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Mekka entgegen / Facing Mecca

Muss ein Indianer das Existenzrecht der Vereinigten Staaten anerkennen? / Must a Native-American recognize the right of the United States of America to exist?

Von Uri Avnery

Ich bin ein israelischer Patriot, und ich bedarf niemandes Anerkennung des Rechts meines Staates zu existieren. Mir reicht es vollkommen, wenn jemand bereit ist, mit mir Frieden zu schließen, und zwar auf der Grundlage von gemeinschaftlich ausgehandelten Bedingungen und Grenzziehungen. Ich bin bereit, die Geschichte, Ideologie und Theologie dieser Materie den Theologen, Ideologen und Historikern zu überlassen.

Eine interessante Frage. Die USA wurden von Europäern gegründet, die einen Kontinent eroberten, der ihnen nicht gehörte, die den Großteil der indigenen Bevölkerung (die „Indianer“ ) in einem langen Völkermordfeldzug auslöschte, und die die Arbeit von Millionen Sklaven ausbeuteten, die brutal aus ihren Leben in Afrika gerissen wurden. Und dabei haben wir noch gar nicht erwähnt, was heute geschieht. Muss also ein indianischer Ureinwohner – oder überhaupt irgendjemand – das Existenzrecht eines solchen Staates anerkennen?

Aber niemand stellt diese Frage. Die Vereinigten Staaten kümmern sich einen Dreck darum, ob irgendjemand ihr Existenzrecht anerkennt oder nicht. Sie verlangen dies nicht von Staaten mit denen sie offizielle Beziehungen pflegen.

Warum? Weil dies komplett lächerlich wäre.

O.k., die Vereinigten Staaten sind älter als der israelische Staat, und natürlich auch größer und mächtiger. Aber auch Länder, die keine Supermächte sind, verlangen dies nicht. Von Indien zum Beispiel, wird nicht erwartet, Pakistans „Existenzrecht“ anzuerkennen, obwohl Pakistan zur selben Zeit wie Israel gegründet wurde, und dies – wie im Falle Israels auch – auf Grundlage einer ethnisch-religiösen Basis.

ALSO WARUM wird von der Hamas verlangt, „Israels Existenzrecht anzuerkennen“?

Wenn ein Staat einen anderen „anerkennt“, so handelt es sich dabei um eine formelle Bestätigung eines bereits existierenden Faktums. Dies beinhaltet nicht Zustimmung. Von der Sowjetunion wurde nicht verlangt, die Existenz der USA als kapitalistischem Staat anzuerkennen. Nikita Chruschtschow versprach 1956 ganz gegenteilig, die USA zu „beerdigen“. Die USA wiederum erkannten zu keiner Zeit das Recht der Sowjetunion an, als kommunistischer Staat zu existieren.

Also warum wird diese seltsame Forderung den Palästinensern angetragen? Warum sollen sie das Existenzrecht Israels als jüdischem Staat anerkennen?

Ich bin ein israelischer Patriot, und ich bedarf niemandes Anerkennung des Rechts meines Staates zu existieren. Mir reicht es vollkommen, wenn jemand bereit ist, mit mir Frieden zu schließen, und zwar auf der Grundlage von gemeinschaftlich ausgehandelten Bedingungen und Grenzziehungen. Ich bin bereit, die Geschichte, Ideologie und Theologie dieser Materie den Theologen, Ideologen und Historikern zu überlassen.

Vielleicht sind wir auch 60 Jahre nach Staatsgründung und nachdem wir eine Regionalmacht geworden sind, unserer selbst immer noch derartig unsicher, dass wir nach der stetigen Bestätigung unseres Existenzrechts von Seiten anderer verlangen – und dies ausgerechnet von dem Volk, dass wir seit nunmehr 40 Jahren unterdrücken. Vielleicht ist es immer noch die Ghetto-Mentalität, die uns derartig tief eingegraben ist.

Aber diese Forderung, die jetzt an die palästinensische Einheitsregierung gestellt wird, ist keinesfalls ehrlich. Im Hintergrund steht eine politische Absicht, genauer genommen zwei Absichten: zum einen soll die internationale Gemeinschaft davon überzeugt werden, die sich gerade formierende Einheitsregierung nicht anzuerkennen, und zum anderen soll die Weigerung der israelischen Regierung, sich auf Friedensverhandlungen mit dieser Regierung einzulassen, gerechtfertigt werden.

