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"Die Angst muss nicht das letzte Wort haben"

Eugen Drewermann erhält Internationalen Albert-Schweitzer-Preis. Die Laudatio hielt Franz Alt


Der Schwarzwaldort Königsfeld hat erstmals den Internationalen Albert-Schweitzer-Preis verliehen. Der deutsch-französische Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer hatte über 40 Jahre in Königsfeld gelebt, wenn er nicht in Lambarene als Arzt praktizierte. Den Preis erhielten der Theologe und Psychotherapeut Professor Eugen Drewermann und das Schweizer Ehepaar Raphaele und Dr. Rolf Maybach für Ihre Arbeit im Albert-Schweitzer-Hospital in Haiti. Die Laudatio auf den Preisträger Eugen Drewermann hielt vor 600 Besuchern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz der Fernsehjournalist Dr. Franz Alt.
Wir dokumentieren im Folgenden die Laudatio von Franz Alt im Wortlaut.


Laudatio für Eugen Drewermann

Was soll man in 20 Minuten über jemand sagen, der weit mehr als 20.000 Seiten publiziert hat? Was soll man sagen über jemand, dessen Bücher und Vorträge einem seit 30 Jahren inspirieren und den man auch als Interviewpartner in seinen Fernsehsendungen sehr zu schätzen gelernt hat? Und was soll man gar sagen, wenn der Geschätzte den Internationalen Albert Schweitzer-Preis erhält?

Als 16-jähriger habe ich als Abschlussarbeit in der Handelsschule das Aufsatzthema gewählt: „Albert Schweitzer – ein Vorbild für uns alle“. Eugen Drewermann hat wie Albert Schweitzer e i n großes Anliegen: Jesus heutig zu machen. Die Frage, die ihn umtreibt heißt weniger: Wer war Jesus, sie heißt vielmehr: Wer i s t Jesus? Was hat dieser wunderbare junge Mann aus Nazareth uns heute zu sagen?

Eugen Drewermann steht für mich wie kaum ein anderer für die Spannung zwischen emotional bestimmter Spiritualität und der Vernunft im Glauben, auch in der Spannung zwischen innerkirchlicher Praxis und kirchenferner Sinnsuche.

Lieber Eugen Drewermann, Ihr Vorname gefällt mir nicht nur deshalb so gut, weil mein Vater auch so hieß, sondern weil er der „Gut-Geborene“ bedeutet. Das Gute und die Güte in der Schule Jesu: Das ist Ihr großes Lebensthema. Nomen est Omen!

Ich habe nicht alle Ihre Bücher gelesen – ein Kritiker hat mal geschrieben, Drewermann schreibe schneller als er rezensieren könne.

Aber ich schätze, dass ich etwa 10.000 Seiten von Ihnen gelesen habe. Ich habe dadurch einen Schatz fürs Leben gefunden: Einen Jesus, der heilt und nicht droht, der die Liebe lebt und die Angst überwinden hilft. Einen Jesus, dessen einziges Gebot heißt: Hab Vertrauen in das Leben! Liebe das Leben und lebe die Liebe! Verträumt nicht Euer leben, sondern lebt Eure Träume!

In einer schwierigen Lebenskrise habe ich diesen Jesus als Heiler und Helfer geradezu verschlungen. Und dieser Jesus hat mir geholfen, meinen eigenen Weg zu finden und zu gehen. In der Schule dieses wunderbaren jungen Mannes aus Nazareth lernte ich wieder, Vertrauen ins Leben zu gewinnen. Ich erlebte eine Art psychische Lebensrettung vor allem dadurch, dass ich begann, auf meine Träume zu achten.

In der Tradition von Freud und Jung haben Sie privilegierte Zugangsweisen zum göttlichen Gegenüber aufgezeigt: Träume, Mythen und Märchen, Kunst und Dichtung. Die große Negativfigur Ihrer Theologie und Psychologie ist „Der Schriftgelehrte“, zu dem sich auch „Die Kleriker“ gesellen, denen Befehle aus dem Vatikan wichtiger sind als das Leben Jesu.

