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August 1990 bis August 2000

Irak: Chronik eines angekündigten Krieges

2. 8. 1990 Der Irak besetzt das Emirat Kuwait.

6. 8. 1990 Der UN-Sicherheitsrat fordert den Rückzug. Westliche Staaten beschließen Wirtschaftssanktionen.

8. 8. 1990 US-Truppen nach Saudi-Arabien

10. 8. 1990 Truppen der Arabischen Liga nach Saudi-Arabien

12. 8. 1990 Saddam Hussein fordert als Verhandlungsbasis die Durchsetzung aller UN-Resolutionen zum Nahost-Konflikt.

15. 8. 1990 Irak einigt sich mit dem bisherigen Kriegsgegner Iran über Grenzprobleme und Kriegsgefangene.

25. 8. 1990 Irak annektiert das besetzte Kuwait als 19. Provinz des Landes. Der UN-Sicherheitsrat beschließt die Durchsetzung des UN-Embargos notfalls mit Gewalt.

9. 9. 1990 Bush und Gorbatschow fordern Hussein auf, Kuwait zu verlassen.

20. 9. 1990 Irakische Drohung mit einem Umweltkrieg durch Vernichtung aller Ölfelder im Falle des Angriffs.

24. 9. 1990 Mitterrands Vermittlungsversuch scheitert.

29. 9. 1990 Der Sicherheitsrat autorisiert die Anwendung von Gewalt gegen Irak. Gorbatschow schlägt eine »innerarabische Konferenz« zur Lösung der Kuwait-Krise vor

31. 10. 1990 Der US-Kongress mahnt Bush zur Vorsicht bei der »militärischen Option«

7. 11. 1990 Willy Brandt gelingt es, durch Verhandlung Geiseln aus dem Irak freizubekommen.

16. 11. 1990 Saddam Hussein erklärt seine Bereitschaft zu Verhandlungen, lehnt aber einen Rückzug aus Kuwait ab.

29. 11. 1990 Ultimatum des UN-Sicherheitsrates (Resolution 678) an Irak: Rückzug bis 15. 1. 1991 oder Krieg.

24. 12. 1990 Hussein droht im Kriegsfall, zuerst Israel anzugreifen.

2. 1. 1991 NATO-Rat beschließt die Verlegung von Kampfflugzeugen, darunter 18 Alpha-Jets der Bundesluftwaffe, in die Türkei.

9. 1. 1991 Ergebnisloses Treffen des amerikanischen Außenministers Baker mit seinem irakischen Amtskollegen Aziz.

13. 1. 1991 Ergebnisloses Treffen des UN-Generalsekretärs Peres de Cuellar mit Saddam Hussein.

15. 1. 1991 Ablauf des UN-Ultimatums.

17. 1. 1991 Beginn der Luftangriffe am Persischen Golf.

22. 2. 1991 Die sowjetische Regierung legt vergeblich einen Etappenplan für den irakischen Rückzug vor.

24. 2. 1991 Beginn der Bodenoffensive in Kuwait und Irak mit 700.000 Soldaten.

27. 2. 1991 Befreiung der Hauptstadt Kuwait-City.

28. 2. 1991 Nach 100 Stunden Bodenkrieg anerkennt Irak die UN-Resolutionen.

3. 3. 1991 Einigung über den Waffenstillstand.

5. 3. 1991 Aufstand der schi'itischen Bevölkerung im Süden Iraks.

12. 4. 1991 Offizielles Ende des Krieges

April 1991 UN-Sicherheitszone im Norden des Irak für die Kurden eingerichtet. Flugverbot für irakisches Militär nördlich des 36. Breitengrades.

12. 6. 1992 Irak verweigert den UN-Inspekteuren den Zugang zu Atomanlagen.

August 1992 Flugverbotszone im Süden Iraks etabliert. Verstärkung der UN-Sicherheitstruppen in Kuwait und in den Sicherheitszonen im Süden und Norden Iraks.

1993 Grenzkommission der UNO legt die kuwaitisch-irakische Grenze neu fest.

31. 8. 1996 Iraks Armee unterstützt die kurdische Partei Barzanis und verletzt die Sicherheitszone im Norden. Beschuss mit Marschflugkörpern als UN-Reaktion.

29. 10. 1997 Irak weist US-amerikanische Waffeninspektoren aus.

10. 11. 1997 Durch russische Vermittlung kehren die Waffeninspektoren nach Irak zurück.

13. 1. 1998 Irak fordert ultimativ, die Rüstungskontrollen bis Mai 1998 zu beenden.

14. 1. 1998 Clinton erhält Unterstützung des Kongresses für einen Militärschlag gegen Irak.

15. 1. 1998 Im UN-Sicherheitsrat verweigern Russland und China die Zustimmung zu Clintons Plan.

22. 2. 1998 UN-Generalsekretär Kofi Annan und Saddam Hussein einigen sich über die Weiterarbeit der UN-Inspektoren.

17. 12. 1998 »Operation Wüstenfuchs«: Viertägiges Bombardement Bagdads durch die US-Luftwaffe.

11. 1. 1999 US-Kampfflugzeuge bombardieren irakische Flugabwehr im Norden und Süden des Landes. Irak fordert die vollständige Aufhebung der Sanktionen und lehnt einen saudischen Vorschlag zur partiellen Lockerung ab.

6. 6. 1999 Im UN-Sicherheitsrat verschieben sich in der Sanktionsfrage die Gewichte zugunsten Bagdads. Erneuter US-Angriff auf irakische Flugüberwachung.

7. 12. 1999 Der Sicherheitsrat stimmt für die Wiederaufnahme der seit einem Jahr unterbrochenen Rüstungsinspektionen. Als Gegenleistung wird der irakischen Regierung die Aussetzung der Sanktionen angeboten.

31. 5. 2000 Der »Koordinator für die humanitäre Hilfe im Irak«, Hans von Sponeck tritt aus Protest gegen die UN-Sanktionspolitik zurück.

8. 6. 2000 Der UN-Sicherheitsrat verlängert das Hilfsprogramm um sechs Monate und gibt eine umfassende Studie über die Lebensbedingungen im Irak in Auftrag.

17. 7. 2000 Irak bemüht sich um eine Vermittlungsmission des UN-Generalsekretärs Kofi Annan, lehnt das Sanktionsregime der UNO jedoch wegen seines zeitlich und thematisch kaum limitierten Mandates weiterhin ab.


Aus: Freitag, 4. August 2000


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