Frieden braucht Bewegung
FriedensJournal Nr 2/2013 (März/April) erschienen
Soeben erschien das zweite Heft (März/April) des Jahrgangs 2013 des FriedensJournals, der Zweimonatszeitung des "Friedensratschlags" (Im Internet:
www.frieden-und-zukunft.de [externer Link]. Was es darin zu lesen gibt und wie diese Zeitschrift zu abonnieren ist, entnehmen Sie bitte nachfolgenden Informationen.
Aus dem Inhalt:
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Mali: Schon wieder Verteidigung unserer Freiheit
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"Mali braucht die Dekolonialisierung"
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SiKo München: Neue transatlantische Herzlichkeit
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Computergesteuerte Tötungsmaschinen für die Bundeswehr
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Augsburg: Friedensstadt benötigt die Rüstungskonversion
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Was treibt die Bundeswehr an Schulen?
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"Aneinander vorbei..." - Friedensbewegte Migranten in Deutschland
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Arbeitskreis Rüstungskonversion
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Die Zivilklausel-Bewegung treibt Früchte
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Friedensnetz Baden-Württemberg
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u.v.a.m
Frieden braucht Bewegung
Liebe LeserInnen und Leser,
Am 15.2.2003 demonstrierten Millionen
Menschen weltweit – allein ca.
500.000 Menschen in Berlin – gegen
den damals drohenden Irak-Krieg.
Heute ist die Fähigkeit der Friedensbewegung,
Massen zu mobilisieren,
beklagenswert schwach entwickelt.
Erklärungsansätze hierfür gibt es
viele. Ein wesentlicher Punkt ist sicherlich,
dass wir heute im Unterschied zur
Situation vor 10 Jahren und ebenso
wie bei den Massenprotesten gegen
die Stationierung US-amerikanischer
Atomraketen in Deutschland Anfang
der 80er Jahre nicht auf ein bestimmtes
Thema, sondern auf zahlreiche Aktionsfelder
ausgerichtet sind, die sehr
viele gesellschaftlichen Brennpunkte
aufgreifen. Militarisierung nach innen
und außen sowie Kriegsdrohungen
und Kriegsführung an verschiedenen
Brennpunkten weltweit erfordern für
uns, mit unterschiedlichen Bündnis-
Konstellationen aktiv zu werden.
Auch „kleinere“ Aktionen, wie z.B.
das auf der Titelseite dargestellte Aufstellen
einer (unverknoteten) Pistolen-
Skulptur vor dem Bundeskanzleramt
am 26.2.2013 – zum Protest gegen die
wachsenden deutschen Rüstungsexporte
– haben deshalb einen hohen
Stellenwert.
Der Bundesausschuss Friedensratschlag
hat – wie in der letzten Ausgabe
abgedruckt – für dieses Jahr insgesamt
15 Punkte als Handlungsfelder
aufgeführt, mehr als je zuvor. Mangelnde
Aufmerksamkeit z.B. in Bezug
auf den Widerstand gegen die Kriege
in Afghanistan und Syrien zu beklagen,
ist zwar verständlich, greift deshalb
aber auch zu kurz.
Aktuell werden die beiden genannten
Kriegsschauplätze „verdrängt“
durch den Krieg in Mali, der zwar „nur“
als militärischer Einsatz Frankreichs
begonnen hat, wo aber von Anfang an
in Berlin ein Scharren mit den Hufen
zu vernehmen war – schließlich gilt
heute die Devise: Nie wieder Krieg
ohne Deutschland. Werner Ruf erläutert
in seinem Beitrag die geostrategischen
Hintergründe dieses neuen
Kriegsschauplatzes.
Neben neuen und bereits vorhandenen
Kriegsschauplätzen verlangen
Aufrüstung und Kriegsvorbereitung
von uns ein besonderes Augenmerk.
Hier ist in erster Linie die geplante
Ausrüstung der Bundeswehr mit
Kampfdrohnen zu sehen. Über die
Nutzung von Kampfdrohnen an vorhandenen
Kriegsschauplätzen haben
wir im Friedensjournal bereits wiederholt
berichtet. Für diese Ausgabe haben
wir die Bundestagsabgeordnete
Inge Höger dazu befragt, wie sie die
vorhandenen Aktivitäten hiergegen auf
parlamentarischer Ebene einschätzt
und wie dieses zur Verstärkung des
außerparlamentarischen Kampfes beitragen
kann. Mittlerweile gibt es hierzu
bundesweit vernetzte Aktivitäten gegen
(Kampf-)Drohnen.
Der Kampf um Programme zur Konversion
von Rüstungsproduktion erhält
neuerdings wieder mehr Dynamik,
wozu sicherlich die „Erfolgsmeldungen“
der deutschen Rüstungsindustrie
bei Waffenexporten beigetragen haben.
In dem Beitrag von Peter Feininger
aus der „Friedensstadt“ Augsburg
wird geschildert, wie dort das Thema
aus den Rüstungsbetrieben heraus in
den kommunalen Diskurs gebracht
wird - ein sicherlich interessanter Ansatz
auch für andere Städte, in denen
die Rüstungsproduktion scheinbar
oder tatsächlich als Arbeitsplatzargument
eine Rolle spielt.
In Bezug auf die Vielfalt der Friedensbewegung
ist derzeit vor allem
der Widerstand gegen das Eindringen
der Bundeswehr in den Bildungsbereich
relevant. Bedingt durch die föderalen
Strukturen im Bildungswesen ergeben
sich hier in jedem Bundesland
unterschiedliche Herangehensweisen.
Jochen Nagel und Tony Schwarz von
der GEW Hessen geben hierzu einen
guten Überblick.
Bisher von der Friedensbewegung
leider wenig beachtet wurde das Engagement
der in Deutschland lebenden
MigrantInnen. Völlig zu Unrecht, betrifft
doch das Engagement der vor allem
aus dem Nahen Osten stammenden
Menschen hier in Deutschland die
Haupt-Krisenregion dieser Welt. Murat
Cakir plädiert in seinem Beitrag für
einen engen Schulterschluss mit den
hier lebenden Kurden, die sehr engagiert
für eine Friedenslösung in ihrer
Heimat kämpfen. Die offizielle Diffamierung
der PKK als terroristisch führt
leider zu einer Ausgrenzung, deren
Überwindung auch die Friedensbewegung
als Ganzes erheblich stärken
kann. Die anstehenden Ostermärsche
sind dazu eine gute Gelegenheit.
Die Redaktion
Das FriedensJournal
Erscheinungsweise und Bezugsbedingungen
Das Friedens-Journal erscheint sechs mal jährlich und ist zum Solipreis von 15,00 EUR über die Redaktionsanschrift (siehe unten) zu beziehen.
Internet:
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Das FriedensJournal wird herausgegeben vom Bundesausschuss Friedensratschlag.
Redaktion:
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