Die Briten bezeichnen einen solchen Zug als Bückling ("roter Hering“) – gemeint ist ein stark riechender Fisch, mit dem ein Ausbrecher die verfolgenden Hunde von ihrer Fährte abbringt, indem er den Fisch über den Weg schleift.

ALS ICH jung war, sagten die jüdischen Leute in Palästina gerne: „Unsere Geheimwaffe ist die arabische Verweigerung.“ Immer sobald jemand einen Friedensplan vorschlug, konnten wir uns auf das „Nein“ der arabischen Seite verlassen. Richtig, die zionistische Führung war gegen jeglichen Kompromiss, der den status quo befestigt, und damit das Momentum der zionistischen Expansions- und Siedlungsbewegung gestoppt hätte. Dennoch sagten die zionistischen Führer „Ja“ und „Wir reichen unsere Hände zum Frieden“ – und konnten sich dabei darauf verlassen, dass die Araber den Vorschlag schon torpedieren würden.

Das war für den Zeitraum von hundert Jahren gültig, bis Yassir Arafat die Spielregeln änderte, Israel anerkannte und das Osloabkommen unterschrieb, welches die Festlegung der endgültigen Grenzziehung bis spätestens 1999 festlegte. Bis zum heutigen Tag haben diese Endstatusverhandlungen noch nicht einmal begonnen. Die aufeinander folgenden israelischen Regierungen verhinderten dies, da sie unter keinen Umständen dazu bereit waren, endgültigen Grenzziehungen zuzustimmen. ( Beim Camp David Treffen im Jahr 2000 handelte es sich nicht um echte Verhandlungen – Ehud Barak hatte das Treffen ohne jegliche Vorbereitung zusammengerufen, seine Bedingungen den Palästinensern diktiert und den Dialog abgebrochen, sobald sie diese verweigerten).

NACH DEM Tode Arafats, wurde die Weigerung schwieriger und schwieriger. Arafat wurde immer als Terrorist, Lügner und Betrüger dargestellt. Mahmud Abbas aber wurde von jedermann als ehrlicher Mensch anerkannt, der tatsächlich nach Frieden strebe. Dennoch gelang es Ariel Sharon, jegliche Verhandlungen mit ihm zu vermeiden. Die „unilaterale Trennung“ diente diesem Zweck. Präsident Bush unterstützte ihn dabei tatkräftig.

Nun, Sharon erlitt seinen Schlaganfall, und Olmert nahm seinen Platz ein. Und dann geschah etwas, das in Jerusalem für große Freude sorgte: die Palästinenser wählten die Hamas.

Wie wunderbar! Immerhin bezeichneten sowohl die USA als auch Europa die Hamas als Terrororganisation! Hamas ist Teil der schiitischen Achse des Bösen! (Sie sind keine Schiiten, aber wen kümmert´s schon!) Hamas erkennt Israel nicht an! Hamas versucht Mahmud Abbas zu eliminieren, den noblen Mann des Friedens! Selbstverständlich ist es weder notwendig, noch machte es Sinn, mit einer solchen Gang Verhandlungen über Frieden und Grenzen zu führen.

Und tatsächlich boykottieren die Vereinigten Staaten und ihre europäischen Satelliten die palästinensische Regierung und lassen die palästinensische Bevölkerung hungern. Sie haben drei Bedingungen für die Aufhebung der Blockade gesetzt: a) dass die palästinensische Regierung und die Hamas das Existenzrecht Israels anerkennen, b) dass sie den „Terror“ beenden müssen, und c) dass sie die mit der PLO unterzeichneten Verträge erfüllen müssen.

