"Ich kann angesichts der Bedrohung des amerikanischen Volkes nicht tatenlos bleiben" / "I cannot stand idle in the face of threats to the American people"
Barack Obamas Nobelpreis-Rede in Oslo / Remarks by the President at the Acceptance of the Nobel Peace Prize
US-Präsident Barack Obama ist am 10. Dezember in Oslo mit dem Friedensnobelpreis 2009 ausgezeichnet worden. Er erhielt die Urkunde und eine Medaille vom Vorsitzenden des Nobel-Komitees, Thorbjörn Jagland. Obama sagte, er nehme den Preis mit Dankbarkeit und Demut an. Krieg sei manchmal notwendig, um das Böse in der Welt zu bekämpfen, sagte er in seiner Rede (hier geht es zur Rede im Wortlaut - englisch). Eine Kritik der Friedensbewegung an der Nobelpreisverleihung an Obama können Sie hier lesen: Friedenspreis für Kriegspräsidenten?.
Im folgenden dokumentieren wir Obamas Rede in Oslo vom 10. Dezember 2009 in einer vom Amerika-Dienst besorgten deutschen Übersetzung in voller Länge.
Barack Obama
Majestäten, königliche Hoheiten, verehrte Mitglieder des norwegischen Nobelpreiskomitees, Bürger der Vereinigten Staaten, Bürger der Welt,
ich nehme diese Ehre in tiefer Dankbarkeit und großer Demut entgegen. Diese Auszeichnung bezeugt unsere höchsten Ansprüche – dass wir angesichts all der Grausamkeit und des Elends auf der Welt nicht einfach in unserem Schicksal gefangen sind. Unser Handeln spielt eine Rolle und kann die Geschichte zugunsten der Gerechtigkeit beeinflussen.
Und dennoch wäre es nachlässig, wenn ich nicht auf die erheblichen Kontroversen eingehen würde, die Ihre großzügige Entscheidung zur Folge hatte. Teilweise liegt das daran, dass ich am Anfang, und nicht am Ende meiner Bemühungen auf der Weltbühne stehe. Verglichen mit einigen Größen der Geschichte, die mit diesem Preis ausgezeichnet wurden - Schweitzer und King, Marshall und Mandela - sind meine Leistungen gering. Und dann gibt es die Frauen und Männer auf der Welt, die ins Gefängnis geworfen und geschlagen werden, weil sie sich für die Gerechtigkeit einsetzen, sich in humanitären Organisationen abmühen, um das Leid zu lindern, die verkannten Millionen, deren stille Taten von Mut und Mitgefühl zeugen und sogar die abgebrühtesten Zyniker berühren. Ich kann jenen nicht widersprechen, die der Meinung sind, dass diese Frauen und Männer – einige von Ihnen bekannt, andere von ihnen nur sichtbar für die Menschen, denen sie helfen – diese Ehre weit mehr verdienen als ich.
Aber vielleicht ist das größte Problem an meiner Auszeichnung mit diesem Preis die Tatsache, dass ich der Oberbefehlshaber der Streitkräfte eines Landes bin, das sich inmitten zweier Kriege befindet. Einer dieser Kriege geht langsam zu Ende. Bei dem anderen handelt es sich um einen Konflikt, den die Vereinigten Staaten nicht gesucht haben; einen Konflikt, in dem 42 Länder an unserer Seite stehen - darunter auch Norwegen - um uns und alle anderen Länder vor weiteren Anschlägen zu verteidigen.
Dennoch befinden wir uns im Krieg, und ich bin für die Entsendung Tausender junger Amerikaner verantwortlich, die in einem weit entfernten Land kämpfen müssen. Einige von ihnen werden töten, und einige von ihnen werden getötet werden. Daher bin ich heute mit einem unmittelbaren Gefühl dafür hier, was uns bewaffnete Konflikte kosten – angesichts all der schwierigen Fragen über das Verhältnis zwischen Krieg und Frieden und unsere Bestrebungen, das eine mit dem anderen zu ersetzen.
Nun sind diese Fragen nicht neu. Krieg trat in der einen oder anderen Form mit dem ersten Menschen in Erscheinung. Zu Anbeginn der Geschichte fragte sich niemand, ob Krieg moralisch vertretbar sei; er war einfach eine Gegebenheit wir Dürren oder Krankheiten – das Mittel, mit dem Stämme und später Kulturen nach Macht strebten und ihre Differenzen beilegten.
Und im Laufe der Zeit versuchte man mit Gesetzen, die Gewalt innerhalb von Gruppen zu kontrollieren. Ebenso versuchten Philosophen, Geistliche und Staatsmänner, die zerstörerische Kraft des Krieges einzuschränken. Das Konzept eines "gerechten Krieges" trat in Erscheinung; es legte nahe, dass ein Krieg nur gerechtfertigt ist, wenn er bestimmte Bedingungen erfüllt: wenn er als letztes Mittel oder zur Selbstverteidigung geführt wird, wenn die Verwendung von Gewalt verhältnismäßig ist und wenn, wo möglich, Zivilisten von der Gewalt ausgenommen sind.
Natürlich wissen wir, dass man sich während eines Großteils der Geschichte selten an dieses Konzept eines "gerechten Krieges" hielt. Das Vermögen des Menschen, neue Wege zu ersinnen, andere Menschen zu töten, erwies sich als unerschöpflich, ebenso wie unsere Fähigkeit, diejenigen von unserem Mitleid auszunehmen, die anders aussahen oder zu einem anderen Gott beteten als wir. Kriege zwischen Armeen wurden verdrängt von Kriegen zwischen Nationen – totale Kriege, bei denen die Grenze zwischen Kombattanten und Zivilisten verschwamm. In nur 30 Jahren überschwemmte ein solches Blutbad diesen Kontinent zweimal. Und obwohl es schwer ist, sich eine gerechtere Sache als den Sieg über das Dritte Reich und die Achsenmächte vorzustellen, war der Zweite Weltkrieg ein Konflikt, in dem die Gesamtzahl der getöteten Zivilisten die Zahl der gefallenen Soldaten überstieg.
Angesichts derartiger Zerstörung und mit Anbruch des Atomzeitalters wurde es Siegern und Besiegten gleichermaßen klar, dass die Welt Institutionen benötigte, die einen weiteren Weltkrieg verhindern würden. Ein Vierteljahrhundert nachdem der US-Senat den Völkerbund abgelehnt hatte, eine Idee, für die Woodrow Wilson diese Auszeichnung erhielt – führten die Vereinigten Staaten die Welt beim Aufbau eine Architektur an, die Frieden gewährleisten sollte: der Marshallplan und die Vereinten Nationen, Kontrollmechanismen für die Kriegsführung, Verträge zum Schutz der Menschenrechte, zur Verhinderung von Völkermord und zur Einschränkung der gefährlichsten Waffen.
