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Irak: Chronik wichtiger Ereignisse

16. bis 30. Juni 2005

Donnerstag, 16. Juni, bis Sonntag, 19. Juni
  • Bei einem Bombenanschlag auf eine US-Patrouille im Irak sind fünf Soldaten (dpa: 6) getötet worden. Das Fahrzeug der Patrouille sei auf einer Straße nahe der Stadt Ramadi über einen Sprengsatz gefahren, teilte ein Sprecher der US-Armee am 16. Juni mit. Der Anschlag habe sich während eines Kampfeinsatzes ereignet. Über mögliche Verletzte machte der Sprecher zunächst keine Angaben. (AFP)
  • Bei einem Autobombenanschlag in Bagdad sind am 16. Juni mindestens sechs Polizisten getötet worden. 25 Polizisten wurden nach Angaben aus dem Innenministerium verletzt. Ein Selbstmordattentäter jagte sein Auto in die Luft, als eine Polizeipatrouille vorbeifuhr. Fünf Polizeiautos wurden zerstört. Der Anschlag ereignete sich auf der Straße zum internationalen Flughafen.
  • Die irakischen Sunniten bekommen bei der Ausarbeitung der irakischen Verfassung mehr Mitsprache als bislang vorgesehen. Die Sunniten sollten 15 Sitze im Ausschuss bekommen, der die neue Verfassung ausarbeitet, sagte der Vizechef der schiitischen Dawa-Partei, Abdul Rahman Munschid el Asi, am 16. Juni. Zehn weitere Sunniten sollten als Berater bei den Verhandlungen dabei sein. Ursprünglich hatten die Sunniten nur zwei Vertreter in dem bislang 55-köpfigen Ausschuss. Schiiten und Kurden, die beiden größten Gruppen im Parlament, hatten den Sunniten auf internationalen Druck jedoch mehr Mitsprache zugesichert.
  • Im Irak ist einer der engsten Vertrauten des Extremistenführers Abu Mussab el Sarkawi gefasst worden. Der auch als Abu Talha bekannte Mohammed Chalaf Schakar sei in der nordirakischen Stadt Mossul festgenommen worden, teilte das US-Militär am 16. Juni mit. Es handle sich bei ihm um den Helfer, dem Sarkawi am meisten vertraue. Schakar habe sich den US-Truppen kampflos ergeben, nachdem Erkenntnisse der Geheimdienste zu seinem Aufenthaltsort geführt hatten. Gefolgsleute Talhas hätten dagegen früher verbreitet, der Gesuchte trage stets eine Sprengstoffweste und werde sich niemals ergeben, hieß es in der Erklärung des US-Militärs weiter.
  • US-Präsident George W. Bush sieht sich aus dem Kongress mit Forderungen konfrontiert, einen Zeitplan für den Abzug der Truppen aus dem Irak vorzulegen. Zwei Abgeordnete seiner eigenen Republikanischen Partei sowie zwei Vertreter der oppositionellen Demokraten kündigten am 16. Juni in Washington an, sie wollten gemeinsam einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen. Bush solle damit aufgefordert werden, bis Ende des Jahres einen Zeitrahmen für die US-Truppenpräsenz im Irak vorlegen. Mit dem Abzug der Soldaten solle im nächsten Jahr begonnen werden.
  • Bei einem Autobombenanschlag nördlich von Bagdad starben am 16. Juni nach Informationen des Nachrichtensenders Al-Arabija 14 Iraker. Unter den Opfern seien acht Soldaten, berichtete ein Reporter des Senders. Das Verteidigungsministerium erklärte dagegen, bei dem Anschlag in Sulaich sei lediglich ein Soldat getötet worden. Vier Soldaten und ein Zivilist hätten Verletzungen erlitten. (dpa)
  • Im nordirakischen Mossul starben am 16. Juni ein Richter und sein Leibwächter bei einem Autobombenanschlag.
  • Bei einer Razzia des irakischen und amerikanischen Militärs in Jussifija töteten Soldaten zwei Kämpfer. 73 Rebellen seien gefangen genommen worden, erklärte die Armee am 16. Juni. Zwei von ihnen seien arabische Kämpfer aus dem Ausland.
  • In Tikrit, Duluija und Samarra wurden am 16. Juni 30 mutmaßliche Rebellen festgenommen, darunter auch vier Polizisten.
  • Bei Gefechten zwischen US-Soldaten und Rebellen in Ramadi sind am 17. Juni drei Iraker getötet und fünf weitere verletzt worden. Das berichteten Krankenhausärzte in der westirakischen Stadt. Nach Angaben des US-Militärs waren in Ramadi bereits am Vortag zwei amerikanische Soldaten bei Kampfhandlungen ums Leben gekommen. Ihr Militärfahrzeug fuhr über einen Sprengsatz.
  • Die amerikanischen Streitkräfte haben am 17. Juni eine neue Offensive in der westirakischen Provinz Anbar gestartet. Rund 1.000 Marineinfanteristen sowie irakische Soldaten seien an der Operation Spear (Speer) beteiligt, teilte ein Militärsprecher mit. Die Provinz Anbar an der Grenze zu Syrien gilt als Hochburg der Aufständischen unter Führung des jordanischen Extremisten Abu Mussab al Sarkawi, dem Chef von Al Kaida im Irak. Bei US-Luftangriffen wurden dort am 11. Juni nahe der Grenzstadt Kaim am Euphrat etwa 40 Rebellen getötet.
  • Die USA hatten laut Londoner Regierungsdokumenten nie einen klaren Plan für die Zeit nach dem Sturz des irakischen Staatschefs Saddam Hussein. Dem britischen Premierminister Tony Blair und seinen Spitzenberatern war dies schon ein Jahr vor der Militäraktion gegen Bagdad bekannt, wie aus acht vertraulichen Protokollen hervorgeht, die jetzt an die Öffentlichkeit gelangten. Darin werden auch ernsthafte Zweifel an der Bedrohung durch irakische Massenvernichtungswaffen geäußert. Schon im März 2002 stellte der britische Außenminister Jack Straw einem der Papiere zufolge die Frage, wie im Irak künftig Stabilität erzielt werden solle. Die USA seien zwar entschlossen, Saddam Hussein zu stürzen, um nach eigener Aussage einem Einsatz von Massenvernichtungswaffen vorzubeugen. Doch über die Zeit danach hätten sie sich wenig Gedanken gemacht. "Der Irak hat keine demokratische Tradition, also kann man hier nicht auf Gewohnheit oder Erfahrung aufbauen", gab Straw in einer Notiz für Blair zu bedenken.
    In einem Memorandum vom Juli 2002 berichtet der damalige britische Geheimdienstchef Richard Dearlove von seinem kurz zuvor erfolgten Besuch in Washington. Demnach wollte US-Präsident George W. Bush Saddam Hussein auf jeden Fall aus dem Amt zu entfernen. Die Geheimdienstinformationen und Fakten seien dann so präsentiert worden, dass sie dieses Ziel unterstützten. Straw sagte dem Protokoll zufolge, ein Angriff auf den Irak sei für Bush damals lediglich noch eine Frage der Zeit gewesen. "Aber die Beweislage war dünn. Saddam hat seine Nachbarn nicht bedroht, und sein Potenzial für Massenvernichtungswaffen war geringer als das von Libyen, Nordkorea oder dem Iran", betonte der britische Außenminister.
