Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Kongresse, Veranstaltungen, Seminare

Mai bis September 2006



INFORMATIK UND RÜSTUNG

Tagung vom 29. bis 30. September 2006
Humboldt-Universität, Berlin Adlershof


www.Einstein-weiterdenken.de

Kooperationspartner:
Arbeitsgruppe Informatik in Bildung und Gesellschaft (Humboldt Universität)

Veranstalter:
Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung (AFK), Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF), Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIFF), Forschungsverbund Naturwissenschaft, Abrüstung und internationale Sicherheit (FONAS), NaturwissenschaftlerInnen Initiative Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit (NATWISS), Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW)

"Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit." (Rudyard Kipling)
Konrad Zuse, Alan Turing, John von Neumann: Mit diesen Namen ist historisch die Entwicklung moderner Rechenmaschinen verbunden. Computer und Informatik entstehen in Zeiten des Krieges. Ihre Entwicklung ist eng verwoben mit militärischen Interessen.

Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts begann mit der Entwicklung der Grundlagen für Internet und kleine Rechenmaschinen, die PCs, die jedenfalls teilweise Ablösung der Informatik von ihren militärischen Bindungen. Der technologische und ökonomische Schub im Kontext der massenhaften wirtschaftlichen und privaten Nutzung von elektronischer Datenverarbeitung durch PC und Internet bildete zugleich einen Ausgangspunkt für das neuartige sicherheitspolitische Gewicht der Informationstechnologie wie auch für zivil genutzte Überwachungstechnologien.

Militärische Einsatzzwecke haben die Entwicklung unter anderem von Sensoren und Datenanalyse vorangetrieben. Automatisierte Gesichtserkennung, Satellitennavigation, umfassende Kommunikationsüberwachung und Personenidentifikation etwa durch Chipimplantate sind Technologien, die vielfach zu militärischen Zwecken entwickelt oder dort in der Praxis verfeinert wurden. Ihre Anwendung im Zivilleben jedoch bedeutet nicht selten, dass Grundrechte eingeschränkt werden. Die ubiquitäre Anwendung des Umgangs mit elektronischen Daten durch Wirtschaftsunternehmen, staatliche Agenturen und militärische Organisationen hat im Laufe der Zeit Gegenreaktionen verursacht. Es hat sich erwiesen, dass insbesondere große und zentralisierte Computersysteme und –verbünde hoch anfällig für absichtliche Eingriffe oder zufällige, unvorhergesehene Störungen sind. In einer konfliktbeladenen Welt wird die Informatik damit zu einer vielgesichtigen Angelegenheit.

Indem Informatik und ihre Produkte einerseits stärker auf zivile Nutzungen ausgerichtet sind, überschreiten und verundeutlichen sie andererseits die Grenze zwischen zivilem und militärischem Bereich und untergraben Demokratie und den Rechtsstaat. Die Informatisierung von „moderner“ Kriegsführung wiederum erleichtert die Entscheidung über den Beginn kriegerischer Handlungen und hat sicherheitspolitisch destabilisierende Folgen.

Der Zweck der Tagung ist, sicherheitspolitische Folgen des militärischen Einsatzes von Informationstechnik ebenso zu erörtern und einzuschätzen, wie über Gefahren informationstechnischer Entwicklungen für das Zivilleben und über die Möglichkeiten der Weiterentwicklung demokratischer Normen und Institutionen zur Stärkung des verantwortungsvollen Handelns von Informatikerinnen und Informatikern in ihren Berufen zu diskutieren.

Tagungsanschrift:
Humboldt-Universität zu Berlin
Erwin Schrödinger-Zentrum Adlershof
Rudower Chaussee 26, 12489 Berlin
Projektkoordinator: Reiner Braun
Mobil: +49 (0)172 231 7475

Anmeldung und Informationen zur (kostenlosen) Teilnahme:
www.Einstein-weiterdenken.de
Einstein-weiterdenken@web.de
Tel: +49 (0)30 2065-4857
Fax: +49 (0)30 2065-3837




Internationaler Kongress

20 Jahre Leben mit Tschernobyl – Erfahrungen und Lehren für die Zukunft

14.-17. September 2006, Feldkirch, Vorarlberg, Österreich

Sehr geehrte Damen und Herren,
zweifelsohne ist Schweden ein Technologieland mit höchsten Sicherheitsstandards. Trotzdem führte am 25. Juli 2006 ein Kurzschluss außerhalb des schwedischen Kernkraftwerks Forsmark zum Versagen der kraftwerksinternen Stromversorgung und zum gefürchteten „Notstromfall“. Dann sprangen zwei Notstromdiesel nicht an und zeitweise fielen Anzeige- und Informationssysteme aus. Der Konstruktionsleiter Höglund des schwedischen Vattenfall-Energiekonzerns: „Es war reiner Zufall, dass es zu keiner Kernschmelze kam.“ Experten sprechen vom schwersten Vorfall seit Harrisburg und Tschernobyl, vier Atomkraftwerke in Schweden wurden deshalb abgeschaltet.

