be one and the same moral standard for all countries and all human beings. Russian actions in Chechnya are not better than ours in Nablus, and may be worse. The trouble is that the Jews are pictured and picture themselves (and indeed were) a "nation of victims". Therefore, the world is shocked that yesterday's victims are today's victimizers. A higher moral standard is required from us than from other peoples. And rightly so.

Has Europe become anti-Semitic again?

Not really. The number of anti-Semites in Europe has not grown, perhaps it has even fallen. What has increased is the volume of criticism of Israel's behavior towards the Palestinians, who appear as "the victims of the victims".

The situation in some suburbs of Paris, which is often cited as an example of the rise of anti-Semitism, is a quite different affair. When North African Muslims clash with North African Jews, they are transferring the Israeli-Palestinian conflict to European soil. It is also a continuation of the feud between Arabs and Jews that started in Algeria when the Jews supported the French regime and Muslims considered them collaborators of the hated colonialists.

Then why did most Europeans state in a recent poll that Israel endangers world peace more than any other country?

That has a simple explanation: Europeans see on television every day what our soldiers are doing in the occupied Palestinian territories. This confrontation is covered more than any other conflict on earth (with the possible exception of Iraq, for the time being), because Israel is more "interesting", considering the long history of the Jews in Europe and because Israel is closer to the Western media than Muslim or African countries. The Palestinian resistance, which Israelis call "terrorism", seems to many Europeans very much like the French resistance to the German occupation.

What about the anti-Semitic manifestations in the Arab world?

No doubt, typically anti-Semitic indications have crept lately into Arab discourse. Suffice it to mention that the infamous "Protocols of the Elders of Zion" have been published in Arabic. That is a typically European import. The Protocols were invented by the secret police of Czarist Russia.

Whatever inanities may be voiced by certain "experts", there never was any widespread Muslim anti-Semitism, such as existed in Christian Europe. In the course of his fight for power, the prophet Muhammad fought against neighboring Jewish tribes, and therefore there are some negative passages about the Jews in the Kor'an. But they cannot be compared to the anti-Jewish passages in the New Testament story about the crucifixion of Christ that have poisoned the Christian world and caused endless suffering. Muslim Spain was a paradise for the Jews, and there has never been a Jewish Holocaust in the Muslim world. Even pogroms were extremely rare.

Muhammad decreed that the "Peoples of the Book" (Jews and Christians) be treated tolerantly, subject to conditions that were incomparably more liberal than those in contemporary Europe. The Muslims never imposed their religion by force on Jews and Christians, as shown by the fact that almost all the Jews expelled from Catholic Spain settled in the Muslim countries and flourished there. After centuries of Muslim rule, Greeks and Serbs remained thoroughly Christian.

When peace is established between Israel and the Arab world, the poisonous fruits of anti-Semitism will most probably disappear from the Arab world (as will the poisonous fruits of Arab-hating in our society.)

Aren't the utterances of the Prime Minister of Malaysia, Mahathir bin Muhammad, about the Jews controlling the world, anti-Semitic?

Yes and no. They certainly illustrate the difficulty of pinning anti-Semitism down. From a factual point of view, the man was right when he asserted that the Jews have a far bigger influence than their percentage of the world's population alone would warrant. It is true that the Jews have a large influence on the policy of the United States, the only super-power, as well as on the American and international media. One does not need the phony "Protocols" in order to face this fact and analyse its causes. But the sounds make the music, and Mahathir's music does indeed sound anti-Semitic.

So should we ignore anti-Semitism?

Definitely not. Racism is a kind of virus that exists in every nation and in every human being. Jean-Paul Sartre said that we are all racists, the difference being that some of us realize this and fight against it, while others succumb to the evil. In ordinary times, there is a small minority of blatant racists in every country, but in times of crisis their number can multiply rapidly. This is a perpetual danger, and every people must fight against the racists in their midst.

We Israelis are like all other peoples. Each of us can find a small racist within himself, if he searches hard enough. We have in our country fanatical Arab-haters, and the historic confrontation that dominates our lives increases their power and influence. It is our duty to fight them, and leave it to the Europeans and Arabs to deal with their own racists.


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