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Frauen aus Deutschland in der französischen Résistance

Eine Dokumentation. Herausgegeben von Ulla Plener

Wir berichten an dieser Stelle über ein Buch, das zwar druckfertig ist, aber noch nicht gedruckt werden kann, da die Finanzerung noch nicht gesichert ist. Die bekannte Historikerin Ulla Plener hat in mühevoller Arbeit 81 Frauen aus Deutschland, die aktiv an der französischen Résistance beteiligt waren, ausfindig gemacht und 27 von ihnen in biografischen Porträts ein "Denkmal gesetzt". Diese Arbeit ist umso wichtiger, als auch die Historiografie des Widerstands bisher vorwiegend männliche Widerstandskämpfer berücksichtigte.

Wir rufen dazu auf, die Herausgabe dieser sehr wertvollen Forschungs- und Erinnerungsarbeit nach Kräften finanziell zu unterstützen. Spenden Sie einen Betrag Ihrer Wahl auf das unten angegebene Konto (Spendenbescheinigungen werden ausgestellt (bitte Name und Andresse auf dem Überweisungsformular deutlich schreiben!).



Kurzbeschreibung des Bandes

Der 60. Jahrestag der Befreiung Europas von der barbarischen deutschen Naziherrschaft und des Kriegsendes am 8. Mai 1945 ist ein Anlaß, derer zu gedenken, die in den Jahren der Hitlerdiktatur in Deutschland 1933 bis 1945 Zivilcourage und persönlichen Mut bewiesen, auch unter Einsatz eigenen Lebens dieser zu widerstehen. Dazu gehörten Tausende Deutsche, die nach 1933 wegen politischer und/oder rassischer Verfolgung ihr Land verlassen mußten. Viele von ihnen reihten sich in die Widerstandsbewegungen der von der deutschen faschistischen Wehrmacht besetzten Länder ein. So auch in die französische Rèsistance - den organisierten Widerstand der französischen Bevölkerung gegen die deutsche Besatzung und den Kampf um die Befreiung des Landes - 1940-1944. Frauen aus Deutschland waren von Anfang an dabei. Dem ehrenden Gedenken an diese Frauen ist die vorliegende Dokumentation gewidmet. Diese Frauen stellten sich den komplizierten und gefahrvollen Bedingungen und Aufgaben der illegalen Arbeit. In der Dokumentation geht es u. a. um ihren hervorragenden Anteil an der Travail allemand (TA, Deutsche Arbeit), einem besonderen Teil der Rèsistance, der seit September 1940 für die politische Arbeit unter den Angehörigen der Besatzungsmacht mit dem Ziel organisiert wurde, die faschistische Ideologie unter den deutschen Soldaten zu bekämpfen, diese von der Sinnlosigkeit des Krieges zu überzeugen und für eine Friedensbewegung innerhalb der Wehrmacht zu gewinnen; außerdem in deutsche Dienst- und Verwaltungsstellen einzudringen, um wichtige Informationen für die Rèsistance zu sammeln, u.a.m. Gerade diese, stets mit Lebensgefahr verbundenen Aufgaben wurden vor allem von Frauen übernommen. Frauen kämpften auch in den bewaffneten Einheiten des französischen Widerstands. In der Dokumentation werden 83 der an der Rèsistance in Frankreich aktiv beteiligten Frauen aus Deutschland genannt, deren Namen aus Archiven und Literatur bisher ermittelt werden konnten, versehen mit kurzen Auskünften zur Biographie.

27 dieser Frauen werden anhand zeitgenössischer Dokumente und Fotos im einzelnen vorgestellt. Vielfalt, Kompliziertheit und Gefahren der Wege in der Rèsistance, von denen sieben in den Tod führten, werden nachgezeichnet. So werden annähernd, beiweitem nicht erschöpfend, die Inhalte und Formen des Frauenwiderstands dokumentiert. Aufgenommen wurden, soweit vorhanden, Erinnerungen beteiligter Frauen, vor allem solcher, die in der Literatur bisher garnicht oder nur ganz am Rande erwähnt worden waren, sowie Erinnerungen von Zeutzeugen und Kampfgefährten an das Wirken dieser Frauen. Einige der Berichte wurden speziell für diese Dokumentation recherchiert und aufgeschrieben. Aufgenommen wurde außerdem der Bericht der Österreicherin Lisa Gavric über die Hölle des Internierungslagers Gurs, aus dem viele deutsche und österreichische Frauen geflüchtet waren, um sich in den aktiven Widerstand einzureihen, sowie ihre bewegenden Erinnerungen an die Inhalte und Gefahren der Arbeit unter Wehrmachtsangehörigen, die dem Kampf mit der Waffe in der Hand in nichts nachstand. (ISBN 3-929390-80-9)

Spenden für den Druckkostenzuschuss dringend erbeten auf das Konto des Fördervereins für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung:
Kto. 653 182 101 bei der Postbank Berlin, BLZ 100 100 10
Stichwort: Résistance


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