    In einem früheren Dokument des Außen- und Verteidigungsministeriums heißt es in ähnlicher Manier, die Gefahr, dass Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen einsetzen könnte, sei derzeit nicht größer als in all den Jahren zuvor. Doch Blair war den Unterlagen zufolge trotz aller Bedenken über das unzureichende Beweismaterial entschlossen, Bush zu unterstützen. Seine Berater wiesen deshalb darauf hin, dass die britische Öffentlichkeit zunächst von der Notwendigkeit eines Militärschlags überzeugt werden müsse. Dies werde allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen. (AP, 18. Juni)
  • Bei einer groß angelegten Offensive der US-Armee im Westen des Irak sind nach Armeeangaben innerhalb von 24 Stunden rund 50 mutmaßliche Rebellen getötet worden. An der "Operation Speer" beteiligte Truppen hätten bei Razzien in der Stadt El Karabila zudem vier irakische Geiseln befreit, die in einem Bunker an eine Mauer gekettet gewesen seien, hieß es am 18. Juni in einer Erklärung der US-Armee. An dem seit dem Morgen des 17. Juni andauernden Einsatz in der Unruheprovinz El Anbar, die sich bis zur syrischen Grenze erstreckt, sind den Angaben zufolge rund tausend US-Soldaten und auch irakische Einheiten beteiligt.
  • Unterdessen begann am 18. Juni eine zweite Militärkampagne. Die "Operation Dolch" richtete sich nach Angaben der US-Streitkräfte gegen vermutete Ausbildungs- und Waffenlager im südlichen Teil des Gebiets um den Tharthar-See, einem Sumpfgebiet 85 Kilometer nordwestlich von Bagdad. Beteiligt waren etwa 1.000 US-Marineinfanteristen und irakische Soldaten. Die Region stand bereits im März im Zentrum einer Offensive, bei der 85 Aufständische getötet wurden.
  • Bei der Detonation eines am Straßenrand versteckten Sprengsatzes wurde im Westen von Bagdad ein zehnjähriges irakisches Mädchen getötet. Der Anschlag vom 18. Juni hatte eigentlich einem amerikanischen Militärkonvoi gegolten, wie Ärzte sagten.
  • In Bagdad wurde der irakische Reporter Dschawad Chaim angeschossen und schwer verletzt. Eine Kugel traf ihn in den Hals, als er ein Restaurant verließ. Chaim arbeitet für den arabischen Fernsehsender Al Arabija. (AP, 18. Juni)
  • Ein Selbstmordattentäter rammte am 18. Juni mit seinem Auto im Westen der Hauptstadt einen Konvoi der irakischen Streitkräfte. Zwei Soldaten wurden getötet.
  • Im Süden von Bagdad lieferten sich am 18. Juni Aufständische ein Feuergefecht mit einer irakischen Patrouille. Eine Zivilperson kam ums Leben. Ein Soldat wurde schwer verletzt.
  • US-Präsident George W. Bush hat den Truppeneinsatz der USA im Irak gegen die wachsende Kritik in der US-Öffentlichkeit verteidigt. In seiner wöchentlichen Rundfunkansprache erinnerte der Präsident am 18. Juni daran, dass der Irak-Krieg eine Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA gewesen sei: "Wir sind in den Krieg gezogen, weil wir angegriffen wurden, und wir sind jetzt noch im Krieg, weil immer noch Leute da draußen unserem Land und seinen Bürgern Schaden zufügen wollen." Im Irak würden die Interessen der USA verteidigt: "Unsere Truppen bekämpfen die Terroristen im Irak, so dass Sie denen nicht hier daheim gegenüberstehen müssen", wandte sich Bush an die Zuhörer.
  • Der irakische Ministerpräsident Ibrahim el Dschaafari hat dem Nachbarland Kuwait am Wochenende einen Antrittsbesuch abgestattet. Es handele sich um einen "historischen Besuch für Kuwait und Irak", sagte der kuwaitische Außenminister Scheich Mohammed el Sabah am 18. Juni in Kuwait-Stadt. Es ist gleichzeitig der erste Besuch Dschaafaris in einem arabischen Staat seit seinem Amtsantritt. Der ehemalige irakische Regierungschef Ijad Allawi hatte Kuwait im August 2004 besucht. Dabei hatten die beiden Länder vereinbart, 14 Jahre nach dem Einmarsch irakischer Truppen in Kuwait wieder diplomatische Beziehungen aufzunehmen.
  • Bei neuen Gewaltanschlägen in Bagdad sind am Morgen des 19. Juni zwei irakische Polizisten und ein Ingenieur erschossen worden. Die beiden Beamten gerieten auf dem Weg zu ihrer Polizeistation an der Dijala-Brücke in einen Hinterhalt, wie ein Sprecher der Streitkräfte mitteilte. Der Ingenieur befand sich auf dem Weg zur Arbeit in einer Ölraffinerie im südlichen Stadtteil Dora. Seit dem Amtsantritt der neuen irakischen Regierung am 28. April sind nach Angaben von AP schon mehr als 1.100 Menschen von Aufständischen getötet worden.
  • Bei einem Selbstmordanschlag in Saddam Husseins Heimatstadt Tikrit sind am 19. Juni vier Menschen ums Leben gekommen. Der Attentäter zündete in der Nähe eines Verbindungsbüros der irakischen Truppen und der US-Armee eine Autobombe. Er riss einen irakischen Soldaten und zwei Zivilisten mit in den Tod. 18 weitere Menschen wurden verletzt.
  • In der irakischen Hauptstadt Bagdad sind bei einem Selbstmordanschlag auf ein Restaurant mindestens 23 Menschen getötet worden, darunter sechs Polizisten. Mindestens 36 Restaurantbesucher wurden nach Angaben aus dem Innenministerium verletzt. Der Attentäter zündete zur Mittagszeit des 19. Juni seinen Sprengstoffgürtel in dem Lokal, das häufig von Polizisten besucht wird. Das Lokal Sanbur liegt in der Nähe der so genannten Grünen Zone, dem besonders gesicherten Bereich in Bagdad, zu dem auch die US-Botschaft gehört.
  • Die Menschen in Bagdad leiden nun auch noch an Wassermangel - und das bei großer Hitze. Wie die Übergangsregierung in der irakischen Hauptstadt am 19. Juni mitteilte, haben Aufständische mit einer Granate eine Hauptwasserleitung beschädigt. Die Stadtverwaltung rief dazu auf, sich so lange beim Wasserverbrauch einzuschränken, bis der Schaden behoben ist. Zur Zeit liegen die Tageshöchstwerte in Bagdad bei 45 Grad.