In vielerlei Hinsicht waren diese Bestrebungen erfolgreich. Ja, schreckliche Kriege wurden geführt und Gräueltaten wurden verübt. Aber es gab keinen Dritten Weltkrieg. Der Kalte Krieg endete mit jubelnden Menschenmassen, die eine Mauer einrissen. Der Handel hat einen Großteil der Welt zusammengeführt. Milliarden von Menschen sind aus der Armut befreit worden. Die Ideale der Freiheit, Selbstbestimmung, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit wurden stockend vorangebracht. Wir sind die Erben der Stärke und des Weitblicks vergangener Generationen, und auf dieses Vermächtnis ist mein Land zu Recht stolz.
Und doch gibt diese alte Architektur zehn Jahre nach Anbruch des neuen Jahrhunderts unter der Last neuer Bedrohungen nach. Die Welt erzittert vielleicht nicht mehr beim Gedanken an einen Krieg zwischen zwei Atommächten, aber die Weiterverbreitung von Atomwaffen erhöht möglicherweise das Risiko einer Katastrophe. Terrorismus ist schon lange eine Taktik, aber moderne Technologien ermöglichen es einer kleinen Anzahl kleiner Menschen mit einem Übermaß an Wut, in schrecklichem Ausmaß Unschuldige zu töten.
Zudem sind Kriege zwischen Ländern zunehmend von Kriegen innerhalb von Ländern verdrängt worden. Das Wiederauftreten ethnischer oder konfessionell motivierter Konflikte, die Zunahme sezessionistischer Bewegungen, Aufstände und gescheiterte Staaten - all diese Dinge haben immer mehr Zivilisten in unendlichem Chaos eingeschlossen. In den heutigen Kriegen werden mehr Zivilisten getötet als Soldaten, die Saat für zukünftige Konflikte wird gelegt, Volkswirtschaften werden ruiniert, Zivilgesellschaften entzwei gerissen, die Zahl von Flüchtlingen nimmt sprunghaft zu und Kinder werden verletzt.
Ich kann Ihnen heute keine endgültige Lösung für die Probleme des Krieges vorlegen. Aber ich weiß, dass wir denselben Weitblick, dieselbe harte Arbeit und dieselbe Ausdauer benötigen wie die Frauen und Männer, die vor Jahrzehnten so mutig gehandelt haben, wenn wir diese Herausforderungen bewältigen wollen. Und wir werden völlig neu über die Konzepte eines gerechten Krieges und die Gebote eines gerechten Friedens nachdenken müssen.
Wir müssen damit beginnen, die schwere Wahrheit anzunehmen: Gewaltsame Konflikte werden wir zu unseren Lebzeiten nicht abschaffen können. Es wird Zeiten geben, in denen Nationen - die allein oder gemeinsam handeln - den Einsatz von Gewalt nicht nur als notwendig, sondern als moralisch gerechtfertigt betrachten werden.
Dabei bin ich mir dessen bewusst, was Martin Luther King vor Jahren während derselben Zeremonie sagte: "Gewalt führt nicht zu dauerhaftem Frieden. Sie löst kein soziales Problem, sie erzeugt nur neue und kompliziertere." Als jemand, der als unmittelbare Konsequenz des Lebenswerks von Dr. King hier steht, bin ich der lebendige Beweis für die moralische Kraft von Gewaltlosigkeit. Ich weiß, dass die Überzeugung und das Leben von Gandhi und King nichts Schwaches, nichts Passives und nichts Naives hatten.
Aber als Staatschef, der kraft seines Amtseides verpflichtet ist, sein Land zu schützen und zu verteidigen, kann ich mich nicht nur von ihrem Beispiel leiten lassen. Ich stehe der Welt gegenüber, wie sie ist, und ich kann angesichts der für die amerikanischen Bürger bestehenden Bedrohungen nicht untätig sein. Denn täuschen Sie sich nicht: Das Böse existiert auf der Welt. Eine gewaltlose Bewegung hätte Hitlers Armeen nicht aufhalten können. Verhandlungen können die Anführer der Al Kaida nicht überzeugen, ihre Waffen niederzulegen. Es ist kein Aufruf zum Zynismus, wenn man sagt, dass Gewalt manchmal notwendig sein kann – es ist eine Anerkennung der Geschichte, der Unvollkommenheit des Menschen und der Grenzen der Vernunft.
Ich sage das und fange mit diesem Punkt an, weil es heute in vielen Ländern eine tiefgehende Ambivalenz bezüglich Militäraktionen gibt, unabhängig von der Ursache. Und gelegentlich kommt dazu ein reflexartiges Misstrauen gegenüber den Vereinigten Staaten, der einzigen militärischen Supermacht auf der Welt.
Aber die Welt muss sich in Erinnerung rufen, dass es nicht nur internationale Institutionen – nicht nur Verträge und Erklärungen – waren, die in der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg für Stabilität sorgten. Welche Fehler wir auch gemacht haben, eine einfache Tatsache lässt sich nicht leugnen: Die Vereinigten Staaten von Amerika haben dazu beigetragen, die globale Sicherheit seit mehr als sechzig Jahren mit dem Blut unserer Bürger und der Stärke unserer Waffen zu gewährleisten. Der Dienst und die Opfer unserer Frauen und Männer in Uniform haben von Deutschland bis Korea Frieden und Wohlstand gefördert und ermöglicht, dass Demokratie an Orten wie dem Balkan Wurzeln schlägt. Wir tragen diese Last nicht, weil wir anderen unseren Willen aufzwingen wollen. Wir tun es aus aufgeklärtem Selbstinteresse – weil wir eine bessere Zukunft für unsere Kinder und Enkelkinder wollen und glauben, dass ihr Leben besser sein wird, wenn die Kinder und Enkelkinder anderer Menschen auch in Freiheit und Wohlstand leben können.
Also ja, die Instrumente des Krieges müssen bei der Sicherung des Friedens eine Rolle spielen. Und dennoch muss diese Wahrheit mit einer anderen Wahrheit einhergehen – dass unabhängig davon, wie gerechtfertigt er auch ist, Krieg unweigerlich zu menschlichen Tragödien führt. Der Mut und die Opfer von Soldaten sind ruhmreich, sie verleihen ihrer Hingabe für ihr Land Ausdruck, für die Sache und ihre Waffenbrüder. Aber der Krieg selbst ist niemals ruhmreich, und wir dürfen ihn auch nie als ruhmreich darstellen.
Also besteht ein Teil der Herausforderung darin, dass wir diese beiden unvereinbaren Wahrheiten miteinander in Einklang bringen - dass Krieg manchmal nötig ist und auf einer gewissen Ebene Ausdruck menschlicher Torheit. Konkret betrachtet müssen wir unsere Bemühungen auf etwas konzentrieren, das Präsident Kennedy vor langer Zeit gefordert hat. “Wir sollten uns stattdessen auf einen praktischeren, erreichbareren Frieden konzentrieren, der nicht auf einer plötzlichen Revolution der menschlichen Natur, sondern auf einer allmählichen Evolution der menschlichen Institutionen basiert.” Eine allmähliche Evolution der menschlichen Institutionen.
