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"Sie machen der Uniform und Ihrem Oberbefehlshaber alle Ehre"

Rede von US-Präsident George W. Bush anlässlich des 60. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs im Pazifik vom 30. August 2005

Im Folgenden dokumentieren wir kommentarlos die unwesentlich gekürzte Rede von US-Präsident George W. Bush anlässlich des 60. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs im Pazifik vom 30. August 2005. Übersetzung: Amerika Dienst. Bush sprach in der Naval Air Station North Island, San Diego, California.


Heute Morgen gelten unser Mitgefühl und unsere Gebete unseren Mitbürgern an der Golfküste, die so sehr unter dem Wirbelsturm Katrina und seinen Folgen leiden. Es sind schwere Zeiten für die Menschen dieser Gemeinden. Wir wissen, viele würden gerne in ihre Häuser zurückkehren. Aber das ist jetzt noch nicht möglich. Im Moment ist unsere Priorität, Leben zu retten, und wir befinden uns noch mitten in den Such- und Bergungsarbeiten. Ich möchte alle in den betroffenen Gebieten aufrufen, weiterhin den Anweisungen der Behörden zu folgen.

Die Bundesregierung wie auch die Regierungen der Bundesstaaten und der Kommunen arbeiten Seite an Seite. Sie tun alles in Ihrer Macht Stehende, um den Menschen wieder auf die Beine zu helfen. Es gibt viel zu tun. Unsere Teams und Geräte stehen bereit, und wir beginnen, die Hilfe zu leisten, die die Menschen vor Ort benötigen. Die Menschen in Louisiana, Mississippi und Alabama und anderen betroffenen Gebieten werden die Hilfe, das Mitgefühl und die Gebete ihrer Mitbürger benötigen.

Während wir unseren Mitbürgern im Süden Unterstützung zukommen lassen, verteidigen unsere Truppen uns alle gegen Bedrohungen aus dem Ausland. Im Krieg gegen den Terror spielen Sie alle, die Sie heute hier versammelt sind, eine entscheidende Rolle. Unsere Marinepiloten zeigen ihr fantastisches Können, indem sie unsere Feinde zur Rechenschaft ziehen. Unsere Seeleute patrouillieren die offene See auf den Schiffen der Marine. Sie halten diese Schiffe in Stand und einsatzbereit. Sie dienen in Sondereinsatzgruppen, die die Kämpfer der Taliban und der Al Kaida in den Bergen Afghanistans aufspüren. Und unsere Marineinfanteristen führen die Terroristen im Irak ihrer gerechten Strafe zu.

Wie und wo Sie auch dienen, Sie alle verteidigen unser Land. Sie machen der Uniform und Ihrem Oberbefehlshaber alle Ehre, und Ihr Land ist stolz auf Sie.

Ich bin auch stolz, an der Seite jener zu stehen, deren Leistungen wir heute gedenken: den Veteranen des Zweiten Weltkriegs. Im Krieg rief Amerika Sie von Ihren Bauernhöfen, Schulen und Fabriken, um zwei der skrupellosesten Armeen zu besiegen, die die Welt je kannte. Im Sieg zählten die Vereinigten Staaten auf Sie, dem besiegten Feind helfend die Hand zu reichen, ihm wieder auf die Beine zu helfen. In einem dauerhaften Frieden - Ihrem größten Vermächtnis - bestätigte sich für die Vereinigten Staaten die Macht der Freiheit, die bittersten Feinde zu den engsten Freunden zu machen.

Sie haben für diesen Sieg einen hohen Preis bezahlt. Viele der Helden, die an Ihrer Seite kämpften, kehrten nicht lebend nach Hause zurück. Mehr als 400.000 Amerikaner ließen in diesem Krieg ihr Leben, und einige von ihnen sind nur wenige Kilometer von hier auf dem Fort Rosecrans National Cemetery beerdigt. Bei einer Trauerrede nach einer Schlacht, die tausende Amerikaner das Leben kostete, sagte ein Rabbi: "Aus diesem und aus dem Leid und dem Schmerz jener, die dies betrauern, wird, das versprechen wir, eine neue Freiheit für die Söhne der Menschen auf der ganzen Welt geboren."