Die Beinahe-Katastrophe jetzt in Schweden zeigt, wie real das Risiko ist. Und jeder von uns kann für sich und in der Verantwortung für andere nur dann richtige Entscheidungen treffen, wenn er über solide und umfassende Informationen verfügt.

Was ein SuperGAU bedeutet und was seine Folgen sind, haben die Menschen in Belarus, Russland und der Ukraine durch die Tschernobyl-Katastrophe vor 20 Jahren bitter erfahren müssen. Gemeinsam mit UN-Organisationen wie der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA oder dem UNSCEARKomitee haben die Industrienationen von Anfang an versucht, die Folgen der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl herunterzuspielen. Sie wollten den Image-Schaden für die Atomenergie begrenzen und die Akzeptanz bei der Bevölkerung erhalten.

Der Kongress wendet sich an interessierte Laien ebenso wie an Fachleute in Wissenschaft und Verwaltung. Das Ziel des Kongresses besteht darin, sachlich und ungeschönt über die Situation der Menschen und ihrer Lebensbedingungen in den weiterhin bewohnten Regionen zu berichten, Verschleierungsstrategien konkret zu benennen und Konsequenzen zu ziehen. In ihren Referaten berichten unabhängige Experten, mehrheitlich aus der GUS, über ihre Erkenntnisse und Erfahrungen. Ziel ist auch, die zügige Entwicklung und Einführung regenerativer Energiesysteme insbesondere im bisher atomkraft-freien, aber am stärksten durch Tschernobyl betroffenen Belarus zu thematisieren. Ein Thema wird auch die Darstellung des aktuellen Forschungsstandes zur Wirkung der Pektine sein.

Ich freue mich auf Ihre Teilnahme in Feldkirch und grüße Sie herzlich.
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Edmund Lengfelder
Kongresspräsident


[Der Kongress ist offiziell von der Österreichischen Bundesärztekammer und von ärztlichen Standesorganisationen der Schweiz als Fortbildungsveranstaltung anerkannt (in Deutschland angefragt).]

Programmkoordination und Anmeldung
Prof. Dr. Edmund Lengfelder
Strahlenbiologisches Institut der
Ludwig-Maximilians-Universität
Schillerstraße 42
D-80336 München
Tel.: +49-89-218075 833 / 834
Fax: +49-89-218075 835
Lengfelder@lrz.uni-muenchen.de






Gegen das Vergessen und Verdrängen

Evangelische Akademie im Rheinland veranstaltet im September eine Tagung zum Balkan

(Bonn, 10.8.2006) Mit einer Tagung zu den Balkanstaaten setzt die Evangelische Akademie im Rheinland vom 22. - 24. September 2006 ihre Reihe "Europas Identitäten – Europas Vielfalt" fort.

Im Frühjahr dieses Jahres haben die Ernennung von Christian Schwarz-Schilling zum neuen Hohen UN-Repräsentanten und EU-Sonderbeauftragten für Bosnien-Herzegowina und der Tod von Slobodan Milosevic für kurze Zeit den Blick erneut auf den Balkan gelenkt. Jetzt scheint das Interesse an einer der interessantesten Regionen Europas dauerhaft zu verblassen. Dabei steht der Balkan immer noch vor großen Problemen. Die Friedensbemühungen stagnieren. Nach wie vor werden Kriegsverbrecher gesucht. Nur der Schutz durch NATO-Kräfte und die European Union Force (EUFOR) scheint ein Wiederaufbrechen gewaltsamer Konflikte zu verhindern. Auch die Bundeswehr ist mit einem Einsatzkontingent an der EUFOR beteiligt.

Die Tagung gibt Gelegenheit, sich über die aktuelle Lage im Gespräch mit Experten aus der Region und Bundeswehr zu informieren. Dazu werden Dirk Rabien vom bosnischen Hilfswerk Merhamet e.V., Hauptmann André Fokert, Jugendoffizier der Bundeswehr, Werner Stephan vom Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland und die Professorin Dr. Marie-Janine Calic, München, zur Verfügung stehen. Des weiteren stellt sich die Initiative „Putevi mira“ aus Bosnien-Herzegowina vor.

Die Tagung möchte zudem den Balkan und seine Vielfalt der Völker, Kulturen und Regionen verständlicher machen – als einen Teil Europas, der sich anschickt, auch ein Teil der Europäischen Union zu werden. Referate zu diesen Aspekten halten der Osteuropa- und Balkanexperte Professor Dr. Wolf Oschlies, und der Bonner Historiker Milan Kosanovic.

Die Teilnahme an der Tagung oder an einzelnen Vorträgen ist für Journalisten kostenlos; lediglich wird eine Übernachtungspauschale in Höhe von 25,00 Euro erhoben.
Das aktuelle Programm finden Sie hier:

Hella Blum, Evangelische Akademie im Rheinland, Haus der Begegnung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mandelbaumweg 2
53177 Bonn
Tel.: 0228 9523-208
Fax.: 0228 9523-250
e-mail: hella.blum@akademie.ekir.de
Website: www.ev-akademie-rheinland.de

Pressemitteilung der Evangelischen Akademie im Rheinland, Bonn, 10.8.2006




Das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) veranstaltet vom Sonntag, 9. Juli bis Freitag, 14. Juli 2006 die

23. Internationale Sommerakademie

auf Burg Schlaining (Burgenland) zum Thema

Gute Medien - Böser Krieg?