Wie könnte diese Evolution aussehen? Was könnten diese praktischen Schritte sein?
Zunächst einmal glaube ich, dass sich alle Nationen – die starken wie die schwachen – an Normen halten müssen, die den Einsatz von Gewalt regeln. Ich behalte mir – wie jeder Staatschef – das Recht vor, unilateral zu handeln, wenn nötig, um mein Land zu verteidigen. Dennoch bin ich überzeugt, dass diejenigen gestärkt werden, die sich an die Normen halten, und diejenigen isoliert und geschwächt, die das nicht tun.
Die Welt stellte sich nach den Anschlägen vom 11. September auf die Seite der Vereinigten Staaten und unterstützt aufgrund der Entsetzlichkeit dieser sinnlosen Anschläge und des anerkannten Prinzips der Selbstverteidigung weiterhin unsere Bestrebungen in Afghanistan. Genauso erkannte die Welt die Notwendigkeit, Saddam Hussein aufzuhalten, als er in Kuwait einmarschierte – ein Konsens, der eine klare Botschaft an alle Welt aussandte, welchen Preis man für Aggression zahlt.
Ferner können die Vereinigten Staaten nicht darauf bestehen – wie es auch kein anderes Land kann –, dass sich andere an die Regeln halten, wenn wir selbst das nicht tun. Denn wenn wir es nicht tun, erscheint unser Handeln willkürlich und die Legitimität zukünftiger Interventionen wird untergraben – und seien sie auch noch so gerechtfertigt.
Dies ist besonders wichtig, wenn der Zweck von Militäraktionen über Selbstverteidigung oder die Verteidigung eines Landes gegen einen Aggressor hinausgeht. Wir sehen uns alle immer mehr mit schwierigen Fragen darüber konfrontiert, wie man den Mord an Zivilisten durch deren eigene Regierung verhindern oder einen Bürgerkrieg beenden kann, dessen Gewalt und Leid eine ganze Region verschlingt.
Ich bin der Meinung, dass Gewalt aus humanitären Gründen gerechtfertigt sein kann, wie das auf dem Balkan oder an anderen Orten der Fall war, die vom Krieg Narben davongetragen haben. Untätigkeit zerrt an unserm Gewissen und kann dazu führen, dass wir für eine spätere Intervention einen noch höheren Preis zahlen müssen. Daher müssen alle verantwortungsvollen Länder die Rolle annehmen, die Militärs mit einem eindeutigen Mandat bei der Friedenssicherung spielen können.
Die Vereinigten Staaten werden in ihrem Bekenntnis zur globalen Sicherheit niemals wanken. Aber in einer Welt, in der die Bedrohungen diffuser und die Einsätze komplexer sind, können die Vereinigten Staaten nicht allein handeln. Die Vereinigten Staaten können allein nicht den Frieden sichern. Das ist in Afghanistan der Fall. Das ist in gescheiterten Staaten wie Somalia der Fall, wo zu Terrorismus und Piraterie noch Hungersnöte und menschliches Leid hinzukommen. Und traurigerweise wird es auch weiterhin noch jahrelang in instabilen Regionen der Fall sein.
Die Politiker und Soldaten der NATO-Länder – und andere Freunde und Verbündete – belegen diese Wahrheit durch die Fähigkeiten und den Mut, den sie in Afghanistan gezeigt haben. Aber in vielen Ländern gibt es eine Trennung zwischen den Bestrebungen der Menschen, die ihren Dienst tun, und der in der Öffentlichkeit herrschenden Ambivalenz. Ich weiß, warum Krieg nicht populär ist, aber ich weiß auch Folgendes: Die Überzeugung, dass Frieden wünschenswert ist, ist selten genug, um ihn zu erreichen. Frieden erfordert Verantwortung. Frieden bringt Opfer mit sich. Aus diesem Grund ist die NATO weiterhin unabkömmlich. Aus diesem Grund müssen wir die Vereinten Nationen und die regionale Friedenserhaltung stärken, und die Arbeit nicht einigen wenigen Ländern überlassen. Aus diesem Grund ehren wir diejenigen, die von Friedens- und Ausbildungsmissionen im Ausland nach Oslo und Rom, Ottawa und Sydney, Dhaka und Kigali zurückkehren – wir ehren sie nicht als Kriegführende, sondern als Menschen, die den Frieden ermöglichen.
Ich möchte eine letzte Bemerkung zur Anwendung von Gewalt machen. Während wir die schwierigen Entscheidungen treffen, ob wir in den Krieg ziehen, müssen wir uns auch klar überlegen, wie wir in diesem Krieg kämpfen wollen. Das Nobelpreiskomitee hat diese Wahrheit anerkannt, als es den ersten Friedensnobelpreis an Henry Dunant vergab - den Gründer des Roten Kreuzes und eine treibende Kraft hinter den Genfer Konventionen.
Wo Gewalt nötig ist, haben wir ein moralisches und strategisches Interesse, uns zu bestimmten Verhaltensregeln zu verpflichten. Und selbst wenn wir uns einem bösartigen Feind stellen, der sich an keine Regeln hält, bin ich der Meinung, dass die Vereinigten Staaten von Amerika in Kriegen weiterhin Standartenträger sein müssen. Das unterscheidet uns von denen, gegen die wir kämpfen. Das ist eine Quelle unserer Stärke. Aus diesem Grund habe ich Folter verboten. Aus diesem Grund habe ich die Schließung des Gefängnisses in Guantanamo Bay angeordnet. Und aus diesem Grund habe ich das Bekenntnis der Vereinigten Staaten zu den Genfer Konventionen bekräftigt. Wir verlieren uns selbst, wenn wir die Ideale kompromittieren, die wir verteidigen. Wir ehren diese Ideale, indem wir sie aufrechterhalten – nicht nur in einfachen, sondern auch in schwierigen Zeiten.
Ich bin lange auf die Frage eingegangen, die wir uns in unseren Köpfen und Herzen stellen müssen, bevor wir uns entscheiden, Krieg zu führen. Aber jetzt möchte ich mich mit unserem Bemühen befassen, solche schwierigen Entscheidungen zu vermeiden, und über drei Möglichkeiten sprechen, die wir haben, um einen gerechten und dauerhaften Frieden aufzubauen.
Erstens müssen wir im Umgang mit den Ländern, die Regeln und Gesetze brechen, Alternativen für den Einsatz von Gewalt entwickeln, die wirkungsvoll genug sind, dass wir ihr Verhalten wirklich verändern können – denn wenn wir einen dauerhaften Frieden wollen, müssen die Worte der internationalen Staatengemeinschaft auch etwas bedeuten. Die Regimes, die die Regeln brechen, müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Sanktionen müssen einen Preis abverlangen. Unnachgiebigkeit muss auf erhöhten Druck treffen – und so ein Druck ist nur möglich, wenn die Welt geschlossen zusammensteht.