Heute sind Ihre Haare ergraut. Ihre Schritte sind langsamer geworden. Aber Sie haben erlebt, wie sich das Versprechen des Rabbi erfüllte. Die Freiheit, die aus Ihrem Opfer entstand, hat das Leben von Millionen von Kindern Gottes auf der Erde verbessert. Diese Freiheit ist Ihr Denkmal für Ihre verstorbenen Freunde, Ihr Geschenk an deren Kinder und Enkelkinder und Ihr heiliger Bund mit den Generationen von Patrioten der Vergangenheit und der Gegenwart, die die Uniform dieses Landes tragen und getragen haben.

Wenn wir in Ihre Augen schauen, sehen wir die gleiche stille Entschlossenheit, mit der unsere Feinde besiegt wurden. Wir empfinden es als Privileg, Bürger des Landes zu sein, dem Sie dienten. Wir beten, dass ihre gefallenen Kameraden Frieden bei ihrem Schöpfer gefunden haben, und wir würdigen Ihr Opfer, indem wir uns wieder den großen Idealen verschreiben, für die Sie gekämpft und geblutet haben.

An diesem Freitag vor 60 Jahren nahm General Douglas MacArthur an Bord der USS Missouri in der Bucht von Tokio die bedingungslose Kapitulation der Japaner entgegen. Mit der Kapitulation Japans war der letzte unserer Feinde im Zweiten Weltkrieg besiegt, und ein Krieg, der für die Vereinigten Staaten im Pazifik begann, endete auch im Pazifik. Während wir diesen Jahrestag begehen, befindet sich unser Land wieder im Krieg. Wieder kam der Krieg als Überraschungsangriff an unsere Küsten, bei dem tausende kaltblütig getötet wurden. Wieder einmal sehen wir uns entschlossenen Feinden gegenüber, die einer skrupellosen Ideologie folgen, die alles verachtet, für das Amerika steht. Wieder einmal führen die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten einen Feldzug gegen Kräfte, die sich auf fast jedem Kontinent befinden. Wieder einmal werden wir nicht eher ruhen, bis der Sieg den Vereinigten Staaten gehört und unsere Freiheit gesichert ist.

Inmitten dieses Kampfes haben wir Vertrauen in unsere Sache, denn wir wissen, dass die Vereinigten Staaten bereits zuvor brutale Feinde besiegt haben. Wir haben Vertrauen in unsere Sache, weil wir gesehen haben, wie die Macht der Freiheit die Dunkelheit der Tyrannei und des Terrors überwindet.

Und wir haben Vertrauen in unsere Sache, weil wir die Charakterstärke und den Mut derer kennen, die die Uniform der Vereinigten Staaten tragen.

Vor 50 Jahren haben wir diese Charakterstärke und diesen Mut in Männern wie Leon Stone erlebt. Er war damals ein junger Seemann der Marine auf dem Schlachtschiff West Virginia, das die Marineinfanteristen in Iwo Jima unterstützte. Wir erlebten diesen Mut bei Männern wie Jim Simpson, einer dieser Marineinfanteristen. Sie kannten sich nicht, aber sie kämpften gemeinsam für die Sicherheit der Vereinigten Staaten. Sie kämpften gemeinsam in den starken Streitkräften, die das japanische Reich besiegten. Jim Simpson und Leon Stone lernten sich dann eines Tages doch noch kennen, als Leons Sohn und Jims Tochter heirateten.

Heute führt ihr Enkel, Hauptmann Randy Stone, die stolze Familientradition fort. Hauptmann Stone ist Offizier bei den Marineinfanteristen und dient im Irak. Er weiß, dass er und seine Generation in diesem Krieg gegen den Terror die gleiche lebenswichtige Arbeit leisten, die seine Großeltern im Zweiten Weltkrieg geleistet haben. Er weiß auch, wie dieser Kampf ausgehen wird. Randy sagt: "Ich weiß, wir werden gewinnen, denn ich sehe es jeden Morgen in den Augen der Marineinfanteristen. In ihren Augen funkelt die Siegessicherheit."

Hauptmann Stone trägt die Uniform mit Stolz, genau wie seine Großväter in Iwo Jima. Er wird von den gleichen Überzeugungen geleitet, die sie im Kampf mit sich trugen. Er besitzt die gleiche Bereitschaft, einer Sache zu dienen, die größer ist als er selbst. Viele von Ihnen sind mit Vätern oder Großvätern aufgewachsen, die ähnliche Geschichten über ihren Dienst im Zweiten Weltkrieg zu erzählen haben. Sie sind die bescheidenen Söhne eines friedlichen Landes. Eine dankbare Nation rechnet Ihnen Ihr Opfer, das uns unsere Freiheit und unsere Lebensweise erhielt, hoch an.