Bei Ihnen sind immer entscheidend die Gotteserkenntnis und das Gottvertrauen Ihres großen Vorbildes aus Nazareth. Ihr Jesus ist nicht Gott, aber der bescheidenste und wohl größte Gottsucher der Geschichte. Jesus als Sohn Gottes ist laut Ihrem Modell ein Mensch, der im Vertrauen auf Gott zu einem exemplarisch angstfreien und selbstbestimmten Leben gefunden hat. Das menschliche Liebesbedürfnis und die menschliche Liebesfähigkeit sind bei Eugen Drewermann eine Art Gottesbeweis, vielleicht d e r Gottesbeweis schlechthin.

Botschaft, Leben und Sterben Jesu sind von einem grenzenlosen Vertrauen zu seinem liebenden Vater durchdrungen. Ich durfte mit Ihnen Gesprächspartner in einer Fernsehsendung sein, in der ich begriff, wer und was Sie auf die Spur dieses Jesus gebracht haben. Mit Tränen in den Augen erzählten Sie, wie Ihre Mutter Ihnen Anfang 1945 während eines Bombenangriffs beim Pilze-Suchen im Wald das Urvertrauen ins Leben gelehrt und damit den Grundstein für ein Vertrauen in Jesu Leben und Lehre gelegt hat. „Such weiter“ hat Ihre Mutter Ihnen zugerufen als die Bomben schon in ihrer Nähe einschlugen. Die Liebe einer Mutter als theologische Basis und Inspiration.

Wenn einem Theologen Jesus wichtiger ist als der Vatikan, dann muss es zu Konflikten kommen. Wenn Sie eines sind: Konfliktfreudig bis zur Sturheit. Auch hierin folgen Sie Ihrem großen Vorbild. Sie argumentieren: Mit Recht und Moral, mit Gesetzen und Geboten werden wir nie religiös. Macht und Moral behindern geradezu jede selbst verantwortete religiöse Entwicklung.

So kam es wie es kommen musste: 1991 Entzug der kirchlichen Lehrerlaubnis, im Januar 1992 Predigtverbot und zwei Monate später die Suspendierung vom Priesteramt. An jenem Oktoberabend 1991 als Ihnen die Lehrerlaubnis entzogen wurde, waren Sie bei mir zu Gast in meiner Report-Sendung. Äußerlich schienen Sie sehr gefasst. Aber innerlich waren Sie aufgewühlt. Wir standen nachts miteinander am Bahnhof in Baden-Baden und suchten ihr Gepäck. Sie wussten mehrere Minuten nicht mehr wo Sie Ihren Koffer eingeschlossen hatten.

Ausgeschlossen aus der Kirche wurden Sie nicht. Aber Sie traten selbst aus. Für Bewunderer und Gegner sind Sie vor allem ein „Kirchenkritiker“. Das sind Sie auch. Ich sehe in Ihnen zunächst einen anderen: Den großen Jesus-Freund, Nachfolger im besten Sinne des Wortes. Ich habe Sie oft in Hotels und Fernsehstudios erlebt, aber nur einmal in einer Kirche. Würde Jesus heute leben, er würde wahrscheinlich ein ähnliches Mischungsverhältnis seiner Auftrittsorte wählen: Eher ein Greenpeace-Schiff als die Peterskirche. Wenn ich Ihre Leser frage, warum sie Ihre Bücher lesen, dann höre ich vor allem ein Wort: Befreiung. Sie befreien sich mit Ihrer Hilfe aus einem geistigen Gefängnis. Jesus der Heiler, Jesus der Befreier.

Das Gottvertrauen Jesu schließt ein Grundvertrauen zu unserer Wirklichkeit im Jahr 2011 ein. Ist aber ein solches Grundvertrauen im Atomzeitalter und im Zeitalter des Klimawandels noch realistisch oder doch nur eine theologisch verbrämte Vertröstung? Religion doch nur Opium und Aberglaube? Was ist denn die Realität heute? Was sagt uns Fukushima und was der Klimawandel? Was der Terrorismus, was der Hunger und was die weltweit zunehmende Angst?

Wenn es heute Abend bei uns in der ARD eine ökologisch realistische Tagesschau gäbe, was müssten uns dann meine Hamburger Kolleginnen und Kollegen sagen?

