Die Welt nach Bush: Friedlicher? Gerechter? Ökologischer?
Zweitägiger Kongress an der Universität Kassel - Friedensbewegung trifft Friedensforschung
Pressemitteilung der AG Friedensforschung an der Uni Kassel
Kassel, 28. November 2008 - Am 6. und 7. Dezember findet an der Uni
Kassel der 15. Friedenspolitische Ratschlag statt. Erfahrungsgemäß
zwischen 300 und 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem In- und
Ausland werden über die "Welt nach Bush" - so das Motto des Kongresses -
diskutieren.
Die jährlich stattfindenden "Ratschläge", die von der Arbeitsgruppe
Friedensforschung der Uni Kassel, unterstützt von der im
"Bundesausschuss Friedensratschlag" zusammengeschlossenen
Friedensbewegung, veranstaltet werden, sind geistige Umschlagplätze von
Ideen, Informationen, Analysen und politischen Forderungen, die in der
Friedensforschung, Friedensbewegung und in der Politik diskutiert
werden. Der diesjährige "Friedensratschlag" wird die Probleme dieser
Welt, sofern sie mit Gewaltkonflikten zu tun haben, in vier
Plenarveranstaltungen und 27 Workshops bearbeiten.
Mit der Wahl Barack Obamas zum US-Präsidenten verbinden sich Hoffnungen
auf einen Politikwechsel (change), auch wenn nüchterne Analyse hier eher
zur Vorsicht neigt. Die Kriege im Irak und Afghanistan werden weiter
geführt. In anderen Regionen (z.B. Kaukasus, Sudan, Iran) verschärfen
sich die Konflikte oder es entstehen neue. Die Konfrontation zwischen
der NATO und Russland bleibt ebenfalls erhalten. In Afrika bemühen sich
die USA, an China verlorenes Terrain wieder zu gewinnen. Die NATO selbst
ist nicht gewillt, sich endlich zur Ruhe zu setzen, sondern betreibt
ihre eigene Globalisierung. Die globale Finanzkrise zeigt zudem, dass
sich die Welt von ihren Millenniumszielen, die Armut auf dem Globus bis
2015 zu halbieren, immer weiter entfernt. - Ähnlich ist es mit den
Klimazielen.
Viele Gründe also, das vielfältige Programm des "Ratschlags" anzunehmen
und mit Friedensbewegten, Wissenschaftler/ innen und Politiker/innen
über die friedenspolitischen Perspektiven der "Welt nach Bush" zu
diskutieren. Zu den Referenten gehören diesmal z.B.:
-
Prof. Dr. Ekkehart Krippendorff, emerit. Hochschullehrer für
Internationale Beziehungen an der FU Berlin und ausgewiesener Kenner der
politischen Verhältnisse in der USA; er spricht über "Die USA nach Bush";
- Prof. Dr. Rudolf Hickel, Bremen, einer der gefragtesten Ökonomen der
kritischen Arbeitsgruppe "Alternative Wirtschaftspolitik"; sein Thema:
"Turbokapitalismus: Vom Terror der Finanzmärkte";
- Prof. Dr. Norman Paech, emerit. Hochschullehrer mit dem Schwerpunkt
"Völkerrecht"; er wird die Außenpolitik der Großen Koalition kritisch
bilanzieren;
- Hans von Sponeck, ehem. Koordinator für humanitäre Fragen im Rang
eines Beigeordneten UN-Generalsekretärs, spricht zum Thema: "Menschliche
oder militärische Sicherheit: Millenniums-Entwicklungsziele oder NATO?"
- Prof. Dr. Frank Deppe, emerit. Hochschullehrer der Uni Marburg und
einer der profiliertesten marxistischen Sozialwissenschaftler
Deutschlands; sein Thema: "Die Welt nach Bush"
- Prof. Dr. Elaheh Rostami Povey, London, Sozialwissenschaftlerin
iranischer Herkunft und Expertin in der Analyse der Lage von Frauen im
Krieg und in Nachkriegs-Situationen; sie wird einen Arbeitskreis
("Frauen im Krieg") und eine Podiumsdiskussion über die Perspektiven des
Afghanistankrieges bestreiten.
25 weitere Wissenschaftler/innen und Politiker/innen werden in Workshops
und Diskussionsrunden zu den thematischen Schwerpunkten des Kongresses
Referate halten: Neben dem Hauptthema "Die Welt nach Bush" wird es vor
allem um die Zukunft der NATO gehen (oder darum, ob ihr überhaupt eine
Zukunft beschieden ist), um die Lage auf den bestehenden
Kriegsschauplätzen (Afghanistan, Irak, Afrika, Naher Osten), um die
Militarisierung der Europäischen Union und der internationalen
Beziehungen insgesamt und um die deutsche Sicherheitspolitik, die sich
immer stärker ins Fahrwasser des US-geführten sog. Antiterror-Kriegs
hinein manövriert.
Der Kongress beginnt am Samstag, 6. Dezember, um 12 Uhr (Einlass ab
10.30 Uhr) und endet am Sonntag (7. Dez.) um 14 Uhr. Kongressort:
Universität Kassel, Wilhelmshöher Allee 73.
Mit einem seltenen kulturellen Leckerbissen wartet diesmal der
"Friedensratschlag" auf: Am Vorabend des Kongresses, am 5. Dezember,
wird die große Liedermacherin, Chansonette und Brecht/Weill-Interpretin
Barbara Thalheim ein Konzert geben: "immer noch immer". Sie wird dabei
begleitet von ihrem kongenialen Musikerkollegen Jean Pacalet
(acc./voc.). Das Konzert findet nicht in der Uni, sondern im Bürgersaal
des Kasseler Rathauses, Obere Königstr. 8, statt und beginnt um 20 Uhr.
Das vollständige Programm des 15. Friedensratschlags entnehmen Sie bitte
der "großartig ausgearbeiteten Internetseite" (Peter Sloterdijk) der AG
Friedensforschung:
www.
Für die AG Friedensforschung:
Dr. Peter Strutynski
Zurück zur Seite "Friedensratschlag 2008"
Alles über den "Friedensratschlag"
Zur Seite "Friedensbewegung"
Zur Seite "Friedenswissenschaft"
Zur Seite "AG Friedensforschung"
Zur Presse-Seite
Zurück zur Homepage