FRIEDENSVORLESUNGEN an der Uni Kassel: Vom arabischen Frühling in den globalen Winter?
Das Programm
Auch in diesem Sommersemester gibt es die schon zur Tradition gewordenen
"Friedensvorlesungen" an der Uni Kassel. Sie stehen diesmal unter dem
Motto:
"Vom arabischen Frühling in den globalen Winter?"
Hier kann das Programm als pdf-Datei heruntergeladen werden:
FRIEDENSVORLESUNG 2012
Die Friedensvorlesungen 2012 beginnen am Montag, den 30. April, und werden
von da an jeden Montag von 18.15 bis 19.45 Uhr gehalten. Die Vorlesungsreihe findet statt im Hörsaal am Klinikum: Mönchebergstraße 48 E (gegenüber Klinikum Kassel); Haltestelle der Straßenbahnlinie 7 „Klinikum Kassel“
Die Friedensvorlesungen der AG Friedensforschung richten sich
nicht nur an Studierende und andere Mitglieder der Universität,
sondern auch an die außeruniversitäre Öffentlichkeit.
PROGRAMM
Vom arabischen Frühling in den globalen Winter?
Uni-Vorlesungsreihe im Sommersemester 2012
Jeweils Montag, 18.15 – 19.45 Uhr
Ort:
Hörsaal Mönchebergstraße 48 E (gegenüber Klinikum Kassel)
Haltestelle der Straßenbahnlinie 7 "Klinikum Kassel"
Der nächste Termin:
9. Juli:
Alternativen zu Krieg und Gewalt
Prof. Dr. Andreas Buro, Grävenwiesbach
Montag, 30. April
Die arabischen Revolten und der Niedergang der USA
Prof. Dr. Werner Ruf, Kassel
7. Mai: *
Lessons learned? Der NATO-Krieg 2011 gegen Libyen
Dr. Erhard Crome, Berlin; Rosa-Luxemburg-Stiftung
* [Im ausgedruckten Programm war dieser Vortrag für den 11. Juni vorgesehen.]
14. Mai:
Der profitable Irrsinn. Was auf den Finanzmärkten geschieht und wer dabei gewinnt
Dr. Hermannus Pfeiffer, Hamburg
21. Mai:
Lateinamerika, die BRICS-Staaten und der Aufbruch der Schwellenländer
Achim Wahl, Berlin
4. Juni:
Vor neuen Kriegen im Nahen Osten? Z.B. Syrien
Karin Leukefeld, Bonn
11. Juni: *
Die drohende Katastrophe: Krieg gegen Iran?
Dr. Bahman Nirumand, Berlin, Heinrich-Böll-Stiftung
* [Im ausgedruckten Programm war dieser Vortrag für den 7. Mai vorgesehen.]
18. Juni:
Finanzkapitalismus und Demokratie – eine Unmöglichkeit?
Prof. Dr. Wolfram Elsner, Universität Bremen und Kansas City
25. Juni:
Vom Glanz und Elend der Friedensforschung in Deutschland
Dr. Peter Strutynski, Kassel
Hier geht es zum - unkorrigierten -
Skript
2. Juli:
Die Europäische Union als global player
Prof. Dr. Frank Deppe, Marburg/L.
9. Juli:
Alternativen zu Krieg und Gewalt
Prof. Dr. Andreas Buro, Grävenwiesbach
Worum geht es in der Vorlesungsreihe: "Vom arabischen Frühling in den globalen Winter?"
Nachdem die Revolten in Tunesien und Ägypten den „Westen“ zunächst auf dem falschen Fuß erwischt hatten, änderte sich die Zurückhaltung spätestens mit den beginnenden Unruhen in Libyen. Frankreich, Großbritannien, die USA und später die NATO eröffneten einen neuen Krieg, der unter dem Vorwand, den Schutz der Bevölkerung sicherzustellen, in Wahrheit eher auf die Beseitigung des Gaddafi-Regimes abzielte. Die Medien hier zu Lande verurteilten fast einhellig die militärische Abstinenz Deutschlands und feiern seither Libyen als wegweisendes
Modell „humanitärer Interventionen“. Die Friedenswissenschaft hatte ein ambivalentes Verhältnis zum Krieg – die Friedensbewegung, obwohl strikt gegen den Krieg, blieb relativ sprach- und wirkungslos.
Ein Jahr später ist allenthalben Ernüchterung eingetreten, was die in Folge des „arabischen Frühlings“ eingetretenen gesellschaftspolitischen und sozialen Fortschritte betrifft. Dennoch wird dem libyschen Exempel Vorbildcharakter zugeschrieben: Militärinterventionen werden nicht – wie es das Völkerrecht
verlangt – grundsätzlich in Frage gestellt, sondern als „normale“ Mittel der Außen- und Menschenrechtspolitik in Erwägung gezogen. Zugleich versuchen die alten europäischen imperialen Mächte (Frankreich, Großbritannien) – allein oder mittels EU – ein koloniales Comeback in Afrika; Deutschland hegt wieder Ambitionen auf den Balkan, Südosteuropa und den Kaukasus und die USA entdecken sich wieder als pazifische Macht im Fernen Osten. Hier stoßen sie auf das selbstbewusste und kraftstrotzende China, während Russland mit aller Macht wieder eine Großmachtrolle spielen will. Der Kampf, der zwischen diesen Hauptmächten des 21. Jahrhunderts ausgefochten wird, geht um Rohstoffe, insbesondere um die immer knapper werdenden fossilen Energieträger Erdöl und Erdgas sowie andere, für die moderne Industrie notwendige Metalle und Mineralien.
Die Friedensvorlesung 2012 wird solche und weitere Probleme der gegenwärtigen Weltpolitik, die Interessen ihrer wichtigsten Akteure und die möglichen Gegenkräfte (attac, occupy, Friedensbewegung) aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutieren. Die ReferentInnen kommen aus der Politikwissenschaft, Soziologie, und Ökonomie und sind alle einem kritischen Gesellschaftsverständnis verpflichtet.
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