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Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.
Indien, Pakistan und der indisch-pakistanische Konflikt
Dezember 2004
Mittwoch, 1. Dezember, bis Sonntag, 12. Dezember
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Indien und Pakistan haben sich am 3. Dez. auf die Wiedereröffnung einer seit vier Jahrzehnten stillgelegten Eisenbahnstrecke geeinigt. Nach Verhandlungen in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad erklärte die pakistanische Seite, es bestehe Einigkeit, die zehn Kilomter lange Verbindung zwischen der pakistanischen Stadt Khokhrapar 300 Kilometer östlich von Karachi und der indischen Stadt Munabao wieder aufzunehmen. Die Strecke war 1965 während des zweiten Krieges zwischen beiden Staaten nach ihrer Unabhängigkeit geschlossen worden.
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Russland unterstützt Indiens Wunsch nach einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat. Das teilte der russische Präsident Wladimir Putin am 3. Nov. nach Gesprächen mit dem indischen Regierungschef Manmohan Singh in Neu Delhi mit. Singh sagte seinerseits, Indien unterstütze Russlands Streben nach einem raschen Beitritt in die Welthandelsorganisation (WTO).
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Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Außenpolitik der USA indirekt als "diktatorisch" bezeichnet und für eine Verschärfung der Probleme in der Welt verantwortlich gemacht. Die zunehmende Dominanz einer einzelnen Macht werde die "globalen Gefahren des internationalen Terrorismus, der organisierten Kriminalität und des Drogenhandels vergrößern", sagte Putin in einer am 4. Dez. vom Kreml veröffentlichten Rede, die er am Tag zuvor im Rahmen seines dreitägigen Staatsbesuchs in Indien gehalten hatte. Durch die Vorherrschaft einer Supermacht würden sich Massenvernichtungswaffen schneller verbreiten und leichter in die Hände von Terroristen fallen. Regionale Konflikte nähmen zu.
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Bei der Explosion einer Landmine im indischen Teil Kaschmirs sind am 5. Dez. laut AFP mindestens neun Soldaten (dpa: mindestens 12) getötet worden. Nach Angaben der Polizei steckten mutmaßliche Islamisten hinter dem Anschlag.
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Pakistan hat erneut eine atomwaffenfähige Mittelstreckenrakete getestet. Der Test der Rakete sei erfolgreich verlaufen, teilte die Armee am 8. Dez. mit. Zuletzt hatte Indien in der vergangenen Woche eine atomwaffenfähige Rakete gezündet. Am Tag zuvor hatte Pakistan eine atomwaffenfähige Mittelstreckenrakete vom getestet. Indien und Pakistan führen seit Januar Friedensgespräche. Beide Atommächte testen trotzdem regelmäßig atomwaffenfähige Raketen.
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Bei einem Anschlag mutmaßlicher muslimischer Extremisten im indischen Teil Kaschmirs sind am 8. Dez. mindestens 26 Zivilisten verletzt worden, drei davon schwer. Nach Polizeiangaben hatten Extremisten im Süden der Unruheregion eine Handgranate auf eine Bushaltestelle geworfen. Zur Zeit des Anschlags besuchte der indische Präsident A.P.J. Abdul Kalam Truppen im Norden Kaschmirs.
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Bei einem Bombenanschlag radikaler Nationalisten in der pakistanischen Stadt Quetta sind zehn Menschen getötet und mindestens 21 verletzt worden. Nach Angaben der Polizei vom 10. Dez. explodierte ein Sprengsatz in der Nähe eines geparkten Militärtransporters, mit dem Soldaten zum Einkaufen in das Geschäftsviertel der Stadt gefahren waren. Unter den Toten war nach Angaben von Ärzten ein Soldat, fünf Soldaten wurden verletzt. Die Befreiungsarmee Belutschistans, eine radikale Nationalistengruppe, bekannte sich zu dem Anschlag. "Unser Ziel war der Militärlaster", sagte ihr Sprecher Azad Baluch.
