Kollektivbestrafung eines Volkes
Von Karin Leukefeld
"Schweigen ist keine Option", sagte Richard Falk, der UN-Sonderbeauftragte für die seit 1967 von Israel besetzten palästinensischen Gebiete, schon am 9. Dezember und wies auf die verzweifelte Lage der Einwohner des Gaza-Streifens hin, die unter der anhaltenden Belagerung Israels zu leiden hatten. »Kollektive Bestrafung« sei das und eine massive Verletzung des Völkerrechts und der 4. Genfer Konvention, die den Schutz einer Bevölkerung unter Besatzung
festschreibt. Israel mache sich eines »Verbrechens gegen die Menschlichkeit« schuldig. Falk war mit seiner Kritik nicht allein: Israelische und internationale Menschenrechtsgruppen und
Hilfsorganisationen, der UN-Generalsekretär, der UN-Kommissar für Menschenrechte und alle UNOrganisationen,
die den Menschen in Gaza versuchten zu helfen, hatten wieder und wieder auf die
»Grausamkeit und Unrechtmäßigkeit der israelischen Blockade von Gaza« hingewiesen und ein
Ende der Belagerung gefordert. Ohne Erfolg.
Als Falk, der als Professor für internationales Recht an der Princeton Universität (USA) lehrt, kurz
nach Veröffentlichung seiner Erklärung Mitte Dezember in einer offiziellen UN-Mission in die
besetzten Gebiete reisen wollte, was nur durch Israel möglich ist, erhielt er die Quittung für seine
offenen Worte. Am Flughafen erklärte man ihm, er sei »unerwünscht«.
Angesichts der weit verbreiteten Ansicht, die israelische Armee habe am 27. Dezember aus
Gründen der »Selbstverteidigung« den Krieg gegen Gaza begonnen, hat sich Prof. Falk erneut zu
Wort gemeldet. Um die Hintergründe der Katastrophe in Gaza zu verstehen, verweist Falk auf den
sechsmonatigen Waffenstillstand, der am 4. November von der israelischen Armee, nicht von
Hamas gebrochen worden sei. Die Hamasführung in Gaza habe mehrmals angeboten, die
Waffenruhe auf einen Zeitraum von zehn Jahren auszudehnen und signalisierte Bereitschaft, einer
politischen Lösung in den Grenzen von 1967 zuzustimmen. Israel ignorierte die diplomatischen
Initiativen der Hamas. Während in den sechs Monaten so gut wie keine Raketen auf Südisrael
abgeschossen wurden, kam Israel seinen Verpflichtungen des Waffenstillstandes nicht nach. Die
Blockade des Gaza-Streifens wurde nicht gelockert. Palästinensische Studierende mit Stipendien an
ausländischen Universitäten durften ebensowenig ausreisen wie palästinensische Journalisten oder
Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen.
Ausländischen Journalisten oder Mitarbeitern von Hilfsorganisationen wiederum wurde die Einreise
nach Gaza verweigert. Damit habe Israel verhindern wollen, dass »glaubwürdige Beobachter
akkurat und ehrlich über die schreckliche humanitäre Lage« in Gaza berichten konnten, so Falk.
Der aktuelle israelische Angriff auf Gaza diene nur vordergründig dem Stopp der Raketen, meint
Falk. Die Israelis seien seit Wochen auf einen Großangriff auf Gaza vorbereitet worden, es handele
sich um wahltaktische Manöver von Verteidigungsminister Ehud Barak und Außenministerin Zipi
Livni. Alles deute darauf hin, dass die Bevölkerung von Gaza dafür missbraucht werde, die
Wahlchancen der amtierenden israelischen Führung zu verbessern.
Andererseits sei der Krieg eine Warnung an die ganze Region, dass Israel mit überwältigender
Macht zuschlagen werde, sollte es seine Interessen verletzt sehen. Die Zustimmung der USA,
einiger europäischer Staaten sowie von Ägypten, Jordanien und Saudi-Arabien mache deutlich,
dass die Palästinenser in Gaza Opfer geopolitischer Interessen sind.
