Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

"Stop the war before it starts!" - "Stoppt den Krieg, bevor er beginnt!"

Friedensbewegung: Weltweiter Aktionstag am 26. Oktober - Eine andere transatlantische Solidarität

Im Folgenden informieren wir über den Stand der Vorbereitungen des weltweiten Aktionstages gegen den Krieg am 26. Oktober 2002 in der Bundesrepublik Deutschland. Der Brief an die US-Friedensbewegung wurde freundlicherweise von Fred Klinger (pax christi, Berlin) formuliert (er lag dem Treffen der Friedensorganisationen am 12. Oktober in Hannover vor). Die Angaben über die Aktionen in den über 50 Städten und Regionen beruhen auf Meldungen, die dem Bonner Netzwerk Friedenskooperative und uns gegenüber gemacht wurden. Es ist davon auszugehen, dass damit längst nicht alle Aktionen erfasst sind.

Worum es geht

In über 60 Städten der Bundesrepublik finden am 26. Oktober 2002 Aktionen gegen den drohenden Irak-Krieg statt. Anlass ist der weltweite Aktionstag gegen den Krieg, den Friedensbewegungen in aller Welt aus Solidarität mit der US-amerikanischen Anti-Kriegs-Bewegung proklamiert haben. In Washington und San Francisco werden an diesem Tag Hunderttausende Menschen gegen die Kriegspolitik des US-Präsidenten Bush demonstrieren.

Zu den Mahnwachen, Demonstrationen und Kundgebungen in Deutschland rufen neben der Friedensbewegung auch zahlreiche Attac-Gruppen, Gewerkschaften, kirchliche Verbände und neben der PDS auch Parteigliederungen von Grünen und SPD auf. Der Protest richtet sich dabei nicht nur gegen die Politik der US-Regierung, der in fast allen Aufrufen vorgeworfen wird, wirtschaftliche (Öl!) und geostrategische Interessen zu verfolgen und dabei das Völkerrecht und die Vereinten Nationen schwer zu beschädigen. Auch die rot-grüne Bundesregierung ist Adressat der Forderungen der Demonstranten: Von ihr wird nicht nur verlangt, zu ihrem Wort aus dem Wahlkampf zu stehen und den Irak-Krieg auch weiterhin "ohne Wenn und Aber" abzulehnen. Von ihr werden nach den Worten aber auch Taten verlangt: So müssten als erstes die Spürpanzer aus Kuwait und die Marineverbände aus der Golfregion abgezogen werden; und zum zweiten müsste die Bundesregierung gegenüber den USA klarstellen, dass für einen Krieg gegen Irak die US-Stützpunkte in Deutschland nicht genutzt werden dürften und dass US-Kampfmaschinen auch keine Überflugsrechte erhalten würden.

Die Friedensbewegung weiß sich in ihrem Protest gegen den Irak-Krieg einig mit einer großen Mehrheit der deutschen und europäischen Öffentlichkeit. Selbst in Großbritannien sprechen Umfragen von einer klaren Mehrheit gegen den Krieg. Und auch in den USA wächst der Widerstand gegen den Kriegs-Kurs der Bush-Administration. Tausende von Schriftstellern, Wissenschaftlern, Künstlern, Regisseuren und Schauspielern haben in einer Aufsehen erregenden Erklärung ("Not in our name" - "Nicht in unserem Namen") vor einem Krieg gewarnt und die Regierung zu Umkehr aufgefordert. Die Parole der US-Friedensbewegung heißt: "Stop the war, before it starts!" - "Beendet den Krieg, bevor er beginnt!" Der einstmals "uneingeschränkten Solidarität" Berlins mit der US-Regierung setzt die Friedensbewegung ihre transatlantische Solidarität der friedliebenden Menschen diesseits und jenseits des Atlantiks entgegen.



Botschaft nach Washington und San Francisco

Am 26. Oktober wird die deutsche Friedensbewegung folgende Botschaft an die großen Manifestationen in Washington und San Francisco übermitteln:

October 26th 2002

Together We Can Stop the War on IRAQ!

