Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Indien und der indisch-pakistanische Konflikt: Ereignisse ab Juli 2002

Zusammengestellt aus Agenturmeldungen

1. - 9. Juli 2002

Der indische Premier Atal Behari Vajpayee hat am 1. Juli sein Kabinett umgebildet. U.a. erhielt der Hindu-Nationalist Lal Krishna Advani, der bereits Innenminister ist, zusätzlich das Amt des stellvertretenden Regierungschefs. Des Weiteren wurden die Ämter des Finanz- und des Außenministers getauscht, und zwar zwischen den fast namensgleichen Jaswant Singh (bisher Außenminister, jetzt Finanzminister) und Yashwant Singh (bisher Finanznminister, jetzt Außenminister). Neuer Parteivorsitzender der regierenden BJP wurde Venkaiah Naidu, ein "Mann fürs Grobe", wie es heißt. Insgesamt wird die Kabinettsumbildung als weiterer Ruck nach Rechts interpretiert.

Die indische Armee hat in Kaschmir begonnen, Landminen an der Grenze zu Pakistan zu räumen. Die Räumung erstreckt sich auf dicht besiedelte Gebiete und landwirtschaftliche Flächen. 70.000 Hektar Land sollen vermint sein. Ob diese Minenräumung ein erstes Friedensangebot ist?

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen im indischen Teil Kaschmirs sind am 6. und 7. Juli mindestens vier Menschen getötet und 33 verletzt worden.

Die 1996 wegen Korruption ihres Amtes enthobene ehemalige Ministerpräsidentin Benazir Bhutto ist am 9. Juli von einem Gericht zu einer dreijährigen Haftstrafe wegen Korruption verurteilt worden. Sollte sie nach Pakistan zurückkehren - sie lebt im Exil in Großbritannien -, erwartet sie ein Haftbefehl. Auch darf sie nicht zur Wahl im Oktober antreten, da sie nicht wählbar ist. Bhutto hatte vor kurzem angekündigt, bei den pakistanischen Parlamentswahlen im Oktober antreten zu wollen.

10. - 16. Juli 2002

Militärmachthaber Musharraf teilte am 10. Juli mit, dass am 10. Oktober das Parlament neu gewählt werden soll.
Benazir Bhutto ist nicht wegen Korruption verurteilt worden, sondern wegen Nichterscheinens vor Gericht. Dies teilte die Frankfurter Rundschau am 11. Juli mit.

Die pakistanischen Behörden haben am 12. Juli Scheich Achmed Salim, einen mutmaßlichen Finanzberater von Osama bin Laden, und zwei weitere mutmaßliche Mitglieder von Al Qaida festgenommen.
Am 13. Juli ist in Pakistan in der Region Mansera im Nordosten des Landes ein Sprengsatz explodiert. Dabei sind laut Polizeiangaben zwölf Menschen verletzt worden, darunter sieben Deutsche. Neben den Deutschen wurden ein Österreicher, ein Slowake sowie ein pakistanischer Sicherheitsbeamter und zwei einheimische Kinder verletzt.

Laut Polizei stürmten am 13. Juli vermutlich drei als hinduistische Geistliche (Sadhus) verkleidete Männer das Stadtviertel Qasim Nagar in der Winterhauptstadt Jammu der indischen Provinz Jammu und Kaschmir und warfen Granaten auf Menschengruppen und Passanten. Anschließend stürmten sie zwei kleine Tempel und flohen schließlich in ein Waldgebiet. Die Fahndung nach den Attentätern blieb zunächst ohne Erfolg. Auch hat sich noch keine Gruppe zu dem Anschlag bekannt. Die Behörden machten aber die in Pakistan ansässige Gruppen Lashkar-e-Taiba oder Jaish-e-Mohammad für die Tat verantwortlich. Die indische Regierung machte Pakistan für den Anschlag verantwortlich. Es sei offensichtlich, dass Pakistan dahinter stecke, sagte Außenminister Jaswant Singh am 14. Juli dem indischen Fernsehsender Aaj Tak. Bei dem Anschlag wurden 27 Menschen getötet und 31 verletzt. Die pakistanische Regierung verurteilte den Anschlag als "terroristische Tat". Die Täter hätten anscheinend das Ziel, die Spannungen in der Region zu verschärfen, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums in Islamabad. Die indische Regierung wird aufgefordert, "ihre Unterdrückung in Jammu und Kaschmir zu beenden und einen Weg der Vernunft, der Gerechtigkeit und des Dialogs einzuschlagen", um den Kaschmir-Konflikt im Einvernehmen mit der Bevölkerung zu lösen.

