Menschenrechtsarbeit auf den Philippinen
Berichte aus einem Projekt von IPON-International Peace Observers Network (Teil 1 und 2)
Im Folgenden dokumentieren wir zwei Berichte der Menschenrechtsaktivistin Jacqueline Andres, die vor zwei Monaten mit einem kleinen Team ihre Arbeit auf den Philippinen aufgenommen hat, genauer: auf der Insel Negros. Jacqueline Andres, Sarah Kirst und Luca Martin werden für die Dauer des Projekts in unregelmäßigen Abständen aus Bacolod berichten.
Erster Bericht
Bacolod, 13. August 2009
Mein Team, bestehend aus Luca Martin, Sarah
Kirst und mir, ist nun seit einem Monat auf den
Philippinen. Nach ein paar Einführungstagen in
der Hauptstadt Manila sind wir auf die Insel
Negros, nach Bacolod, weitergereist, wo IPON
von jetzt an sein Büro für die Region hat.
Ein geeignetes Haus für Büro und Unterkunft war
innerhalb einer Woche gefunden und zurzeit
schließen wir langsam die Ausstattung des
Hauses ab, um die Grundlage für die längerfristige
IPON-Arbeit vor Ort zu schaffen.
Ich möchte Ihnen an dieser Stelle gerne einen
kurzen Überblick über die Situation auf Negros
geben:
Auf Negros wird hauptsächlich Zuckerrohr
angebaut. Die Bauern und Bäuerinnen sind oft
von größeren LandbesitzerInnen angestellt und
leben deshalb in Abhängigkeit von diesen. 1988
wurde mit dem CARP (Comprehensive
Agrarian Reform Program) ein Versuch der
staatlichen Landreform unternommen. Das
Programm sollte es Kleinbauern und -bäuerinnen
erleichtern, Land für den Eigenerwerb zu
beantragen und identifizierte die Gebiete, die
umverteilt werden sollten. Es handelte sich sowohl
um bereits staatliches als auch um Land in
Privatbesitz. Die LandbesitzerInnen werden im
Fall einer Umverteilung ihres Landes entschädigt
und die Kleinbauern und -bäuerinnen bezahlen für
das erworbene Land. Die LandbesitzerInnen
gehören meist der Oberschicht an, sind
wirtschaftlich sehr einflussreich und bekleiden
oftmals hohe nationale oder lokale Positionen in
der Politik und im Justizsystem. Die Beziehungen
zwischen LandbesitzerInnen und Politik ziehen
sich bis auf Präsidialebene: So ist etwa Iggy
Arroyo, der Schwager der philippinischen
Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo, einer der
größten Landbesitzer auf Negros. Das
Agrarreformprogramm stieß bei vielen
LandbesitzerInnen auf großen Widerstand.
Das DAR (Department of Agrarian Reform), die
zuständige Abteilung für die Agrarreform, begann
und ist immer noch daran, die Landanträge der
Bauern und Bäuerinnen zu prüfen. Sind die
Bedingungen erfüllt, erhalten die Bauern und
Bäuerinnen einen Landtitel, der sie auf Papier zu
Landbesitzenden macht. De facto sieht es aber oft
anders aus: Das DAR übergibt das Land formell
an die neuen BesitzerInnen. In vielen Fällen
werden diese aber bereits nach wenigen Tagen
oder Wochen von den früheren BesitzerInnen
durch Drohungen und teils auch durch Gewalt von
ihrem rechtmäßig erworbenen Land vertrieben
und können ihr Land teils schon seit Jahren weder
betreten noch bestellen. Die ehemaligen
LandbesitzerInnen verfügen meist über Mittel und
Beziehungen, stellen private Sicherheitskräfte zur
Verteidigung des Lands an oder gehen gerichtlich
gegen die Bauern und Bäuerinnen vor. Durch
bürokratische und gerichtliche Schikanen(hier von
Betroffenen und NGO's auch legal harassment
genannt), sowie Einschüchterungen werden die
Bauern und Bäuerinnen entmutigt. Sie verfügen
oft nicht über das Wissen und die nötigen
finanziellen Mittel, um auf Gerichtsebene gegen
die ehemaligen LandbesitzerInnen anzukommen.