Oberflächlich gesehen, macht all das Sinn. In der Realität hingegen nichts von alledem. Weil all diese Bedingungen komplett einseitig sind:

a) die Palästinenser müssen Israels Existenzrecht anerkennen (ohne jedoch dessen Grenzen zugleich definieren zu können), die israelische Regierung hingegen muss nicht das Existenzrecht eines palästinensischen Staates anerkennen.

b) die Palästinenser müssen dem „Terror“ ein Ende setzen, aber die israelische Regierung muss nicht seine militärischen Aktionen in den besetzten Gebieten beenden oder mit dem Siedlungsbau aufhören. Die „Roadmap“ hatte genau dies tatsächlich gefordert, wird aber von jedermann ignoriert, insbesondere von den Amerikanern.

c) die Palästinenser müssen die Verträge erfüllen, nicht aber die israelische Regierung, die nahezu alle Artikel der Verträge von Oslo gebrochen hat. Unter anderem: die Eröffnung einer „sicheren Passage“ zwischen der Westbank und dem Gazastreifen, den Vollzug der dritten „militärischen Rückzugsphase“ (Rückzug von palästinensischem Gebiet), die Behandlung der Westbank und des Gazastreifens als einer Entität, und so weiter und so fort.

Seitdem die Hamas an die Macht gekommen ist, haben ihre Führer verstanden, dass sie flexibler werden müssen. Sie haben ein offenes Ohr für die Befindlichkeit ihres Volkes. Die palästinensische Bevölkerung sehnt sich nach einem Ende der Besatzung und einem Leben in Frieden. Daher hat sich die Hamas Schritt für Schritt einer Anerkennung Israels angenähert. Ihre religiöse Doktrin erlaubt ihnen nicht, dies öffentlich zu deklarieren (jüdische Fundamentalisten lassen auch nicht von dem Wort „Deinen Nachfahren gebe ich dieses Land“), aber sie hat dies sehr wohl indirekt getan. Ein kleiner Schritt, aber eine große Revolution.

Hamas hat seine Unterstützung für die Schaffung eines palästinensischen Staates innerhalb der 1967-er Grenze verkündet – wohlgemerkt: nicht statt Israel, sondern an Israels Seite. (Noch diese Woche hat der ehemalige Minister Kadura Fares wiederholt, dass der Hamas- Führer Khalel Mashal dies bestätigt hat). Hamas hat Mahmud Abbas mit der Verhandlungsvollmacht mit Israel ausgestattet und sich von vorneherein verpflichtet, jeglicher durch ein Referendum ratifizierten Übereinkunft zuzustimmen. Abbas befürwortet natürlich die Schaffung eines palästinensischen Staates neben Israel entlang der Grünen Linie. Es gibt keinen geringsten Zweifel daran, dass die große Mehrheit der Palästinenser einem solchen Vertrag zustimmen würde, sobald er ausgehandelt wäre.

In Jerusalem macht sich die Sorge breit. Wenn dies so weiter geht, könnte die Welt glatt den Eindruck erhalten, dass sich die Hamas geändert hat, und daraufhin – Gott behüte! – die ökonomischen Sanktionen gegen die Palästinenser aufheben.

NUN KOMMT der saudische König dazu und stört Olmerts Pläne noch einmal zusätzlich.

In einem beeindruckenden Ereignis, im Angesicht der heiligsten Stätte des Islam, beendete der König die blutige Fehde zwischen den palästinensischen Sicherheitsorganen und bereitete den Grund für eine palästinensische Einheitsregierung. Hamas verpflichtete sich, die von der PLO unterzeichneten Verträge, einschließlich des Oslo-Abkommens, das ja die gegenseitige Anerkennung des Staates Israel und der PLO als legitime Vertretung des palästinensischen Volkes beinhaltete, zu respektieren.

Der König hat damit die palästinensische Sache aus der Umklammerung des Iran gelöst, an die sich die Hamas aufgrund mangelnder Alternativen gewandt hatte, und hat Hamas damit in den Schoß der sunnitischen Familie zurückgeführt. Da Saudi-Arabien der Hauptalliierte der USA im arabischen Raum sind, haben sie damit zugleich die palästinensische Sache mit Nachdruck auf den Arbeitstisch des Oval Office gebracht.

In Jerusalem wäre beinahe Panik ausgebrochen. Dies ist der bedrückendste aller Albträume: die Angst, dass die uneingeschränkte Unterstützung Israels durch die USA und Europa beeinträchtigt werden könnte.

Die Panik zeitigte unmittelbare Resultate: „politische Kreise“ in Jerusalem verkündeten dass sie das Mekka-Abkommen von vorneherein ablehnten. Dann setzte ein zweiter Gedanke ein. Shimon Peres, der bereits seit langem gekrönte Meister der „Jein“-Methode, überzeugte Olmert, dass das rüde „Nein“ durch ein etwas gefälligeres „Nein“ zu ersetzen sei. Zu diesem Zwecke wurde erneut der Bückling aus dem Kühlschrank genommen.