  • Erstmals seit 15 Jahren ist am 19. Juni ein Flugzeug der irakischen Fluggesellschaft Iraqi Airways wieder nach London geflogen. An Bord der Maschine war der irakische Ministerpräsident Ibrahim Dschaafari, der lange in London im Exil gelebt hatte. Nach dem Einmarsch irakischer Truppen in Kuwait 1990 hatte die UNO ein Luftverkehrsembagro gegen den Irak verhängt, das nach dem Sturz Saddam Husseins im Frühjahr 2003 aufgehoben wurde. Iraqi Airways nahm seine internationalen Flüge im September 2004 wieder auf. Regelmäßig angeflogen werden Amman und Damaskus.
Montag, 20. Juni, bis Sonntag, 26. Juni
  • Bei einem Anschlag auf eine Polizeistation in Bagdad sind am Morgen des 20. Juni mindestens acht Polizisten und ein Baby getötet worden. 23 Menschen erlitten Verletzungen. Ein Polizeisprecher erklärte, Rebellen hätten die Polizeistation im Südwesten der irakischen Hauptstadt mit mindestens drei Autobomben, Granaten und Schusswaffen überfallen. Unter den Toten war auch ein acht Monate altes Kind. Ein Polizist wurde vermisst. Fünf Polizeifahrzeuge wurden völlig zerstört. Die US-Streitkräfte erklärten, amerikanische Soldaten hätten das Feuer erwidert.
  • Bei einem Autobombenanschlag in der nordirakischen Kurdenstadt Erbil sind laut AFP am 20. Juni mindestens elf Menschen getötet und 53 weitere verletzt worden. Die Bombe explodierte nach ersten Angaben von Krankenhausmitarbeitern und Verletzten auf einem Trainingsgelände für irakische Verkehrspolizisten. Einer der Überlebenden sagte, ein Attentäter in Polizeiuniform sei mit einem roten Chevrolet auf das Gelände gefahren, wo zu diesem Zeitpunkt rund 160 Polizisten versammelt gewesen seien (dpa meldete 20 Tote.)
  • Bei der Detonation eines am Straßenrand versteckten Sprengsatzes wurde am 20. Juni im Nordirak ein US-Soldat getötet. Der Anschlag ereignete sich nahe der Stadt Tal Afar westlich von Mossul.
  • Sechs Monate nach der Entführung und Ermordung von Salvatore Santoro ist die Leiche des Italieners im Westirak gefunden worden. Die Zeitung "Bagdad" berichtet am 20. Juni unter Berufung auf die italienische Botschaft, seine Leiche habe anhand einer DNA-Analyse identifiziert werden können. Santoro, der für eine Hilfsorganisation gearbeitet haben soll, war Mitte Dezember 2004 an einer Straßensperre bei Ramadi von Extremisten entführt worden. Später zeigten die Täter Journalisten eine Leiche zusammen mit einem Pass des Italieners.
  • Bei einem Autobombenanschlag im nordirakischen Halabdscha sind der Chef der Sicherheitskräfte sowie drei seiner Leibwächter getötet worden. Das berichtet der staatliche Fernsehsender Al-Irakija am 21. Juni.
  • Auf einer Landstraße im Nordirak sprengten sich am 21. Juni zwei Attentäter in die Luft und töteten fünf irakische Soldaten. Sieben weitere Menschen wurden verletzt, darunter drei Soldaten. Wie das irakisch-amerikanische Militär-Verbindungsbüro in Tikrit mitteilte, brachte ein Attentäter in der Nacht zum 21. Juni an einer Straßensperre bei Tus eine Autobombe zur Explosion. Eine Viertelstunde später sprengte sich ein zweiter Selbstmordattentäter auf der selben Straße mit seinem Fahrzeug neben einer Militärpatrouille in die Luft.
  • Der neue US-Botschafter im Irak, Zalmay Khalilzad, hat eine intensive Zusammenarbeit mit den Irakern bei der Bekämpfung der Aufständischen im Land angekündigt. "Ich werde mit den Irakern arbeiten, um der Rebellion das Rückgrat zu brechen", sagte Khalilzad bei seinem Amtsantritt am 21. Juni in Bagdad. "Ausländische Terroristen" und Anhänger der Baath-Partei von Ex-Präsident Saddam Hussein hätten sich zum Ziel gesetzt, den Irak in einen Bürgerkrieg zu stürzen. Sie benutzten die Iraker "als Kanonenfutter".
  • Vor Beginn der Irak-Konferenz am 22. Juni in Brüssel hat US-Außenministerin Condoleezza Rice das Land als Beispiel für den Aufbau einer Demokratie gelobt. Millionen Iraker weigerten sich, ihren Traum von Freiheit und Demokratie dem Terror auszuliefern, sagte Rice am 20. Juni in Kairo. Die Ministerin hielt sich am 21. Juni in Saudi-Arabien auf und wollte von dort nach Brüssel fliegen.
  • Der Prozess gegen den gestürzten irakischen Machthaber Saddam Hussein soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Das kündigte der irakische Justizminister Abdel Hussein Schandal am 21. Juni in Brüssel an. Die Bagdader Regierung hat bislang allerdings noch keinen Termin für den Prozessbeginn genannt. Schandal, der zur internationalen Irak-Konferenz in Brüssel eintraf, sagte, dass Saddam Hussein vor einem irakischen Gericht der Prozess gemacht werde.
  • Die US-Truppen haben bei ihrer Offensive im Westirak nach eigenen Angaben drei "Autobomben-Fabriken" mit insgesamt 17 fertig präparierten Sprengstofffahrzeugen entdeckt. Die Extremisten hätten in der Ortschaft Karabila nahe der syrischen Grenze unter anderem einen Traktoranhänger und einen Müllwagen mit Sprengstoff für Anschläge ausgestattet, hieß es am 21. Juni.
  • In Rutba nahe der jordanischen Grenze kam laut US-Militär am 21. Juni ein amerikanischer Soldat bei einem Sprengstoffanschlag ums Leben.
  • In der Nähe von Bedschi töteten US-Soldaten nach Polizeiangaben am 21. Juni einen Stammesscheich. Scheich Karim al-Birie habe in einem Auto gesessen, als Soldaten einer vorbeifahrende US-Patrouille das Feuer auf ihn eröffneten. Die US-Armee nahm zu dem Bericht zunächst nicht Stellung.
  • Bei der Militäroffensive im Westirak wurden nach US-Angaben in einem Gebäude, in dem zuvor vier irakische Geiseln entdeckt worden waren, auch sudanesische, tunesische, saudi-arabische und libysche Pässe gefunden. Zu irakischen Berichten über die Zerstörung zahlreicher Häuser und die Flucht von Einwohnern der Stadt Karabila in die Wüste erklärte das Militär am 21. Juni, bisher seien bei der "Operation Speer" 33 Häuser beschädigt oder zerstört worden. Es gebe "keine Anzeichen", dass die Einwohner die Stadt in großer Zahl verließen.