* Aus: Neues Deutschland, 13. Januar 2009
Dokumentiert
Richard Falk, Sonderbeauftragter der UN für die Menschenrechte in Palästina
Die Katastrophe in Gaza verstehen
Achtzehn Monate lang erlebten die 1,5 Millionen Menschen in Gaza eine
strafende, durch Israel verhängte Blockade und eine Vielzahl
traumatisierender Herausforderungen des normalen Lebenswandels. Vor
sechs Monate gab es einen Hoffnungsschimmer, als eine durch Ägypten
arrangierte Feuerpause einen wirkungsvollen Waffenstillstand
hervorbrachte, der israelische Todesfälle auf null reduzierte, trotz
der immer wieder abgefeuerten, selbstgebastelten Raketen, die unschädlich
auf israelischen Boden fielen, und zweifellos der Grenzstadt Sderot
Sorgen bereiten. Während des Waffenstillstandes hat die Hamasführung
in Gaza wiederholt angeboten, diesen zu verlängern, und sogar eine
10-jährige Laufzeit vorgeschlagen. Sie hat sich dabei bereit erklärt,
eine politische Lösung auf der Basis der 1967er Grenzen zu akzeptieren.
Israel hat diese diplomatischen Initiativen ignoriert und die eigene
Seite des Waffenstillstands, nämlich eine Erleichterung der Blockade,
welche die Einfuhr von Lebensmitteln, Medikamenten und Brennstoff auf
ein Rinnsal verringert hatte, nicht durchgeführt.
Israel hat außerdem Ausreisegenehmigungen aus Gaza an Studierende mit
Stipendien zum Studium im Ausland sowie an Journalisten und
respektierte NGO-Vertreter verweigert. Zugleich wurde die Einreise
für Journalisten zunehmend erschwert, und ich wurde selbst vor
einigen Wochen aus Israel ausgewiesen, als ich versuchte einzureisen,
um meine UN-Aufgabe der Einhaltung der Menschenrechte im besetzten
Palästina d.h. in der Westbank und Ostjerusalem wie auch in Gaza
zu überwachen. Israel hat eindeutig vor der gegenwärtigen Krise seine
Autorität genutzt, um glaubwürdige Beobachter daran zu hindern, genaue
und zutreffende Berichte über die furchtbare Menschenrechtssituation
zu erstatten, die bereits als Ursache einer Verschlechterung des
physischen Zustandes und der geistigen Gesundheit unter Kindern
dokumentiert worden war; besonders war die Unterernährung bei Kindern
und das Fehlen von Behandlungsmöglichkeiten für Menschen, die an
einer Vielfalt von Krankheiten leiden, hervorgehoben worden. Die
israelischen Angriffe gelten einer Gesellschaft, die sich bereits in
ernsthafter Verfassung befand nach einer Blockade während der
vergangenen achtzehn Monate.
Wie es immer in Bezug auf den zugrundeliegenden Konflikt geschieht,
sind einige Fakten, die sich auf diese neue Krise beziehen, dunkel und
umstritten, obwohl insbesondere die amerikanische Öffentlichkeit 99%
ihrer Informationen durch eine sehr pro-israelische Linse gefiltert
erhält. Der Hamas wird die Schuld für den Zusammenbruch des
Waffenstillstands durch ihre angebliche Weigerung, ihn zu erneuern,
sowie durch die Zunahme der Raketenangriffe zugeschoben. Die
Wirklichkeit ist allerdings weniger eindeutig. Es gab keinen
nennenswerten Raketenbeschuss aus Gaza während des Waffenstillstandes,
bis Israel am 4. November einen Angriff durchführte gegen angeblich
palästinensische Militante in Gaza, bei dem mehrere Palästinenser
getötet wurden. In dem Moment wurde der Raketenbeschuss aus Gaza
intensiviert. Außerdem hat die Hamas bei mehreren öffentlichen
Gelegenheiten dazu aufgerufen, den Waffenstillstand zu verlängern
Aufrufe, die nie anerkannt, geschweige denn aufgegriffen wurden durch
israelische Regierungsstellen. Darüberhinaus ist die Zuweisung der
Verantwortung für alle Raketenangriffe an die Hamas auch nicht
überzeugend. Eine Vielfalt unterschiedlicher Milizen operiert in Gaza;
manche davon, wie die Fatah-unterstützte ’Al-Aqsa MärtyrerbrigadeŒ,
sind gegen die Hamas und könnten sogar Raketen abfeuern, um
israelische Vergeltung zu provozieren oder zu rechtfertigen. Gut
bestätigt ist die Tatsache, dass, als die von den USA unterstützte
Fatah Gaza¹s Verwaltungsstruktur kontrollierte, sie genauso wenig in
der Lage war, die Raketenangriffe zu verhindern, trotz konzertierten
Bemühungen, dies zu tun.
