Kongresse, Veranstaltungen, Seminare
Oktober/November 2004
Internationale und interdisziplinäre Tagung
"Banal Militarism: Zur Veralltäglichung des militärischen und kriegerischen Habitus"
15. und 16. Oktober an der Universität Marburg
Veranstalter: Zentrum für Konfliktforschung an der Philipps-Universität Marburg und der Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi).
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den USA, England, Finnland, Österreich und Deutschland werden über Begriff, Phänomene und Kontexte des "banal militarism" aus historischer, kunsthistorischer, soziologischer, politik-, literatur-, kultur- und medienwissenschaftlicher Perspektive diskutieren.
Die Anmeldung zur Tagung ist über unsere Internet-Seite möglich:
www.banal-militarism.de
Dort sind auch Hinweise zur Unterbringung und Anreise zu finden.
Zur thematischen Ausrichtung der Tagung
Das Phänomen des Militarismus ist in der Vergangenheit häufig anhand des preussisch-deutschen und des japanischen Beispiels diskutiert worden. Der "klassische Militarismus" wird gewöhnlich als eine gesellschaftliche Konstellation verstanden, in der das Militärische eine bevorzugte Rolle in Staat und Gesellschaft spielt. In diesem Sinne wird der Militarismus in der Bundesrepublik wie in vielen anderen Staaten als ein randständiges Phänomen wahrgenommen. Dennoch spielt das Militär eine beträchtliche Rolle in vielen Gesellschaften - im Verbrauch gesellschaftlichen Reichtums, in der öffentlichen Diskussion und im Alltagserleben vieler Menschen.
Ein Begriff existiert dafür allerdings nicht - trotz zahlloser Kriegsfilme und TV-Reportagen über das Soldatenleben auf Flugzeugträgern, trotz der millionenfachen Verbreitung von PC-Kriegsspielen, trotz Wanderausstellungen wie ‚Unser Heer', trotz des Auftretens von Jugendoffizieren oder der Präsentation der Bundeswehr mit einem großen Stand bei der Leipziger Buchmesse im März 2003. Auslassungen in der Sprache des Politischen sind aber selten absichtslos, wie der englische Sozialwissenschaftler Michael Billig festgestellt hat. In Anlehnung an seine Überlegungen, die in alltäglichen Handlungen und Diskursen stattfindende Reproduktion des Nationalstaates bzw. ‚der Nation' als ‚banal nationalism' zu bezeichnen, scheint uns der Begriff des ‚banal militarism' geeignet, um die entsprechenden sozialen, medialen und kommunikativen Mechanismen zu erfassen, die die Existenz von Militär, sein öffentliches Auftreten, sein Anspruch auf Bereitstellung öffentlicher Mittel sowie seinen Einsatz legitimieren. Den unspektakulären, medial und kommunikativ vermittelten Prozessen und Dimensionen eines "banalen Militarismus", d.h. einer Veralltäglichung des militärischen und kriegerischen Habitus, widmet sich diese explorativ angelegte internationale Tagung.
Programme and Organizing Committee:
Fabian Virchow (sociologist) & Dr. Tanja Thomas (media scientist)
The conference is hosted by:
Center für Conflict Studies at the Philipps-University of Marburg
Bund demokratischer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen (BdWi)
For contact and further information please visit the conference web-page:
www.banal-militarism.de
Wissenschaftliche Fachtagung
"Recht - Medien - Justizkritik"
vom 15. bis 17. Oktober 2004
Die Justiz im demokratischen Rechtsstaat
bedarf einer kritischen Begleitung durch die
Öffentlichkeit: „Justizkritik ist das Korrelat
der richterlichen Unabhängigkeit“ (Richard
Schmid).
Sind aber juristisch relevante Themen überhaupt über „Eintags-Themen“ hinaus in den
Massenmedien aus reichend repräsentiert
oder kommen sie zu kurz?
Inwieweit werden z. B. in der Presse die
Realität von Kriminalität und deren Bekämpfung, einschließlich des Strafvollzuges, richtig dargestellt und gewichtet?
Wie steht es mit der Gefahr, dass Journalisten neben der Orientierung an den Marktgesetzen das Interesse populistischer Politiker bedienen oder dass in Lokalseiten die
Gerichtsreportage zur Hof- oder Sensationsberichterstattung oder zur nur anekdotischen
Unterhaltung wird?
Welchen Stellenwert haben Recht und Justiz in der Journalistenausbildung?
Die Tagung will Juristen, Journalisten und an Rechtsfragen interessierte Bürger zur Diskussion über diese Fragen zusammenführen.
Wie immer beim Forum Justizgeschichte, ist
die Analyse der Zeitgeschichte der Brennspiegel für die Fokussierung der Gegenwart.
Auszüge aus dem reichhaltigen Programm:
-
Die Blüte der Gerichtsreportage während der
Weimarer Republik. Jens B. Brüning, Berlin
- Wer darf kritisieren?
Zum Verhältnis von Justiz und Öffentlichkeit in der Bundesrepublik.
Dr. Jörg Requate, Bielefeld
- Medien und Sexualstrafrecht. Martin Klingst, Hamburg
- Justizkritik: Balanceakt zwischen den Stühlen
– Erfahrungen aus der Praxis –
Norbert Leppert, Frankfurt
- Justiz und Öffentlichkeit – praktische Probleme und Verständigungsschwierigkeiten. Dr. Martin W. Huff, Frankfurt
- Skandalisiertes Unrecht – die Kriminalitätsangst als Beute von Medien und Politik. Christian Bommarius, Berlin
- Zwischen Urteilskritik und Justizverteidigung
– eine Karlsruher Perspektive – Dr. Wolfgang Janisch, Karlsruhe
Anmeldung POSTALISCH:
Forum Justizgeschichte e.V.
c/o Dr. Helmut Kramer
Herrenbreite 18 a
38302 Wolfenbüttel
Fon: 05331 / 7 11 35; Fax: 05331 / 3 33 29
E-Mail:tagung@forum-justizgeschichte.de
TAGUNGSORT:
Deutsche Richterakademie
Am Schloß 1
16818 Wustrau-Altfriesack
Fon: 033925 / 897-0; Fax: 033925 / 897-202
Weitere Informationen über das Forum Justizgeschichte e.V.