  • Die USA wollen voraussichtlich im Frühjahr mit dem Truppenabzug aus dem Irak beginnen. General John Vines sagte am 21. Juni bei einer aus dem Irak ins US-Verteidigungsministerium übertragenen Videokonferenz, dass jede Truppenbewegung von der Lage am Boden abhänge. Ein umfassender Abzug sei jedoch "nicht sinnvoll". Vier bis fünf Brigaden könnten dennoch um den März herum abrücken. "Ich glaube, wir werden nach den Wahlen unsere Kapazitäten wahrscheinlich reduzieren, weil die irakischen Sicherheitskräfte leistungsfähiger sind", sagte Vines. Die Parlamentswahlen im Irak sind für Ende dieses Jahres vorgesehen.
  • Der frühere irakische Außenminister Tarik Asis hat bei einer vierstündigen Anhörung vor einem Sondertribunal bei Bagdad die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Er habe erklärt, dass es keine Beweise für die Anschuldigungen gebe, sagte sein Verteidiger Badi Issat Aref am 21. Juni. Asis wird vorgeworfen, an der massenhaften und blutigen Vertreibung von Kurden aus dem Nordirak in den Jahren 1987/88 mitgewirkt zu haben. Der einzige Christ im Regime von Saddam Hussein stellte sich im April 2003 und ist seitdem inhaftiert.
  • In Anwesenheit von UN-Generalsekretär Kofi Annan beginnt am 22. Juni in Brüssel eine internationale Konferenz über die politische und wirtschaftliche Zukunft des Iraks. Zu dem Treffen werden Außenminister aus 85 Staaten und Vertreter zahlreicher Organisationen erwartet. Den Vorsitz der eintägigen Irak-Konferenz, der am 22. Juni in Brüssel stattfindet, teilen sich die Europäische Union und die USA. Erwartet wurden neue Angebote aus Ländern Europas und des Nahen Ostens für einen Schuldenerlass sowie weitere Zusagen für praktische Hilfe. Die irakische Delegation wollte drei Hauptthemen ansprechen: den politischen Prozess, Wirtschaft und Wiederaufbau sowie die Sicherheit im Land. Auch der Iran wurde zu der Konferenz eingeladen, obwohl die USA keine diplomatischen Beziehungen zu Teheran unterhalten.
  • Im Irak sind noch nie so viele Amerikaner Opfer von Anschlägen geworden wie jetzt. Laut "New York Times" vom 22. Juni starben allein im Mai 33 US-Soldaten bei Sprengstoffattentaten, im Juni seien es schon jetzt 38 Opfer. Dem Blatt zufolge benutzen die Aufständischen zunehmend neue Technik wie panzerbrechende Bomben.
  • Die 170 Paläste des gestürzten irakischen Präsidenten Saddam Hussein sollen in "Kulturzentren" umgewandelt werden. Das gab der irakische Kulturminister Nuri Farhan Rawi am 22. Juni bei der UN-Kulturorganisation UNESCO in Paris bekannt.
  • Das Bundesverwaltungsgericht hat einem Bundeswehr-Major das Recht zugesprochen, im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg einen Befehl zu verweigern. Auch einem Berufssoldaten stehe das Grundrecht auf Gewissensfreiheit zu, so die Richter. Danach durfte der Mann 2003 seine Mitarbeit an einem speziellen Computerprogramm unter Berufung auf seine Gewissensfreiheit verweigern. Er befürchtete, das Programm könne im Irak-Krieg eingesetzt werden. (dpa, 22. Juni; siehe hierzu unseren Bericht: "Major Pfaff hat Recht bekommen".)
  • Gut zwei Jahre nach dem schweren Streit wegen des Irak-Kriegs zeigt sich die internationale Gemeinschaft einig im Willen zum Wiederaufbau des Landes. US-Außenministerin Condoleezza Rice sprach auf der Irakkonferenz in Brüssel am 22. Juni von einer "erneuerten internationalen Partnerschaft" mit Bagdad. Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) sagte, an der Stabilisierung des Irak hätten alle dasselbe Interesse, egal ob sie für oder gegen den Krieg waren. UN-Generalsekretär Kofi Annan nannte die Konferenz einen "Wendepunkt" für den Wiederaufbau des Irak. Die internationale Gemeinschaft werde den Irak "nicht im Stich lassen", sagte Annan. Die Zukunft der Iraker liege jedoch "in deren eigenen Händen." Diese müssten die Spaltung ihres Landes überwinden: "Kompromiss und Aussöhnung sind der Weg nach vorne, nicht Gewalt." In der Schlusserklärung wird die internationale Gemeinschaft auch zur Zusammenarbeit mit dem Irak auf diplomatischer Ebene aufgefordert. Ägypten und Jordanien kündigten als erste arabische Staaten an, Botschafter nach Bagdad zu entsenden.
  • Bei einer Anschlagsserie in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Abend des 22. Juni mindestens 18 Menschen getötet worden. Weitere 46 Menschen seien verletzt worden, als im Nordwesten der Stadt drei Autobomben explodierten, verlautete aus dem irakischen Innenministerium. Die Zahl der Opfer könne noch steigen, weil zunächst nur aus einem Krankenhaus Angaben vorgelegen hätten, hieß es.
    Aufständische haben in Bagdad einen sunnitischen Juristen getötet, der sich an der Ausarbeitung der neuen Verfassung beteiligen wollte. Dschassim al Issawi sei am 22. Juni gemeinsam mit seinem Sohn im Nordwesten der Hauptstadt erschossen worden, berichtete der Herausgeber der Zeitung "Al Sijadah".
  • Bei einer Serie von Autobombenanschlägen sind im Irak binnen weniger Stunden bis zu 40 Menschen getötet worden. Allein in Bagdad starben bei drei Anschlägen mindestens 31 Menschen, so der irakische Nachrichtensender Al-Irakija. Das Verteidigungsministerium sprach dagegen von 17 Toten.
  • Das US-Militär gab am 23. Juni das Ende der fünftägigen Operation "Speer" gegen Aufständische in und um die Stadt Karabila an der syrischen Grenze bekannt. Dabei seien mehrere Terroristenverstecke ausgehoben worden.
  • US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und mehrere ranghohe Militärs stehen am 23. Juni dem Streitkräfteausschuss des US-Senats heute Rede und Antwort zur Lage im Irak. Es ist das erste Mal seit vier Monaten, dass Rumsfeld dem Streitkräfteausschuss über den US-Einsatz im Irak berichtet. Beobachter rechnen damit, dass die Senatoren bei der Sitzung angesichts der weiter prekären Sicherheitslage heikle Fragen stellen werden. Selbst republikanische Senatoren geben mittlerweile offen zu, dass sie nicht mehr an einen Erfolg im Irak glauben.
    Die Vereinigten Staaten haben noch rund 135.000 Soldaten im Irak stationiert; jüngsten Umfragen zufolge sind 59 Prozent der US-Bürger dafür, dass die Soldaten zumindest teilweise abziehen.
  • Kurz vor Sonnenaufgang am 23. Juni töteten amerikanische Soldaten unterstützt von irakischen Truppen und Hubschraubern sieben Aufständische im Westen Bagdads. Die Männern hatten aus einem Haus das Feuer auf die US-Patrouille eröffnet. Das Haus wurde völlig zerstört, wie die irakische Polizei erklärte. Die Soldaten fanden Waffen und Munition.
