Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Volkstrauertag: Alle Opfer von Kriegen mahnen zum Frieden

Pressemitteilung des Friedensbeauftragten des Rates der EKD (der Evangelischen Kirche in Deutschland)

Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms, hat aus Anlass des Volkstrauertages vor einem zunehmenden militärischen Denken in der Gesellschaft gewarnt und stattdessen dazu aufgerufen, zivile Konfliktlösungen nicht aus dem Blick zu verlieren. „Es darf nicht sein, dass angesichts der zunehmenden Zahl von Konflikten in der Welt immer nur der Ruf nach dem Militär erschallt. Zivil geht vor Militär“, betonte Brahms, der auch der Leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche ist.

Dabei kritisierte der EKD-Friedensbeauftragte erneut die Vielzahl der Rüstungsexporte aus Deutschland. „Es ist ein Skandal, dass Deutschland derzeit drittgrößter Waffenexporteur der Welt ist. Angesichts unserer Geschichte mit zwei Weltkriegen ist hier ein Umdenken angesagt“, machte Renke Brahms deutlich. Besonders der Export von Kleinwaffen ist dem Theologen ein Dorn im Auge. „Diese Waffen werden oft nicht beachtet, aber gerade Handfeuerwaffen spielen in Bürgerkriegen eine wichtige Rolle.“ Der EKD-Friedensbeauftragte unterstütze daher die Bestrebungen in der Bundesregierung, Waffenexporte restriktiver zu handhaben.

Renke Brahms forderte die Bundesregierung aber auch zu einer aktiveren Friedenspolitik auf. Dazu gehöre es, die Instrumente einer zivilen Konfliktbearbeitung deutlich auszubauen. „Es gibt viele solcher Instrumente wie den Aktionsplan zivile Krisenprävention, Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung oder das Zentrum für internationale Friedenseinsätze, sie sind aber kaum politisch verankert und finanziell im Gegensatz zur Bundeswehr unzureichend ausgestattet“, klagt der EKDFriedensbeauftragte. Hier könne Deutschland international ein deutliches Signal setzen und mehr Verantwortung übernehmen.

Mit Blick auf den Volkstrauertag mahnte der EKD-Friedensbeauftragte, an diesem Tag nicht nur der gefallenen Soldaten zu gedenken, sondern auch die vielen zivilen Opfer von Gewalt und Krieg nicht aus dem Blick zu verlieren. „In Kriegen und kriegerischen Konflikten sterben nicht nur Soldaten, sondern viele unschuldige Menschen, darunter auch viele Kinder. Dies sollte beim Gedenken am Volkstrauertag nicht in Vergessenheit geraten. Alle Opfer von Kriegen mahnen nachdrücklich zum Frieden.“

Bonn, 13. November 2014/dj


Kirchen und Frieden

Kirchen und Frieden (Beiträge vor 2014)

Zurück zur Homepage