To our friends in the United States of America: Letter of support from the German peace movement to the organizers and activists of the international global action day.

Dear friends,
the Bush-administration is rushing for its first pre-emptive war in the 21st century. The US-government tries to justify its acts as a necessary means of self-defence against the weapons of mass destruction in Iraq and possible terrorist attacks. Meanwhile there is abundant proof that the Bush-administration has been lying to the world community, that its arguments are based on false accusations and blunt propaganda. The obvious intention is to make the people of the US and of the European allies pay in money and blood for a war which will only serve the global interests of corporate greed, the direct control of oil-resources and the unlimited us-dominance of our planet.

The German peace movement appreciates your initiative for a global action day which will mark a decisive leap forward in building a worldwide movement against this impending war on Iraq. On October 26th hundreds of thousand of people in many of the major cities of this world will take to the streets to show their protest and moral indignation against the US-government and its helpers within NATO. Let us make it clear to those who are responsible, to all politicians, managers and masters of destruction, war and global exploitation: You will not succeed! Millions will stand up against you!

Dear friends, we whole-heartedly welcome your initiative and we stand on your side for our common cause. You have shown to the outside world that the forces of peace, justice and civil liberties are gaining strength and public acceptance in the US. For us you are a banner of hope and the trustworthy representative of the people of the United States of America.

With best wishes and greetings of peace from across the ocean ...




Rückmeldungen von den Aktionen:

Am Samstagnachmittag (26.Oktober) besteht die Möglichkeit, Meldungen über die örtlichen/regionalen Aktionen zentral zu sammeln, um sie auch als gemeinsame Aktion gegenüber der Öffentlichkeit darzustellen und - vor allem - auch der amerikanischen Friedensbewegung zu übermitteln, die ihre beiden großen Kundgebungen ja erst sechs Stunden später abhalten wird.
Meldungen per e-mail an:
frieden-und-zukunft@t-online.de (Ostermarschbüro),
oder Tel.: 069/24249950