  • Die französische Journalistin Anne-Sophie Le Mauff ist von den irakischen Behörden zum Verlassen des Landes aufgefordert worden. Es handle sich um eine "Ausweisung" und einen Beweis dafür, dass der Irak für Journalisten zu einer "rechtlosen Zone" geworden sei, hieß es am 23. Juni in der kommunistischen Tageszeitung "L'Humanité", für die Le Mauff seit einem Jahr aus Bagdad berichtet. Die Reporterin, die im Irak auch für mehrere französischsprachige Rundfunksender arbeitete, warf den französischen Behörden vor, die Ausweisung vorbereitet zu haben. Das Pariser Außenministerium dementierte dies. Vor knapp zwei Wochen war die "Libération"-Reporterin Florence Aubenas nach fünf Monaten Geiselhaft im Irak freigekommen.
  • US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat sich strikt dagegen gewandt, einen Zeitplan für den Abzug der amerikanischen Truppen aus dem Irak aufzustellen. Bei einer Anhörung vor dem Streitkräfteausschuss des Senats sagte er am 23. Juni, damit würde den Aufständischen, die zuletzt schwere Verluste erlitten hätten, eine "Rettungsleine" zugeworfen. Rumsfeld sagte, mit der Festlegung auf einen Zeitplan erhöhe sich auch die Gefahr eines Bürgerkrieges. Im Irak stehe weiterhin eine schwere Aufgabe bevor: "Der Erfolg wird nicht einfach kommen", sondern vielmehr Geduld erfordern.
  • In der Ortschaft Albusajla nördlich von Bagdad starben am 23. Juni drei Iraker, als ein Selbstmordattentäter sich auf einem Traktor in die Luft sprengte, wie es in Sicherheitskreisen hieß.
    In der Stadt Tus, ebenfalls im Norden von Bagdad, starb nach Angaben der Polizei ein Iraker bei einem Autobombenanschlag.
  • US-Vizepräsident Richard Cheney hat die Lage im Irak mit der am Ende des Zweiten Weltkrieges verglichen. Die schwierigsten Schlachten habe es nur wenige Monate vor Ende des Krieges in Europa und im Pazifik-Raum gegeben, sagte Cheney dem US-Nachrichtensender CNN am 23. Juni. Die kommenden Monate im Irak werden nach den Worten von Cheney schwierig. Es werde viel Gewalt und Blutvergießen geben. Die USA seien aber stark genug, sie zu besiegen, sagte der Vizepräsident.
  • Umfrage: Die USA sind in den meisten Ländern weiter unbeliebt. Dies geht aus einer Umfrage des US-Forschungsinstituts Pew Research in 16 Ländern hervor, die am 23. Juni in Washington veröffentlicht wurde. In der Studie wurden die Bürger zu ihren positiven Bewertungen verschiedener Staaten befragt. Die USA schnitten dabei schlechter ab als China, Frankreich, Deutschland und Japan, denn nur in sechs Ländern gab mehr als die Hälfte der Befragten an, ein positives Bild der Vereinigten Staaten zu haben. China bekam hingegen in elf Ländern gute Noten; Frankreich, Deutschland und Japan sogar in 13 Ländern. Grund für die relative Unbeliebtheit der USA ist den Angaben zufolge vor allem der Irak-Krieg.
  • Ein Selbstmordattentäter ist in der irakischen Stadt Falludscha mit seinem Auto in einen Konvoi der US-Streitkräfte gerast. Dabei wurden nach Angaben des Pentagons vom 24. Juni zwei Marineinfanteristen getötet. Vier weitere Soldaten wurden seit dem Anschlag vom Abend des 23. Juni vermisst, 13 Marineinfanteristen wurden verletzt, darunter auch Frauen. Am 25. Juni wurde bekannt, dass bis zu sechs Marineinfanteristen getötet wurden, darunter mindestens eine Soldatin. Von den 13 Verletzten waren elf Frauen.
  • Die Vereinigten Staaten haben nach Angaben eines UN-Mitarbeiters erstmals die Folter einzelner Gefangener in Afghanistan, im Irak und im Militärstützpunkt Guantánamo auf Kuba eingeräumt. Die USA hätten dem Anti-Folter-Ausschuss der UNO einen vertraulichen Bericht vorgelegt, sagte der Mitarbeiter, der selbst für das Gremium arbeitet, am 24. Juni. Darin werde erklärt, dass Gefangene nur in Einzelfällen schlecht behandelt oder gefoltert worden seien. Dabei habe es laut US-Angaben aber kein System gegeben; die Verantwortlichen würden bestraft. Die UNO habe von den USA bisher niemals eine so offene Erklärung zur Folter-Frage erhalten, sagte der UN-Mitarbeiter. "Sie drücken sich nicht mehr, sondern geben den Vereinten Nationen pflichtgemäß Auskunft." Die USA müssten nun Rechenschaft ablegen. Die USA müssen sich im Mai kommenden Jahres vor dem UN-Ausschuss verantworten. Das Gremium sammelt derzeit Material für die Anhörung. Das Dokument aus Washington wird bis dahin nicht veröffentlicht.
  • US-Präsident George W. Bush hat sich zuversichtlich gezeigt, dass mit einem weiteren Aufbau demokratischer Strukturen im Irak die Aufständischen an Rückhalt verlieren. Bush sagte am 24. Juni bei einem Treffen mit dem irakischen Ministerpräsidenten Ibrahim Dschaafari in Washington, die Schaffung eines demokratischen Staates werde "zur Niederlage des Feindes führen". Der US-Präsident räumte ein, dass die Mission im Irak nach wie vor vor großen Schwierigkeiten stehe. Die Kräfte der Demokratie hätten es im Irak mit einem "gewalttätigen und skrupellosen Feind" zu tun, der keinen Respekt für das menschliche Leben habe, sagte der US-Präsident. Einen Zeitplan für den Abzug der US-Truppen lehnte Bush erneut ab. Damit würde "dem Feind zuviel zugestanden", betonte er.
  • International bekannte Schriftsteller und Menschenrechtsaktivisten haben am 24. Juni in Istanbul ein Sondertribunal eröffnet, um die USA symbolisch wegen des Irak-Krieges anzuklagen. Nach drei Tagen mit Reden, Diskussionen und Zeugenaussagen von Kriegsopfern soll am Sonntag das Urteil fällen. "Der Krieg im Irak ist einer der feigsten der Geschichte", sagte die indische Schriftstellerin Arundhati Roy in der Eröffnungsrede. "Internationale Institutionen wurden benutzt, um ein Land zur Abrüstung zu zwingen. Und dann standen sie dabei, als das Land mit einer nie da gewesenen Waffengewalt angegriffen wurde." Istanbul ist die dritte und letzte Station der Gruppe. Zuvor hielt sie Sitzungen in Brüssel und New York ab.
  • Nach dem jüngsten Bombenanschlag in der irakischen Unruhestadt Falludscha hat die US-Armee Sicherheitsalarm gegeben. Die Einwohner wurden am Abend des 24. Juni per Lautsprecher in arabischer Sprache aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen. Zugleich wurden sie gebeten, mögliche "Informationen über Terroristen" am nächstgelegenen Kontrollpunkt der multinationalen Streitkräfte weiterzugeben.
