Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Tag der Menschenrechte

Der lange Weg zur Realisierung

Von Martin Ling *

Der 10. Dezember hat eine lange Tradition als Tag, an dem die Menschenrechte besonders im Blickpunkt stehen. Bereits seit 1901 wird am Todestag Alfred Nobels jedes Jahr in der norwegischen Hauptstadt Oslo der Friedensnobelpreis verliehen. Die Auszeichnung 2011 geht an drei Vorkämpferinnen für Frauenrechte: die Liberianerinnen Ellen Johnson-Sirleaf - amtierende Präsidentin des Landes - und Leymah Gbowee sowie die Jemenitin Tawakkul Karman.

Der letztjährige Preisträger, der chinesische Bürgerrechtler Liu Xiaobo, sitzt derweil nach wie vor im Gefängnis. Ein Jahr nach seiner Ehrung sei der 56-Jährige der einzige Preisträger, der heute in Haft gehalten werde, beklagten fünf Nobelpreisträger, darunter der südafrikanische Bischof Desmond Tutu und der frühere tschechische Präsident Vaclav Havel. Vor der Verleihung des Friedensnobelpreises haben deshalb frühere Preisträger und Menschenrechtsgruppen die sofortige Freilassung von Liu Xiaobo gefordert

Der 10. Dezember wird zudem als Gedenktag zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte begangen, seit sie am 10. Dezember 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Die Menschenrechtserklärung besteht aus 30 Artikeln. Sie enthalten die grundlegenden Ansichten über die Rechte, die jedem Menschen zustehen, »ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand« und unabhängig davon, in welchem rechtlichen Verhältnis er zum Aufenthaltsland steht.

Zu den allgemeinen Menschenrechten gehören neben den Freiheitsrechten auch die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte. Diese WSK-Rechte weisen die Besonderheit auf, dass die Gewährleistungspflichten von den Staaten nur nach Maßgabe ihrer Ressourcen und schrittweise zu verwirklichen sind, während für die Freiheitsrechte in der Regel ein unmittelbarer Charakter auch der Gewährleistungspflichten unterstellt wird. Dies eröffnet den Staaten Spielräume, soziale Rechte vorzuenthalten. Solche Beispiele finden sich zuhauf und werden in der diesjährigen Solidaritätskampagne »Lebens(t)räume fördern« aufgegriffen. Mit ihr soll Menschen in Argentinien, Laos und Guatemala stellvertretend geholfen werden, ihre grundlegenden Menschenrechte zu stärken - sei es das Recht auf Wasser, Land oder auf den Schutz vor rücksichtsloser Zerstörung von Lebensräumen. Denn nach wie vor gilt: Die 1948 von den Vereinten Nationen verabschiedete Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist von ihrer Verwirklichung in vielen Teilen der Welt weit entfernt.

* Aus: neues deutschland, 10. Dezember 2011


Human Rights Day 10 December 2011:

Secretary-General's Message

Human rights belong to every one of us without exception. But unless we know them, unless we demand they be respected, and unless we defend our right -- and the right of others -- to exercise them, they will be just words in a decades-old document.

That is why, on Human Rights Day, we do more than celebrate the adoption of the Universal Declaration of Human Rights in 1948 – we acknowledge its enduring relevance for our own times.

The importance of human rights has been underlined over and over again this year. Across the globe, people mobilized to demand justice, dignity, equality, participation -- the rights enshrined in the Universal Declaration.

Many of these peaceful demonstrators persevered despite being met with violence and further repression. In some countries, the struggle continues; in others, important concessions were gained or dictators were toppled as the will of the people prevailed.

Many of the people seeking their legitimate aspirations were linked through social media. Gone are the days when repressive governments could totally control the flow of information. Today, within their existing obligation to respect the rights of freedom of assembly and expression, governments must not block access to the internet and various forms of social media as a way to prevent criticism and public debate.

Yet at the end of an extraordinary year for human rights, let us take strength from the achievements of 2011: new democratic transitions set in motion, new steps to ensure accountability for war crimes and crimes against humanity, new and ever-spreading awareness of rights themselves.

As we look to the challenges ahead, let us take inspiration from the example of human rights activists and the timeless power of the Universal Declaration, and do our utmost to uphold the ideals and aspirations that speak for every culture and every person.

Source: http://www.un.org




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