Was kosten Aufrüstung und Krieg?
Heft 4/2010 des FriedensJournals erschienen
Im August erschien das vierte Heft des Jahrgangs 2010 des FriedensJournals, der Zweimonatszeitung des "Friedensratschlags" (Im Internet: www.frieden-und-zukunft.de [externer Link]. Was es darin zu lesen gibt und wie diese Zeitschrift zu abonnieren ist, entnehmen Sie bitte nachfolgenden Informationen.
Aus dem Inhalt
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Sparen – aber richtig (Peter Strutynski und Lühr Henken)
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Mit Gewalt gegen Hunger (Klaus Pedersen)
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Afghanistan: Truppenübungsplatz (Ivon Rick Rozoff)
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Irak-Besatzung in der Sackgasse (Joachim Guilliard)
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Außer Kontrolle – Rüstungsexporte (Paul Schäfer, MdB)
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IG Metall und Rüstungsproduktion (Interview mit Kai Burmeister)
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Mavi Marmara – Israelischer Piratenakt (Matthias Jochheim)
-
u.v.m. (Buchbesprechungen, Aktuelles)
Editorial:
Liebe Leserinnen und Leser,
die Redaktion des Friedensjournals
hatte bereits vor dem israelischen Piratenakt
bei Matthias Jochheim wegen
eines Berichtes über die mutige Reise
nach Gaza angefragt. Diesen Bericht
haben wir dann auch erhalten, allerdings
unter anderem Vorzeichen als
geplant. Die Lektüre seiner persönlichen
Eindrücke empfehlen wir vor allem
denjenigen, die keine Möglichkeit
hatten, in einer der mittlerweile zahlreichen
Veranstaltungen von ihm oder
anderen deutschen Teilnehmern der
Gazafahrt Informationen aus erster
Hand zu bekommen.
Immerhin hat die Gaza-Aktion
einen Teilerfolg errungen, indem weltweit
der Protest gegen die menschenverachtende
israelische Blockadepolitik
erheblich zugenommen hat. Dass
im Bundestag eine einstimmige Resolution
hierzu zustande kam, ist sicherlich
auch ein Novum (siehe dazu auch
den Auszug aus der Rede von MdB
Wolfgang Gehrcke).
Unser Schwerpunktthema beschäftigt
sich mit den realen Kosten von
Aufrüstung und Krieg. Dazu haben wir
einige Einsparvorschläge für den Bundeshaushalt
vorangestellt. Trotz aller
verbalen Bekundungen von Minister
Guttenberg, auch in seinem Ressort
Einsparungen vorzunehmen, darf aber
nicht übersehen werden, dass lediglich
dort gespart wird, wo aufgrund der
neuen Ausrichtung der Bundeswehr
zur weltweiten Interventionsarmee
manche Rüstungsprojekte „zur Landesverteidigung“
überflüssig geworden sind. Was uns z.B. der Afghanistan-
Krieg wirklich kostet, hat interessanterweise
das Deutsche Institut für Wirtschaft
(DIW) in einer kürzlich erschienenen
Studie beleuchtet, nämlich das
dreifache dessen, was offiziell hierfür
ausgewiesen wird (Siehe Pressemitteilung
auf Seite 9). Von Außenminister
Westerwelle wurde aber erst kürzlich
im Bundestag eindeutig erklärt: „An
unserem Engagement in Afghanistan
wird nicht gespart“.
Aufrüstung und Krieg verursachen
in den Ländern des Südens noch erheblich
mehr gesellschaftliche Kosten
als bei uns. Der Beitrag „Gewalt gegen
Hunger“ verdeutlicht auch, was den
Ländern des Südens an zivilgesellschaftlichen
Ressourcen entzogen
wird.
Bezüglich Afghanistan beleuchten
wir diesmal nicht die geostrategische
Kriegsziele der NATO, sondern die
Nutzung dieses Landes als Truppenübungsplatz
für künftige Angriffskriege.
In diesem Kontext muss auch die massive
Einbeziehung von Truppenkontingenten
vieler anderer Länder gesehen
werden. Deren Anzahl erscheint zwar
auf dem ersten Blick eher symbolisch,
dient aber einer aggressiv forcierten
Integration der NATO-Mitgliedsstaaten
und möglicher Beitrittskandidaten (Seite
10 und 11).
Darin unterscheidet sich die Situation
in Afghanistan grundlegend von der
im Irak, wo die USA mittlerweile als
einzige Besatzungsmacht operieren.
Dieses hat mit dazu beigetragen, dass
die Irak-Besatzung in den Medien
kaum noch präsent ist. Wie unser Autor
Joachim Guilliard nachweist, hat
sich aber an der Situation wenig geändert.
Eines der größten Probleme der
USA derzeit ist, dass man aus dem
Irak nicht so viele Truppen abziehen
kann, wie zusätzlich in Afghanistan angefordert
werden.
Wir haben im Zusammenhang der
deutschen Rüstungsausgaben und
Rüstungsproduktion ein kompliziertes
Thema in Zeiten von Arbeitslosigkeit
und drohenden Arbeitsplatzverlusten
aufgegriffen: Wie hält es die IG Metall
mit den Arbeitsplätzen in der Rüstungsindustrie?
Die Antworten des hierfür zuständigen Gewerkschaftssekretärs
Kai Burmeister zeigen den differenzierten
Umfang mit diesem Problem.
Die Krise der Eurozone und speziell
der drohende Staatsbankrott Griechenlands
waren für uns der Anlass,
den Gastbeitrag von MdB Paul Schäfer
anzufragen. Die exorbitanten deutschen
Rüstungsexporte nach Griechenland
– die von den der griechischen
Regierung verordneten Sparmaßnahmen
nicht betroffen sind (!) -
haben sicherlich einen erheblichen Anteil
an den Problemen. Deshalb: Sparen
– aber richtig! - Beim Militär beginnen.
Karl-Heinz Peil
Erscheinungsweise und Bezugsbedingungen
Das Friedens-Journal erscheint sechs mal jährlich und ist zum Solipreis von 15,00 EUR über die Redaktionsanschrift (siehe unten) zu beziehen.
Internet: www.friedensjournal.de
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Redaktion:
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