  • Der UN-Sicherheitsrat hat am 24. Juni den Transfer von 200 Millionen US-Dollar aus dem Programm Öl für Lebensmittel an den irakischen Entwicklungsfonds gebilligt. Weitere 20 Millionen Dollar sollen verwendet werden, um ausstehende Schulden des Iraks bei den Vereinten Nationen zu begleichen.
  • Aufständische haben im Westen des Iraks in einem Hinterhalt acht Polizisten erschossen, wie am 25. Juni die Polizei und Krankenhausmitarbeiter mitteilten. Der Angriff ereignete sich am 24. Juni in der Rebellenhochburg Ramadi, der Hauptstadt der Provinz Anbar. Ein Polizist wurde verletzt.
  • Der Betrieb auf dem Flughafen der irakischen Hauptstadt ist am 25. Juni durch einen Streik privater Sicherheitskräfte lahmgelegt worden. Da die irakische Regierung seit mehreren Monaten nicht mehr gezahlt habe, sei die Arbeit niedergelegt worden, sagte ein Vertreter der Sicherheitsfirma Global Risk Strategies in Bagdad. Er rechne damit, dass die Arbeit binnen 24 Stunden wieder aufgenommen werden könne.
  • Bei zwei kurz aufeinander folgenden Bombenanschlägen in der irakischen Stadt Samarra sind am 25. Juni mindestens elf Menschen ums Leben gekommen und 20 weitere verletzt worden. Vor dem Haus eines Offiziers der irakischen Sicherheitskräfte sprengte sich ein Selbstmordattentäter in seinem Auto in die Luft, wie die Polizei mitteilte. Dabei wurden neun Menschen getötet und 16 weitere verletzt. Kurz darauf explodierte im selben Bezirk im Ostteil der Stadt ein Sprengsatz und riss zwei Menschen in den Tod. Vier Häuser seien beschädigt worden. US-Soldaten sperrten den Anschlagsort ab und versorgten die Verletzten. Samarra liegt rund 120 Kilometer nördlich von Bagdad. Die Region ist beinahe täglich Schauplatz blutiger Anschläge.
  • In Mossul raste am Abend des 25. Juni ein Selbstmordattentäter in einem mit Sprengstoff beladenen Auto in eine Polizeipatrouille und riss fünf Beamte mit in den Tod. Am 25. Juni schlugen drei Mörsergranaten in einem überwiegend von Schiiten besuchten Bagdader Café ein; fünf Zivilpersonen wurden getötet und sieben verletzt.
  • Im Westen Bagdads wurden am 25. Juni bei einem Überfall auf eine Patrouille zwei Polizisten getötet und drei weitere verletzt. In einem anderen Stadtteil wurde die Leiche eines Polizisten gefunden, der offenbar mit einer Plastikschnur erwürgt worden war.
  • US-Gesandte sollen sich einem Zeitungsbericht zufolge in diesem Monat bereits zwei Mal mit Vertretern irakischer Rebellen zu geheimen Verhandlungen getroffen haben. Die Gespräche hätten am 3. und am 13. Juni in der Nähe von Balad rund 40 Kilometer nördlich von Bagdad stattgefunden, berichtete die britische "Sunday Times" am 26. Juni unter Berufung auf Iraker, die an der Zusammenkunft teilnahmen.
    US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat Gespräche zwischen US-Vertretern und irakischen Rebellen eingeräumt. Die USA "ermöglichen von Zeit zu Zeit" solche Treffen, sagte der Pentagon-Chef am 26. Juni im US-Fernsehsender Fox News mit Blick auf einen entsprechenden Bericht der britischen Zeitung "Sunday Times". Wann diese Gespräche stattfanden und wer an ihnen beteiligt war, wollte Rumsfeld nicht sagen. "Die Iraker haben eine souveräne Regierung", sagte er. "Sie entscheiden, welche Kontakte sie zu bestimmten Aufständischen haben. Wir ermöglichen diese von Zeit zu Zeit."
    Die Extremistengruppe El Kaida im Zweistromland des Jordaniers Abu Mussab el Sarkawi hat auf einer Website alle Aufständischen im Irak vor jeglichen Kontaken mit den "Feinden Gottes" gewarnt. "Wir warnen jeden, der die Juden, die Kreuzritter und ihre Agenten trifft", hieß es in einer am 26. Juni im Internet veröffentlichten Mitteilung der Organisation. Zugleich wurden Angaben, wonach es geheime Verhandlungen zwischen US-Vertretern und irakischen Rebellen gegeben haben soll, als "Lügen" dementiert. "Die Amerikaner sind heute die schlimmsten Feinde der Moslems", hieß es weiter. Die Gruppe werde ihren "Heiligen Krieg" bis zum "Sieg oder Tod" fortführen. Die Authentizität der Erklärung konnte zunächst nicht geklärt werden.
  • Mindestens 15 Iraker sind am 26. Juni getötet worden, als ein Selbstmordattentäter sich am Morgen in der Warteschlange vor dem Eingang eines Armeestützpunkts im Nordirak in die Luft sprengte. Mindestens sieben Menschen wurden nach Angaben der US-Armee verletzt. Der Anschlag ereignete sich vor dem Stützpunkt Kassak, 70 Kilometer nordöstlich von Mossul.
    Knapp zwei Stunden später sprengte sich ein zweiter Selbstmordattentäter auf dem Parkplatz einer irakischen Kaserne in die Luft. Dabei wurden 16 Menschen getötet und sieben weitere verletzt. Bei den Opfern handelte es sich überwiegend um Zivilpersonen, die gerade zur Arbeit in der Kaserne eintrafen.
  • Die Rebellion im Irak kann nach Einschätzung von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld noch jahrelang dauern. Die Aufstände könnten "fünf, sechs, acht, zehn, sogar zwölf Jahre" weitergehen, sagte Rumsfeld am 26. Juni dem US-Fernsehsender Fox. Es sei Aufgabe der USA, die irakischen Sicherheitskräfte dazu zu befähigen, dass sie die Rebellion selbst bezwingen könnten. Er glaube, dass das irakische Volk und die irakischen Sicherheitskräfte eines Tages die Gewalt im Land beenden würden, "nicht die ausländischen Truppen", fügte Rumsfeld im TV-Sender NBC hinzu. Vor dem Referendum über die Verfassung im Herbst und den Wahlen im Dezember erwarte er allerdings einen weiteren Anstieg der Gewalttaten.
Montag, 27. Juni, bis Donnerstag, 30. Juni
  • US-Präsident George W. Bush hat sich bei einem Treffen mit Bundeskanzler Gerhard Schröder am 27. Juni offen für die deutschen Bestrebungen nach einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat gezeigt. Die USA "opponierten gegen kein Land", das nach ständiger Mitgliedschaft im höchsten UN-Gremium strebe, sagte Bush bei einem Presseauftritt mit Schröder im Weißen Haus. Der US-Präsident unterließ es aber, die deutsche Bewerbung ausdrücklich zu unterstützen. Schröder zeigte sich zufrieden, dass Bush nicht gegen die deutsche Bewerbung Front machen wolle.