Ein Sondergericht im pakistanischen Hyderabad hat am 15. Juli den Hauptangeklagten, Scheich Ahmed Omar Saeed, im Prozess um den Mord an dem US-Journalisten Daniel Pearl zum Tod durch Erhängen verurteilt. Drei weitere Angeklagte erhielten jeweils 25 Jahre Gefängnisstrafe. Die Angeklagten wollen aber in Berufung gehen.
Nach dem Attentat in Jammu (13. Juli) sind am 15. Juli mindestens neun Menschen bei Unruhen in Kaschmir ums Leben gekommen.

17. - 31. Juli 2002

Der Atomwaffenentwickler A.P.J. Abdul Kalam ist am 18. Juli zum neuen indischen Staatspräsidenten gewählt worden, ein überwiegend repräsentatives Staatsamt. Der 70-jährige Raketenspezialist erhielt 89,58 Prozent der Stimmen. Kalam wird am 25. Juli vereidigt. Seine Wahl sei kein Signal für kriegerische Absichten, sagte er nach der Wahl.

Die pakistanischen Behörden haben am 22. Juli von einem Mann ein Geständnis erhalten, er sei gemeinsam mit anderen an der Ermordung des US-Journalisten Daniel Pearl beteiligt gewesen. Es handelt sich um einen von drei Männern, die schon im April, Mai und Juni im Zusammenhang mit dem Mordfall festgenommen worden seien. Sie haben aber im Mordprozess keine Rolle gespielt. Der im Prozess zum Tod verurteilte Scheich Omar legte inzwischen Berufung gegen sein Urteil ein.

Bei einem Anschlag mutmaßlicher Kaschmir-Separatisten im indischen Bundesland Jammu und Kaschmir sind nach indischen Polizeiangaben am 24. Juli mindestens 20 Personen verletzt worden. Die Attentäter hätten in der Nähe des Busbahnhofs Anantnag eine Polizeistreife attackiert; die Granate hätte aber ihr Ziel verfehlt und sei auf einer Straße explodiert.

In der Nacht zum 26. Juli wurden bei Schießereien in Kaschmir mindestens sechs Menschen getötet. Zu den Opfern gehören drei Parteianhänger der indischen Regierungspartei sowie zwei Moslem-Rebellen. Außerdem kam ein indischer Polizist ums Leben. In anderen Berichten war sogar von neun Toten die Rede.
Am 26. Juli starteten der EU-Außenpolitikbeauftragte Javier Solana und US-Außenminister Colin Powell zu Vermittlungsreisen nach Indien und Pakistan.
Am 27. und 28. Juli appellierte Powell in Neu-Delhi und in Islamabad an die Kontrahenten zum Dialog zurückzukehren. Indien forderte er auf, weitere Schritte zur Deeskalation einzuleiten. Bei der Wahl in Jammu und Kaschmir im Herbbst solle Indien unabhängige ausländische Beobachte zulassen - was von Indien zurückgewiesen wird. Der pakistanische Militärmachthaber Musharraf betonte, Pakistan hätte das weitere Eindringen islamischer Kämpfer in das indische Kaschmir verhindert.

Die in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Exil lebende frühere pakistanische Premierministerin Benazir Bhutto ist als Vorsitzende der Volkspartei wiedergewählt worden. Damit führt sie die wichtigste Oppositionspartei bei den Wahlen am 10. Oktober an. Würde sie allerdings nach Pakistan zurückkehren, erwartet sie eine Gefängnisstrafe, zu der sie in Abwesenheit verurteilt wurde.