Unsere Partnerorganisation vor Ort, TFM (Task
Force Mapalad), setzt sich für die Rechte der
Bäuerinnen und Bauern ein und vertritt einen
legalistischen Ansatz. Sie haben zwei
Schwerpunkte: Einerseits den Bauern und
Bäuerinnen helfen, damit diese Zugang zum ihnen
rechtlich zustehenden Land erhalten; andererseits
den Bäuerinnen und Bauern in der Phase danach
Hilfestellung leisten, damit das Land auch
nachhaltig genutzt und bebaut werden kann und
nicht wieder verkauft werden muss.
Die Arbeit von uns als IPON-Menschenrechtsbeobachtende
besteht aus Begleiten, Beobachten und Informieren. Wir
nehmen eine neutrale Position ein und wollen die
Bauern und Bäuerinnen zu nichts ermutigen, was
sie nicht auch ohne uns tun würden, aber wollen
den nötigen Rahmen schaffen, damit sie und die
TFM-MenschenrechtsaktivistInnen ihre Arbeit
durchführen können. Durch unsere Präsenz und
unsere Begleitung hoffen wir, dass die Bäuerinnen
und Bauern ihre Rechte einfordern können und
vor gewaltsamen Übergriffen sicherer sind. Wir
dokumentieren die gesammelten Informationen
und informieren z.B. Sie über aktuelle
Vorkommnisse.
Neben dem Ausstatten des Büros hatten wir
bereits Gelegenheit Ländereien (Haciendas) zu
besuchen und mit den Bäuerinnen und Bauern zu
sprechen. Jede Hacienda hat ihre eigene
Geschichte und befindet sich an einem anderen
Punkt des Landübergabeprozesses. Ihnen
gemeinsam sind einerseits Landtitelbesitzende,
die seit Jahren hoffen bald ihr Land bestellen zu
können und andererseits unnachgiebige
LandbesitzerInnen welche die Bauern und
Bäuerinnen weiterhin einschüchtern, um sie daran
zu hindern das Land zu bestellen. Die
LandbesitzerInnen wurden bereits für ihre
ehemaligen Felder entschädigt und die
Landtitelbesitzenden zahlen entsprechend seit
dem Erhalt der Landtitel für ein Stück Land,
welches sie jedoch nicht betreten dürfen. Ein
Grund für den Widerstand der ehemaligen
LandbesitzerInnen ist oftmals die Tatsache, dass
zum Zeitpunkt der Übergabe an die neuen
BesitzerInnen die Felder noch nicht abgeerntet
sind und die ehemaligen LandbesitzerInnen daher
Anspruch auf die Ernte erheben, da sie auch das
Saatgut bezahlt haben. Gesetzlich ist die Situation
jedoch so geregelt, dass das Land inklusive der
Ernte den Bauern und Bäuerinnen zusteht.
In den Tagen, die wir bei den Landtitelbesitzenden
auf den Haciendas verbracht haben, konnten wir
mit Hilfe einer Dolmetscherin mit den Bauern und
Bäuerinnen sprechen und ihnen Fragen stellen.
Auf beiden besuchten Haciendas trafen wir auch
auf von den ehemaligen LandbesitzerInnen
angestellte Sicherheitskräfte (security guards) und
ihm loyale, wachende Bauern (goons), die den
Titelbesitzenden den Zugang zum Land
verweigern und in beiden Fällen bewaffnet waren.
Auf unsere Frage nach ihrer Aufgabe antworteten
sie, sie würden lediglich auf Befehl ihres
Auftraggebenden handeln und müssten die
Bauern und Bäuerinnen am Betreten des Landes
hindern. Zum Teil wurde in den Gesprächen
deutlich, dass die goons, selbst auch Bauern,
meist aus finanzieller Motivation für den
ehemaligen Landbesitzenden arbeiten. Zum
Vergleich: Ein Bauer verdient am Tag zwischen
20 und 80 Philippinische Pesos (ca. 0,30 - 1,20
Euro), wohingegen ein goon ungefähr 300PhP
(also ca. 4,50 Euro) verdient.
