Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Tag der Indigenen Völker: 9 Fakten zum 9. August

Eine Erklärung von Survival International

8. August

Am 9. August ist der Internationale Tag der Indigenen Völker. Mit neun kaum bekannten Fakten über indigene Völker, möchte Survival International diesen Tag feiern:

1) Weltweit gibt es über 100 unkontaktierte Völker. Einige leben nur rund 100 km von Perus größter Touristenattraktion, Machu Picchu, entfernt.

2) Vorfahren der indigenen Völker in Neuguineas Baliem-Tal haben wahrscheinlich schon lange vor den heutigen Europäer Landwirtschaft betrieben.

3) Das indigene Volk der Moken, die Seenomaden des Andamanischen Meeres, haben die einzigartige Fähigkeit entwickelt, unter Wasser scharf zu sehen. Im Vergleich zu Kindern in Europa, haben die Moken-Kinder eine 50-prozentig höhere Sehkraft.

4) Die Sentinelesen leben wahrscheinlich schon seit über 55.000 Jahren auf den Andamanen Inseln.

5) Jede sechste Sprache, die auf der Welt gesprochen wird, stammt aus Neuguinea.

6) Indigene Völker haben einige der wichtigsten Grundnahrungsmittel dieser Erde entwickelt. Maniok (Cassava), Mais und Kartoffeln sind Ergebnisse ihre Landwirtschaft.

7) Die Jäger im Volk der Hadza in Tansania machen sich den Gesang eines Vogels zunutze, um Bienenstöcke in Affenbrotbäumen aufzuspüren.

8) Awá -Frauen in Brasilien kümmern sich um verwaiste Affenbabies, unter anderem indem sie sie säugen.

9) Es wird vermutet, dass die Sprache der bolivianischen Kallawaya-Heiler, die noch heute gesprochen wird, die geheime Sprache der Inka-Könige war.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute (8. August): „Dieser Tag, ausgerufen von den Vereinten Nationen, ist eine wichtige Gelegenheit für die Welt, indigene Völker und ihr Recht auf Überleben und Selbstbestimmung anzuerkennen. Wir hoffen, mit diesen ungewöhnlichen Fakten das Verständnis und den Respekt für indigene Völker – und ihren beeindruckenden Beitrag zur Vielfalt der Welt – zu fördern.”

Interessiert? Hier sind neun weitere Fakten:

10) Indigene Völker haben über Jahrtausende außergewöhnliche Überlebesstrategien entwickelt. Ein Jäger im Amazonas kann mit Tierlauten seine Beute erschrecken und in die Arme eines zweiten Jägers treiben. Mit den Lauten eines paarungsbereiten Weibchens, kann er männliche Tiere anlocken.

11) Die Buschleute im südlichen Afrika leben seit mindestens 70.000 Jahren in der Region. Neue Studien vermuten, dass die Buschleute unseren Vorfahren genetisch näher sind als jeder andere.

12) In der Trockenzeit lagern die Buschleute Wasser in leeren Straußeneiern, die sie mit Bienenwachs versiegeln und im Boden vergraben.

13) Von den 7.000 Sprachen die es weltweit gibt, werden 4.000 von Angehörigen indigener Völker gesprochen.

14) Die Kazakh aus dem Westen der Mongolei richten Adler für die Jagd ab. Sie haben so eine starke Bindung zu den Tieren, dass sie nachts neben ihnen schlafen und sie im ersten Lebensmonat mit der Hand füttern.

15) Indigene Völker verfügen oft über detailliertes Wissen über ihre Umwelt. Sie wissen Dinge, die wir nicht wissen. Die Shuar in Ekuador beispielsweise, benutzen rund 100 verschiedene Pflanzenarten, nur um Magenschmerzen zu behandeln.

16) Die letzte Sprecherin von Bo, einer Sprache die wahrscheinlich 55.000 Jahre alt ist, starb 2010 auf den Andamanen Inseln.

17) Die Völker auf den indischen Andamanen Inseln konnten sich vor dem Tsunami 2004 retten. Als sie sahen, dass sich das Meer zurückzog, flüchteten sie sofort auf einen Berg.

18) Curare, ein pflanzliches Gift das von südamerikanischen Indianer entwickelt wurde um Beutetiere zu lähmen, wird in der westlichen Medizin inzwischen zur Entspannung von Muskeln eingesetzt. Es macht unter anderem Operationen am offenen Herzen möglich.

* Quelle: Website von Survival Internationa, 8. August 2011; www.survivalinternational.de


United Nationa: International Day of the World's Indigenous People

Secretary-General's Message for 2011

On the International Day of the World’s Indigenous Peoples, we reaffirm the rights of indigenous peoples and our shared commitment to advance the values of equity, justice and dignity for all.

Indigenous peoples represent remarkable diversity -- 5,000 distinct groups in some 90 countries. They make up more than 5 per cent of the world’s population, some 370 million people. Together, they are custodians of a valuable and often fast-disappearing cultural heritage. We see their creativity and innovations in the arts, literature and the sciences. These contributions are highlighted by the theme of this year’s observance, “Indigenous designs: celebrating stories and cultures, crafting our own future”.

Indigenous peoples face many challenges in maintaining their identity, traditions and customs, and their cultural contributions are at times exploited and commercialized, with little or no recognition. We must work harder to recognize and strengthen their right to control their intellectual property, and help them to protect, develop and be compensated fairly for the cultural heritage and traditional knowledge that is ultimately of benefit to us all.

I encourage all Member States to take concrete steps to address the challenges facing indigenous peoples -- including marginalization, extreme poverty and loss of lands, territories and resources. Countries should also commit to ending the grave human rights abuses that indigenous peoples encounter in many parts of the world.

As we look forward to the World Conference on Indigenous Peoples in 2014, I urge all Member States to work in full partnership with indigenous people to identify practical ideas and proposals for action at this important gathering.

Together, let us celebrate and recognize the stories, cultures and unique identities of indigenous peoples around the world. At the same time, let us work to strengthen their rights and support their aspirations.

Ban Ki-Moon

Source: www.un.org




Zurück zur Globalisierungs-Seite

Zurück zur Homepage