1. - 11. August 2002

Bei einem Gefecht zwischen indischen Soldaten und islamischen Extremisten in Kaschmir sind ein Hauptmann der Armee und vier Guerillakämpfer getötet worden. Bei einem weiteren Gefecht an der indisch-pakistanischen Grenze wurden am 1. August vier mutmaßliche Rebellen getötet, teilte die indische Armee mit.

Am 2. August legte die Wahlkommission in Neu-Delhi die Wahltermine für die Region Jammu und Kaschmir fest. Danach soll in vier Schritten von Mitte September bis Anfang Oktober eine neues Parlament für die Region gewählt werden.

Am 5. August haben die USA ihr Konsulat in der pakistanischen Stadt Karatschi geschlossen. Alle Mitarbeiter seien aus Sicherheitsgründen am Morgen bis auf weiteres nach Hause geschickt worden, sagte eine Sprecherin der US-Botschaft in Islamabad. In der Millionenstadt Karatschi kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Terroranschlägen auf westliche Ausländer. Frankreich hatte im vergangenen Monat seine Vertretung in der Stadt geschlossen. Die Diplomaten und Mitarbeiter zogen in das strenger bewachte britische Konsulat um.

Am 5. August stürmten fünf bewaffnete Männer eine christliche Schule in Murree, 60 Kilometer nördlich von Islamabad, und erschossen mindestens sechs Menschen. Zwei weitere Personen verletzt. Den Angreifern gelang nach einem Feuergefecht mit der Polizei die Flucht. Bei den Toten handelte es sich nach Angaben der Behörden um zwei Wachleute, zwei Mitarbeiter der Schule, einen pensionierten Lehrer und eine noch nicht identifizierte Person. Die Identität und das Motiv der Angreifer waren nach Angaben der Behörden in Islamabad zunächst unklar. Nach Angaben der Frankfurter Rundschau (06.08.2002) handelt es sich um den dritten Angriff auf eine christliche Einrichtung in dem überwiegend muslimischen Land, seit Präsident Pervez Musharraf im vergangenen Jahr seine Unterstützung für den US-Krieg gegen den Terror erklärte.

Bei einer Explosion vor einem Krankenhaus in der Stadt Rajauri, rund 180 Kilometer nordwestlich von Jammu im indischen Teil Kaschmirs, sind am 5. August mindestens elf Menschen verletzt worden. Die Polizei machte militante Islamisten für die Tat verantwortlich. Ziel des Anschlags sei eine Polizeikolonne gewesen, meldete die indische Nachrichtenagentur UNI.
Bei dem Ort Pulwama südlich der Hauptstadt Srinagar beschossen mutmaßliche muslimische Rebellen eine Patrouille der indischen Armee. Laut Militär wurden zwei Angreifer getötet. Zwei weitere Extremisten wurden am Sonntagabend an der Demarkationslinie zu Pakistan erschossen.

Mutmaßliche muslimische Extremisten haben am 6. August in Kaschmir hinduistische Pilger überfallen und mindestens acht Menschen getötet. 27 weitere Menschen sind nach Polizeiangaben verletzt worden. Die Hindus waren auf dem Weg zum Heiligtum Amarnath, als die Attentäter Handgranate geworfen und mit automatischen Waffen um sich geschossen hätten. Indische Sicherheitskräfte hätten das Feuer erwidert und einen Angreifer getötet. In dem Zeltdorf in Nunwan, etwa 90 Kilometer südöstlich von Srinagar, der Sommerhauptstadt des indischen Teils von Kaschmir, hielten sich zum Zeitpunkt des Überfalls mehr als 2000 Pilger auf. Nach Angaben der Frankfurter Rundschau (07.06.2002) war es der sechste Überfall auf die Gläubigen in diesem Jahr; insgesamt wurden dabei 24 Menschen getötet. Wie üblich machte Indien Pakistan für den Anschlag verantwortlich. Pakistan wolle die für Herbst geplanten Wahlen in Kaschmir stören, sagte der stellvertretende Innenminister I. D. Swammi in Neu-Delhi.
In Kaschmir kam es am 6. August zu drei weiteren Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und mutmaßlichen Extremisten. Die Nachrichtenagentur Press Trust of India berichtete, dabei seien fünf mutmaßliche Extremisten und drei Soldaten getötet worden.