Die Frauen und Männer, die im Zweiten Weltkrieg dienten, gehörten einer Generation an, die den Glauben bewahrte, auch wenn der endgültige Sieg der Freiheit nicht immer absehbar war. Als die Vereinigten Staaten in Pearl Harbor angegriffen wurden, erholte sich unser Land gerade von einer Wirtschaftskrise. Mehr als ein Dutzend Länder hatten größere Armeen als wir. In Asien und Europa war ein Land nach dem anderen unter den disziplinierten Armeen der militaristischen Regime gefallen. Diese Ereignisse führten bei vielen zu dem Schluss, dass dies das Ende der Freiheit sei und dass die Zukunft den harten Männern in Berlin und Tokio gehöre.

Franklin Roosevelt weigerte sich zu akzeptieren, dass die Demokratie erledigt war. Sein Optimismus spiegelte seine Überzeugung wider, dass der Wille des Feindes, Macht zu erlangen, nicht unserem Willen standhalten konnte, in Freiheit zu leben. Er sagte den Amerikanern, dass ihre Freiheit vom Erfolg der Freiheit in anderen Ländern abhänge. Er rief die Amerikaner auf, diese Freiheit zu verteidigen, und Millionen folgten diesem Ruf. Innerhalb von vier Jahren erholten sich die Vereinigten Staaten von der Verwüstung in Pearl Harbor. Innerhalb von vier Jahren kämpften und gewannen wir einen Weltkrieg an zwei Fronten.

Unser Sieg in Asien war ein besonderer Triumph für die Marine der Vereinigten Staaten. Nach Pearl Harbor war unsere Pazifikflotte fast komplett zerstört, und der Feind erschien unbesiegbar. Dies waren dunkle Tage für die Freiheit, aber die Dunkelheit sollte nicht lange anhalten. Vom wagemutigen ersten Angriff auf japanischen Boden, angeführt von Jimmy Doolittle von Deck der USS Hornet aus, über die Schlacht um Midway bis zum Hissen der Flagge in Iwo Jima gaben unsere Truppen im Pazifik den Amerikanern zu Hause Grund zu glauben, dass Präsident Roosevelt Recht hatte, als er sagte, Demokratie sei die unbesiegbarste aller menschlichen Gesellschaftsformen.

Präsident Roosevelt wurde im Zweiten Weltkrieg von zeitlosen Prinzipien zum Sieg geleitet. Erstens glaubte Präsident Roosevelt, dass freie Länder die Entschlossenheit aufbringen können, sich zu verteidigen. In diesen Tagen wurde diese Überzeugung von einem skrupellosen und entschlossenen Feind auf eine harte Probe gestellt. Unsere Truppen im Pazifik sahen sich einer nie zuvor erlebten Grausamkeit gegenüber - Kamikaze-Piloten auf Selbstmordmission, Soldaten, die bis zum letzten Mann kämpften, Befehlshaber, angetrieben von dem fanatischen Glauben, ihr Land sei berufen, den asiatischen Kontinent zu regieren. Dieser Feind nahm viele Leben und ließ viele trauernde Familien zurück. Dennoch konnte er es letztendlich nicht mit den Streitkräften der Vereinigten Staaten und ihren Verbündete aufnehmen. Am Ende wurde er besiegt von Amerikanern, die wenige Monate zuvor noch auf Bauernhöfen, in Banken und Fabriken gearbeitet hatten. Und schließlich halfen die siegreichen Kinder der Demokratie ihren besiegten Feinden beim Wiederaufbau und brachten Millionen Menschen das Gefühl der Freiheit.

Einer der ersten, die diese Wahrheit erkannten, war ein Mitglied der Kapitulationsdelegation Japans an Bord der USS Missouri. Er nahm an der Zeremonie teil und erwartete zu hören, wie die Alliierten sich an den Besiegten zu rächen gedachten. Stattdessen hörte er, wie General MacArthur über eine Zukunft in Freiheit für Japan sprach und erkannte dadurch die wahre Quelle der militärischen Macht Amerikas. Er schrieb: "Wir wurden nicht mittels überlegener Waffen auf dem Schlachtfeld besiegt, sondern durch geistige Eroberung kraft einer nobleren Idee." Im Zweiten Weltkrieg säten unsere Truppen überall dort, wo sie die Flagge des Sieges hissten, auch die Saat der Freiheit, und als Folge hiervon geht es der Welt heute besser.