Zum Beispiel: Auch heute wieder
  • Haben wir 150 Tier- und Pflanzenarten ausgerottet
  • Haben wir 50.000 Hektar Wüste zusätzlich produziert
  • Haben wir 86 Millionen Tonnen fruchtbaren Boden verloren
  • Haben wir 150 Millionen Tonnen Treibhausgase in die Luft geblasen
Sind wir noch zu retten? Darf man nach Auschwitz noch Gedichte schreiben? Haben wir vor 60 Jahren gefragt. Darf man im Atomzeitalter noch von Gott sprechen? müssen wir heute fragen. Darf man heute noch theologisch argumentieren ohne sich der Gotteslästerung schuldig zu machen?

Kein Kind, das heute geboren wird, verdient diese Welt
Den Dritten Weltkrieg führen wir heute gegen die Natur und damit gegen uns selbst, denn wir sind ein Teil der Natur. Das schrieb Eugen Drewermann schon vor 40 Jahren. Wo blieb die Rettungshilfe der Kirchen in dieser Zeit und wo blieb Gott? Gott hat nur unsere Hände, lehrt Eugen Drewermann.

Seine Theologie ist ohne das Thema „Angst“ nicht denkbar. In Ihrem Buch über das „Matthäus-Evangelium“ schreiben Sie: „Ein jedes Ding tut, was es muss, ein jedes Lebewesen bewegt sich nach der Art, die in ihm liegt, und es kann nicht anders sein als gehorsam und fromm und ehrlich und dankbar. Wenn die Vögel, die Fische, die Eichhörnchen denken könnten, so wüssten sie, dass ihr ganzes Leben ein einziges Gebet ist. Nur bei uns Menschen, die wir wirklich denken können, beginnt alles kompliziert zu werden, angstvoll, verkrampft, aufgesetzt und künstlich.“

Nehmen Sie das aktuelle Energie-Problem, das es von Natur aus gar nicht gibt....
Die Grundängste des Menschen und die Jesu Botschaft als das große Kontrastprogramm – das ist Ihr Thema. Was man daraus lernen kann, ist nicht nur dunkel und düster. Man lernt, dass Angst im Erbe der Biologie etwas sehr Nützliches und Hilfreiches sein kann – eine Möglichkeit nämlich, das Überleben zu sichern.

Viele Menschen lernen gerade jetzt nach Fukushima, wie aus begründeter Angst produktive Einmischung zur Überwindung der Atomenergie entstehen kann. Die Angst muss nicht das letzte Wort haben. „Keine Angst vor der Angst“, empfehlen Sie in Übereinstimmung mit Horst Eberhard Richter.

Die Angst ist vielmehr ein Gottesgeschenk. Angst ist ja viel früher als alles, was wir denken können. Durch die Kraft der Angst lernen jetzt Millionen Menschen, was atomares Restrisiko wirklich ist – jenes Risiko nämlich, das uns jeden Tag den „Rest“ geben kann. Deshalb heißt es auch so!

In „Glauben und Freiheit“ schreibt Eugen Drewermann: „Der existentiellen Angst müssen wir uns stellen, sie ist die Essenz eines bewussten Lebens und es kann fortan nicht mehr darum zu tun sein, die Angst zu vermeiden, es kommt darauf an, ihr ins Auge zu blicken und mit ihr zu leben; die Frage ist jetzt nicht mehr , ob, sondern nur noch wie wir mit Angst umgehen. Besonders deutlich wird dieser Umstand angesichts der notwendigen Endlichkeit des Daseins. Zur menschlichen Existenz gehört es, jederzeit um die Unabweisbarkeit des Endes, des „Beutegreifers“ Tod, zu wissen.“

Am Ende aber kehren wir zurück an den Ort, von dem wir kamen. Ihr Credo: „Der Anfang ist Gott und das Ende ist Gott“.