Faxanmeldung: Forum Justizgeschichte e.V., Fax: 05331 / 3 33 29
Link:
http://www.forumjustizgeschichte.de
STOP – Internationale Konferenz gegen Kinderhandel
terre des hommes veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Stadt Osnabrück vom 2. bis 4. November 2004 eine internationale Konferenz zum Thema Kinderhandel.
Vertreter aus Politik, Institutionen, Fach-Organisationen, Medien und Projektarbeit diskutieren den Stand der Thematik und entwerfen konkrete Handlungsempfehlungen für eine effektive Bekämpfung des Kinderhandels. Auch eine interessierte Öffentlichkeit ist auf der Konferenz willkommen.
Die Konferenz "STOP" beginnt mit einführenden Fachvorträgen ausgewählter Redner zu Hintergründen des Kinderhandels sowie einem Überblick über aktuelle Entwicklungen und Gegenmaßnahmen. Am zweiten Tag werden die Teilnehmer aus Deutschland, Europa sowie dem außereuropäischen Ausland in Fachforen einzelne Aspekte des Kinderhandels im Sinne eines Wissens- und Erfahrungsaustausches vertiefend diskutieren. Die Ergebnisse der Foren fließen am Abschlusstag ein in eine Podiumsdiskussion mit dem Ziel, konkrete Handlungsempfehlungen zu formulieren.
Weitere Hinweise erhalten Sie auf der Homepage von terre des hommes:
www.tdh.de
Öffentliche Tagung der IPPNW - Ärzte in sozialer Verantwortung
Folter und Humanität
Berlin, Urania, 6. November 2004
Aus dem Tagungsprogramm:
Ab 10 Uhr Anmeldung
11:00 Uhr Begrüßung
11:10 - 13:00 Uhr Einführende Vorträge
-
Prof. Dr. Dr. Horst-Eberhard Richter: Folter und Humanität
-
Hans Leyendecker: Die Lügen des Weißen Hauses
-
Dr. Heiner Bielefeldt: Folter und Recht
13:00 - 14:00 Uhr Mittagspause
14:00 - 15:30 Uhr Foren
-
Folter im Irak: Herr Dr. Al-Zainy, Bagdad/Irak; Frau Dr. Meyssem, Bagdad/Irak
Moderation: Dr. Angelika Claußen -
Folter - ein Asylgrund? Dr. Waltraut Wirtgen;
Moderation: Dr. Gisela Penteker -
Traumatisierte Eltern - Folgen für die Kinder: Prof. Dr. Peter Riedesser
15:30 - 16:00 Uhr Kaffeepause
16:00 - 17:30 Uhr Foren
-
Folter im Irak (Fortsetzung)
-
Therapeutische Arbeit mit Folterüberlebenden: Möglichkeiten und Hindernisse: Dr. Mechthild Wenk-Ansohn, Behandlungszentrum für Folteropfer Berlin
17:40 Uhr Abschlussvorträge:
-
Dr. Monika Hauser, medica mondiale: "Verdrängtes Verbrechen". Sexualisierte Gewalt gegen Frauen im Krieg und ihre langfristigen Folgen für Überlebende und Gesellschaft
-
Barbara Lochbihler, amnesty international: Für eine Welt frei von Folter
18:40 Uhr Verabschiedung
Online-Anmeldung hier: www.ippnw.de/sozial/anmeldungtagung.htm
Kompetent im Konflikt
Die TRANSCEND-Methode der Konfliktbearbeitung: Konzept, Methoden, Training
Zertifizierte Train-the-Trainer-Ausbildung
Sechs Termine von November 2004 bis Mai 2005, erster Termin:
26.11.-28.11.2004
Refententen(-innen): Johan Galtung u.a.
TRANSCEND bietet zum ersten Mal in Deutschland eine Fortbildung zu
Konzept und Methoden der Konflikttransformation nach dem
TRANSCEND-Ansatz an. Die sechs Wochenenden umfassende Fortbildung
befähigt die Teilnehmer, komplexe Konfliktkonstellationen unter
Berücksichtigung ihrer sozialen, kulturellen und unterbewussten
Dimensionen zu analysieren sowie Optionen für deren konstruktive
Bearbeitung zu entwickeln. Die dafür erforderlichen Methoden und
Handwerkszeuge werden in einem interaktiv ausgerichteten Training
erarbeitet (z.B. Gesprächs- und Verhaltenstechniken, psychodramatische
Rollensimulation, soziometrische Aufstellungen, Fallarbeit an konkreten
Konflikten). Während der Kurse wird das erworbene Wissen unter Anleitung
international erfahrener TrainerInnen systematisch erprobt. Dazu gehört
die individuelle Überprüfung der Lernfortschritte.Vorkenntnisse in der
Trainingsarbeit sind erforderlich. Die Fortbildung wird nach
erfolgreicher schriftlicher Abschlussarbeit von TRANSCEND zertifiziert.
Die Ausbildung findet an insgesamt sechs Wochenenden in Iserlohn und
Schwerte statt.
Anmeldekontakt und weitere Informationen unter
www.transcend-germany.de
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