Bei einem Terroranschlag in Pakistan sind am 9. August drei Menschen getötet worden. Mehr als 20 Menschen wurden teils erheblich verletzt. Augenzeugenberichten zufolge drangen drei Attentäter in ein christliches Missions-Krankenhaus in Taxila unweit von Islamabad ein und schleuderten einen oder mehrere Sprengsätze auf eine Gruppe von Krankenschwestern. Zwei Attentäter seien geflohen, am Körper des Dritten, der ebenfalls getötet wurde, sei Sprengstoff befestigt gewesen. Führende Christen und Moslems des Landes verurteilten den Anschlag. "Wir zahlen für den Anti-Terror-Krieg der USA in Afghanistan", sagte der Anführer der "Christlichen Befreiungsfront", Shahbaz Bhatti. - Der Überfall ist nach einem Bericht der Online-Ausgabe der ARD-Tagesschau bereits der sechste Angriff auf Ausländer oder westlich orientierte Einrichtungen in Pakistan in diesem Jahr. Im Januar war der US-Journalist Daniel Pearl in der Wirtschaftshauptstadt Karachi verschleppt und später ermordet worden. Bei vier weiteren Anschlägen zwischen März und Juni kamen insgesamt 31 Menschen ums Leben, unter ihnen elf Franzosen. Vor knapp zwei Monaten war vor dem Gebäude der US-Botschaft ein mit Sprengstoff gefülltes Auto explodiert und hatte zwölf Pakistaner getötet. Zuletzt geriet im Juli eine Touristengruppe unter Granatenbeschuss; dabei wurden sieben Deutsche leicht verletzt. Erst am 5. August wurden bei einem Überfall auf eine christliche Schule in Murree, 60 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt, sechs Menschen getötet. Laut Polizeiangaben begingen die drei Täter am Dienstag auf der Flucht Selbstmord.

Am Wochenende vom 10. und 11. Juli sind bei Gefechten in Kaschmir nacht Menschen getötet worden. Bei einer Schießerei im Anantnag-Distrikt sind zwei Dorfbewohner und zwei islamische Separatisten getötet worden. Ein weiterer moslemischer Rebell wurde im benachtbarten Bjibehara von der indischen Polizei erschossen. In nderen Teilen Kaschmirs sind zwei Mitglieder der indischen Sicherheitskräfte und ein Zivilist ums Leben gekommen.

12. - 25. August 2002

Schwer bewaffnete Untergrundkämpfer haben am 13. August im Nordosten Indiens einen Lastwagen überfallen und mindestens 15 Menschen erschossen. 25 Menschen wurden verletzt, meldete die indische Polizei.
Am 14. August verteidigte der pakistanische Machthaber Musharraf den Untergrundkampf moslemischer Rebellen in Indisch-Kaschmir. Es handle sich um eine "Kampf ums Prinzip", sagte er anlässlich des pakistanischen Unabhängigkeitstages. Der Kampf um die Unqabhängigkeit Kaschmirs sei eine "heilige Aufgabe". Gleichzeitig rief er seine Landsleute zu gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus auf. Damit meint er offenbar jene, die sich als ultra-islamistische darstellten und dabei "unsere Religion verleumden und das Bild Pakistans beschmutzen". Am 15. August kündigte anlässlich des 55. Jahrestags der Unabhängigkeit Indiens dessen Premierminister Vajpayee an, dass seine Armee mit atomwaffenfähigen Mittelstreckenraketen vom Typ Agni ausgerüstet werde. Raketen vom Typ Agni I der Luftwaffe haben eine Reichweite von 2.500 km, Raketen des Typs Agni II des Heeres eine Reichweite von 700 km.