Medien am schmalen Grat zwischen Cheerleadern des Militärs und Friedensjournalismus

Angesichts der von Militärs im Krieg aufbereiteten Medienberichte für die oft tausende Kilometer entfernten Redaktionen und Presseagenturen stehen seriös und hintergründig recherchierende ReporterInnen vor schwierigen Herausforderungen. Die Beschleunigung der Kommunikationsmöglichkeiten zum Echtzeitkrieg im TV und im Internet lässt journalistisches Nachfragen kaum mehr zu. Die Militärs und Public-Relations-Firmen sind zentrale Akteure bei der Lenkung und Kontrolle von Nachrichten geworden. Ein Kriegsausbruch zum Hauptabendprogramm ist eine dramatische Realität, die die Kassen für Werbeeinnahmen klingen lässt.

Interessant erscheinen nicht nur die veränderten Rahmenbedingungen für kritischen Journalismus, sondern auch die Perspektive auf jene Konflikte, die abseits der Weltöffentlichkeit in der südlichen Hemisphäre des Globus toben. Von dieser selektiven Wahrnehmung ist die Mehrzahl der aktuellen Kriege betroffen.

Differenzierungen und neue Ansätze sind erforderlich. Angesichts der zunehmenden Medienkonzentration auf Grund nationaler und internationaler Medienkonzernfusionen kommt alternativen, an der Konfliktlösung orientierten Formen der Berichterstattung eine wichtige demokratische Rolle zu. Unterschiedliche Internetportale, freie Radios oder alternative Zeitschriften verstehen sich oftmals als Gegenmacht zu regierungsassistierenden Medien. Die Vielzahl der Nischenprodukte zur Berichterstattung leisten einen wichtigen Beitrag zur Unterscheidung zwischen so genannter objektiver Kriegsberichterstattung und Friedensjournalismus.


Wie immer bietet die "Sommerakademie" jede Menge interessanter Vorträge und Workshops. Mitglieder der AG Friedensforschung der Uni Kassel gehören fast schon zum Inventar der Sommerakademie und fahren immer wieder gern nach Schlaining. Allen übrigen empfehlen wir die Tagung von ganzem Herzen.

Hier erhalten Sie das vollständige Programm:

"Gute Medien - Böser Krieg?" PROGRAMM (pdf-Datei)

Und hier können Sie sich direkt anmelden:
www.aspr.ac.at.




19. Juni bis 8. Juli

Drei Wochenkurse am Peacebuilding & Development Institute at American University in Washington, D.C.

Summer 2006 Professional Training Program

The Peacebuilding & Development Summer Institute provides knowledge, practical experience and skills for practitioners, teachers and students involved in conflict resolution, peacebuilding, humanitarian assistance and development. The Summer Institute will focus on various approaches to mediation, negotiation, facilitation, reconciliation and dialogue, particularly in conflict-torn and developing regions. Participants will explore innovative methods of promoting cultural diversity with respect to public policy, community and religion, war and post-conflict environments, while expanding their knowledge and skills in a participatory and interactive learning environment. Participants in the Summer Institute will be exposed to leading national and international professionals in the fields of public policy, peacebuilding and development.

The summer 2005 Institute welcomed over 200 participants from 25 countries. The participants came from varying backgrounds ranging from international agencies such as the UN, World Vision, CARE, Mercy Corps, USAID, as well as scholars and practitioners from a variety of community organizations. They were joined by Master's degree students from the International Peace & Conflict Resolution division and the International Development division within the School of International Service.

The Peacebuilding and Development Summer Institute is one of the first academic programs specifically organized to bridge the two fields of peacebuilding and development. Three to four courses will be offered each week for three weeks and participants will have to choose one class each week. The courses are:

Week I: June 19 - 23, 2006
  • Course 1 : Religion & Culture in Conflict Resolution with Mohammed Abu-Nimer
  • Course 2 : Bridging Human Rights, Conflict Resolution, & Development Instructor TBA
  • Course 3 : Positive Approaches to Peacebuilding & Development with Claudia Lieber & Mark Chupp
Week II: June 26 - June 30, 2006
  • Course 1 : Applied Conflict Analysis & Resolution with Ron Fisher & Brian Mandell
  • Course 2 : Training for Trainers in Peacebuilding & Development with Mohammed Abu-Nimer
  • Course 3 : Practical Approaches to Peacebuilding & Development in Conflict Areas with Erin McCandless
  • Course 4 : Islam and the West: Strategies for Peace with Nathan C. Funk and Meena Sharify-Funk
Week III: July 3 - 8, 2006
  • Course 1 : Arts Approaches to Peacebuilding & Development with Babu Ayindo
  • Course 2 : Forgiveness & Healing with Eileen Borris
  • Course 3 : Design, Monitoring & Evaluation for Peacebuilding and Conflict-Sensitive Development with Cheyenne Church
Anmeldeschluss/Application Deadline: Friday, May 26th, 2006

Weitere Hinweise: www.american.edu





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