Übersicht über (77) Aktionen im ganzen Land

(siehe auch: www.friedenskooperative.de)
  • Aachen: 12 Uhr Treffen am Hbf, Gemeinsame Fahrt (12.17) zur Demo nach Köln
  • Augsburg: 10 Uhr, Königsplatz, Demo und Kundgebung
  • Bad Tölz: 10.30, Max-Höfler-Platz, Kundgebung
  • Bergisch Gladbach: 11 Uhr, Hauptstraße (am Markt), Mahnwache
  • Berlin: 14 Uhr, Alexanderplatz, Demo an US- und britischer Botschaft vorbei; Schlusskundgebung am Gendarmenmarkt
  • Bielefeld: 11 - 13 Uhr: Jahnplatz, Infostand
  • Bitburg: 10 Uhr, Auftaktkundgebung; anschließend gemeinsame Fahrt zur Demo nach Spangdahlem
  • Bochum: 11.30 Uhr, Kortumstr./Huestr., Demonstration und Kundgebung
  • Borken (NRW): 11.30 Uhr, Marktplatz, Demo und Kundgebung
  • Bremen: 15 Uhr, Bahnhofsplatz, Kundgebung
  • Bremen-Vegesack: 11 Uhr: Gerhard-Rolfs-Straße/Ecke Breite Straße, Kundgebung/Mahnwache
  • Chemnitz: 10 Uhr. Neumarkt, Infomarkt, 12 Uhr Kundgebung
  • Cochem: 11-12 Uhr, Carl-Fritz-Nicoleiplatz, Mahnwache
  • Daun: 11 Uhr, Friedensbrunnen, Mahnwache
  • Dessau: 10-12 Uhr, Rathaus Center, Veranstaltung gegen den Krieg
  • Dortmund: 5 vor 12 Uhr, Platz von Leeds, Kundgebung und Schilder-Demo
  • Dresden: 14 Uhr, Theaterplatz, Demo und Kundgebung
  • Duisburg: 11 bis 13.30 Uhr, Königstr./Lebensretterbrunnen, Kundgebung
  • Düsseldorf: 5 vor 12 Uhr, Schadowplatz, Demo zum US-Konsulat
  • Erfurt: 11 Uhr, Anger, Kundgebung
  • Erlangen: 10 Uhr, Hugenottenplatz, Kundgebung (anschließend Fahrt nach Nürnberg)
  • Essen: 11 bis 13 Uhr, Kettwiger Str./Burgplatz, Kundgebung, Mahnwache
  • Frankfurt a.M.: 13 Uhr, Bockenheimer Warte, Demo
  • Freiburg: 12 Uhr, Bertoldsbrunnen, Demo
  • Fulda: 10-14 Uhr , Universitätsplatz, Karstadtplatz, Info-Stände, Kundgebung
  • Fürth: 12 Uhr, Fürther Freiheit, Kundgebung (anschließend Fahrt nach Nürnberg)
  • Gera: 10-16 Uhr: Bastelstraße, Infostände, Musik und Redebeiträge; ca. 13 Uhr: 100 Luftballons
  • Göttingen: 11 Uhr, Weender Straße (vor der Jacobikirche), Kundgebung mit Infotischen
  • Gummersbach: 11-13 Uhr: Fußgängerzone, Infostand und Theateraktion
  • Halle: 10-14 Uhr: Hallescher Markt, Mahnwache mit Informationen, Unterschriftensammlung, Musik, Aktionen, Lesung
  • Hamburg: 12 Uhr, am "Kriegsklotz" (Dammtordamm, U-Bhf. Stephansplatz, S-Bhf. Dammtor), Abschlusskundgebung vor dem Generalkonsulat der USA (An der Alster)
  • Hameln: 12 Uhr, Hochzeitshaus, Kundgebung
  • Hannover: 12 Uhr, Kröpcke, Demo und Kundgebung
  • Heidelberg: 13 Uhr, Bismarckplatz, Demo zum Headquarter der US-Armee; Kundgebung
  • Heilbronn: 10.30 Uhr, Hbf, Treffen zur Fahrt nach Stuttgart (Demo)
  • Kassel: 12 Uhr, Königsplatz, Auftakt und Demo, 13 Uhr Kundgebung am Rathaus
  • Kiel: 11 Uhr, Asmus-Bremer-Platz, Kundgebung
  • Köln: 13 Uhr, Roncalliplatz, Demo, Kundgebungen am Amerikahaus und vor dem WDR, Abschluss: 16 Uhr, Rudolfplatz
  • Konstanz: 11 Uhr, Augustinerplatz (Landratsamt), Kundgebung
  • Leipzig: 11 Uhr: Nikolaikirchhof, Antikriegsmeeting
  • Lüdenscheid: 11-13 Uhr, Rathaustreppe, Mahnwache
  • Magdeburg: 13 Uhr, Domplatz, Kundgebung und Demo
  • Mainz: 12 Uhr, Hbf, Treffen zur gemeinsamen Fahrt zur Demo in FFM
  • Mannheim: 12 Uhr, Paradeplatz, Mahnwache und Kundgebung