Es reicht nicht aus, dass die Hamas Israel de facto anerkennt. Israel besteht darauf, dass sein „Existenzrecht“ auch noch anzuerkennen sei. Politische Anerkennung reicht nicht aus, es bedarf der ideologischen Anerkennung. Getreu dieser Logik könnte man auch gleich verlangen, dass Khaled Mashal doch bitte der Zionistischen Bewegung beitreten solle.

WENN JEMAND denkt, dass Frieden für Israel wichtiger ist als Expansion und Siedlungen, dann muss derjenige die im Mekka-Abkommen dokumentierte Wandlung der Hamas begrüßen – und die Organisation darin bestärken diesen Weg fortzusetzen. Dem König Saudi Arabiens, dem es bereits gelungen ist alle arabischen Staaten dazu zu bewegen, Israel im Gegenzug gegen die Schaffung eines palästinensischen Staates innerhalb der Grünen Linie anzuerkennen, sollte aufs herzlichste gratuliert werden.

Aber wenn jemand den Frieden ablehnt, weil dieser die Grenzen Israels endgültig festsetzen und keine weitere Ausdehnung erlauben würde, dann wird er alles tun, um die Amerikaner und Europäer davon zu überzeugen, dass das Boykott der palästinensischen Regierung und des palästinensischen Volkes aufrechtzuerhalten sei.

ÜBERMORGEN WIRD Condoleeza Rice einem Treffen von Olmert und Abbas in Jerusalem vorsitzen.

Die Amerikaner haben nun ein Problem. Auf der einen Seite brauchen sie den saudi-arabischen König. Nicht nur sitzt er auf großen Ölreserven, sondern er ist auch der Eckstein des „moderaten sunnitischen Blocks“. Wenn der König Bush sagen sollte, dass die Lösung des palästinensischen Problems gebraucht werde, um die wachsende Einflussnahme des Iran im Nahen Osten zu verhindern, so ist dies eine Äußerung von großem Gewicht. Falls Bush einen militärischen Angriff auf den Iran plant- und es hat den Anschein, dass er dies tut – so ist es wichtig für ihn die Sunniten vereinigt an seiner Seite zu wissen.

Andererseits ist Bush auf die Pro-Israel Lobby – sowohl auf die jüdische als auch die christliche – angewiesen. Es ist für ihn insbesondere von vitalem Interesse, die „Christliche Basis“ der Republikaner hinter sich zu wissen, die die radikale Rechte in Israel unterstützen, komme da, was da wolle.

Also, was muss getan werden? Nichts. Für dieses Nichts fand Condi im Fundus des aktuellen amerikanischen Slang einen geeigneten diplomatischen Slogan: „Neue politische Horizonte“.

Offensichtlich hat sie nicht über die Bedeutung dieser Worte nachgedacht. Denn der Horizont ist es etwas, dass man niemals erreicht: um so mehr du dich ihm näherst, umso mehr zieht er sich zurück.

(Aus dem Englischen von Christoph Glanz, vom Verfasser autorisiert)

Quelle: www.uri-avnery.de


Facing Mecca

17/02/07

Interesting question. The USA was established by Europeans who invaded a continent that did not belong to them, eradicated most of the indigenous population (the "Red Indians") in a prolonged campaign of genocide, and exploited the labor of millions of slaves who had been brutally torn from their lives in Africa. Not to mention what is going on today. Must a Native-American - or indeed anybody at all - recognize the right of such a state to exist?

But nobody raises the question. The United States does not give a damn if anybody recognizes its right to exist or not. It does not demand this from the countries with which it maintains relations.

Why? Because this is a ridiculous demand to start with.

OK, the United States is older than the State of Israel, as well as bigger and more powerful. But countries that are not super-powers do not demand this either. India, for example, is not expected to recognize Pakistan's "right to exist", in spite of the fact that Pakistan was established at the same time as Israel, and - like Israel - on an ethnic/religious basis.

SO WHY is Hamas required to "recognize Israel's right to exist"?