    Ein weiteres Gesprächsthema zwischen Bush und Schröder war der Irak. Zwei Jahre nach dem schweren Zerwürfnis mit dem Kanzler über die US-Invasion lobte Bush den deutschen Beitrag zur Ausbildung irakischer Sicherheitskräfte.
  • In den USA werden die Rufe nach einem Ende des Einsatzes im Irak immer lauter. Inzwischen hält die Mehrheit der Amerikaner den Krieg für einen Fehler. Einige Demokraten und Republikaner im Washingtoner Kongress setzen sich in einer Resolution dafür ein, die Truppen bis zum 1. Oktober kommenden Jahres nach Hause zu holen. Bush jedoch verweigert bislang jeden Zeitplan. Eine Rückkehr der Soldaten sei erst möglich, wenn die irakischen Sicherheitskräfte selbst für Stabilität sorgen könnten. "Der Schlüssel zum Erfolg im Irak ist, dass die Iraker in der Lage sind, ihre Demokratie gegen Terroristen zu verteidigen", sagte Bush laut AP am 27. Juni.
  • Zwei Jahre reichen nach Einschätzung des irakischen Ministerpräsidenten Ibrahim Dschaafari aus, um in seinem Land für Sicherheit zu sorgen. Zwei Jahre seien dafür sogar "mehr als genug", sagte Dschaafari nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister Tony Blair am 27. Juni in London. Um Aufständische niederzuschlagen, müssten die irakischen Sicherheitskräfte ausgebaut werden und auch die Nachbarländer ihre Grenzen besser sichern. "Wenn diese Länder mit uns zusammenarbeiten, um diese Grenzen zu kontrollieren, wird der Zeitraum kürzer sein." Schon jetzt würden Rebellen "immer weniger" angreifen.
  • Bei einem Angriff einer Gruppe Bewaffneter auf ein Friseurgeschäft in Bagdad sind drei Menschen erschossen worden. Die Bewaffneten hätten am späten Abend des 26. Juni das Ladenlokal im belebten Stadteil El Dschadida gestürmt und das Feuer eröffnet, teilte das irakische Innenministerium am 27. Juni mit. Dabei seien der Friseur, ein Polizist und ein neunjähriger Junge getötet worden. Im Anschluss zündeten die Angreifer den Angaben zufolge in dem Geschäft einen Sprengsatz und flüchteten.
  • Bei einem Bombenanschlag in Bagdad sind am Morgen des 27. Juni zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei berichtete, die Bombe sei in der Nähe einer Polizeipatrouille im Norden Bagdads explodiert. Bei den Opfern handele es sich um Zivilpersonen. Es gab einen Verletzten.
  • Beim Absturz eines US-Militärhubschraubers im Irak sind am 27. Juni die beiden Insassen ums Leben gekommen. Der Kampfhubschrauber vom Typ Apache AH-64 sei nordwestlich der Hauptstadt Bagdad abgestürzt, teilte die US-Armee mit. Die Ursache für das Unglück nannte die Armee nicht. Nach Informationen des irakischen Innenministeriums stürzte der Helikopter nahe der 40 Kilometer von Bagdad entfernten Stadt Mischahda ab.
  • Ein US-Soldat wurde am 27. Juni wieder Opfer der Gewalt. Er habe ein ausgebranntes Autowrack untersucht, als er aus dem Hinterhalt erschossen worden sei, teilten die Streitkräfte mit.
  • Bei neuer Gewalt im Irak sind am 27. Juni laut AFP mindestens drei Menschen getötet und 37 weitere verletzt worden (AP spricht von 4 Toten und 16 Verletzten). Eine Autobombe im Südosten von Bagdad riss drei Menschen in den Tod, wie aus dem Innenministerium und von Krankenhausmitarbeitern verlautete. 30 weitere Menschen wurden dabei verletzt. Das mit Sprengstoff präparierte Auto sei vor einem belebten Markt geparkt gewesen. Zum Zeitpunkt der Explosion gegen 18.30 Uhr Ortszeit seien viele Händler und Besucher auf dem Markt im Viertel El Dschadida gewesen. Nach dem Anschlag rief die Polizei Anwohner und Passanten aus Angst vor einem weiteren Anschlag auf, sich nicht erneut zu versammeln. Ziel des Anschlags sei laut AP ein US-Militärkonvoi gewesen, der gerade die Hauptstraße passiert habe.
  • Mit einem symbolischen Schuldspruch haben Friedensaktivisten und Intellektuelle aus aller Welt die Regierungen der USA, Großbritanniens und deren Verbündete für ihre Verantwortung im Irak-Krieg verurteilt. Nach dreitägigen Beratungen des Weltgerichts zum Irak (WTI) in Istanbul verlas die indische Schriftstellerin Arundhati Roy am 27. Juni als Vorsitzende der "Jury des Gewissens" das Urteil. Darin forderten die Teilnehmer den "unverzüglichen und bedingungslosen Rückzug" der ausländischen Truppen aus dem Irak. Gegen die "Verantwortlichen für Verbrechen gegen die Menschlichkeit" müsse ermittelt werden, insbesondere gegen US-Präsident George W. Bush, den britischen Premierminister Tony Blair "und andere Regierungsvertreter der Koalition der Willigen", forderte das WTI.
  • UN-Generalsekretär Kofi Annan hält die Gespräche von Mitarbeitern der US-Regierung mit Aufständischen im Irak für richtig. "Ich habe damit keine Schwierigkeiten", sagte Annan am 27. Juni am Sitz der Vereinten Nationen in New York vor Journalisten. "Ich glaube, es ist richtig, das zu tun." Mit Rebellen zu sprechen gehöre bei dem Versuch dazu, "das politisch zu lösen und jedem im Irak zu erklären, was er zu gewinnen hat". Aussöhnung sei ein wichtiger Teil der Bemühungen, im Irak eine stabile Demokratie aufzubauen. "Man muss jeden miteinbeziehen", sagte Annan.
  • Der US-Konzern Halliburton hat für Aufträge im Irak nach Angaben der US-Opposition rund eine Milliarde Dollar (rund 820 Millionen Euro) zu viel berechnet. Mit dieser Summe schlügen "inakzeptable" oder "unverständliche" Kosten zu Buche, hieß es in einem von den Demokraten am 27. Juni vorgelegten Bericht. Bei weiteren 422 Millionen Dollar (rund 350 Millionen Euro) sei zweifelhaft, ob die Kosten gerechtfertigt seien. Die von Halliburton beigebrachten Unterlagen seien nicht ausreichend, um dies festzustellen. Zu den auffälligsten Missbräuchen, die von dem Bericht angepangert werden, gehören etwa die Berechnung von 45 Dollar für Kartons mit Erfrischungsgetränken oder eine Rechnung über 100 Dollar für das Waschen von weniger als sieben Kilogramm Kleidung.