Die Provinz Belutschistan ist die größte und ärmste der pakistanischen Provinzen und grenzt an den Iran und Afghanistan. Im Sommer war es in der Provinz zu Unruhen gekommen: Von Mai bis August wurden rund 15 Menschen getötet, die meisten von ihnen Soldaten. Nach Behördenangaben kämpfen Einheimische gegen die Stationierung der Armee in Belutschistan. Die Zentralregierung plant, die Militärpräsenz dort auszuweiten und die an natürlichen Ressourcen reiche Provinz wirtschaftlich besser zu erschließen.
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Pakistanische Sicherheitskräfte haben nach Angaben der Regierung einen mutmaßlichen Anführer der Extremistengruppe Jaishul Muslimeen ("Armee der Moslems") festgenommen. Syed Mohammad Akbar Agha sei bei einer Razzia in der Hafenstadt Karachi im Süden des Landes gefasst worden, sagte der pakistanische Informationsminister Sheikh Rashid am 11. Dez. der Nachrichtenagentur AFP, ohne Einzelheiten zu nennen. Der islamischen Gruppe wird die Entführung von drei UN-Mitarbeiter in Afghanistan Ende Oktober vorgeworfen. Die Geiseln wurden am 23. November in Kabul wieder freigelassen.
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Al-Kaida-Führer Osama bin Laden hält sich nach Einschätzung des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai nach wie vor im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan auf. "Er befindet sich definitiv in dieser Region", sagte Karsai am 12. Dez. in einem Interview des US-Fernsehsenders CNN. "Früher oder später kriegen wir ihn", ergänzte er.
Montag, 13. Dezember, bis Sonntag, 26. Dezember
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Indien und Pakistan haben am 14. Dez. neue Gespräche über ihr Atomwaffenarsenal aufgenommen. Bei den Verhandlungen, den zweiten innerhalb von sechs Monaten, solle es um "neue Schutzmaßnahmen zur Vermeidung eines unbeabsichtigten Atomkriegs" gehen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Islamabad. Dazu gehöre auch eine Vorabinformation über Raketentests. Im Juni hatten sich die beiden Staaten bereits auf die Ausweitung eines Moratoriums zu Nukleartests geeinigt.
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Mutmaßliche Separatisten haben am 14. Dez. im indischen Unionsstaat Assam eine Serie von Bombenanschlägen verübt, bei denen zwei Menschen getötet und mindestens 44 zum Teil schwer verletzt wurden. Zwei der Bomben waren nach Polizeiangaben in Fahrradtaschen verborgen, eine detonierte vor einem Bahnhof. Ferner wurden Granaten vor einem Krankenhaus, vor einer Polizeiwache und auf die Residenz eines Politikers geschleudert. Zwei der Anschläge ereigneten sich in der Staatshauptstadt Gauhati, die anderen in weiteren Städten der Region. Der Verdacht fiel auf Separatisten der Vereinigten Befreiungsfront von Asom (ULFA). Die ULFA kämpft für die Unabhängigkeit von Assam.
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Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf will am Oberbefehl über die Armee festhalten. "Ich werde in Uniform bleiben", zitierten am 18. Dez. mehrere pakistanische Tageszeitungen aus einem Interview Musharrafs mit dem Fernsehsender KTN vom Vortag. Er habe diese Entscheidung im Namen der nationalen Solidarität und politischen Stabilität getroffen. Seiner Nation werde er "bald" die genauen Gründe darlegen. "Ich werde der Nation erzählen, wo wir in der Vergangenheit waren, wo wir heute stehen und wohin wir in Zukunft gehen werden", sagte Musharraf.
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Die pakistanischen Behörden haben nach eigenen Angaben mit der Festnahme mehrerer Verdächtiger einen "großen Terroranschlag" in der Stadt Lahore vereitelt. Bei mehreren Razzien seien am Wochenende sechs mutmaßliche Terroristen festgenommen worden, unter ihnen ein Helfer des libyschen El-Kaida-Aktivisten Abu Faradsch el Libi, teilten die Behörden am 20. Dez. mit. Dabei seien auch Sprengstoff, Handgranaten und Munition gefunden worden. Einzelheiten über den angeblich geplanten Anschlag wollte ein Polizeivertreter nicht bekannt geben.