Dieser Hintergrund legt nahe, dass Israel seine verheerenden Angriffe
seit dem 27. Dezember lancierte, nicht nur um die Raketenangriffe zu
stoppen oder zu vergelten, sondern auch aus einer Reihe nicht
anerkannter Gründe. Es war schon seit mehreren Wochen vor dem
israelischen Angriff zu erkennen, dass die israelische politische und
militärische Führung die Öffentlichkeit auf eine militärische
Großoffensive gegen die Hamas vorbereitete. Der Zeitpunkt des Angriffs
scheint durch eine Reihe von Überlegungen gewählt worden zu sein: Vor
allem das Interesse der politischen Rivalen, Verteidigungsminister
Ehud Barak und Außenministerin Tzipi Livni, daran, ihre Härte vor den
für Februar festgelegten und nun eventuell bis zu einem Ende der
militärischen Operationen verschobenen nationalen Wahlen zu
demonstrieren. Solche Kraftbeweise sind ein Charakteristikum
vergangener Wahlkampagnen gewesen, und besonders in dem gegenwärtigen
Fall wurde die gegenwärtige Regierung erfolgreich durch den notorisch
militaristischen israelischen Politiker Benjamin Netanyahu
angefochten, wegen ihrer angeblichen Unfähigkeit, die Sicherheit
aufrecht zu halten. Solche wahlbedingte Motivation wurde durch den
kaum verborgenen Druck der militärischen Befehlshaber verstärkt, die
Gelegenheit zu ergreifen, um die Erinnerung an den verheerenden
Libanonkrieg 2006 zu tilgen. Dieser hatte sowohl den Ruf Israels als
Militärmacht befleckt wie auch zu einer weit verbreiteten
internationalen Verurteilung Israels für die schwere Bombardierung
ungeschützter libanesischer Dörfer, die unverhältnismäßige Gewalt und
den verbreiteten Einsatz von Splitterbomben gegen dicht bevölkerte
Gebiete geführt.
Respektierte, konservative israelische Kommentatoren gehen noch
weiter. Zum Beispiel verknüpfte der prominente israelische Historiker
Benny Morris vor einigen Tagen in der New York Times die Gazakampagne
an eine tieferliegende Reihe von Befürchtungen in Israel, die er mit
der dunklen Stimmung vor dem 1967er Krieg verglich, als sich die
Israelis stark bedroht fühlten durch arabische Mobilisierung an ihren
Grenzen. Morris behauptet, dass, trotz des israelischen Wohlstands und
der relativen Sicherheit der letzten Jahre, mehrere Faktoren Israel
dazu geführt haben, kühn gegen Gaza vorzugehen: Die angenommene,
fortgesetzte Weigerung der arabischen Welt, die Existenz Israels als
eine feststehende Gegebenheit anzuerkennen; die aufrührerischen, durch
Mahmoud Ahmadinedschad ausgesprochenen Drohungen, zusammen mit der
angenommenen Absicht Irans, sich Kernwaffen zu verschaffen; die
verblassende Erinnerung an den Holocaust zusammen mit der wachsenden
Sympathie für die Palästinenser im Westen, und die Radikalisierung der
politischen Bewegungen an den Grenzen Israels in Form von Hamas und
Hisbollah. Insgesamt argumentiert Morris, dass Israel versucht, durch
die Vernichtung der Hamas in Gaza eine breitere Botschaft an die
Region zu senden: Dass es vor nichts zurückschrecken wird, um seinen
Anspruch auf Souveränität und Sicherheit aufrecht zu halten.
Zwei Schlüsse sind daraus zu ziehen: Die Menschen in Gaza werden
streng bestraft aus Gründen, die weitab von den Raketen und der Frage
der Grenzsicherheit liegen, scheinbar um die Wahlchancen der
gegenwärtigen Führer zu verbessern, denen jetzt eine Niederlage
bevorsteht, und um andere in der Region zu warnen, dass Israel
übermächtige Gewalt einsetzen wird, wann immer seine Interessen
bedroht sind.
Dass solch eine humanitäre Katastrophe stattfinden kann mit einem
Minimum an äußerlicher Einmischung, zeigt auch die Schwäche des
Völkerrechts und der UNO auf, wie auch die geopolitischen Prioritäten
der wichtigsten Beteiligten. Die passive Unterstützung der Regierung
der Vereinigten Staaten für alles, was Israel macht, ist wieder der
kritische Faktor, wie es 2006 der Fall war, als der Aggressionskrieg
gegen Libanon lanciert wurde. Weniger evident ist die Tatsache, dass
die wichtigsten arabischen Nachbarn, Ägypten, Jordanien und Saudi
Arabien, mit ihrer extremen Feindschaft gegen die Hamas, die sie als
von Iran ihrem Hauptrivalen in der Region unterstützt sehen,
bereit waren, abseits zu stehen, während Gaza dermaßen brutal
angegriffen wurde. Manche arabischen Diplomaten haben die Angriffe
sogar auf die mangelnde Einheit der Palästinenser oder auf die
Weigerung der Hamas, die Führung von Mahmoud Abbas, des Präsidenten der
Palästinenserautorität, zu akzeptieren, zurückgeführt.