Wie wortgewaltig und lebensnah Eugen Drewermann über die Angst schreibt, mag dieses Beispiel aus „Glauben und Freiheit“ aufzeigen: „Es bleibt das Gefühl des Elends, in Einsamkeit, ausgestoßen und weggejagt zu sein. Wie groß diese Angst ist, werden die meisten von ihnen noch aus Kindertagen sich vergegenwärtigen können: Die Mutter, die Eltern waren fortgegangen, und sie wussten mit vier Jahren nicht, schon weil Sie´s nicht verstanden, wann sie zurückkommen würden. In zwei Stunden, haben sie gesagt: aber wie lang sind zwei Stunden? Und wie lang können sie werden, wenn ein Kind Angst hat! Das Schattenspiel an den Wänden, das Knacken der Kohle im Ofen, was alles kann passieren! Der Fußboden kann eigentümliche Geräusche von sich geben, hinter den Gardinen können sich Gespenster aufhalten. Wer beschreibt die Angst eines Kindes in Einsamkeit? Das ist Ausgesetztheit!

Im Hebräischen bedeutet ein und dasselbe Wort „vereinzelt werden“ und „zugrunde gehen“. Wenn Jesus von dem verlorenen Schaf sprach, dann gebrauchte er für „verloren“ ein Wort das identisch ist mit „vereinzelt sein“, „abgesprengt sein von der Herde“….Sie müssen sich die Jahrhunderttausende vorstellen, wo Menschen allein auf der Suche waren nach einem Feuer, nach anderen Menschen, oft nicht wissend, ob diese Menschen ihre Feinde waren oder ihre Freunde, ihre Gegner oder ihre Verbündeten, schlimmere Raubtiere oder Orte der Rettung.“

Archaische, kollektive Angst! Die Angst der gesamten Evolutionsgeschichte. Die Angst der Generationen vor uns in uns.

Und Drewermanns Antwort:
„Nur ein persönlicher Gott löst die großen Ängste… Es ist möglich von Gott her die Angst zu überwinden, die ein Mensch aus Angst dem andern macht, wenn es nur erst gelingt, die Angst im Untergrund unseres Lebens, die Angst vor Gott, zu überwinden.“

Die Jordan-Erfahrung Jesu identifizieren Sie wie Karl Herbst mit der Überwindung der Angst. „Du bist mein Geliebter“, hört Jesus seinen Vater vom Himmel aus sprechen. Welch eine Zärtlichkeit und Liebe zwischen Jesus und seinem Abba. Wir können Abba mit Papi übersetzen. D i e Revolution der Menschheitsgeschichte, die vielleicht entscheidende Sekunde der gesamten bisherigen Evolution. Der Himmel hatte sich geöffnet. Die Nabelschnur zwischen Gott und Mensch war für einen Augenblick wieder zusammengewachsen. Wer je bei einer Geburt dabei war, der kann dieses Bild verstehen.

Drewermann will nicht wissen, ob, er weiß, dass sich die steinzeitliche Bereitschaft des Menschen zu Krieg und Gewalt überwinden lässt durch die Botschaft Jesu von einem möglichen Reich Gottes auf Erden. Wie aber löst sich der Mensch aus den Zwängen von Gruppe, Religion, Staat und Gesellschaft?

Wie dichterisch, fragt Eugen Drewermann in seinem Buch „Jesus von Nazareth- Befreiung zum Frieden“ muss eine Rede von Gott sein, dass sie den Hörern Mut schenkt, tiefer zu vertrauen, inniger zu lieben und leidenschaftlicher zu hoffen? Dieses befreiende Jesus-Buch zeigt wie Poesie und Psychotherapie zusammen passen und wie beide sich verbinden mit den Problemen der Sozialpsychologie, der Politik und der Kultur.

Der Autor geht der Frage nach wie die „Entschuldung“ des Menschen in der Botschaft Jesu die Strukturen unseres Geld- und Wirtschaftssystems verändern könnte. Und wie könnte eine jesuanische Pädagogik des Friedens für unsere Kinder aussehen? Und wie eine intelligente Feindesliebe? Der Dalai Lama hat am Abend des 11.September 2001 dem US-Präsidenten Bush einen Brief geschrieben mit dem Satz: „Lieber Herr Präsident, auch Bin Laden ist unser Bruder“. Dieser Satz könnte von Eugen Drewermann stammen.