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Nur vier Wochen nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis ist der Mann der früheren pakistanischen Ministerpräsidentin Benazir Bhutto wieder festgenommen worden. Asif Ali Zardari wurde am 21. Dez. auf dem Flughafen in Rawalpindi nahe Islamabad in Gewahrsam genommen, wie Anwälte mitteilten. Zardari werde die Verwicklung in den Mord an einem ehemaligen Richter und seinem Sohn vor acht Jahren vorgeworfen. Bhuttos Mann war am 22. November nach acht Jahren Haft auf Kaution freigekommen, er saß wegen Korruptionsvergehen im Gefängnis. Zardari wollte am Dienstag auf einer Oppositionskundgebung auftreten. Vor seiner Ankunft am Flughafen kam es zu Zusammenstößen zwischen rund 1.000 Oppositionsanhängern und der Polizei. Mehrere Menschen wurden verletzt, rund 45 Aktivisten wurden festgenommen. Bereits am Montagabend wurden nach Oppositionsangaben in Rawalpindi Dutzende Anhänger Bhuttos verhaftet.
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Die Streitkräfte der beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt, Indien und China, wollen ihre Zusammenarbeit ausbauen. Als erster indischer Armeechef seit einem Jahrzehnt reiste General Nirmal Chandra Vij am 23. Dez. zu einem Besuch in die Volksrepublik China, mit der Indien 1962 einen Grenzkrieg geführt hatte. Ziel des Besuchs sei, die "Beziehungen zwischen beiden Ländern und beiden Armeen zu vertiefen", sagte ein indischer Diplomat in Peking. Ob bei dem Besuch auch die jahrzehntealten Grenzstreitigkeiten zur Sprache kommen sollten, wollte er nicht sagen. Vijs Besuch soll eine Woche dauern.
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Der frühere indische Ministerpräsident Narasimha Rao ist im Alter von 83 Jahren gestorben, wie Parlamentspräsident Somnath Chatterjee am 23. Dez. mitteilte. Rao war am 9. Dezember mit Atemnot ins Krankenhaus eingeliefert worden. Todesursache sei Herzstillstand gewesen, sagte ein Vertrauter Raos, Chetan Sharma. Rao hinterlässt drei Söhne und fünf Töchter. Rao, der von 1991 bis 1996 Regierungschef war, leitete vor mehr als einem Jahrzehnt die Modernisierung Indiens ein, die dem Land auch heute noch ein ansehnliches Wirtschaftswachstum beschert. Als er frühere Außen- und auch Verteidigungsminister das Amt übernahm, befand sich die Staatswirtschaft in einer tiefen Krise und stand kurz vor dem Bankrott. Rao öffnete Indien auch gegen Widerstände in den eigenen Reihen für ausländische Investitionen. Unterstützung erhielt er dabei von seinem Finanzminister Manmohan Singh, dem jetzigen Ministerpräsidenten. Rao war Zeit seines Lebens ein Anhänger der Nehru-Gandhi-Dynastie, zu deren prominentesten Mitglieder der erste Ministerpräsident Indiens, Jawaharlal Nehru, dessen Tochter Indira Gandhi und ihr Sohn Rajiv Gandhi gehörten. Rao übernahm die Führung der Kongresspartei nach der Ermordung von Rajiv Gandhi im Mai 1991, im Juni wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. Er war der erste Regierungschef außerhalb der Gandhi-Dynastie, der eine vollständige fünfjährige Amtszeit absolvierte. (AP)
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Bei einem Handgranaten-Anschlag sind im indischen Teil Kaschmirs zwei Menschen getötet und 40 verletzt worden. Nach Polizeiangaben vom 24. Dez. hatten vermutete Muslimextremisten versucht, einen Polizeiposten im Dorf Pakharpora, rund 50 Kilometer östlich der Kaschmir-Hauptstadt Srinagar, anzugreifen. Die Handgranate habe jedoch ihr Ziel verfehlt und sei neben einer Bushaltestelle explodiert.
