Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Kongresse, Veranstaltungen, Seminare

Januar bis April 2006



"Zeit Bombe Atomenergie"

Internationaler IPPNW-Kongress zum 20. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe
7. bis 9. April 2006
Bundeshaus Bonn und Stadthalle Bonn-Bad-Godesberg


Aus der Ankündigung:

Die erste Katastrophe: Der GAU
Samstag, 26.April 1986, 1 Uhr, 23 Minuten, 40 Sekunden. Der Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl explodiert. 180.000 Kilogramm hochradioaktives Material im Inneren des Reaktors. Das entspricht der Menge von 1000 Hiroshima-Bomben. Mindestens 200 verschiedene radioaktive Stoffe werden in die Atmosphäre katapultiert.

Die zweite Katastrophe: Die Vertuschung der Folge
Nach wie vor werden die Folgen des Unfalls verdrängt, vertuscht, verharmlost, bagatellisiert. So spricht die WHO aktuell von "nur" 56 Todesopfern. 100tausende waren und sind betroffen: in der Ukraine, Belarus, Russland, Polen aber auch in West- und Nordeuropa. Viele Opfer wurden allein gelassen, blieben ohne Hilfe.

Tschernobyl - das hätte der Anfang vom Ende der Atomenergie sein können.
Die Katastrophe von Tschernobyl steht für die Erkenntnis, dass die Atomenergie nicht beherrschbar ist, weder technisch noch gesellschaftlich. Die Nutzung der Atomenergie ist verbunden mit erheblichen gesundheitlichen, sicherheitstechnischen, ökologischen, friedenspolitischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Risiken.

20 Jahre nach Tschernobyl scheint diese Erkenntnis mehr und mehr verdrängt. Der Ausstieg ist national und international in Frage gestellt. Zudem wächst die atomare Gefahrenlage ständig, da fast alle Komponenten des nuklearen Brennstoffkreislaufes "dual-use"-Technologien und -Verfahren sind und somit zivile von militärischen Nutzungsoptionen kaum zu trennen sind.

Sonne statt Atom
Deswegen muss sich immer mehr die Erkenntnis durchsetzen, dass die Ablösung atomarer und fossiler Energien durch Erneuerbare Energien dringend geboten ist: ökologisch, wirtschaftlich und friedenspolitisch. Nur Erneuerbare Energien garantieren Zukunftsfähigkeit!

Sie sind eingeladen
mit über 70 ExpertInnen aus Deutschland, Russland, der Ukraine, Frankreich, Belarus, den USA, der Schweiz sich über die Folgen von Tschernobyl zu informieren die Bedrohung des Lebens durch radioaktive Strahlung zu diskutieren Lösungen für eine Welt ohne atomare Bedrohung zu entwickeln und nach eigenen Handlungsmöglichkeiten zu fragen.

Weitere Informationen, Programm und Anmeldung:
www.tschernobylkongress.de




Globale Strukturpolitik für Afrikas Entwicklung? Die EU-Afrikastrategie auf dem Prüfstand

05.04.2006: Internationale Tagung von terre des hommes, Friedrich-Ebert-Stiftung und WEED