  • Markgräfler Land: "Von Freiburg bis Lörrach", Transparente an Autobahnbrücken
  • Minden: 11.30 Uhr, Infostand und Demo
  • Moers: 14 Uhr, Neumarkt, Kundgebung
  • Mönchengladbach: 10.53 Abfahrt vom Hbf nach Düsseldorf
  • Mülheim: 10 - 14 Uhr, Kurt-Schumacher-Platz vor dem Forum, Mahnwachen
  • Müllheim: 9 Uhr: Markgräflerplatz, 10-12 Uhr, Marktplatz, Malerei, Kundgebung, Musik
  • München: 11 Uhr, Marienplatz, Demo und Kundgebung
  • Münster: 10-11.45 Uhr, Ludgeristraße, Aktionsstand; ab 12 Uhr: Prinzipalmarkt, Aktionsstand, Kundgebung und "offenes Mikrofon"
  • Neubrandenburg/Berlin: 9.30, Treffen Hbf, gemeinsame Fahrt zur Demo nach Berlin
  • Nordhorn: 10-12 Uhr, Wochenmarkt, Unterschriftensammlung gegen den Krieg gegen den Irak
  • Nottuln: 16.30, Nottulner Wochenmarkt, Kundgebung
  • Nürnberg: 13 Uhr, Lorenzkirche, Kundgebung
  • Oldenburg: 10-16 Uhr, Brunneneck (Lange Str./Achternstr., Aktion/Kundgebung
  • Pfaffenhofen (a.d. Ilm): 19.30, Hauptschule Pfaffenhofen, Veranstaltung (Hans von Sponeck)
  • Plauen: 10.30 Uhr, Theaterplatz, Kundgebung
  • Potsdam: 13 Uhr, Hbf (Eingang Fr.-Engels-Str.), Fahrt zur Demo nach Berlin
  • Ravensburg: 10 Uhr, Marienplatz, Kundgebung
  • Recklinghausen: 11.30, Alter Markt (vor Karstadt), Kundgebung
  • Regensburg: 11-15 Uhr, Neupfarrplatz, Infomarkt
  • Rostock: 11 Uhr, Universitätsplatz, Kundgebung
  • Saarbrücken: 11 Uhr, Johanniskirche, Demo
  • Spangdahlem: 14 Uhr, Kundgebung an der US-Militärbasis
  • Speyer: 10 Uhr, Altpörtel, Info-Stand
  • Stuttgart: 12 Uhr, Lautenschlagerstr. (gegenüber Hbf), Demo, 13 Uhr Kundgebung am Schlossplatz - 10.30-11.15 Mahnwache am Haupttor von EUCOM
  • Traunstein-Traunreut: am Vorabend (25.10.), 20 Uhr, Sportplatzgaststätte Traunreut, Film
  • Trier: 11 Uhr Treffen am Pranger; Fahrt nach Spangdahlem; etwa 14 Uhr Kundgebung vor US-Airbase
  • Velbert: 11.55 Uhr ("Fünf vor Zwölf"), Fußgängerzone, Menschenkette
  • Wesel: 12 Uhr, vor dem Kaufhof (Innenstadt), Kundgebung
  • Wetzlar: 10-13 Uhr, Eisenmarkt, Mahnwache und Aktionen
  • Wiesloch: 11.30 Uhr, Evang. Kirchplatz, Kundgebung
  • Wilhelmshaven: (Uhrzeit?), Fußgängerzone, Informations- und Mahnkundgebungen
  • Witten: 10.30 Uhr, Obere Bahnhofstraße, Infostand
  • Wittlich: 11 Uhr, Kundgebung, anschließend Fahrt zur Demo nach Spangdahlem
  • Wolfsburg: 11 Uhr, Fußgängerzone vor dem City-Center, Mahnwache
Stand: 25.10.2002 - Übersicht wird ergänzt

Letzte Meldung

Der Landesbezirk Berlin-Brandenburg (www.bb-verdi.de) gab folgende
P R E S S E I N F O R M A T I O N
heraus:

Ver.di Berlin-Brandenburg unterstützt den Protesttag am 26. Oktober 2002 "Kein Krieg gegen den Irak".
Der Landesbezirk ver.di Berlin-Brandenburg ruft alle seine Mitglieder auf, sich an dem weltweiten Protesttag am 26. Oktober 2002 unter dem Motto "Verhindert den Krieg, bevor er beginnt!" zu beteiligen.
"Widerstand gegen Kriegsvorbereitung und Kriegsdurchführung ist eine wesentliche Aufgabe für Gewerkschafter", so Andreas Köhn, stellv. ver.di-Landesbezirksleiter Berlin-Brandenburg.
"Aus diesem Grund sollten sich alle gewerkschaftlich organisierten Kriegsgegner in Berlin am 26. Oktober 2002 um 14.00 Uhr an der Demonstration auf dem Berliner Alexanderplatz beteiligen."



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