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Putin: Keine Abkehr von Europa

Russlands Präsident wirft USA Diktat einer neuen Weltordnung vor *

Trotz der EU-Sanktionen will sich Russland nicht von Europa abwenden. Dies erklärte am Freitag der russische Präsident Wladimir Putin auf einer Veranstaltung in Sotschi. Gleichzeitig verwies er auf die wachsende Bedeutung asiatischer Länder. »Unsere aktive Politik gegenüber der Asiatisch-Pazifischen Region hat bereits vor einigen Jahren – lange vor den Sanktionen – begonnen«, sagte Putin in seiner Ansprache beim internationalen Diskussionsforum »Valdai-Club« in Sotschi. Es wäre falsch zu behaupten, dass Russland Europa den Rücken kehre und sich neue Partner in Asien suche. Mit seiner intensiveren Asien-Politik trage Russland der zunehmenden politischen und wirtschaftlichen Bedeutung dieser Region Rechnung. Das umso mehr, weil ein großer Teil Russlands in Asien liege.

Den USA warf Putin vor, der Welt eine neue Ordnung diktieren zu wollen. Die sogenannten Sieger des Kalten Krieges wollten eine solche Weltordnung, die allein ihnen zugute komme. Russland werde sich jedoch nicht zum Bettler machen lassen durch die Sanktionen des Westens im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise. Die weltweite Einmischung der USA bringe nichts Gutes, so Putin weiter, sondern führt im Gegenteil zur Eskalation der Konflikte.

»Ist der amerikanische Exzeptionalismus, die Führungsposition der USA ein Wohl für alle? Bringt ihre absolute Einmischung in alle Angelegenheiten der Welt Ruhe, Wohlergehen und Demokratie?«, fragte Putin . »Ich erlaube mir zu sagen, dass dem nicht so ist.« Das »einseitige Diktat« und das »Aufzwingen der eigenen Schablonen« bewirke das Gegenteil: »Konflikte werden nicht beigelegt, sondern sie eskalieren«, so Putin. »Anstelle souveräner und stabiler Staaten entsteht ein wachsendes Chaos. Statt Demokratie werde ein suspektes Publikum gefördert – angefangen bei ausgesprochenen Neonazis bis hin zu islamischen Radikalen.« (RIA Nowosti/jW)

* Aus: junge Welt, Samstag, 25. Oktober 2014


Putin: USA wollen die Welt auf sich zuschneiden **

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die USA beschuldigt, sich die ganze Welt anpassen zu wollen.

„Es entsteht der Eindruck, dass der so genannte Sieger im Kalten Krieg die ganze Welt auf sich und auf die eigenen Interessen zuschneiden will“, sagte Putin am Freitag in seiner Ansprache auf der 11. Konferenz des Internationalen Diskussionsclubs Valdai in Sotschi. Weil das bewährte System der internationalen Beziehungen, das System der Checks and Balances dabei hinderlich gewesen sei, habe man es als „veraltet und nichtsnutzig“ weggeworfen. Putin konstatierte, dass der Kalte Krieg nicht mit einem Friedensabschluss geendet habe. Es seien keine klaren und transparenten Regeln entstanden.

Der russische Staatschef rief auf, „klare Grenzen“ für einseitige Handlungen in der Weltpolitik zu ziehen. „Es muss eindeutig definiert werden, wo die einseitigen Schritte enden und multilaterale Mechanismen einspringen müssen.“ Das Dilemma zwischen den Handlungen der Weltgemeinschaft zur Gewährleistung der Sicherheit und Menschenrechte einerseits und der nationalen Souveränität und Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten andererseits müsse gelöst werden. Ein klares System der gegenseitigen Pflichten müsse geschaffen werden, um Krisen zu bewältigen, sagte Putin. Wenn das nicht getan werde, werde die Welt weiter in Anarchie versinken. ** Diese und die weiteren Meldungen in diesem Kasten aus: RIA Novosti, 24. Oktober 2014; ; http://de.ria.ru/


Putin: US-Diktat lässt Konflikte eskalieren **

Die weltweite Einmischung der USA bringt nach der Einschätzung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nichts Gutes, sondern im Gegenteil führt zur Eskalation der Konflikte.

„Ist der amerikanische Exzeptionalismus, die Führungsposition der USA ein Wohl für alle? Bringt ihre absolute Einmischung in alle Angelegenheiten der Welt Ruhe, Wohlergehen und Demokratie?“, fragte Putin am Freitag in seiner Ansprache auf der 11. Konferenz des Internationalen Diskussionsclubs Valdai in Sotschi. „Ich erlaube mir zu sagen, dass dem nicht so ist.“

„Das einseitige Diktat und das Aufzwingen der eigenen Schablonen erwirkt dass Gegenteil: Konflikte werden nicht beigelegt, sondern sie eskalieren. Anstelle souveräner und stabiler Staaten entsteht ein wachsendes Chaos. Statt Demokratie wird suspektes Publikum gefördert – angefangen bei ausgesprochenen Neonazis bis hin zu islamischen Radikalen.“


Putin: System der Weltsicherheit sehr geschwächt **

Russlands Präsident Wladimir Putin bezweifelt, dass das bestehende System der globalen und regionalen Sicherheit in der Lage ist, die Sicherheit zu gewährleisten.

„Es gibt leider keine Gewähr, dass das bestehende System der globalen und regionalen Sicherheit uns schützen kann“, sagte Putin am Freitag auf der 11. Konferenz des Internationalen Diskussionsclubs Valdai in Sotschi. „Denn dieses System ist sehr geschwächt, zersplittert und deformiert. Die internationalen und regionalen Institute für politische, ökonomische und kulturelle Zusammenarbeit machen schwere Zeiten durch.“


Außenpolitiker: Putin stellte US-Vormacht bloß **

Der russische Präsident Wladimir Putin hat in seiner Rede in der Jahreskonferenz des Diskussionsclubs Valdai die Vormachtbestrebungen der USA bloßgestellt. Wie der Chef des Auswärtigen Duma-Ausschusses, Alexej Puschkow, am Freitag in Moskau erklärte, hatte Putin deutlich vor Augen geführt, dass diese „Pseudo-Vormacht“ nur „Chaos und Blut“ zur Folge hat.

„Einmischung und Diktat der USA bringen nichts Gutes, sondern lassen Konflikte nur weiter eskalieren“, hatte Putin in Sotschi gesagt. „Statt Demokratie zu säen, unterstützen (die USA) ein verdächtiges Publikum – von offenkundigen Neonazis bis hin zu islamistischen Radikalen.“

Dazu schrieb Puschkow im Kurznachrichtendienst: „Wenn Obama die US-amerikanische Vormachtstellung tagtäglich glorifiziert, hat Putin gezeigt, was diese Vormacht mit sich bringt – Chaos und Blut.“




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