Ein dringendes Beispiel sind die Bestrebungen, die Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern und eine Welt ohne diese Waffen anzustreben. Mitte des vergangenen Jahrhunderts einigten sich die Länder auf einen Vertrag, der eine eindeutige Vereinbarung enthält: Alle haben Zugang zu friedlicher Atomenergie. Die Länder ohne Atomwaffen verzichten auf sie, und die Länder mit Atomwaffen rüsten ab. Ich bin entschlossen, diesen Vertrag aufrechtzuerhalten. Er ist ein Kernstück meiner Außenpolitik. Und ich arbeite mit Präsident Medwedew zusammen, um die amerikanischen und russischen Atomwaffenarsenale zu verringern.
Aber es ist auch unser aller Aufgabe, darauf zu bestehen, dass Länder wie Iran und Nordkorea das System nicht ausnutzen. Diejenigen, die behaupten, sich an das Völkerrecht zu halten, können nicht ihren Blick abwenden, wenn Gesetze gebrochen werden. Diejenigen, die sich Sorgen um ihre eigene Sicherheit machen, können nicht die Gefahr eines Wettrüstens im Nahen Osten oder in Ostasien ignorieren. Diejenigen, die Frieden wollen, können nicht untätig zusehen, wie Länder sich für einen Atomkrieg rüsten.
Dasselbe gilt für die Menschen, die gegen das Völkerrecht verstoßen, indem sie ihre Bürger misshandeln. Wenn in Darfur Völkermord begangen wird, im Kongo systematische Vergewaltigungen stattfinden, in Birma Unterdrückung herrscht – dann muss das Konsequenzen haben. Ja, es wird Engagement geben, ja, es wird Diplomatie geben – aber es muss Konsequenzen geben, wenn dieses Vorgehen scheitert. Und je enger wir zusammenarbeiten, desto unwahrscheinlicher ist es, dass wir uns zwischen bewaffneter Intervention und Komplizenschaft bei Unterdrückung entscheiden müssen.
Das bringt mich zu einem zweiten Gedanken – die Art des Friedens, für den wir einstehen. Denn Frieden ist nicht nur die Abwesenheit sichtbarer Konflikte. Nur ein gerechter Frieden, der auf den inhärenten Rechten und der Würde jedes Menschen basiert, kann wirklich von Dauer sein.
Diese Einsicht trieb die Verfasser der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte nach dem Zweiten Weltkrieg an. Nach der Zerstörung erkannten sie, dass Frieden ein hohler Kompromiss ist, wenn die Menschenrechte nicht geschützt werden.
Und doch werden diese Worte allzu oft ignoriert. Bei einigen Ländern wird ihre Unfähigkeit, die Menschenrechte zu gewährleisten, damit entschuldigt, dass es sich dabei um westliche Prinzipien handele, die lokalen Kulturen oder Phasen in der Entwicklung eines Landes fremd seien – doch diese Entschuldigung ist falsch. Innerhalb der Vereinigten Staaten gibt es seit langem ein gespanntes Verhältnis zwischen denen, die sich Realisten und denen, die sich Idealisten nennen – wobei davon ausgegangen wird, dass es eine starre Entscheidung zwischen den eng gefassten Interessen gibt, die man verteidigt, und einem endlosen Feldzug, mit dem wir der Welt unsere Werte aufzwingen.
Diese Entscheidung lehne ich ab. Ich bin der Meinung, dass der Frieden dort instabil ist, wo den Bürgern das Recht verwehrt wird, ihre Meinung frei zu äußern oder ihre Religion frei auszuüben, ihre Politiker frei zu wählen und sich frei von Angst versammeln zu können. Angestaute Unzufriedenheiten gären, und die Unterdrückung ethnischer und religiöser Identität kann in Gewalt umschlagen. Wir wissen auch, dass das Gegenteil wahr ist. In Europa gab es erst Frieden, als es frei war. Die Vereinigten Staaten haben noch nie Krieg gegen eine Demokratie geführt, und unsere engsten Freunde sind Regierungen, die die Rechte ihrer Bürger schützen. Unabhängig davon, wie gefühllos man sie definiert - weder den Interessen der Vereinigten Staaten noch den Interessen der Welt ist gedient, wenn menschliche Wünsche verwehrt werden.
Auch wenn wir die einzigartigen Kulturen und Traditionen der verschiedenen Länder achten, werden die Vereinigten Staaten immer für diese universellen Wünsche ihre Stimme erheben. Wir werden die stille Würde von Reformern wie Aung Sang Suu Kyi, den Mut von Simbabwern, die wählen gingen und damit der Androhung von Schlägen trotzten, und die stillen Märsche Tausender Menschen in den Straßen Irans bezeugen. Es ist kennzeichnend, dass die Regierungschefs dieser Länder mehr Angst vor den Wünschen ihrer eigenen Bürger haben als vor der Macht eines anderen Landes. Und es ist die Verantwortung aller freien Menschen und Länder, sich klar dazu zu bekennen, dass wir hinter diesen Bewegungen stehen - den Bewegungen der Hoffnung in der Geschichte.
Ich möchte auch Folgendes sagen: Bei der Förderung der Menschenrechte kann es nicht nur um Ermahnungen gehen. Manchmal muss sie an mühsame Diplomatie geknüpft sein. Ich weiß, dass der Dialog mit unterdrückerischen Regimes nicht dasselbe befriedigende, reinigende Gefühl vermittelt wie Empörung. Aber ich weiß auch, dass Sanktionen ohne Gespräche - Verdammung ohne Diskussionen - nur einen lähmenden Status quo zur Folge haben. Kein unterdrückerisches Regime kann einen neuen Kurs einschlagen, wenn ihm nicht eine Tür offen steht.
Angesichts der Schrecken der Kulturrevolution erschien Nixons Treffen mit Mao unentschuldbar - und doch trug es sicherlich dazu bei, China auf einen Kurs zu bringen, der dazu führte, dass Millionen von Bürgern aus der Armut befreit wurden und mit offenen Gesellschaften in Verbindung traten. Die Verbundenheit von Papst Johannes Paul mit Polen schuf nicht nur Raum für die katholische Kirche, sondern auch für Gewerkschaftsführer wie Lech Walesa. Ronald Reagans Bemühungen bei der Waffenkontrolle und seine Befürwortung der Perestroika verbesserten nicht nur die Beziehungen zur Sowjetunion, sondern stärkten auch Dissidenten überall in Osteuropa. Es gibt dabei keine einfache Formel. Aber wir müssen so gut wie möglich versuchen, Isolation und Engagement, Druck und Anreize auszubalancieren, so dass es mit der Zeit Fortschritte für die Menschenrechte und die Menschenwürde gibt.