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Wegen Beteiligung an zwei Anschlägen auf Präsident Pervez Musharraf hat ein pakistanisches Militärgericht einen Soldaten zum Tode verurteilt. Ein weiterer Soldat muss für zehn Jahre ins Gefängnis unter verschärften Bedingungen, wie ein Militärsprecher am 24. Dez. mitteilte. Musharraf hatte am 16. und 25. Dezember 2003 zwei Anschläge in der Garnisonsstadt Rawalpindi überlebt. 16 andere Menschen waren dabei jedoch getötet und 40 weitere verletzt worden.
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Indische Sicherheitskräfte haben einen seit mehr als 15 Jahren gesuchten kaschmirischen Rebellenführer gefangen genommen. Wie aus Sicherheitskreisen am 25. Dez. verlautete, ging Mohammed Shafi Dar Soldaten und der Polizei in Srinagar, der Sommerhauptstadt des Unionsstaates Jammu-Kaschmir, bei einer Razzia gegen ein Versteck der Rebellen ins Netz. Dar ist Führer der in Pakistan ansässigen Separatistenorganisation Tehreek-ul Mujahedeen. Sie zählt zu den kleineren Rebellengruppen, die schon seit 1989 für die Unabhängigkeit Kaschmirs oder den Anschluss den indischen Teils an Pakistan kämpfen.
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Bei einem Überfall auf eine paramilitärische Einheit im Westen Pakistans sind vier Soldaten getötet und vier weitere verwundet worden. Die Angreifer nahmen nahe der Grenze zum Iran zwei Armeefahrzeuge mit Raketen und Gewehren unter Beschuss, wie ein Sprecher der Grenzpolizei am 25. Dez. mitteilte. Zu der Tat bekannte sich wenige Stunden später eine wenig bekannte Gruppe, die sich Befreiungsarmee von Baluchistan nennt. Sie habe damit gegen die Einrichtung von neuen Garnisonen in der Provinz protestieren wollen, erklärte ein Sprecher der Organisation. Die Gruppe hat auch die Verantwortung für einen Anschlag in der Provinzhauptstadt Quetta übernommen. Dort explodierte am 10. Dezember ein Sprengsatz neben einem Armeefahrzeug, wobei elf Menschen in den Tod gerissen wurden, darunter zwei Soldaten.
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In Folge des verheerenden Erdbebens am 26. Dez. auf der indonesischen Insel Sumatra und gewaltigen Flutwellen sind an der Ostküste Indiens mehr als 1.000 Menschen ums Leben gekommen. Das gab Innenminister Shivraj Patil örtlichen Fernsehberichten zufolge bekannt. Nach unbestätigten Berichten sollen gar 3.000 gestorben sein.
Die Zahl der Todesopfer in Indien durch die Flutwellen ist nach Medienberichten vom 27. Dez. auf mindestens 5.000 gestiegen. Die Zahl der Opfer wachse stündlich und mit ihr die Angst vor Seuchen. Auch in den anderen Katastrophenregionen Asiens ist das ganze Ausmaß der Katastrophe noch immer nicht abzusehen. Die Zahl der Opfer könnte sich nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo an die 15.000 nähern. Alleine In Sri Lanka würden bis zu 6.000 Opfer befürchtet.
Montag, 27. Dezember, bis Freitag, 31. Dezember
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Die Außenminister von Indien und Pakistan haben am 27. Dez. in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad zweitägige Unterredungen aufgenommen. Im Fokus der Gespräche zwischen dem pakistanischen Außenminister Riaz Khokar und seinem indischen Kollegen Shyam Saran stehe vor allem die Zukunft von Kaschmir, sagte ein Sprecher des pakistanischen Außenministeriums. Dies ist der erste offizielle Dialog über die umstrittene Himalaya-Region seit Beginn des Friedensprozesses vor einem Jahr. Beide Länder beanspruchen das gesamte Gebiet für sich und stehen sich seit 57 Jahren feindselig gegenüber.