When a state "recognizes" another state, it is a formal recognition, the acknowledgement of an existing fact. It does not imply approval. The Soviet Union was not required to recognize the existence of the USA as a capitalist state. On the contrary, Nikita Khrushchev promised in 1956 to "bury" it. The US certainly did not dream of recognizing at any time the right of the Soviet Union to exist as a communist state.

So why is this weird demand addressed to the Palestinians? Why must they recognize the right of Israel to exist as a Jewish State?

I am an Israeli patriot, and I do not feel that I need anybody's recognition of the right of my state to exist. If somebody is ready to make peace with me, within borders and on conditions agreed upon in negotiations, that is quite enough for me. I am prepared to leave the history, ideology and theology of the matter to the theologians, ideologues and historians.

Perhaps after 60 years of the existence of Israel, and after we have become a regional power, we are still so unsure of ourselves that we crave for constant assurance of our right to exist - and of all people, from those that we have been oppressing for the last 40 years. Perhaps it is the mentality of the Ghetto that is still so deeply ingrained in us.

But the demand addressed now to the Palestinian Unity Government is far from sincere. It has an ulterior political aim, indeed two: (a) to convince the international community not to recognize the Palestinian government that is about to be set up, and (b) to justify the refusal of the Israeli government to enter into peace negotiations with it.

The British call this a "red herring" - a smelly fish that a fugitive drags across the path in order to put the pursuing dogs off the trail.

WHEN I was young, Jewish people in Palestine used to talk about our secret weapon: the Arab refusal. Every time somebody proposed some peace plan, we relied on the Arab side to say "no". True, the Zionist leadership was against any compromise that would have frozen the existing situation and halted the momentum of the Zionist enterprise of expansion and settlement. But the Zionist leaders used to say "yes" and "we extend our hand for peace" - and rely on the Arabs to scuttle the proposal.

That was successful for a hundred years, until Yasser Arafat changed the rules, recognized Israel and signed the Oslo Accords, which stipulated that the negotiations for the final borders between Israel and Palestine must be concluded not later than 1999. To this very day, those negotiations have not even started. Successive Israeli governments have prevented it because they were not ready under any circumstances to fix final borders. (The 2000 Camp David meeting was not a real negotiation - Ehud Barak convened it without any preparation, dictated his terms to the Palestinians and broke the dialogue off when they were refused.)

After the death of Arafat, the refusal became more and more difficult. Arafat was always described as a terrorist, cheat and liar. But Mahmoud Abbas was accepted by everybody as an honest person, who truly wanted to achieve peace. Yet Ariel Sharon succeeded in avoiding any negotiations with him. The "Unilateral Separation" served this end. President Bush supported him with both hands.

Well, Sharon suffered his stroke, and Ehud Olmert took his place. And then something happened that caused great joy in Jerusalem: the Palestinians elected Hamas.

How wonderful! After all, both the US and Europe have designated Hamas as a terrorist organization! Hamas is a part of the Shiite Axis of Evil! (They are not Shiites, but who cares!) Hamas does not recognize Israel! Hamas is trying to eliminate Mahmoud Abbas, the noble man of peace! It is clear that with such a gang there is no need, nor would it make any sense, to conduct negotiations about peace and borders.

And indeed, the US and their European satellites are boycotting the Palestinian government and starving the Palestinian population. They have set three conditions for lifting the blockade: (a) that the Palestinian government and Hamas must recognize the right of the State of Israel to exist, (b) they must stop "terrorism", and (c) they must undertake to fulfill the agreements signed by the PLO.

On the face of it, that makes sense. In reality, none at all. Because all these conditions are completely one-sided:

1. the Palestinians must recognize the right of Israel to exist (without defining its borders, of course), but the Israeli government is not required to recognize the right of a Palestinian state to exist at all. 2. The Palestinians must put an end to "terrorism", but the Israeli government is not required to stop its military operations in the Palestinian territories and stop the building of settlements. The "roadmap" does indeed say so, but that has been completely ignored by everybody, including the Americans. 3. The Palestinians must undertake to fulfill the agreements, but no such undertaking is required from the Israeli government, which has broken almost all provision of the Oslo agreement. Among others: the opening of the "safe passages" between Gaza and the West Bank, the carrying out of the third "redeployment" (withdrawal from Palestinian territories), the treatment of the West Bank and the Gaza Strip as one single territory, etc etc.