    Halliburton, das von der US-Regierung mehrere lukrative Aufträge im Irak erhalten hatte, ist in den vergangenen Jahren immer wieder wegen angeblich zu hoher Rechnungen in die Schlagzeilen geraten. Auch wurde immer wieder der Verdacht laut, der texanische Konzern profitiere von seiner alten Verbindung zu Vizepräsident Dick Cheney, der früher Halliburton-Chef war.
  • Ein als Polizist verkleideter Selbstmordattentäter hat im Irak vor einem Krankenhaus drei Menschen mit in den Tod gerissen. Wie die Polizei am 28. Juni berichtete, wurden 13 weitere Iraker verletzt, darunter auch mehrere Polizisten, die den Eingang der Klinik von Al-Musajib, 60 Kilometer südlich von Bagdad, bewacht hatten. Laut Polizei zündete der Attentäter einen Sprengstoffgürtel.
  • Bei einem Bombenanschlag in Bagdad ist am 28. Juni der Alterspräsident des irakischen Parlaments getötet worden. Der schiitische Abgeordnete, Scheich Dhari al-Fajadh, und sein Sohn starben bei der Explosion einer Autobombe im Norden der irakischen Hauptstadt, wie das Innenministerium mitteilte. Auch drei Leibwächter wurden bei dem Attentat getötet. Der 87-jährige Fajad hatte die ersten Sitzungen des neu gewählten Parlaments bis zur Wahl eines regulären Parlamentspräsidenten geleitet.
  • In Bakuba explodierten am 28. Juni gleich drei Autobomben. Eine Explosion kostete fünf Menschen das Leben.
  • Durch die Detonation zweier Autobomben nördlich der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am 28. Juni zwei US-Soldaten getötet und drei weitere verletzt worden. Wie die US-Armee mitteilte, starb ein Soldat der Task Force Liberty, als ein Selbstmordattentäter ein mit Sprengstoff beladenes Auto in der Nähe eines Stützpunkts der Besatzungstruppen im Gebiet von Balad, 70 Kilometer nördlich von Bagdad, zur Explosion brachte. Ein US-Soldat sei verletzt worden, befinde sich aber nicht in Lebensgefahr. Ein weiterer Soldat der Task Force Liberty kam im 180 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Tikrit ums Leben, als ein Auto in der Nähe einer Patrouille explodierte. Durch die Explosion wurden zwei US-Soldaten verletzt.
  • US-Präsident George W. Bush hat in einer Grundsatzrede um Unterstützung für seine Irak-Politik geworben und seine Landsleute auf weitere harte Prüfungen eingeschworen. Der Kampf für die Freiheit sei die Opfer wert, sagte Bush am Abend des 28. Juni zur besten TV-Sendezeit auf dem Militärstützpunkt Fort Bragg im Bundesstaat North Carolina. Bush zitierte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), dass ein stabiler Irak auch im Sinne Europas sei. Eine Zeitplan für einen Truppenabzug lehnte er ab. Die US-Truppen blieben im Irak, bis ihre Mission erfüllt sei.
    Kriegsgegner protestierten vor dem Stützpunkt. "Es gibt eine starke Bewegung gegen diesen Krieg", sagte Bill Dobbs, Sprecher von United for Peace and Justice, ein Dachverband von mehr als 1.300 pazifistischen Organisationen. "Sie zeigt sich im Kongress, in den Leitartikeln der Zeitungen und in der Antwort junger Leute an Rekruteure der Streitkräfte: 'Nein'."
  • Ein im Januar im Irak verschleppter türkischer Geschäftsmann ist am 29. Juni freigelassen worden, wie das Außenministerium in Ankara mitteilte. Abdulkadir Tanrikulu, der auf einer Baustelle in Bagdad entführt worden war, befinde sich in der türkischen Botschaft. Es liefen die Vorbereitungen für seine Rückkehr in die Türkei.
  • Ein Selbstmordattentäter hat am 29. Juni einen Bombenanschlag auf ein Hotel in Bagdad verübt. Der Attentäter sprengte seinen Wagen nach Angaben des irakischen Innenministeriums am Abend vor dem Hotel "Babylon" in die Luft. Zu möglichen Opfern gab es zunächst keine Angaben.
  • Mutmaßliche Aufständische haben in Bagdad am 30. Juni vier Angehörige des ehemaligen irakischen Sicherheitsberaters Muwafak al Rubaie erschossen. Die Angreifer hätten seinen Onkel, zwei Cousins sowie einen weiteren Verwandten im Augenoptik-Geschäft des Onkels getötet, sagte Al Rubaie, ein sunnitischer Abgeordneter. Auch drei weitere Kunden seien erschossen worden. Die Polizei bestätigte den Angriff im westlichen Stadtbezirk Amerijah.
  • Die irakische Übergangsregierung will auf einer internationalen Konferenz ein Moratorium für die Reparationszahlungen nach dem Golfkrieg erreichen. Die betreffende Summe belaufe sich auf 33 Milliarden Dollar (27,3 Milliarden Euro), wie UN-Vertreter mitteilten. Die Iraker hätten vor dem Verwaltungsrat erklärt, dass sie eine Reduzierung dieser Zahlungen wollten und eine Aussetzung anstrebten, sagte UNCC-Sprecher Joe Sills. Der irakische Vize-Außenminister Mohammed Hamud-Bidan habe den Vorschlag gemacht, darüber bei einer internationalen Konferenz mit allen betroffenen Staaten zu diskutieren. Es sei unklar, ob es sich dabei um eine formale Bitte gehandelt habe. Es habe darüber weder eine Diskussion noch eine Entscheidung gegeben. Der Irak habe auch vorgeschlagen, bilaterale Gespräche mit Kuwait und Saudi-Arabien zu führen. Von der gebilligten Summe in Höhe von 52,2 Milliarden Dollar sind laut Sills fast 41 Milliarden für das Nachbarland Kuwait bestimmt. Etwaige bilaterale Gespräche ersetzten jedoch nicht den Entschädigungsprozess, für den die Kommission zuständig sei. Mit den Einnahmen aus den Ölgeschäften kann der Irak die Entschädigungen nur zum Teil leisten. Angesichts des hohen Ölpreises brachte der Ölverkauf dem Irak in jüngster Zeit 90 Millionen Dollar im Monat, wie Sills sagte.
    Die UN-Entschädigungskommission (UNCC) schloss unterdessen die Untersuchungen zu den letzten Klagen ab, die vor 14 Jahren zu Zeiten der Herrschaft von Saddam Hussein begonnen hatten. Seit 2003 fließen fünf Prozent aus den Einnahmen aus Ölgeschäften in die Zahlung von Entschädigungen. Der Verwaltungsrat der UNCC stimmte der Zahlung von 252 Millionen Dollar zu, um damit Forderungen aus 33.000 verbleibenden Klagen abzugleichen, wie aus einer Erklärung hervorging. Seit seiner Einrichtung im Jahre 1991 durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen stimmte die UNCC insgesamt bereits der Zahlung von 52,5 Millliarden Dollar zu. Bislang zahlte der Irak davon jedoch erst 19,2 Milliarden Dollar. (AFP, 30. Juni)



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