"Israel must accept that its security depends on justice and peaceful coexistence with its neighbours"
"Israel muss akzeptieren, dass seine Sicherheit von Gerechtigkeit und friedlicher Koexistenz von seinen Nachbarn abhängt"
Am vergangenen Freitag (16. Januar), also noch vor der Verkündung des Waffenstillstands, veröffentlichte die britische Tageszeitung Guardian folgende Zuschrift, die von über 300 britischen Wissenschaftlern, darunter dem weltbekannten Historiker Eric Hobsbawm, unterzeichnet wurde:
Die Massaker in Gaza sind die letzte Phase eines Krieges, den Israel seit mehr als 60 Jahren gegen die Menschen Palästinas führt. Das Ziel dieses Krieges hat sich nie geändert: die überwältigende Militärmacht zu nutzen, um die Palästinenser als politische Kraft auszumerzen, eine Kraft, die fähig ist, sich der permanenten Aneignung ihres Landes und ihrer Ressourcen zu widersetzen. Israels Krieg gegen die Palästinenser hat Gaza und die Westbank in zwei gigantische politische Gefängnisse verwandelt. Es gibt keinerlei Symmetrie in diesem Krieg hinsichtlich der Prinzipien, der Taktik und Wirkungen. Israel ist verantwortlich dafür, ihn begonnen und intensiviert zu haben und für die Beendigung der jüngsten Kampfpause.
Israel muss verlieren. Es reicht nicht aus, einen weiteren Waffenstillstand oder mehr humanitäre Hilfe zu fordern. Es reicht nicht aus, auf die Wiederaufnahme des Dialogs zu drängen und die Belange und das Leiden auf beiden Seiten zur Kenntnis zu nehmen. Wenn wir an die Prinzipien von Demokratie und Selbstbestimmung glauben, wenn wir das Recht akzeptieren, gegen militärische Aggression und koloniale Besatzung Widerstand zu leisten, dann ist es unsere Pflicht, Partei zu ergreifen ... gegen Israel und für die Menschen in Gaza und der Westbank.
Wir müssen tun, was wir können, um Israel zu hindern, seinen Krieg zu gewinnen. Israel muss anerkennen, dass seine Sicherheit von Gerechtigkeit und friedlicher Koexistenz von seinen Nachbarn abhängt und nicht vom verbrecherischen Einsatz von Gewalt.
Wir glauben, Israel sollte seinen Angriff auf Gaza unverzüglich und bedingungslos beenden, die Besatzung der Westbank beenden, jeden Anspruch auf Besitz oder Kontrolle von Gebieten jenseits der Grenzen von 1967 aufgeben. Wir rufen die britische Regierung und die britische Bevölkerung auf, alle möglichen Schritte zu unternehmen, um Israel durch Initiierung eines Programms aus Boykott, Deinvestition und Sanktionen dazu zu bringen, diese Forderungen zu befolgen.
Growing outrage at the killings in Gaza
Letter to The Guardian
The massacres in Gaza are the latest phase of a war that Israel has been waging against the people of Palestine for more than 60 years. The goal of this war has never changed: to use overwhelming military power to eradicate the Palestinians as a political force, one capable of resisting Israel's ongoing appropriation of their land and resources. Israel's war against the Palestinians has turned Gaza and the West Bank into a pair of gigantic political prisons. There is nothing symmetrical about this war in terms of principles, tactics or consequences. Israel is responsible for launching and intensifying it, and for ending the most recent lull in hostilities.
Israel must lose. It is not enough to call for another ceasefire, or more humanitarian assistance. It is not enough to urge the renewal of dialogue and to acknowledge the concerns and suffering of both sides. If we believe in the principle of democratic self-determination, if we affirm the right to resist military aggression and colonial occupation, then we are obliged to take sides... against Israel, and with the people of Gaza and the West Bank.
We must do what we can to stop Israel from winning its war. Israel must accept that its security depends on justice and peaceful coexistence with its neighbours, and not upon the criminal use of force.
We believe Israel should immediately and unconditionally end its assault on Gaza, end the occupation of the West Bank, and abandon all claims to possess or control territory beyond its 1967 borders. We call on the British government and the British people to take all feasible steps to oblige Israel to comply with these demands, starting with a programme of boycott, divestment and sanctions.
Signatures:
Professor Gilbert Achcar, Development Studies, SOAS
Arshin Adib-Moghaddam, Politics and International Studies, SOAS
Dr. Nadje Al-Ali, Gender Studies, SOAS
Professor Eric Alliez, Philosophy, Middlesex University
Dr. Jens Andermann, Latin American Studies, Birkbeck
Dr. Jorella Andrews, Visual Cultures, Goldsmiths
Professor Keith Ansell-Pearson, Philosophy, University of Warwick
John Appleby, writer
Professor Etienne Balibar, Birkbeck Institute for the Humanities
Professor Eric Hobsbawm, President, Birkbeck
... and many more
The Guardian, Friday 16 January 2009
www.guardian.co.uk
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