Drittens umfasst ein gerechter Frieden nicht nur Bürgerrechte und politische Rechte - er muss auch wirtschaftliche Sicherheit und Chancen einschließen. Denn wahrer Frieden ist nicht nur Freiheit von Angst, sondern auch Freiheit von Not.
Es ist zweifelsfrei wahr, dass Entwicklung selten ohne Sicherheit vonstatten geht; es ist auch wahr, dass es keine Sicherheit an Orten gibt, an denen die Menschen keinen Zugang zu ausreichend Nahrung, sauberem Wasser oder zu den Medikamenten und der Unterkunft haben, die sie zum Überlegen brauchen. Es gibt keine Sicherheit an Orten, wo Kinder nicht auf eine anständige Bildung oder eine Arbeit hoffen können, mit der man eine Familie ernähren kann. Die Abwesenheit von Hoffnung kann eine Gesellschaft von innen verwesen lassen.
Und deshalb ist es nicht nur Wohltätigkeit, wenn man Landwirten hilft, ihre Mitbürger mit Nahrung zu versorgen - oder Ländern, ihre Kinder auszubilden und ihre Kranken zu versorgen. Aus diesem Grund muss die Welt zusammen gegen den Klimawandel vorgehen. Es gibt wenig wissenschaftliche Zweifel daran, dass wir, wenn wir nichts tun, mehr Dürren, mehr Hunger, mehr Massenvertreibungen sehen werden – alles Entwicklungen, die noch jahrzehntelang weitere Konflikte verursachen werden. Aus diesem Grund fordern nicht nur Wissenschaftler und Umweltaktivisten schnelle und umfassende Maßnahmen – sondern auch militärische Befehlshaber in meinem Land und in anderen, die wissen, dass unsere gemeinsame Sicherheit auf dem Spiel steht.
Abkommen zwischen Ländern. Starke Institutionen. Unterstützung für die Menschenrechte. Investitionen in Entwicklung. All das sind wichtige Bestandteile, wenn wir die Entwicklung herbeiführen wollen, von der Präsident Kennedy sprach. Und dennoch bin ich nicht der Meinung, dass wir den Willen, die Entschlossenheit, das Durchhaltevermögen haben werden, um diese Arbeit abzuschließen, wenn wir nicht ein weiteres Element einbeziehen - die fortgesetzte Erweiterung unseres moralischen Vorstellungsvermögens, ein Festhalten daran, dass es etwas Unreduzierbares gibt, das wir alle gemeinsam haben.
Die Welt wird kleiner, und man würde meinen, dass es den Menschen dadurch leichter fällt zu erkennen, wie ähnlich wir uns sind und zu verstehen, dass wir alle grundsätzlich dieselben Dinge wollen, dass wir alle hoffen, unser Leben mit einem gewissen Maß an Glück und Erfüllung für uns und unsere Familien gestalten zu können.
Und dennoch ist es angesichts des Schwindel erregenden Tempos der Globalisierung, der kulturellen Einebnung der Moderne manchmal nicht erstaunlich, dass die Menschen Angst davor haben, das zu verlieren, was sie an ihren jeweiligen Identitäten wertschätzen - ihre Herkunft, ihren Stamm, und, möglicherweise am stärksten, ihre Religion. An einigen Orten hat diese Angst zu Konflikten geführt. Manchmal hat es sogar den Anschein, als bewegten wir uns rückwärts. Wir sehen es im Nahen Osten, wo sich der Konflikt zwischen Arabern und Juden zu verhärten scheint. Wir sehen es in Ländern, die von den Trennlinien zwischen Stämmen entzwei gerissen werden.
Und wir sehen es in seiner gefährlichsten Form an der Art und Weise, wie Religion dazu verwendet wird, den Mord an Unschuldigen zu rechtfertigen, und zwar von denjenigen, die die große Religion des Islam verdreht und entweiht haben, und die von Afghanistan aus mein Land angegriffen haben. Diese Extremisten sind nicht die ersten, die im Namen Gottes töten. Es gibt reichlich Belege für die Grausamkeit der Kreuzzüge. Sie erinnern uns daran, dass kein Heiliger Krieg jemals ein gerechter Krieg sein kann. Denn wenn man wirklich der Auffassung ist, dass man auf göttliches Geheiß handelt, gibt es keinen Anlass zur Zurückhaltung – keinen Grund dafür, eine schwangere Mutter, einen Arzt, einen Mitarbeiter des Roten Kreuzes oder einfach einen Anhänger der eigenen Religion zu verschonen. Solch eine verzerrte Auffassung von Religion ist nicht nur unvereinbar mit dem Konzept des Friedens, sondern meiner Meinung nach auch unvereinbar mit dem grundlegenden Zweck des Glaubens – denn es gibt eine Regel, die jeder Weltreligion zugrunde liegt: dass wir andere so behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen.
Es war schon immer der größte Kampf der menschlichen Natur, sich an dieses Gebot der Nächstenliebe zu halten. Denn wir sind fehlbar. Wir machen Fehler, und wir fallen den Versuchungen des Stolzes, der Macht und manchmal des Bösen zum Opfer. Sogar diejenigen mit den besten Absichten sind manchmal nicht in der Lage, die offensichtlichen Übel zu beheben.
Aber wir müssen nicht daran glauben, dass die menschliche Natur vollkommen ist, wenn wir daran glauben, dass der Mensch doch nach Vollkommenheit streben kann. Wir müssen nicht in einer idealisierten Welt leben, um uns für die Ideale einzusetzen, die die Welt zu einem besseren Ort machen. Die von Menschen wie Gandhi und King praktizierte Gewaltlosigkeit mag nicht in jeder Situation durchführbar oder möglich gewesen sein, aber die Liebe, von der sie sprachen - ihr unerschütterlicher Glaube an den menschlichen Fortschritt - das muss der Polarstern sein, der uns auf unserer Reise leitet.
Denn wenn wir diesen Glauben verlieren - wenn wir ihn als dumm oder naiv abtun oder von den Entscheidungen trennen, die wir über Krieg und Frieden treffen - dann verlieren wir das, was das Beste am Menschen ist. Wir verlieren unser Gefühl für das Mögliche. Wir verlieren unseren moralischen Kompass.
Wie Generationen es vor uns getan haben, müssen wir eine derartige Zukunft ablehnen. Dr. King sagte vor so vielen Jahren bei dieser Zeremonie: "Ich weigere mich anzuerkennen, dass Verzweiflung die letzte Antwort auf die Wechselfälle der Geschichte darstellt. Ich weigere mich, die Vorstellung anzuerkennen, dass das "Sein" der gegenwärtigen menschlichen Natur ihn in moralischer Hinsicht unfähig macht, nach dem ewigen "Sollen" zu streben, das ihm für immer gegenübersteht."
