FRIEDENSVORLESUNGEN an der Uni Kassel: Gewalt - Konflikt - Frieden?
Innergesellschaftliche und zwischenstaatliche Gewaltverhältnisse im 21. Jahrhundert - Das vollständige Programm
Auch im Sommersemester 2010 gibt es wieder eine Friedensvorlesungsreihe an der Universität Kassel, veranstaltet von der AG Friedensforschung im Fachbereich 5: Gesellschaftswissenschaften.
Hier geht es zu einer pdf-Version des Vorlesungsprogramms: Friedensvorlesungen 2010
Die nächste Vorlesung findet statt am:
Montag, 28. Juni
Dem Krieg widerstehen - Plädoyer für eine friedensorientierte
Außen- und Sicherheitspolitik
Dr. Peter Strutynski, Kassel
Auch in diesem Sommersemester gibt es die schon zur Tradition gewordenen
"Friedensvorlesungen" an der Uni Kassel. Sie stehen diesmal unter dem
Motto:
"Gewalt - Konflikt - Frieden? Innergesellschaftliche und zwischenstaatliche Gewaltverhältnisse im 21. Jahrhundert"
Zwanzig Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges ist die Welt nicht
friedlicher geworden, heißt es im Begleitprogramm, das von der
Arbeitsgruppe Friedensforschung veröffentlicht wurde. Kriege und
Bürgerkriege, sog. zerfallende Staaten und "nicht internationale
bewaffnete Konflikte" prägen die Berichterstattung der Medien, die
allerdings zu wenig zur Aufklärung über deren Hintergründe beitragen.
Die komplexen Konfliktursachen aller derzeitigen fürchterlichen Kriege,
Konflikte und barbarischen Massaker auszuleuchten, wird nicht möglich
sein. Jedoch soll in dieser Ringvorlesung der Versuch gemacht werden,
exemplarisch an Hand ausgewählter Fälle hinter die Fernsehbilder und die
Schlagzeilen der Zeitungen zu blicken und Erklärungen zu diskutieren.
Die dramatischen Veränderungen unserer Welt produzieren neue
Anforderungen und neue Probleme. Dies gilt etwa für das Völkerrecht, das
in Teilen den neuen Konflikten nicht mehr gerecht zu werden scheint,
zugleich aber von Kräften "reformiert" werden soll, die nicht primär
eine friedlichere Ordnung auf unserem Planeten anstreben. Andrerseits:
Der Krieg will sich in vielen Köpfen nicht mehr einnisten lassen: Seit
Jahren ist zum Beispiel die übergroße Mehrheit der Deutschen gegen den
Krieg in Afghanistan. Hat sich die einst so militaristische Nation -
gerade angesichts des eigenen Erlebens - gewandelt? Oder versteht sie
nur nicht, was in diesem Land wirklich geschieht? Der Nahostkonflikt
scheint nach dem fürchterlichen Gaza-Krieg auf eine neuerliche
Gewalteskalation hinauszulaufen. Auch dieses Thema soll in seinen wenig
untersuchten Facetten behandelt werden. Klassische Fragen präsentieren
sich zumindest in neuen Gewändern: Welche Rolle spielt die Sicherung
"unserer" Rohstoffe? Was geschieht im lateinamerikanischen "Hinterhof"
der USA unter deren neuem Präsidenten?
All dies stellt Fragen gerade auch an die deutsche Politik. In vielen
Konflikten der Welt ist sie direkt oder indirekt beteiligt. Mit dieser
Vorlesung soll nicht nur ein Beitrag zu fundierter Information durch
ausgewiesene Experten der kritischen Friedensforschung und der
Friedenspraxis geleistet werden, es soll auch der Frage nachgegangen
werden, wie gerade Deutschland einen Beitrag zu einer nicht auf Krieg
und Gewalt gegründeten Friedensordnung leisten könnte.
Die Friedensvorlesungen beginnen am Montag, den 26. April, und werden
von da an jeden Montag von 18.15 bis 19.45 Uhr gehalten. Besonders
erfreut und dankbar ist die AG Friedensforschung darüber, dass die
Vorlesungsreihe in dem wohl schönsten Vortragssaal Kassels stattfinden
kann, nämlich dem Eulensaal der Murhardschen Bibliothek
(Brüder-Grimm-Platz 4).
Die Friedensvorlesungen der AG Friedensforschung richten sich
nicht nur an Studierende und andere Mitglieder der Universität,
sondern auch an die außeruniversitäre Öffentlichkeit.
PROGRAMM
Gewalt - Konflikt - Frieden?
Innergesellschaftliche und zwischenstaatliche Gewaltverhältnisse im 21. Jahrhundert
Uni-Vorlesungsreihe im Sommersemester 2010
Jeweils Montag, 18.15 – 19.45 Uhr
Ort:
Uni Kassel, Standort Murhardsche Bibliothek
Eulensaal der Murhardschen- und Landesbibliothek, Brüder-Grimm-Platz 4a
Montag, 26. April
26. April: Neue Kriege - neues Völkerrecht?
Prof. Dr. Norman Paech, Hamburg
3. Mai:
Wie friedfertig sind die Deutschen?
Prof. Dr. Wolfram Wette, Waldkirch/Freiburg
10. Mai:
Wo steht die palästinensische Nationalbewegung. Die Zukunft von
Fatah, Hamas und der Regierung in Gaza
Prof. Dr. Helga Baumgarten, Ramallah
17. Mai:
Wie säkular ist unsere Gesellschaft? Christliche Dominanz und das Bild vom Anderen
Prof. Dr. Birgit Rommelspacher, Berlin
31. Mai:
Zweierlei - vielerlei Geschichte? Narrative des
arabisch-israelischen Kriegs (1948) und ihre Auswirkungen auf den
gegenwärtigen Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis
Dr. Sabine Damir-Geilsdorf, Marburg
7. Juni:
Unter Taliban, Warlords und Drogenbaronen - Eine deutsche
Familie kämpft für Afghanistan
Dr. Reinhard Erös, München (Kinderhilfe Afghanistan)
14. Juni:
Nicht überall, wo es Terroristen gibt, gibt es Öl; aber
überall, wo es Öl gibt, gibt es Terroristen
Prof. Dr. Werner Ruf, Edermünde/Kassel
21. Juni:
Obama und Lateinamerika
Prof. Dr. Dieter Boris, Marburg
28. Juni:
Dem Krieg widerstehen - Plädoyer für eine friedensorientierte
Außen- und Sicherheitspolitik
Dr. Peter Strutynski, Kassel
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