Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

USA: Imperium im Niedergang

FriedensJournal Nr 4/2012 (Juli/August) erschienen

Soeben erschien das vierte Heft (Juli/August) des Jahrgangs 2012 des FriedensJournals, der Zweimonatszeitung des "Friedensratschlags" (Im Internet: www.frieden-und-zukunft.de [externer Link]. Was es darin zu lesen gibt und wie diese Zeitschrift zu abonnieren ist, entnehmen Sie bitte nachfolgenden Informationen.

Aus dem Inhalt:

  • Die arabischen Revolten und der Niedergang der USA
  • US-amerikanische Normalität: „Israel-Lobby“
  • USA und Europa – von der Kooperation zur Konkurrenz
  • „Auf der richtigen Seite der Geschichte“
  • NATO-Gipfel in Chicago – Gegengipfel inklusive
  • „Kleiner Friedensratschlag“ zu Syrien und Iran
Außerdem:
  • Zusammenbruch des US-Imperiums vor 2020
  • Inside Wall Street – Der Fluch der Job-Daten
  • Gemeinsame Militärmanöver Israel-USA
  • Interview mit Syriens Präsident Assad
  • Friedensnetz Baden-Württemberg

USA: Imperium im Niedergang (Editorial)

Liebe LeserInnen und Leser,

die USA und deren weltpolitische Rolle sind in dieser Ausgabe unser Schwerpunktthema.

Wir erinnern daran, dass bereits vor längeren Jahren der weltweit bekannte Friedensforscher Johan Galtung den Zusammenbruch des US-Imperiums bis 2020 vorausgesagt hat. (1980 hatte er die Vorhersage gewagt, dass vor 1990 die Mauer zusammenbrechen würde und danach das sowjetische Imperium). Wir machen in dieser Ausgabe den Versuch, seine Prognose zu den USA anhand deren weltpolitischen und wirtschaftlichen Entwicklung zu prüfen.

Aktuelle Anlässe hierfür gibt es einige. Vor allem wird der jetzt anlaufende US-Präsidentschaftswahlkampf wohl auch hierzulande in den Medien thematisiert werden – mit den politischen Themen, die im Wahlkampf eine Rolle spielen.

Zunächst analysiert Werner Ruf den schwachen Einfluss der US-Politik auf den Arabischen Frühling, wo dieser Machtverlust besonders deutlich hervortritt.

Schwerpunkt der Analyse ist natürlich der wirtschaftliche Niedergang, vor allem auch im Kontext der europäischen Wirtschafts-, Finanz- und Eurokrise. Wir haben dazu Rainer Rupp befragt, der seit Jahren intensiv über diese Themenkreise in allen Facetten publiziert.

Dem wirtschaftlichen Niedergang steht leider immer noch eine weltweit dominierende militärische Stärke gegenüber, wie das auch in der aktuellen SIPRI-“Hitliste“ der weltweit größten Militärausgaben wieder mal ersichtlich ist (siehe Grafik Seite 9). Vor diesem Hintergrund muss man auch den diesjährigen NATO-Gipfel in Chicago sehen. Unser Autor Tobias Pflüger war Teilnehmer des gleichzeitig stattgefundenen Gegengipfel mit zahlreichen Veranstaltungen und Gegendemonstrationen. Seine Eindrücke von der dort präsenten US-Friedensbewegung sind ermutigend, vor allem auch durch deren Schulterschluss mit der nach wie vor aktiven Occupy-Bewegung. Sein wichtiges Fazit lautet: Da Austeritäts- und Kriegspolitik im Zusammenhang zu sehen sind, gehören auch antimilitaristische und antikapitalistische Oppositionspolitik zusammen.

Der Artikelbeitrag von Ludwig Watzal zur „Israel-Lobby“ in den USA ist besonders aufschlussreich, weil er mit gängigen Vorstellungen aufräumt. In rechten Kreisen wird schließlich aus der „Israel-Lobby“ in den USA schnell eine verschwörungstheoretische Sicht über den „Einfluss der Juden in Amerika“. In den USA handelt es sich bei pro-israelischen Organisationen wie AIPAC jedoch nur um den dort ganz alltäglichen Wahnsinn des organisierten Lobbyismus.

Natürlich beschäftigen wir uns ins dieser Ausgabe auch wieder mit der drohenden Kriegsgefahr durch die Konflikte mit Syrien und den Iran. Die russische Außenpolitik im Syrien-Konflikt erscheint widersprüchlich, vor allem wegen dem massiven Druck, der vom Westen ausgeübt wird. Damit soll Russland wie im Frühjahr letzten Jahres mit dem Akzeptieren der Libyen- Resolution im UN-Sicherheitsrat einknicken, um den Kriegstreibern freie Hand gegen Syrien zu gewähren. Wir haben deshalb einen Text des russischen Außenministers Lawrow auszugsweise abgedruckt, der im Bezug auf die Grundsätze der russischen Außenpolitik recht aufschlussreich als Hintergrundinfo für den weiteren Fortgang des Syrien-Konfliktes ist.

Die Eskalation der Entwicklung um Syrien und den Iran war auch Gegenstand eines kurzfristig angesetzten „Kleinen Friedensratschlages“ in Kassel am 8.7.2012. Peter Strutynski fasst in seinem Beitrag die wesentlichen Punkte und die daraus ableitbaren Perspektiven für die Friedensbewegung zusammen. Fest steht: Was bislang geschah, mit Unterschriftensammlungen, Saal-Veranstaltungen, Mahnwachen und Infostände entspricht noch längst nicht der realen Kriegsgefahr. Wir müssen deshalb darauf hinarbeiten, als Friedensbewegung bei einer weiteren Eskalation auch „außerplanmäßig“ präsent sein zu können.

Unabhängig davon stehen demnächst planmäßige und planbare Termine an: Der Hiroshima-Tag am 6.8. und der Antikriegstag am 1.9. - Gelegenheiten, um auf aktuelle Bezüge hinzuweisen, wie z.B. am 1.9. in Kassel mit einer Demo zum Gelände des Panzerproduzenten Kraus-Maffei.

Karl-Heinz Peil

Erscheinungsweise und Bezugsbedingungen

Das Friedens-Journal erscheint sechs mal jährlich und ist zum Solipreis von 15,00 EUR über die Redaktionsanschrift (siehe unten) zu beziehen.
Internet: www.frieden-und-zukunft.de [externer Link].

Das FriedensJournal wird herausgegeben vom Bundesausschuss Friedensratschlag.
Redaktion:
Hugo Braun, Christine Buchholz, Bernd Guß, Lühr Henken, Hans-Peter Richter, Bärbel Schindler-Saefkow, Peter Strutynski, Horst Trapp. V.i.S.d.P.: Karl-Heinz Peil

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