Mit einem pakistanischen Hilfsangebot an Indien haben die zweitägigen Konsultationen der Außenminister beider Staaten begonnen, meldet AP am 27. Dez. Die Regierung in Islamabad habe Neu Delhi Unterstützung beim Rettungseinsatz für die Opfer der Flutwelle vom Sonntag angeboten und dem Nachbarland seine Solidarität ausgesprochen, sagte Masood Khan, Sprecher des pakistanischen Außenministeriums, am 27. Dez. vor Journalisten in der pakistanischen Hauptstadt. Pakistan wolle ferner Hilfslieferungen nach Sri Lanka schicken, Kriegsschiffe und Hubschrauber seien bereits auf den Malediven im Einsatz.
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Indien hat ausländische Hilfen für die Opfer der verheerenden Flutkatastrophe in Südasien zurückgewiesen. Das Land habe selbst ausreichende Mittel für Hilfsaktionen und könne die Situation allein bewältigen, sagte ein Regierungsbeamter am 29. Dez. Sollte die indische Regierung jedoch zu einem späteren Zeitpunkt glauben, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, werde sie nicht zögern, darum zu bitten. Derzeit sei das Land aber sogar in der Lage, Sri Lanka und die Malediven zu unterstützen. Kriegsschiffe, Hubschrauber und Flugzeuge mit Lebensmitteln und Medikamenten seien auf die Nachbarinseln geschickt worden.
In Indien hat sich die Zahl der Todesopfer der Flutkatastrophe auf mehr als 10.500 erhöht. Das teilten die Behörden am 29. Dez. in der Hauptstadt Neu Delhi mit.
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Indien und Pakistan haben zum Ende ihrer zweitägigen Konsultationen in Islamabad vereinbart, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen. "Ich kehre optimistisch zurück und glaube, dass auf beiden Seiten der ernsthafte Wille besteht, den Prozess voranzutreiben", sagte der indische Außenminister Shyam Saran am 28. Dez. zu Journalisten. Saran und sein pakistanischer Kollege Riaz Khokar besprachen am Dienstag zunächst die Kaschmir-Frage und legten außerdem einen konkreten Zeitplan für die nächsten Verhandlungen ranghoher Beamter fest. Es war der erste offizielle Dialog über die umstrittene Himalaya-Region seit Beginn des Friedensprozesses vor einem Jahr. Laut einer gemeinsamen Erklärung sollen die Streitkräfte beider Staaten an der Demarkationslinie in Kaschmir und an anderen Stellen entlang der Grenze künftig ihre Kontakte verstärken. In den vergangenen zwölf Monaten haben beide Seiten den vereinbarten Waffenstillstand in Kaschmir weitgehend eingehalten. Beide Länder beanspruchen das gesamte Gebiet für sich und haben seit ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1947 deswegen zwei Mal Krieg gegeneinander geführt. Saran sagte ferner, die beiden Staaten hätten Besuche von Konsularbeamten bei inhaftierten Staatsbürgern im Nachbarland vereinbart. Der Erklärung zufolge sollen im Januar Schritte zur Verhinderung eines Atomkrieges diskutiert werden. Außerdem stehen dann die umstrittene Grenzziehung auf offener See sowie die Einrichtung einer grenzüberschreitenden Buslinie auf der Tagesordnung. Im Februar wollen sich schließlich die beiden Außenminister erneut in Islamabad treffen; im Juli oder August kommenden Jahres sollen weitere Gespräche zwischen den beiden Ministern stattfinden. Für den Zeitraum von April bis Juni vereinbarten beide Seiten Verhandlungen über Grenzstreitigkeiten, die wirtschaftliche Kooperation, die Bekämpfung des Drogenhandels und des Terrorismus. (AP)
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Nach einer Warnung vor neuen Flutwellen am 30. Dez. haben an der Küste Südindiens tausende Einwohner in Panik die Flucht ergriffen. Das Meer aber blieb ruhig. Die Warnung war vom Verteidigungs- und vom Innenministerium herausgegeben worden, nachdem es am Morgen in der indonesischen Provinz Aceh Nachbeben gegeben hatte.
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