Am Wochenende des 17. und 18. August sind bei Kämpfen in Kaschmir mindestens 15 Menschen getötet worden. - Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, dass Indien der größten kaschmirischen Unabhängigkeitsbewegung, der "All Party Hurriyat Conference" (APHC) Gespräche über die Zukunft der Region anbgeboten habe. Der Führer der APHC, Abdula Ghani Bhat erklärte, seine Organisation habe die Einladung nach Neu-Delhi angenommen.
Am 21. August änderte der pakistanische Militärmachthaber Musharraf die Verfassung des Landes: Er führte das Recht des Staatschefs zur Auflösung des Parlaments wieder ein. Außerdem hat er künftig das Recht, die Befehlshaber von Armee und Marine selbst zu ernennen. Die Folge: Musharraf bleibt für weitere fünf Jahre Präsident und Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Das neue Parlament, das in sieben Wochen gewählt wird, hat die Möglichkeit, diese Verfassungsänderungen wieder rückgängig zu machen.
Ungeachtet der Machtanhäufung des pakistanischen Machthabers gewährten am 23. August die USA Pakistan ein Umschuldungsabkommen in Höhe von drei Mrd. Dollar. Bush sagte dazu wörtlich: Er (Musharraf) ist uns immer noch im Krieg gegen den Terrorismus verbunden, und das ist es, was ich schätze." Zuvor hatte allerdings ein Sprecher des Außenamts erklärt, die Verfassungsänderungen Musharrafs könnten sich als Rückschlag für die Demokratisierung erweisen.

Am 23. August war Pakistan Indien vor, den pakistanischen Teil Kaschmirs aus der Luft bombardiert zu haben. Neu Delhi wies die Anschuldigungen zurück und sprach von Artilleriegefechten im Norden Kaschmirs.
Die USA haben ihr Konsulat in Karatschi wegen eines Anschlags und verschiedener Terrordrohungen an einen geheimen Ort verlegt und am 23. August wieder eröffnet.
Am Wochenende (24./25. August) hielt sich der stellevertretende US-Außenminister Richard Armitage in Indien und Pakistan zu Gesprächen auf. Einerseits konstatierte er, dass die Spannungen zwischen Indien und Pakistan nicht mehr so groß wie im Juni (als er schon einmal die Länder bereiste). Andererseits sagte er, dass immer noch Rebellen in den indischen Teil Kaschmirs einsickerten. Aber: Dafür sei nicht Pakistan verantwortlich zu machen.
Am 24. August wurden bei einem Überfall auf ein moslemisches Dorf im Bezirk Rajouri indischen Teil Kaschmirs acht Menschen erschossen, darunter drei Frauen. Indien macht kaschmirische Separatisten für den Anschlag verantwortlich.
Nach Angaben eines indischen Grenzoffiziers sind die Artillerieabschüsse in seinem Abschnitt von vormals 5.000 auf 200 bis 300 täglich zurückgegangen. Es herrschen also nach seinen Worten wieder "normale" Verhältnisse.

Die im Exil lebende frühere pakistanische Premierministerin Benazir Bhutto will sich der Parlamentswahl im Oktober stellen, auch wenn ihr bei ihrer Rückkehr eine Haftstrafe droht. In einem BBC-Interview nannte sie den pakistansischen Staatschef Pervez Musharraf einen "schäbigen Militärdiktator", der die Demokratie "ermorde".

26. - 31. August 2002

In der Nacht zum 26. August wurden - vermutlich von moslemischen Kaschmir-Separatisten - im indischen Teil Kaschmirs vier Famlienangehörige eines indischen Polizisten ermordet. Dabei handelt es sich um eine moslemische Familie.
Am 26. August wurden bei einem Feuergefecht 130 km nördlich von Srinagar drei mutmaßliche Separatisten und ein indischer Soldate getötet. Bei einigen weiteren Überfällen wurden drei Zivilisten getötet.
Im indischen Teil Kaschmirs haben indische Sicherheitskräfte fünf Separatisten getötet. Zwei von ihnen seien ums Leben gekommen, als sie versucht hätten, von Pakistan aus ins indische Rajouri zu gelangen, sagten die indischen Behörden.

Die pakistanischen Behörden haben am 30. August bekannt gegeben, dass die im Exil lebende frühere Regierungschefin Benazir Bhutto nicht bei der Parlamentswahl am 10. Oktober antreten darf. Antreten dürfe aber der Ex-Ministerpräsident Nawaz Sharif.


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