Im Dezember 2005 hat die Europäische Union unter dem Titel "Die EU und Afrika: Auf dem Weg zu einer strategischen Partnerschaft" erstmalig eine Strategie für ihre Zusammenarbeit mit den Ländern Afrikas beschlossen. Die Strategie, die in ihrem Kern auf die Verwirklichung der Millenium Development Goals (MDGs) in Afrika zielt, ist zugleich der Versuch, die fragmentierte und unzureichend koordinierte Entwicklungszusammenarbeit der EU mit Afrika erstmals zu einer kohärenten Politik zusammenzufügen. (...) Als Schwerpunkte und zentrale Voraussetzungen für nachhaltige Entwicklung in Afrika benennt die Strategie Frieden und Sicherheit, gute Regierungsführung und wirtschaftliche Entwicklung.
Aber beinhaltet diese Strategie tatsächlich eine neue Qualität im Umgang mit afrikanischen Ländern? Ist sie der von Entwicklungskommissar Louis Michel behauptete "Wendepunkt" in den Beziehungen zu Afrika, oder lediglich die Bündelung bereits existierender Strategien und Instrumente? Ist die annähernde Verdopplung der EU-Entwicklungshilfe ab 2010 so positiv, oder könnte ihre Implementierung auch ein Hindernis bei der Erreichung der gestellten Ziele sein? (...) Und die wohl wichtigste Frage: Wird diese Strategie den tatsächlichen Herausforderungen gerecht? Ist sie ein wirksames Instrument, um nachhaltige Entwicklung und menschliche Sicherheit in Afrika zu fördern und die Ursachen dafür zu beseitigen, dass sich jedes Jahr viele tausend Menschen aus Afrika auf den Weg nach Europa machen, weil sie sich dort bessere Lebenschancen erhoffen?


Mittwoch, 5. April 2006, 10:00 Uhr bis 17:00

Ort: Friedrich-Ebert-Stiftung, Hiroshimastr. 17, 10785 Berlin

Zu Programm geht es hier: http://www2.weed-online.org




Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN)
in Zusammenarbeit mit
Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF)

Die UN als Friedenswahrer und Konfliktschlichter

Lessons learned, mission (still to be) accomplished?

Fachtagung am 15. März 2006, Berlin

Ein Hauptimpuls für die Gründung der Vereinten Nationen (UN) war die Verhinderung zwischenstaatlicher Konflikte. Spätestens mit dem Völkermord in Ruanda und dem Kosovo-Konflikt ist jedoch deutlich geworden, dass die vorhandenen Instrumente der Weltgemeinschaft nicht ausreichend wirksam sind. Auch bezogen auf innerstaatliche Gewalt sowie neue Bedrohungen müssen Antworten gefunden werden.
Die wissenschaftliche und politische Auseinandersetzung mit dem Thema „UN-Friedenssicherung“ hat sich seit dem Ende des Ost-West-Konflikts intensiviert. Dies ist unter anderem Folge der Ausweitung von UN-Friedensmissionen nach Auflösung der jahrzehntelangen Blockadesituation im UN-Sicherheitsrat sowie des zunehmenden Verfalls von Staatlichkeit in einigen Weltregionen.
Der Beitrag der Vereinten Nationen zur Prävention oder Beendigung innerstaatlicher Konflikte ist bislang unzureichend geblieben. Daran konnten weder die 1992 vorgelegten Empfehlungen des damaligen Generalsekretärs Boutros Boutros-Ghali („Agenda für den Frieden“) noch der Brahimi-Bericht aus dem Jahr 2000 etwas ändern. Mit den Ende 2004 präsentierten Vorschlägen einer von Kofi Annan eingesetzten unabhängigen Expertenkommission und deren weitgehender Übernahme in Annans eigenen Bericht („In größerer Freiheit“) haben die Bemühungen um eine Reform der Vereinten Nationen und der UN-Friedenssicherung jedoch neuen Auftrieb erhalten. Insbesondere an die neu eingerichtete Kommission für Friedenskonsolidierung richten sich nun hohe Erwartungen.
„Lessons learned, mission (still to be) accomplished“? Auf der Veranstaltung wollen wir mit ausgewiesenen Experten und Praktikern diskutieren, wie die Vereinten Nationen in ihrer Rolle als Friedenswahrer und Konfliktschlichter gestärkt werden können.