Zweitens war Präsident Roosevelt der Überzeugung, dass der Ruf der Freiheit universelle Gültigkeit besitzt. Viele unserer engsten Verbündeten waren in diesem Punkt nicht seiner Meinung, und die politische Landkarte Asiens schien ihre Skepsis zu bestätigen. Am Kriegsbeginn gab es im Pazifik nur zwei Demokratien: Australien und Neuseeland. Sogar in Nationen, die nicht unter strenger Herrschaft standen, konnten die meisten Menschen bestenfalls wohlwollenden Kolonialismus erwarten. Die Japaner gaben vor, den Kontinent von fremden Kolonialmächten zu befreien. Aber Millionen von Chinesen, Burmesen und andere Menschen in Asien erfuhren bald, dass Tokio einfach den westlichen Kolonialismus mit einer oftmals noch strengeren und repressiveren Art von Vorherrschaft ersetzte.

Präsident Roosevelt und nach ihm Präsident Truman entschieden weise, dass wir in unserem Umgang mit einem besiegten Japan nicht denselben Fehler machen dürften. Sie verstanden, dass die Opfer der alliierten Streitkräfte nichts bewirkt hätten, wenn wir nicht unseren Sieg dafür genutzt hätten, den Japanern dabei zu helfen, ihre Nation von der Tyrannei in die Freiheit zu führen. Es gab viele Zweifler. Amerikanische und japanische Experten behaupteten, die Japaner seien noch nicht bereit für die Demokratie.

In einem Brief an einen Freund zu Hause beschrieb einer unserer Soldaten eine andere Sichtweise der Dinge. Der Bruder von Feldwebel Richard Leonard war im Kampf gegen die Japaner gefallen, aber nachdem Richard Leonard in Japan stationiert wurde und Japaner traf, konnte er sie nicht dafür hassen. Er schrieb: "Natürlich müssen wir ihr Land besetzen und sie beobachten. Aber gleichzeitig müssen wir ihnen auch helfen und alles in unserer Macht Stehende tun, ihr Land als friedensliebende Nation wiederaufzubauen." Feldwebel Leonard hatte Recht. Die Vereinigten Staaten taten genau das, was er in seinem Brief forderte. Wenn wir uns ansehen, was er und seine Generation in Japan erreichten, wissen wir, dass es ein Fehler ist zu glauben, manche Menschen seien nicht bereit für die Gleichheit und Freiheit, die unser Schöpfer für alle Menschen vorgesehen hat.

Drittens war Präsident Roosevelt der Überzeugung, dass freie Nationen friedliche Nationen sind, die keine Bedrohung für die Vereinigten Staaten darstellen. Er wusste, dass der Mangel an Demokratie in Japan es einer ungewählten Gruppe von Militaristen ermöglicht hatte, den Staat unter ihre Kontrolle zu bekommen, unsere Nachbarn zu bedrohen, die Vereinigten Staaten anzugreifen und eine ganze Region in den Krieg zu führen. Er wusste auch, dass die beste Art, Frieden und Stabilität in die Region zu bringen, darin lag, Freiheit nach Japan zu bringen.

Die Demokratie nimmt in verschiedenen Kulturen verschiedene Formen an. Die japanische Demokratie würde anders sein als die amerikanische Demokratie. Die japanische Verfassung würde die universellen Freiheiten gewährleisten, die allen wirklichen Demokratien zugrunde liegen, und gleichzeitig die einzigartigen Traditionen und Bedürfnisse der Japaner widerspiegeln. Sie gewährleistete sowohl eine Demokratie mit freien Wahlen, als auch eine Erbmonarchie. Sie führte Japan auf den Pfad hin zu einer freien Gesellschaft.

Mit jedem Schritt in Richtung Freiheit florierte die japanische Wirtschaft mehr. Mit jedem Schritt in Richtung Freiheit wurde Japan mehr zu einem Vorbild für andere Länder der Region. Mit jedem Schritt in Richtung Freiheit wurde Japan mehr zu einem geschätzten Mitglied der internationalen Staatengemeinschaft, eine Kraft für Frieden und Stabilität in der Region und ein treuer und verlässlicher Verbündeter der Vereinigten Staaten von Amerika.