Lassen Sie uns nach der Welt greifen, so wie sie sein sollte - nach dem göttlichen Funken, der noch immer jeder menschlichen Seele innewohnt.
An irgendeinem Ort im Hier und Jetzt, in der Welt, so wie sie ist, merkt ein Soldat, dass er unterlegen ist, aber er hält die Stellung, um den Frieden zu sichern. An irgendeinem Ort auf der Welt erwartet eine junge Demonstrantin die brutale Reaktion ihrer Regierung, aber sie hat den Mut, weiterzulaufen. An irgendeinem Ort nimmt sich eine Mutter trotz bitterer Armut die Zeit, ihr Kind zu unterrichten, sie kratzt die wenigen Münzen zusammen, die sie hat, um ihr Kind zur Schule zu schicken – weil sie der Meinung ist, dass selbst in einer grausamen Welt Platz für die Träume ihres Kindes ist.
Lassen Sie uns diese Menschen als Beispiel nehmen. Wir können anerkennen, dass es Unterdrückung immer geben wird, aber uns dennoch für Gerechtigkeit einsetzen. Wir können die Unlenksamkeit des Bösen anerkennen und dennoch nach Würde streben. Ohne Verklärung können wir verstehen, dass es immer Krieg geben wird, und dennoch für den Frieden arbeiten. Das können wir tun – denn das ist die Geschichte des menschlichen Fortschritts, das ist die Hoffnung für alle Welt, und in diesem Augenblick der Herausforderung muss das hier auf der Erde unsere Arbeit sein.
Vielen Dank.
Quelle: US-Botschaft Berlin, Abteilung für öffentliche Angelegenheiten; Newsletter vom 11. Dezember 2009; http://amerikadienst.usembassy.de
Remarks by the President at the Acceptance of the Nobel Peace Prize
Oslo City Hall, Oslo, Norway, December 10, 2009
THE PRESIDENT:
Your Majesties, Your Royal Highnesses, distinguished members of the Norwegian Nobel Committee, citizens of America, and citizens of the world:
I receive this honor with deep gratitude and great humility. It is an award that speaks to our highest aspirations -- that for all the cruelty and hardship of our world, we are not mere prisoners of fate. Our actions matter, and can bend history in the direction of justice.
And yet I would be remiss if I did not acknowledge the considerable controversy that your generous decision has generated. (Laughter.) In part, this is because I am at the beginning, and not the end, of my labors on the world stage. Compared to some of the giants of history who've received this prize -- Schweitzer and King; Marshall and Mandela -- my accomplishments are slight. And then there are the men and women around the world who have been jailed and beaten in the pursuit of justice; those who toil in humanitarian organizations to relieve suffering; the unrecognized millions whose quiet acts of courage and compassion inspire even the most hardened cynics. I cannot argue with those who find these men and women -- some known, some obscure to all but those they help -- to be far more deserving of this honor than I.
But perhaps the most profound issue surrounding my receipt of this prize is the fact that I am the Commander-in-Chief of the military of a nation in the midst of two wars. One of these wars is winding down. The other is a conflict that America did not seek; one in which we are joined by 42 other countries -- including Norway -- in an effort to defend ourselves and all nations from further attacks.
Still, we are at war, and I'm responsible for the deployment of thousands of young Americans to battle in a distant land. Some will kill, and some will be killed. And so I come here with an acute sense of the costs of armed conflict -- filled with difficult questions about the relationship between war and peace, and our effort to replace one with the other.
Now these questions are not new. War, in one form or another, appeared with the first man. At the dawn of history, its morality was not questioned; it was simply a fact, like drought or disease -- the manner in which tribes and then civilizations sought power and settled their differences.
And over time, as codes of law sought to control violence within groups, so did philosophers and clerics and statesmen seek to regulate the destructive power of war. The concept of a "just war" emerged, suggesting that war is justified only when certain conditions were met: if it is waged as a last resort or in self-defense; if the force used is proportional; and if, whenever possible, civilians are spared from violence.
Of course, we know that for most of history, this concept of "just war" was rarely observed. The capacity of human beings to think up new ways to kill one another proved inexhaustible, as did our capacity to exempt from mercy those who look different or pray to a different God. Wars between armies gave way to wars between nations -- total wars in which the distinction between combatant and civilian became blurred. In the span of 30 years, such carnage would twice engulf this continent. And while it's hard to conceive of a cause more just than the defeat of the Third Reich and the Axis powers, World War II was a conflict in which the total number of civilians who died exceeded the number of soldiers who perished.
In the wake of such destruction, and with the advent of the nuclear age, it became clear to victor and vanquished alike that the world needed institutions to prevent another world war. And so, a quarter century after the United States Senate rejected the League of Nations -- an idea for which Woodrow Wilson received this prize -- America led the world in constructing an architecture to keep the peace: a Marshall Plan and a United Nations, mechanisms to govern the waging of war, treaties to protect human rights, prevent genocide, restrict the most dangerous weapons.
In many ways, these efforts succeeded. Yes, terrible wars have been fought, and atrocities committed. But there has been no Third World War. The Cold War ended with jubilant crowds dismantling a wall. Commerce has stitched much of the world together. Billions have been lifted from poverty. The ideals of liberty and self-determination, equality and the rule of law have haltingly advanced. We are the heirs of the fortitude and foresight of generations past, and it is a legacy for which my own country is rightfully proud.
And yet, a decade into a new century, this old architecture is buckling under the weight of new threats. The world may no longer shudder at the prospect of war between two nuclear superpowers, but proliferation may increase the risk of catastrophe. Terrorism has long been a tactic, but modern technology allows a few small men with outsized rage to murder innocents on a horrific scale.
Moreover, wars between nations have increasingly given way to wars within nations. The resurgence of ethnic or sectarian conflicts; the growth of secessionist movements, insurgencies, and failed states -- all these things have increasingly trapped civilians in unending chaos. In today's wars, many more civilians are killed than soldiers; the seeds of future conflict are sown, economies are wrecked, civil societies torn asunder, refugees amassed, children scarred.
I do not bring with me today a definitive solution to the problems of war. What I do know is that meeting these challenges will require the same vision, hard work, and persistence of those men and women who acted so boldly decades ago. And it will require us to think in new ways about the notions of just war and the imperatives of a just peace.
We must begin by acknowledging the hard truth: We will not eradicate violent conflict in our lifetimes. There will be times when nations -- acting individually or in concert -- will find the use of force not only necessary but morally justified.
I make this statement mindful of what Martin Luther King Jr. said in this same ceremony years ago: "Violence never brings permanent peace. It solves no social problem: it merely creates new and more complicated ones." As someone who stands here as a direct consequence of Dr. King's life work, I am living testimony to the moral force of non-violence. I know there's nothing weak -- nothing passive -- nothing naïve -- in the creed and lives of Gandhi and King.