Since Hamas came to power, its leaders have understood the need to become more flexible. They are very sensitive to the mood of their people. The Palestinian population is longing for an end to the occupation and for a life of peace. Therefore, step by step, Hamas has come nearer to recognition of Israel. Their religious doctrine does not allow them to declare this publicly (Jewish fundamentalists too cling to the word of God "To your seed I have given this land") but it has been doing so indirectly. Little steps, but a big revolution.

Hamas has announced its support for the establishment of a Palestinian state bounded by the June 1967 borders - meaning: next to Israel and not in place of Israel. (This week, ex-minister Kadura Fares repeated that Hamas leader Khaled Mashal has confirmed this.) Hamas has given Mahmoud Abbas a power of attorney to conduct the negotiations with Israel and has undertaken in advance to accept any agreement ratified in a referendum. Abbas, of course, clearly advocates the setting up of a Palestinian state next to Israel, across the Green Line. There is no doubt whatsoever that if such an agreement is achieved, the huge majority of the Palestinian population will vote for it.

In Jerusalem, worry has set in. If this goes on, the world might even get the impression that Hamas has changed, and then - God forbid - lift the economic blockade on the Palestinian people.

Now the King of Saudi Arabia comes and disturbs Olmert's plans even more.

In an impressive event, facing the holiest site of Islam, the king put an end to the bloody strife between the Palestinian security organs and prepared the ground for a Palestinian government of national unity. Hamas undertook to respect the agreements signed by the PLO, including the Oslo agreement, which is based on the mutual recognition of the State of Israel and the PLO as representative of the Palestinian people.

The king has extracted the Palestinian issue from the embrace of Iran, to which Hamas had turned because it had no alternative, and has returned Hamas to the lap of the Sunni family. Since Saudi Arabia is the main ally of the US in the Arab world, the king has put the Palestinian issue firmly on the table of the Oval Room.

In Jerusalem, near panic broke out. This is the scariest of nightmares: the fear that the unconditional support of the US and Europe for Israeli policy will be reconsidered.

The panic had immediate results: "political circles" in Jerusalem announced that they rejected the Mecca agreement out of hand. Then second thoughts set in. Shimon Peres, long established master of the "yes-but-no" method, convinced Olmert that the brazen "no" must be replaced with a more subtle "no". For this purpose, the red herring was again taken out of the freezer.

It is not enough that Hamas recognize Israel in practice. Israel insists that its "right to exist" must also be recognized. Political recognition does not suffice, ideological recognition is required. By this logic, one could also demand that Khaled Mashal join the Zionist organization.

If one thinks that peace is more important for Israel than expansion and settlements, one must welcome the change in the position of Hamas - as expressed in the Mecca agreement - and encourage it to continue along this road. The king of Saudi Arabia, who has already convinced the leaders of all Arab countries to recognize Israel in exchange for the establishment of the state of Palestine across the Green Line, should be warmly congratulated.

But if one opposes peace because it would fix the final borders of Israel and allow for no more expansion, one will do everything to convince the Americans and Europeans to continue with the boycott on the Palestinian government and the blockade of the Palestinian people.

The day after tomorrow, Condoleezza Rice will convene a meeting of Olmert and Abbas in Jerusalem.

The Americans now have a problem. On one side, they need the Saudi king. Not only does he sit on huge oil reservoirs, but he is also the center-piece of the "moderate Sunni bloc". If the king tells Bush that the solution of the Palestinian problem is needed in order to dam the spread of Iranian influence across the Middle East, his words will carry a lot of weight. If Bush is planning a military attack on Iran, as it seems he is, it is important for him to have the united support of the Sunnis.

On the other side, the pro-Israel lobby - both Jewish and Christian - is very important for Bush. It is vital for him to be able to count on the "Christian base" of the Republican Party, which is composed of fundamentalists who support the extreme Right in Israel, come what may.

So what is to be done? Nothing. For this nothing, Condi found an apt diplomatic slogan, taken from up-to-date American slang: "New Political Horizons".

Clearly, she did not ponder on the meaning of these words. Because the horizon is the symbol of a goal that will never be reached: the more you approach it, the more it recedes.

Source: www.avnery-news.co.il


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