transparenz.arbeit.kontrolle - Jahrestagung von FIfF und DVD in Köln
Erstmalige Verleihung des FIfF-Studienpreises
Pressemitteilung von FIfF e.V. und DVD e.V. *
Am 5.-7. November 2010 findet die diesjährige Jahrestagung des FIfF - Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung - und der DVD - Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. - in der Alten Feuerwache in Köln statt. Unter dem Motto transparenz.arbeit.kontrolle werden sich voraussichtlich ca. 100 Datenschutzexperten und Interessierte zwei Tage lang mit dem Thema Beschäftigtendatenschutz auseinandersetzen. Auf der Tagung wird
auch erstmalig der Studienpreis des FIfF verliehen. Mit dem Preis will
das FIfF herausragende Arbeiten auszeichnen, die die gesellschaftlichen Auswirkungen der Informatik zum Thema haben.
"Die Datenschutzdiskussionen der letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass
nicht nur der Datenhunger staatlicher Stellen begrenzt werden muss. Auch
die Begehrlichkeiten der Privatwirtschaft haben ein teilweise
erschreckendes Ausmaß angenommen", erläutert Karin
Schuler, stellvertretende Vorsitzende der DVD. Stefan Hügel,
Vorsitzender des FIfF ergänzt: "Wir haben in den vergangenen
Monaten Datenschutzverletzungen in einem Umfang miterlebt, den wir nicht
mehr hinnehmen können. Manchen Arbeitgebern scheint kein Anlass zu
gering zu sein, ihre Mitarbeiter zu überwachen und zu kontrollieren."
Die gemeinsamen Veranstalter FIfF und DVD setzen sich für ein
nachhaltiges Beschäftigtendatenschutzgesetz ein, das den Umgang mit
personenbezogenen Daten in verfassungsmäßige Bahnen lenkt und wachsenden
allseitigen Kontrolltendenzen von Arbeitgebern/Dienstherrn und
Mitarbeitern angemessene Grenzen setzt.
Prof. Dr. iur. Marie-Theres Tinnefeld (Hochschule München und Mitglied
des FIfF-Beirats) wird die Veranstaltung mit einer kritischen
Darstellung des aktuellen Regierungsentwurfs zum
Beschäftigtendatenschutz eröffnen.
Ein Schlaglicht auf die Auswirkungen von Überwachung wirft Prof.
Dr. Marc Solga. Er hat untersucht, wie sich die damit verbundene
ständige Verpflichtung zur Rechenschaft auf das Erleben und Verhalten
auswirkt und ob sie geeignet ist, unerwünschtes Verhalten, wie
Korruption oder Mobbing, zu unterdrücken.
Malte Arnsperger, Redakteur des Stern, berichtet von den Recherchen bei
der Lebensmittelkette Lidl.
Neu ist der FIfF-Studienpreis, der erstmals auf unserer Jahrestagung
verliehen wird. "Forschung zu den gesellschaftlichen Auswirkungen der
Informationstechnik ist für eine sozialverträgliche Technikgestaltung
unverzichtbar. Aber gerade dort wirken sich die Sparzwänge an den
Hochschulen besonders aus", so nochmals FIfF-Vorsitzender Hügel. "Wir
wollen mit unserem Studienpreis dazu beitragen, das Thema wieder auf die
Agenda zu setzen." In einer Feierstunde am Samstagabend werden die drei
diesjährigen Preisträger ausgezeichnet.
Die Tagung beginnt am Freitag um 18:00 Uhr und endet mit der Verleihung
des Studienpreises am Samstagabend. Am Sonntag werden noch die
Mitgliederversammlungen beider Organisationen stattfinden.
Weitere Informationen: http://www.fiff.de/2010
Quelle: FIfF-Newsletter vom 4. November 2010
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