Revolte in Zentralafrika
Rebellen verkünden Einnahme des Präsidentenpalastes *
Rebellen in der Zentralafrikanischen
Republik haben am Sonntag den Präsidentenpalast
in der Hauptstadt
Bangui eingenommen. Präsident Bozizé
sei in die Demokratische Republik
Kongo geflohen, meldete der
Fernsehsender Al Dschasira.
Dreieinhalb
Monate nach dem Beginn ihrer Offensive
haben die Rebellen in der
Zentralafrikanischen Republik die
Hauptstadt Bangui übereinstimmenden
Angaben zufolge unter
ihre Kontrolle gebracht. Am Sonntagmorgen
stürmten Kämpfer der
Séléka den Präsidentenpalast, wie
sie selbst bekannt gaben. Der Aufenthaltsort
von Staatschef François
Bozizé ist unbekannt. »Wir
haben den Präsidentenpalast eingenommen
«, sagte einer der Militärführer
der Rebellen, Djouma
Narkoyo, gegenüber AFP. Bozizé
sei »nicht da gewesen«.
Bozizé habe »in einem Hubschrauber
des nationale Territorium
verlassen«, hieß es aus informierten
Kreisen in Bangui. Angeblich
floh der Staatschef über den
Fluss Oubangui in das südliche
Nachbarland Demokratische Republik
Kongo. Dem widersprach
jedoch der Kommunikationsminister
der DR Kongo, Lambert
Mendé.
Auch der Außenminister
der benachbarten Republik
Kongo, Basile Ikouebe, dementierte,
dass Bozizé sich
in seinem Land aufhalte.
»Weder der Präsident noch
ich wurden über seine Ankunft
auf kongolesischem
Boden informiert«, sagte er
in Oyo rund 400 Kilometer
nördlich der Hauptstadt
Brazzaville. In Oyo fand ein
Regionalgipfel mit Vertretern
der Republik Kongo, der
Demokratischen Republik Kongo,
Ugandas und Ruandas statt.
Ein Sprecher der Séléka-Rebellen
sagte in Paris, die Aufständischen
verteilten sich derzeit auf
die gesamte Hauptstadt, um die
Sicherheit zu gewährleisten und
Plünderungen zu verhindern.
* Aus: neues deutschland, Montag, 25. März 2013
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