Die Menschen Gazas sind die Opfer der Geopolitik in ihrer
unmenschlichsten Gestalt: Die Durchführung von was Israel selbst als
’totalen KriegŒ bezeichnet gegen eine im Wesentlichen schutzlose
Gesellschaft, die keinerlei militärische Verteidigungsfähigkeit
besitzt und den israelischen Angriffen durch F-16 Bomber und Apache-
Hubschrauber völlig ungeschützt ausgeliefert ist. Das bedeutet ebenso,
dass die flagrante Verletzung des in den Genfer Konventionen
festgelegten internationalen humanitären Rechts stillschweigend
beiseite geschoben wird, während das Gemetzel weitergeht und die
Leichen sich häufen. Es bedeutet zudem, dass die UNO wiederum als
machtlos entlarvt wird, wenn ihre Hauptmitglieder sie des politischen
Willens berauben, ein Volk zu schützen, dass dem gesetzeswidrigen
Einsatz maßloser Gewalt ausgesetzt ist. Schließlich bedeutet dies,
dass die Öffentlichkeit weltweit schreien und marschieren kann, dass
aber das Töten weitergehen wird als wäre nichts passiert. Die Szene,
die täglich in Gaza aufgeführt wird, ist eine, die um ein erneuertes
Engagement für das Völkerrecht und für die Autorität der UN-Charta
fleht, angefangen hier in den USA besonders unter einer neuen
Führung, die ihren Bürgerinnen und Bürgern einen Wandel versprochen
hat, inklusive eines weniger militaristischen Zugangs zur
diplomatischen Führung.
(Deutsche Übersetzung: Dr. Angelika Schneider; Internationaler Versöhnungsbund)
Quelle: www.huffingtonpost.com, 2. Januar 2009
Richard Falk
Understanding the Gaza Catastrophe
For eighteen months the entire 1.5 million people of Gaza experienced
a punishing blockade imposed by Israel, and a variety of traumatizing
challenges to the normalcy of daily life. A flicker of hope emerged
some six months ago when an Egyptian arranged truce produced an
effective ceasefire that cut Israeli casualties to zero despite the
cross-border periodic firing of homemade rockets that fell harmlessly
on nearby Israeli territory, and undoubtedly caused anxiety in the
border town of Sderot. During the ceasefire the Hamas leadership in
Gaza repeatedly offered to extend the truce, even proposing a ten-year
period and claimed a receptivity to a political solution based on
acceptance of Israel 's 1967 borders. Israel ignored these diplomatic
initiatives, and failed to carry out its side of the ceasefire
agreement that involved some easing of the blockade that had been
restricting the entry to Gaza of food, medicine, and fuel to a
trickle.
Israel also refused exit permits to students with foreign fellowship
awards and to Gazan journalists and respected NGO representatives. At
the same time, it made it increasingly difficult for journalists to
enter, and I was myself expelled from Israel a couple of weeks ago
when I tried to enter to carry out my UN job of monitoring respect for
human rights in occupied Palestine, that is, in the West Bank and East
Jerusalem, as well as Gaza. Clearly, prior to the current crisis,
Israel used its authority to prevent credible observers from giving
accurate and truthful accounts of the dire humanitarian situation that
had been already documented as producing severe declines in the
physical condition and mental health of the Gazan population,
especially noting malnutrition among children and the absence of
treatment facilities for those suffering from a variety of diseases.
The Israeli attacks were directed against a society already in grave
condition after a blockade maintained during the prior 18 months.
As always in relation to the underlying conflict, some facts bearing
on this latest crisis are murky and contested, although the American
public in particular gets 99% of its information filtered through an
exceedingly pro-Israeli media lens. Hamas is blamed for the breakdown
of the truce by its supposed unwillingness to renew it, and by the
alleged increased incidence of rocket attacks. But the reality is more
clouded. There was no substantial rocket fire from Gaza during the
ceasefire until Israel launched an attack last November 4th directed
at what it claimed were Palestinian militants in Gaza, killing several
Palestinians. It was at this point that rocket fire from Gaza
intensified. Also, it was Hamas that on numerous public occasions
called for extending the truce, with its calls never acknowledged,
much less acted upon, by Israeli officialdom. Beyond this, attributing
all the rockets to Hamas is not convincing either. A variety of
independent militia groups operate in Gaza, some such as the
Fatah-backed al-Aqsa Martyrs ' Brigade are anti-Hamas, and may even be
sending rockets to provoke or justify Israeli retaliation. It is well
confirmed that when US-supported Fatah controlled Gaza 's governing
structure it was unable to stop rocket attacks despite a concerted
effort to do so.