Ich habe diesen Wandel auf sehr persönliche Weise miterlebt. Während des Zweiten Weltkriegs war mein Vater einer der jüngsten Piloten der Marine und wurde über dem Pazifik abgeschossen. Zur gleichen Zeit diente ein Politiker mit dem Namen Joonya Koizumi im japanischen Parlament. Heute sind ihre Söhne die gewählten Regierungschefs zweier freier Nationen. Ministerpräsident Koizumi ist ein geachteter Politiker und einer meiner besten Freunde in der internationalen Gemeinschaft. Unsere beiden Demokratien gehören zu den engsten Verbündeten der Welt. Und alle Amerikaner leben in größerer Sicherheit, weil das japanische Volk in Freiheit lebt.

Wir dürfen heute die Lektionen der Vergangenheit nicht vergessen, und die Lektion dieser Erfahrung ist klar: Die mächtigste Waffe der Demokratie ist der Geist der Freiheit. Im 20. Jahrhundert bewirkte dieser Geist die Verbreitung der Freiheit von Japan und Deutschland nach Osteuropa, Lateinamerika, Südostasien und Afrika. Und auch heute bewirkt der Geist der Freiheit etwas. Im Nahen und Mittleren Osten können wir die Kraft der Freiheit beobachten, Nationen zu verändern und Menschen Hoffnung zu bringen, die sie vorher nicht kannten. In Afghanistan, im Irak, im Libanon und den Palästinensergebieten sind die Menschen wählen gegangen und haben in freien Wahlen ihre politische Führung bestimmt. Ihr Beispiel inspiriert Millionen von Menschen in der Region, ebenso ihre Freiheit einzufordern - und sie werden sie bekommen.

Im Irak sind Menschen zusammengekommen, um eine Verfassung zu schreiben, die Freiheit für alle Iraker garantiert. Das Dokument, das sie verfasst haben, gewährleistet grundlegende menschliche Freiheiten, wie Freiheit für Frauen, Religions-, Versammlungs-, Gewissens- und Meinungsfreiheit. Die Verfassung ist das Ergebnis demokratischer Debatten und Kompromisse, und die irakischen Bürger können stolz auf das sein, was sie erreicht haben.

Während sich die Freiheit in einer krisengeschüttelten Region der Welt entfaltet, wird sie aufs Neue von fanatischen Anhängern einer mörderischen Ideologie bekämpft. Und wieder einmal steht viel auf dem Spiel. Damals wie heute geht es unseren Feinden in ihrem Kampf darum, die Glaubwürdigkeit und Entschlossenheit der Vereinigten Staaten zu erschüttern. Damals wie heute versuchen sie, freie Völker einzuschüchtern und unseren Willen zu brechen. Und damals wie heute werden sie scheitern.

Die Terroristen unseres Jahrhunderts werden scheitern, weil sie denselben Fehler machen, den die Anhänger der totalitären Ideologien des letzten Jahrhunderts gemacht haben. Sie glauben, dass Demokratien von Natur aus schwach und korrupt sind und in die Knie gezwungen werden können. Sie beobachteten unsere Reaktion auf die Geiselnahme in Iran, die Bombardierung der Kasernen der Marineinfanteristen im Libanon, den ersten Anschlag auf das World Trade Center, die Ermordung amerikanischer Soldaten in Somalia, die Zerstörung von zwei US-Botschaften in Afrika und den Angriff auf die USS Cole. Sie kamen zu dem Schluss, dass freien Gesellschaften der Mut und die Charakterstärke fehlen, sich gegen einen entschlossenen Feind zu verteidigen. Lassen Sie mich die Worte von Osama bin Laden verlesen, die erklären, warum er dachte, nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ungeschoren davonkommen zu können: "Wir haben im letzten Jahrzehnt den Niedergang der amerikanischen Regierung und die Schwäche der amerikanischen Soldaten beobachten können, die bereit sind, Kalte Kriege, aber nicht bereit sind, lange Kriege zu führen... Nach ein paar Schlägen rennen sie besiegt davon... [Sie haben verlernt,] eine Weltmacht zu sein..."

Nach dem 11. September 2001 haben wir den Terroristen das Gegenteil bewiesen. Die Vereinigten Staaten werden nicht besiegt davonrennen, und sie werden ihre Verpflichtungen nicht vergessen. Wir haben zwei mörderische Regime besiegt. Wir treiben die Terroristen aus ihren Zufluchtsorten. Wir jagen die Terroristen überall auf der Welt.