But as a head of state sworn to protect and defend my nation, I cannot be guided by their examples alone. I face the world as it is, and cannot stand idle in the face of threats to the American people. For make no mistake: Evil does exist in the world. A non-violent movement could not have halted Hitler's armies. Negotiations cannot convince al Qaeda's leaders to lay down their arms. To say that force may sometimes be necessary is not a call to cynicism -- it is a recognition of history; the imperfections of man and the limits of reason.
I raise this point, I begin with this point because in many countries there is a deep ambivalence about military action today, no matter what the cause. And at times, this is joined by a reflexive suspicion of America, the world's sole military superpower.
But the world must remember that it was not simply international institutions -- not just treaties and declarations -- that brought stability to a post-World War II world. Whatever mistakes we have made, the plain fact is this: The United States of America has helped underwrite global security for more than six decades with the blood of our citizens and the strength of our arms. The service and sacrifice of our men and women in uniform has promoted peace and prosperity from Germany to Korea, and enabled democracy to take hold in places like the Balkans. We have borne this burden not because we seek to impose our will. We have done so out of enlightened self-interest -- because we seek a better future for our children and grandchildren, and we believe that their lives will be better if others' children and grandchildren can live in freedom and prosperity.
So yes, the instruments of war do have a role to play in preserving the peace. And yet this truth must coexist with another -- that no matter how justified, war promises human tragedy. The soldier's courage and sacrifice is full of glory, expressing devotion to country, to cause, to comrades in arms. But war itself is never glorious, and we must never trumpet it as such.
So part of our challenge is reconciling these two seemingly inreconcilable truths -- that war is sometimes necessary, and war at some level is an expression of human folly. Concretely, we must direct our effort to the task that President Kennedy called for long ago. "Let us focus," he said, "on a more practical, more attainable peace, based not on a sudden revolution in human nature but on a gradual evolution in human institutions." A gradual evolution of human institutions.
What might this evolution look like? What might these practical steps be?
To begin with, I believe that all nations -- strong and weak alike -- must adhere to standards that govern the use of force. I -- like any head of state -- reserve the right to act unilaterally if necessary to defend my nation. Nevertheless, I am convinced that adhering to standards, international standards, strengthens those who do, and isolates and weakens those who don't.
The world rallied around America after the 9/11 attacks, and continues to support our efforts in Afghanistan, because of the horror of those senseless attacks and the recognized principle of self-defense. Likewise, the world recognized the need to confront Saddam Hussein when he invaded Kuwait -- a consensus that sent a clear message to all about the cost of aggression.
Furthermore, America -- in fact, no nation -- can insist that others follow the rules of the road if we refuse to follow them ourselves. For when we don't, our actions appear arbitrary and undercut the legitimacy of future interventions, no matter how justified.
And this becomes particularly important when the purpose of military action extends beyond self-defense or the defense of one nation against an aggressor. More and more, we all confront difficult questions about how to prevent the slaughter of civilians by their own government, or to stop a civil war whose violence and suffering can engulf an entire region.
I believe that force can be justified on humanitarian grounds, as it was in the Balkans, or in other places that have been scarred by war. Inaction tears at our conscience and can lead to more costly intervention later. That's why all responsible nations must embrace the role that militaries with a clear mandate can play to keep the peace.
America's commitment to global security will never waver. But in a world in which threats are more diffuse, and missions more complex, America cannot act alone. America alone cannot secure the peace. This is true in Afghanistan. This is true in failed states like Somalia, where terrorism and piracy is joined by famine and human suffering. And sadly, it will continue to be true in unstable regions for years to come.
The leaders and soldiers of NATO countries, and other friends and allies, demonstrate this truth through the capacity and courage they've shown in Afghanistan. But in many countries, there is a disconnect between the efforts of those who serve and the ambivalence of the broader public. I understand why war is not popular, but I also know this: The belief that peace is desirable is rarely enough to achieve it. Peace requires responsibility. Peace entails sacrifice. That's why NATO continues to be indispensable. That's why we must strengthen U.N. and regional peacekeeping, and not leave the task to a few countries. That's why we honor those who return home from peacekeeping and training abroad to Oslo and Rome; to Ottawa and Sydney; to Dhaka and Kigali -- we honor them not as makers of war, but of wagers -- but as wagers of peace.
Let me make one final point about the use of force. Even as we make difficult decisions about going to war, we must also think clearly about how we fight it. The Nobel Committee recognized this truth in awarding its first prize for peace to Henry Dunant -- the founder of the Red Cross, and a driving force behind the Geneva Conventions.
Where force is necessary, we have a moral and strategic interest in binding ourselves to certain rules of conduct. And even as we confront a vicious adversary that abides by no rules, I believe the United States of America must remain a standard bearer in the conduct of war. That is what makes us different from those whom we fight. That is a source of our strength. That is why I prohibited torture. That is why I ordered the prison at Guantanamo Bay closed. And that is why I have reaffirmed America's commitment to abide by the Geneva Conventions. We lose ourselves when we compromise the very ideals that we fight to defend. (Applause.) And we honor -- we honor those ideals by upholding them not when it's easy, but when it is hard.
I have spoken at some length to the question that must weigh on our minds and our hearts as we choose to wage war. But let me now turn to our effort to avoid such tragic choices, and speak of three ways that we can build a just and lasting peace.
First, in dealing with those nations that break rules and laws, I believe that we must develop alternatives to violence that are tough enough to actually change behavior -- for if we want a lasting peace, then the words of the international community must mean something. Those regimes that break the rules must be held accountable. Sanctions must exact a real price. Intransigence must be met with increased pressure -- and such pressure exists only when the world stands together as one.
One urgent example is the effort to prevent the spread of nuclear weapons, and to seek a world without them. In the middle of the last century, nations agreed to be bound by a treaty whose bargain is clear: All will have access to peaceful nuclear power; those without nuclear weapons will forsake them; and those with nuclear weapons will work towards disarmament. I am committed to upholding this treaty. It is a centerpiece of my foreign policy. And I'm working with President Medvedev to reduce America and Russia's nuclear stockpiles.
But it is also incumbent upon all of us to insist that nations like Iran and North Korea do not game the system. Those who claim to respect international law cannot avert their eyes when those laws are flouted. Those who care for their own security cannot ignore the danger of an arms race in the Middle East or East Asia. Those who seek peace cannot stand idly by as nations arm themselves for nuclear war.
The same principle applies to those who violate international laws by brutalizing their own people. When there is genocide in Darfur, systematic rape in Congo, repression in Burma -- there must be consequences. Yes, there will be engagement; yes, there will be diplomacy -- but there must be consequences when those things fail. And the closer we stand together, the less likely we will be faced with the choice between armed intervention and complicity in oppression.
This brings me to a second point -- the nature of the peace that we seek. For peace is not merely the absence of visible conflict. Only a just peace based on the inherent rights and dignity of every individual can truly be lasting.