Wir bitten um Anmeldung bis zum 8. März 2006 unter Angabe von Name, Anschrift und Email-Adresse:
  • per Email unter konferenz@dgvn.de
  • per Fax unter (030) 259375-29
Zum Programm: www.uni-kassel.de



AFK-Jahrestagung

Die Arbeitsgemeinschaft Friedens- und Konfliktforschung (AFK) veranstaltet vom 3. bis 5. März im Evangelischen Johannesstift Berlin ihre Jahrestagung samt Mitgliederversammlung.
Thema:

Berliner Friedenspolitik
Anspruch - Wirklichkeit - Zukunft

Leider können wir auf unseren Seiten das Programm nicht - wie in den Vorjahren - darstellen. Interessenten mögen sich bitte an folgende Adresse wenden:
www.afk-web.de



Münchner Sicherheitskonferenz

Anlässlich der "Münchner Sicherheitskonferenz" Anfang Februar 2006 finden, wie in den Jahren zuvor, wieder zahlreiche alternative Veranstaltungen und Friedensfonferenzen statt.
Die wichtigsten Veranstaltungen finden Sie hier:
"Friedenskonferenzen und alternative Veranstaltungen".


Beachten Sie bitte auch unser Dossier "Münchner Sicherheitskonferenz", in dem Beiträge über die "Sicherheitskonferenzen" und einschlägige Reden von Staatschefs und Verteidigungsministern seit 2002 gesammelt sind.



Klimawandel bedroht Europa

Tagung in Iserlohn für jedermann / Diskussionen mit hochkarätigen Referenten
27. - 29. Januar 2006


Iserlohn. Über 24 Millionen Quadratkilometer Land – das entspricht der dreifachen Größe Australiens – sind von Desertifikation (Ver-wüstung) bedroht. Die Katastrophe hat bereits Europa erreicht. In Teilen des Mittelmeerraums, von Spanien über Griechenland bis zur Türkei, werden in naher Zukunft 12 Prozent der Landfläche verödet sein. Allein in den vergangenen 20 Jahren haben sich die Wüsten weltweit um 700.000 Quadratkilometer vergrößert. Das entspricht der doppelten Fläche Deutschlands. Die katastrophalen Folgen für die Bevölkerung in den betroffenen Regionen: Bodenfruchtbarkeit, Pflanzenwuchs und schließlich die Ernteerträge nehmen ab. Der Grundwasserspiegel sinkt, die Böden versalzen und verlieren ihre Fähigkeit, Wasser zu speichern. Das kostbare Nass könnte in den betroffenen Regionen teurer als Champagner werden, während der Klimawandel in anderen Regionen zu Naturkatastrophen mit Wirbelstürmen und Überschwemmungen führt.

Weitere Informationen:
www.kircheundgesellschaft.de



IPPNW-Tagung Globalisierung, Krieg und Intervention

Samstag/Sonntag, 14./15. Januar 2006
Saalbau Gutleut, Rottweiler Straße 32, 60327 Frankfurt am Main

In den letzten 15 Jahren hat die deutsche Bundeswehr einen fundamentalen Transformationsprozess durchlaufen: von einer Armee zur Landesverteidigung hin zu einer Interventionsstreitmacht, die laut Minister Struck zu weltweiten Einsätzen gerüstet ist und zur Zeit auf drei Kontinenten agiert. Begründet wird dies mit einem entgrenzten Sicherheitsbegriff, nach dem deutsche Interessen selbst am Hindukusch zu verteidigen sind – aber zugleich mit dem Argument, die deutsche Verantwortung für globale Demokratie und Menschenrechte erfordere die Bereitschaft auch zu Militäreinsätzen überall in der Welt.
In der Friedensbewegung und damit ebenso in der IPPNW gibt es eine intensive und kontroverse Diskussion, inwiefern bei massiven Menschenrechtsverletzungen – bis hin zum Genozid – bei Versagen anderer Maßnahmen eben auf das letzte Mittel der militärischen Gewaltanwendung von außen zurückzugreifen ist. Dieses brennende Thema ist Gegenstand unserer Tagung, bei der wir zentrale Fragen einer Klärung näher bringen wollen:
  • Können Militärinterventionen legitime und erfolgversprechende Mittel einer humanitären internationalen Politik sein?
  • Welche Möglichkeiten gewaltloser zivilgesellschaftlicher Intervention können wir vorschlagen und praktisch voranbringen?
Anmeldung über die Website der IPPNW: www.ippnw.de





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