What this background suggests strongly is that Israel launched its
devastating attacks, starting on December 27, not simply to stop the
rockets or in retaliation, but also for a series of unacknowledged
reasons. It was evident for several weeks prior to the Israeli attacks
that the Israeli military and political leaders were preparing the
public for large-scale military operations against the Hamas. The
timing of the attacks seemed prompted by a series of considerations:
most of all, the interest of political contenders, the Defense
Minister Ehud Barak and the Foreign Minister Tzipi Livni, in
demonstrating their toughness prior to national elections scheduled
for February, but now possibly postponed until military operations
cease. Such Israeli shows of force have been a feature of past Israeli
election campaigns, and on this occasion especially, the current
government was being successfully challenged by Israel 's notoriously
militarist politician, Benjamin Netanyahu, for its supposed failures
to uphold security. Reinforcing these electoral motivations was the
little concealed pressure from the Israeli military commanders to
seize the opportunity in Gaza to erase the memories of their failure
to destroy Hezbollah in the devastating Lebanon War of 2006 that both
tarnished Israel 's reputation as a military power and led to
widespread international condemnation of Israel for the heavy
bombardment of undefended Lebanese villages, disproportionate force,
and extensive use of cluster bombs against heavily populated areas.
Respected and conservative Israeli commentators go further. For
instance, the prominent historian, Benny Morris writing in the New
York Times a few days ago, relates the campaign in Gaza to a deeper
set of forebodings in Israel that he compares to the dark mood of the
public that preceded the 1967 War when Israelis felt deeply threatened
by Arab mobilizations on their borders. Morris insists that despite
Israeli prosperity of recent years, and relative security, several
factors have led Israel to act boldly in Gaza: the perceived
continuing refusal of the Arab world to accept the existence of Israel
as an established reality; the inflammatory threats voiced by Mahmoud
Ahmadinejad together with Iran 's supposed push to acquire nuclear
weapons, the fading memory of the Holocaust combined with growing
sympathy in the West with the Palestinian plight, and the
radicalization of political movements on Israel 's borders in the form
of Hezbollah and Hamas. In effect, Morris argues that Israel is trying
via the crushing of Hamas in Gaza to send a wider message to the
region that it will stop at nothing to uphold its claims of
sovereignty and security.
There are two conclusions that emerge: the people of Gaza are being
severely victimized for reasons remote from the rockets and border
security concerns, but seemingly to improve election prospects of
current leaders now facing defeat, and to warn others in the region
that Israel will use overwhelming force whenever its interests are at
stake.
That such a human catastrophe can happen with minimal outside
interference also shows the weakness of international law and the
United Nations, as well as the geopolitical priorities of the
important players. The passive support of the United States government
for whatever Israel does is again the critical factor, as it was in
2006 when it launched its aggressive war against Lebanon. What is less
evident is that the main Arab neighbors, Egypt, Jordan, and Saudi
Arabia, with their extreme hostility toward Hamas that is viewed as
backed by Iran, their main regional rival, were also willing to stand
aside while Gaza was being so brutally attacked, with some Arab
diplomats even blaming the attacks on Palestinian disunity or on the
refusal of Hamas to accept the leadership of Mamoud Abbas, President
of the Palestinian Authority.
The people of Gaza are victims of geopolitics at its inhumane worst:
producing what Israel itself calls a 'total war ' against an
essentially defenseless society that lacks any defensive military
capability whatsoever and is completely vulnerable to Israeli attacks
mounted by F-16 bombers and Apache helicopters. What this also means
is that the flagrant violation of international humanitarian law, as
set forth in the Geneva Conventions, is quietly set aside while the
carnage continues and the bodies pile up. It additionally means that
the UN is once more revealed to be impotent when its main members
deprive it of the political will to protect a people subject to
unlawful uses of force on a large scale. Finally, this means that the
public can shriek and march all over the world, but that the killing
will go on as if nothing is happening. The picture being painted day
by day in Gaza is one that begs for renewed commitment to
international law and the authority of the UN Charter, starting here
in the United States, especially with a new leadership that promised
its citizens change, including a less militarist approach to
diplomatic leadership.
www.huffingtonpost.com
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