Menschenrechtsverletzungen treten dann auf,
wenn der Staat seiner Verpflichtung, die Rechte
von Individuen zu schützen, nicht nachkommt
oder sogar selbst Urheber von Gewalt ist. Im Fall
der besuchten Haciendas zeichnet sich vor allem
das Problem der Untätigkeit der staatlichen
Akteure ab. Die Bauern und Bäuerinnen sind in
verschiedensten Fällen zur Polizei gegangen, z.B.
um die Errichtung eines Tors durch den
ehemaligen Landbesitzer zu melden. Dieses
hindert sie an der Zufahrt zu ihren Häusern, die
Kinder müssen Umwege gehen, um zur Schule zu
gelangen und der Transport von Gegenständen
zu den Häusern kann nur zu Fuß erfolgen.
Sonntags wird das Tor geöffnet, sonst bleibt es
geschlossen, bewacht, und erschwert das Leben
der dort wohnenden Landtitelbesitzenden.
Diesbezüglich haben wir bereits auf provinzieller
Ebene beim DAR nachgefragt und hoffen, durch
weiteres Nachfragen zu einem Eingreifen, wozu
sie rechtlich verpflichtet sind, zu bewegen.
Ein anderer Fall ist eine Zugangsverweigerung
zum Land durch die security guards, obwohl die
Bauern und Bäuerinnen den Landtitel besitzen
und somit die rechtmäßigen EigentümerInnen sind. Bei unserer Nachfrage bei der Polizei und dem lokalen DAR meinte die Polizei, sie handle
nur auf Anweisung des DARs und das lokale DAR
wartet auf Anweisungen von höherer Ebene
(Provinz-Ebene) und sieht sich bis dahin nicht
zum Handeln berechtigt.
Wir werden in den nächsten Wochen noch weitere
besonders umstrittene Haciendas besuchen und
hoffen, uns dann vertieft einem Fall zuwenden zu
können.
Des Weiteren wurden uns sowohl von nichtstaatlichen
Akteuren, wie unserer
Partnerorganisation TFM, den Bäuerinnen und
Bauern, als von staatlichen wie der Polizei und
dem DAR intensive Spannungen für die Anfang
September beginnende Erntezeit vorhergesagt,
da beide Seiten, die ehemaligen sowie die nun
rechtmäßigen LandbesitzerInnen die Ernte für
sich beanspruchen.
Mit besten Grüßen,
Jacqueline Andres, Sarah Kirst und Luca Martin
Zweiter Bericht
Bacolod, 13. September 2009
Ein weiterer ereignisreicher Monat ist
vergangen und ich würde Ihnen gerne
anhand eines konkreten Falles verschiedene
Probleme der Bäuerinnen und Bauern,
sowie typische Verletzungen ihrer Rechte
näherbringen.
Bei der Landumverteilung der Hacienda
Teves in der Provinz Negros Oriental
handelt es sich um einen Fall, bei dem der
ehemalige Landbesitzer besonders großen
Widerstand zeigt und die staatlichen Akteure
weder für die Sicherheit noch für die
Wahrung der Rechte der neuen
LandbesitzerInnen sorgen.
Die Hacienda befindet bzw. Teile befanden
sich im Besitz der Familie Teves', welche in
Negros Oriental großen Einfluß auf
politischer und wirtschaftlicher Ebene hat.
Der eigentliche Landbesitzer ist der
ehemalige Kongressabgeordnete Herminio
Teves, doch sein Land wird durch zwei
seiner Enkel, dem Kongressabgeordneten
Henry und dessen Bruder Arnie verwaltet.
Teile dieses Landes wurden in das
CARP(Comprehensive Agrarian Reform
Program) eingebunden. Im November 2008
wurde den Bauern und Bäuerinnen, die ihre
Landtitel zu dem Zeitpunkt bereits besaßen,
ihr Land offiziell von dem zuständigen
DAR(Department of Agrarian Reform)
übergeben. Damit wurden alle Rechte über
dieses Land von Teves abgekauft und an die
neuen EigentümerInnen übergeben.