It was this insight that drove drafters of the Universal Declaration of Human Rights after the Second World War. In the wake of devastation, they recognized that if human rights are not protected, peace is a hollow promise.
And yet too often, these words are ignored. For some countries, the failure to uphold human rights is excused by the false suggestion that these are somehow Western principles, foreign to local cultures or stages of a nation's development. And within America, there has long been a tension between those who describe themselves as realists or idealists -- a tension that suggests a stark choice between the narrow pursuit of interests or an endless campaign to impose our values around the world.
I reject these choices. I believe that peace is unstable where citizens are denied the right to speak freely or worship as they please; choose their own leaders or assemble without fear. Pent-up grievances fester, and the suppression of tribal and religious identity can lead to violence. We also know that the opposite is true. Only when Europe became free did it finally find peace. America has never fought a war against a democracy, and our closest friends are governments that protect the rights of their citizens. No matter how callously defined, neither America's interests -- nor the world's -- are served by the denial of human aspirations.
So even as we respect the unique culture and traditions of different countries, America will always be a voice for those aspirations that are universal. We will bear witness to the quiet dignity of reformers like Aung Sang Suu Kyi; to the bravery of Zimbabweans who cast their ballots in the face of beatings; to the hundreds of thousands who have marched silently through the streets of Iran. It is telling that the leaders of these governments fear the aspirations of their own people more than the power of any other nation. And it is the responsibility of all free people and free nations to make clear that these movements -- these movements of hope and history -- they have us on their side.
Let me also say this: The promotion of human rights cannot be about exhortation alone. At times, it must be coupled with painstaking diplomacy. I know that engagement with repressive regimes lacks the satisfying purity of indignation. But I also know that sanctions without outreach -- condemnation without discussion -- can carry forward only a crippling status quo. No repressive regime can move down a new path unless it has the choice of an open door.
In light of the Cultural Revolution's horrors, Nixon's meeting with Mao appeared inexcusable -- and yet it surely helped set China on a path where millions of its citizens have been lifted from poverty and connected to open societies. Pope John Paul's engagement with Poland created space not just for the Catholic Church, but for labor leaders like Lech Walesa. Ronald Reagan's efforts on arms control and embrace of perestroika not only improved relations with the Soviet Union, but empowered dissidents throughout Eastern Europe. There's no simple formula here. But we must try as best we can to balance isolation and engagement, pressure and incentives, so that human rights and dignity are advanced over time.
Third, a just peace includes not only civil and political rights -- it must encompass economic security and opportunity. For true peace is not just freedom from fear, but freedom from want.
It is undoubtedly true that development rarely takes root without security; it is also true that security does not exist where human beings do not have access to enough food, or clean water, or the medicine and shelter they need to survive. It does not exist where children can't aspire to a decent education or a job that supports a family. The absence of hope can rot a society from within.
And that's why helping farmers feed their own people -- or nations educate their children and care for the sick -- is not mere charity. It's also why the world must come together to confront climate change. There is little scientific dispute that if we do nothing, we will face more drought, more famine, more mass displacement -- all of which will fuel more conflict for decades. For this reason, it is not merely scientists and environmental activists who call for swift and forceful action -- it's military leaders in my own country and others who understand our common security hangs in the balance.
Agreements among nations. Strong institutions. Support for human rights. Investments in development. All these are vital ingredients in bringing about the evolution that President Kennedy spoke about. And yet, I do not believe that we will have the will, the determination, the staying power, to complete this work without something more -- and that's the continued expansion of our moral imagination; an insistence that there's something irreducible that we all share.
As the world grows smaller, you might think it would be easier for human beings to recognize how similar we are; to understand that we're all basically seeking the same things; that we all hope for the chance to live out our lives with some measure of happiness and fulfillment for ourselves and our families.
And yet somehow, given the dizzying pace of globalization, the cultural leveling of modernity, it perhaps comes as no surprise that people fear the loss of what they cherish in their particular identities -- their race, their tribe, and perhaps most powerfully their religion. In some places, this fear has led to conflict. At times, it even feels like we're moving backwards. We see it in the Middle East, as the conflict between Arabs and Jews seems to harden. We see it in nations that are torn asunder by tribal lines.
And most dangerously, we see it in the way that religion is used to justify the murder of innocents by those who have distorted and defiled the great religion of Islam, and who attacked my country from Afghanistan. These extremists are not the first to kill in the name of God; the cruelties of the Crusades are amply recorded. But they remind us that no Holy War can ever be a just war. For if you truly believe that you are carrying out divine will, then there is no need for restraint -- no need to spare the pregnant mother, or the medic, or the Red Cross worker, or even a person of one's own faith. Such a warped view of religion is not just incompatible with the concept of peace, but I believe it's incompatible with the very purpose of faith -- for the one rule that lies at the heart of every major religion is that we do unto others as we would have them do unto us.
Adhering to this law of love has always been the core struggle of human nature. For we are fallible. We make mistakes, and fall victim to the temptations of pride, and power, and sometimes evil. Even those of us with the best of intentions will at times fail to right the wrongs before us.
But we do not have to think that human nature is perfect for us to still believe that the human condition can be perfected. We do not have to live in an idealized world to still reach for those ideals that will make it a better place. The non-violence practiced by men like Gandhi and King may not have been practical or possible in every circumstance, but the love that they preached -- their fundamental faith in human progress -- that must always be the North Star that guides us on our journey.
For if we lose that faith -- if we dismiss it as silly or naïve; if we divorce it from the decisions that we make on issues of war and peace -- then we lose what's best about humanity. We lose our sense of possibility. We lose our moral compass.
Like generations have before us, we must reject that future. As Dr. King said at this occasion so many years ago, "I refuse to accept despair as the final response to the ambiguities of history. I refuse to accept the idea that the 'isness' of man's present condition makes him morally incapable of reaching up for the eternal 'oughtness' that forever confronts him."
Let us reach for the world that ought to be -- that spark of the divine that still stirs within each of our souls. (Applause.)
Somewhere today, in the here and now, in the world as it is, a soldier sees he's outgunned, but stands firm to keep the peace. Somewhere today, in this world, a young protestor awaits the brutality of her government, but has the courage to march on. Somewhere today, a mother facing punishing poverty still takes the time to teach her child, scrapes together what few coins she has to send that child to school -- because she believes that a cruel world still has a place for that child's dreams.
Let us live by their example. We can acknowledge that oppression will always be with us, and still strive for justice. We can admit the intractability of depravation, and still strive for dignity. Clear-eyed, we can understand that there will be war, and still strive for peace. We can do that -- for that is the story of human progress; that's the hope of all the world; and at this moment of challenge, that must be our work here on Earth.
Thank you very much. (Applause.)
Source: The White House, Office of the Press Secretary, December 10, 2009; www.whitehouse.gov
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