Ich kenne keinen Theologen, der die Frohe Botschaft Jesu so revolutionär und unkonventionell, so einfühlsam und tröstlich und zugleich so konkret und praktisch interpretiert wie Eugen Drewermann. Er schreibt über sein Vorbild: „Die ganze ´Macht`, die Jesus besaß, bestand offenbar in seiner Güte und in der Faszination, die von seiner Person ausging; sie allerdings war manchmal stark genug, um die Gefangenschaft von Menschen im Getto der Angst zu überwinden, so dass sie aufrichtete in Gebrochenheit, aufstehen ließ in Mutlosigkeit, die Augen aufschlagen ließ in Seelenumdüsterung und dem stumm gewordenen Mund eine eigene Sprache zurückgab.

Nicht ein einziges solcher Wunder der Menschlichkeit käme zustande in einer Sphäre der Gebote und Vorschriften. Wie zärtlich muss man einen Menschen streicheln, dass seine Haut sich vom Aussatz `reinigt`? Wie sanft muss man einem Menschen die Hände auflegen, dass hinter seiner Stirn das Fieber der Angst und der Unruhe sich langsam beruhigt?“

Das Wort „Wunder“ steht bei Drewermann meist in Anführungszeichen. Bei seinen „Wundern“ kam es Jesus immer darauf an, die Menschen zu verstehen und durch das Verstehen zu heilen, meint Eugen Drewermann.

Warum aber den Internationalen Albert-Schweitzer-Preis für Eugen Drewermann? Wenn ich Schweitzer und Drewermann richtig verstehe, wollen beide kein Vorbild sein. Deshalb sind sie es. Aber beide wollen ihrem gemeinsamen Vorbild Jesus intensiv folgen. Beide sind politische Theologen. Mit seiner Ethik der Ehrfurcht vor allem Leben war Albert Schweitzer hochpolitisch.

Er kämpfte wie Eugen Drewermann gegen Atomwaffen, Atomwaffenversuche und gegen die Ausbreitung der Atomwaffen, gegen Hunger und Armut und gegen die Umweltzerstörung. Für beide ist Gottesliebe nicht ohne Nächstenliebe, Fernstenliebe und Feindesliebe denkbar. Keiner dieser Kämpfe ist gewonnen.

Noch immer verhungern jeden Tag 30.000 Menschen. Die Wüsten der Erde breiten sich weiter aus, Arten werden für immer ausgerottet und das Weltklima steigt dramatisch an. Mit den Atombomben, die noch immer existieren, können wir die Menschheit mindestens 20mal ausrotten. Wie aber kommen wir raus aus den Sackgassen? Die Frage aller Fragen: Sind wir noch zu retten?

Albert Schweitzer sagt: „Weil ich auf die Kraft der Wahrheit und des Geistes vertraue, glaube ich an die Zukunft der Menschheit“. Wenn ich Eugen Drewermann richtig verstehe, ist er etwas zukunftsskeptischer als es Albert Schweitzer war. Beide sind dramatisch aktuell: Schweitzer arbeitete als praktischer Arzt in Lambarene und Drewermann ist Psychotherapeut in seiner Wohnung in Paderborn. Beide haben uns heute sehr viel zu sagen. Beide leisten Lebenshilfe im besten Sinne des Wortes. Der Leibesarzt Schweitzer ebenso wie der Seelenarzt Drewermann.

Ich habe in diesen Tagen nochmal in den Büchern von Schweitzer und Drewermann geblättert. Es gibt Sätze und Gedanken, die sind inhaltlich austauschbar. Vor allem das Eintreten für Recht und Gerechtigkeit gegenüber den Tieren.

1947 nannte das Life-Magazine Albert Schweitzer „The greatest man of he world“. Doch Schweitzer erinnerte schlicht an das Jesus-Wort: „Selig sind die Sanftmütigen“. Unsere Welt braucht Menschen wie Albert Schweitzer und Eugen Drewermann.

Eugen Drewermann und Albert Schweitzer: ihr seid wahre Nachfolger Jesu. Deshalb hat Eugen Drewermann den Albert Schweitzer-Preis verdient und deshalb würde Albert Schweitzer genauso den Eugen-Drewermann-Preis verdienen.

Lieber Eugen Drewermann – herzlichen Glückwunsch!

Franz Alt

* Quelle: Website von Franz Alt: Sonnenseite; www.sonnenseite.com


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