Bereits wenige Wochen später, im
Dezember, wurde Arnoldo Hoyohoy, der
Sohn einer der neuen Landbesitzer, in aller
Öffentlichkeit vor seinem Haus erschossen.
Er hatte sich im Zusammenhang mit der
Landübergabe für die Bäuerinnen und
Bauern eingesetzt und versucht durch die
Teilnahme eines Hungerstreiks vor dem
nationalen DAR in Manila für die Wahrung
ihrer Rechte zu kämpfen. Bis heute konnte
der Täter nicht ermittelt werden, doch wird
sowohl von verschiedene Bäuerinnen und
Bauern, als auch von staatlichen
RepräsentantInnen Teves dahinter vermutet.
Im Januar 2009 wurde ein Anwalt des DAR,
Eleazen Casipong, erschossen. Er vertrat zu
der Zeit die Interessen der Bauern und
Bäuerinnen gegen Teves. Auch in diesem
Fall konnte der Täter nicht festgestellt
werden.
Den Bäuerinnen und Bauern wurde im März
durch von Teves angestellte
Sicherheitskräfte der Zutritt zu ihrem Land
verwehrt. Die örtliche Polizei verweigerte
Hilfe für die betroffenen Bäuerinnen und
Bauern, weil zu diesem Zeitpunkt ein Fall
bezüglich dieses Landes vor Gericht
verhandelt wurde, welcher die
Besitzverhältnisse über das verteilte Land
unterhalb der Bauern und Bäuerinnen
ändern könnte. Nichtsdestotrotz hatte der
ehemalige Landbesitzer Teves seine Rechte
über das Land im Oktober abgetreten und
somit war die Vertreibung der neuen
LandbesitzerInnen eine illegale Handlung
und die Passivität der Polizei rechtlich nicht
zu rechtfertigen.
Darüber hinaus wurden nicht nur die
Bäuerinnen und Bauern von ihrem Land
vertrieben, die im Zuge des CARP Land
erhielten, sondern auch solche, denen Land
durch das in den 1980er Jahren von
Präsident Marcos durchgeführte
Landumverteilungsprogramm zugesprochen
wurde.
Durch den versperrten Zutritt zu ihrem Land
wird ihnen ihre Lebensgrundlage entzogen
und die Bäuerinnen und Bauern sind
meistens, trotz Gemüseanbaus im Garten
zum Eigenbedarf, auf finanzielle Hilfe durch
Verwandte angewiesen.
Abgesehen von den Gesprächen mit den
ansässigen Bäuerinnen und Bauern, haben
wir uns mit mehreren staatlichen Akteuren
getroffen, um mit ihnen über ihre
Vorgehensweise und die aktuelle Situation
vor Ort zu reden.
Das umverteilte Land gehört zu zwei
munizipalen Ebenen; der eine Teil gehört zu
der Stadt Bayawan und der andere zu Santa
Catalina. Das hat zur Folge, dass jeweils ein
anderer Bürgermeister, ein andere
BeamtInnen des DAR der Polizei zuständig
sind und die Situation sich zwischen den
zwei Städten unterscheidet.
Eine Gemeinsamkeit konnten wir jedoch bei
den Gesprächen feststellen: die Neigung zur
Weitergabe der Verantwortung an die nächst
höhere Ebene oder an eine andere
staatliche Institution. So haben die
jeweiligen Polizeichefs betont, dass ihnen
die Hände gebunden seien, weil sie nur in
Kriminalfällen Entscheidungsmacht hätten,
jedoch müssten die Betroffenen bei
zivilrechtlichen Fällen Anzeige erstatten und
erst durch eine daraus folgende Anordnung
des zuständigen Gerichts könne die Polizei
selbst aktiv werden und die Bäuerinnen und
Bauern beim Betreten ihres Landes
unterstützen.
Das zuständige DAR sieht sich selbst
ebenfalls erst dann als handlungsfähig an,
wenn über alle hängigen Fälle vor Gericht
entschieden wurde, obwohl seine
Kernaufgabe darin liegt, für die nachhaltige
Implementierung des CARP zu sorgen.