Die Terroristen und Aufständischen führen jetzt im Irak einen brutalen Feldzug des Terrors. Sie töten unschuldige Frauen, Männer und Kinder, in der Hoffnung, die Iraker einzuschüchtern. Sie versuchen, sie gewaltsam von der Demokratie fern zu halten. Sie versuchen, den Willen der Amerikaner zu erschüttern. Ihr Ziel ist, den Irak zu einem gescheiterten Staat zu machen, wie es Afghanistan unter den Taliban war. Sollten Sarkawi und Bin Laden die Kontrolle über den Irak gewinnen, würden sie neue Ausbildungslager für zukünftige Terroranschläge schaffen, sie würden die Ölfelder zur Finanzierung ihrer Pläne beschlagnahmen und wären außerdem in der Lage, mehr Terroristen anzuwerben, indem sie den historischen Sieg über die Vereinigten Staaten und die Koalition verkündeten.

Unser Ziel ist ebenfalls klar. Wir werden die Terroristen besiegen. Wir werden einen freien Irak aufbauen, der Terroristen bekämpft, anstatt ihnen Hilfe und Unterschlupf zu gewähren. Ein freier Irak wird den Menschen überall im Nahen Osten eine hoffnungsvolle Alternative zu der hasserfüllten Ideologie geben, die von den Terroristen verbreitet wird. Ein freier Irak wird zeigen, dass die Vereinigten Staaten ihr Wort halten.

Das ist die Entscheidung, die wir treffen müssen: Kehren wir zurück zur Denkweise der Isolation und des Rückzugs vor dem 11. September, oder bringen wir weiterhin den Kampf zum Feind und unterstützen unsere Verbündeten im Nahen und Mittleren Osten? Ich habe meine Entscheidung getroffen. Wir werden in der Offensive bleiben. Wir werden den Irakern zur Seite stehen, und wir werden obsiegen.

Wir werden obsiegen, weil unsere Generation entschlossen ist, den Bedrohungen unserer Zeit zu begegnen. Wir werden obsiegen, weil unsere Generation unseren Kindern und Enkelkindern eine hoffnungsvollere Welt hinterlassen will. Wir werden obsiegen, weil jeder Mann, jede Frau und jedes Kind auf dieser Welt den Wunsch, in Freiheit zu leben, in der Seele trägt. Und letztendlich werden wir obsiegen, weil unsere Freiheit von der größten befreienden Macht verteidigt wird, die die Menschheit je gekannt hat: den Frauen und Männern der Streitkräfte der Vereinigten Staaten.

In diesem Krieg haben einige unserer besten Bürger das größte Opfer gebracht. Wir trauern um den Verlust jedes einzelnen Lebens. Wir beten für die Angehörigen. Und wir werden die Opfer ehren, indem wir die Mission zu Ende bringen und den Grundstein für Frieden legen.

Vor sechzig Jahren brachten die amerikanischen Streitkräfte dieselben Opfer, halfen zwei Kontinenten, und machten dadurch die Welt friedlicher. Die Soldatinnen und Soldaten des Zweiten Weltkriegs machten ihrer Uniform, unserer Flagge und unserem Land alle Ehre. Mit jedem Tag, der vergeht, lichten sich ihre Reihen, aber der Frieden, den sie schufen, dauert an. Wir werden es niemals zulassen, dass die neuen Feinde eines neuen Jahrhunderts feige zerstören, was diese Amerikaner mutig aufgebaut haben.

Sechzig Jahre nach dem Kriegsende in Japan können unsere Kriegsveteranen aus dem, was sie hier in San Diego sehen, Zuversicht schöpfen. Diejenigen unter Ihnen, die heute die amerikanische Uniform tragen, sind ebenso selbstlos und pflichtbewusst wie die Generationen vor Ihnen. Wenn wir Sie ansehen, wissen wir, dass unsere Freiheit in guten Händen ist.

Frauen und Männer wie Sie verteidigen unsere Freiheit. Sie schöpfen Kraft aus dem Geist der Freiheit, und die Geschichte lässt uns darauf vertrauen, dass die Vereinigten Staaten und die Länder, die Freiheit lieben, siegen werden, indem sie die wichtige Arbeit der Verbreitung der Freiheit übernehmen.

Möge Gott Sie segnen, und möge Gott die Vereinigten Staaten weiterhin segnen.

Originaltext: Bush "Confident" About Outcome of War on Terror
(siehe http://usinfo.state.gov)



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