Folglich verlagern beide befugten
Exekutivkräfte die Verantwortung auf die
Gerichte, die durch die ehemaligen
LandbesitzerInnen durch ständige Anzeigen
und Einsprüche dauerhaft beschäftigt
werden. Dies führt dazu, dass die
Bäuerinnen und Bauern weder Schutz der
eigenen Person erfahren, noch dass ihr
rechtlich gesichertes Eigentum für sie
zugänglich gemacht wird.
Nach längerem Nachfragen bezüglich ihrer
tatsächlichen Handlungsmacht, erwähnen
sowohl die BeamtInnen bei der Polizei als
auch im DAR den Einfluss der Familie
Teves, welcher soweit reichen würde, dass
sie bei einer Handlung, die Teves missfiele,
in die Krisenregion Mindanao versetzt
werden könnten.
Berichtet wurde auch von direkten oder
telefonischen Einschüchterungsversuchen
von Arnie Teves, welche die staatlichen
Akteure in ihrer Arbeit einschränken.
Die Bäuerinnen und Bauern erfahren
ebenfalls Schikane. Diese soll dazu führen,
dass sie nicht weiter auf ihr Land bestehen.
Dazu gehört, dass Fenster von Häusern
zerstört werden oder dass den neuen
LandbesitzerInnen Geld für die Bildung ihrer
Kinder bei Verzicht auf das Land
versprochen wird.
Ein rechtmäßiger Landbesitzer, Antonio
Torres, wurde gewarnt, dass ein
Auftragsmörder der Sparrow Unit [1] auf ihn
angesetzt sei. Nach Erhalt dieser Warnung
wandte er sich an die Polizei, die ihm riet
vorsichtiger zu werden. Doch trotz des Recht
auf die Sicherheit der eigenen Person, die in
seinem Fall bereits mehrmals durch
Angestellte der Teves verletzt wurde, wovon
die Polizei auch Protokolle aufnahm, sagte
ihm die Polizei, dass sie nicht helfen könne.
Begründet wurde es durch die
unausreichenden personellen Kapazitäten
der Polizei.
Die Bäuerinnen und Bauern könnten noch
den rechtlichen Weg gehen und Anzeige
gegen Teves und sein illegales Handeln
erstatten. Ein solches Vorgehen ist jedoch
mit mehreren Schwierigkeiten verbunden.
Zum einen ist der durch das DAR zur
Verfügung gestellte Anwalt mit der
Zuständigkeit für eine ganze Provinz mit
hunderten Haciendas überlastet und kann
sich ihrer nicht annehmen. Eine private
Anwältin oder einen Anwalt finanzieren zu
können ist fast unmöglich und selbst wenn
sie es schaffen sollten, lässt sich schwer ein
Anwalt bzw. eine Anwältin finden, die gegen
Teves vorgehen will.
Um die Lähmung der demokratischen
Strukturen durch den Einfluss des
ehemaligen Landbesitzers zu lösen, werden
wir versuchen auf der nächst höheren
staatlichen Ebene nachzuhaken und Druck
aufzubauen.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit
wird in den nächsten Wochen die
Beobachtung des Ernteablaufs auf
verschiedenen Haciendas sein. Da sowohl
die rechtmäßigen als auch die ehemaligen
Landbesitzenden Anspruch auf die Ernte
erheben; die einen die Ernte mit ihren
Rechten und die anderen mit Waffen
verteidigen; wird es zu Spannungen
kommen. Daher werden wir versuchen so
viel Präsenz wie möglich auf den Haciendas
zu zeigen, weil unsere Anwesenheit
nachweislich zu einer Spannungsminderung
zwischen den Sicherheitskräften und den
Bäuerinnen und Bauern führt. Darüber
hinaus werden wir weiterhin mit zuständigen
Behörden sprechen und uns ihr Handeln
erklären lassen.
Mit besten Grüßen,
Jacqueline Andres, Sarah Kirst und Luca Martin
Anmerkung
[1] Bei der Sparrow Unit handelt es sich um
ein Liquidationskommando der New Peoples Army,
dem bewaffneten Arm der Communist Party of the
Philippines.
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