Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Bundesweiter Friedensratschlag 1998 in Kassel

Dokumentation zum Friedensratschlag 1998 erschienen

Die Dokumentation des letztjährigen Friedensratschlags ist in der Schriftenreihe "Kasseler Schriften zur Friedenspolitik" im Sommer 1999 beim Verlag Jenior in Kassel erschienen.
Ralph-M. Luedtke/Peter Strutynski (Hrsg.)
Pazifismus, Politik und Widerstand
Analysen und Strategien der Friedensbewegung.
Kassel 1999, 330 Seiten.
Das Buch kann zum Preis von 29 DM bestellt werden beim Jenior-Verlag, Lassallestr. 15, 34119 Kassel oder über jede Buchhandlung. Teilnehmer/innen des Ratschlags erhalten das Buch zum Sonderpreis von 20 DM.

Nach dem Regierungswechsel:
Neue Chancen für die Friedensbewegung?

Der 5. Friedenspolitische Ratschlag findet gerade zur richtigen Zeit statt. Eine neue Regierung hat ihre ersten Gehversuche hinter sich, Konturen einer modifizierten, aber noch nicht wirklich neuen Politik zeichnen sich ab. Rot-Grün in Bonn/Berlin braucht, so viel steht fest, mehr Druck von unten, um eine sichtbare Alternative zur 16-jährigen Ära Kohl zu werden.
Schröder und Fischer werden nicht müde, die "Kontinuität" ihrer Regierung in der Außen- und Sicherheitspolitik zu betonen. Es wäre verhängnisvoll, wenn gerade auf diesem Feld wieder jener "Konsens aller Demokraten" hergestellt würde, der schon in den 60er und 70er Jahren die Bundesrepublik zu einem der bestgerüsteten Staaten der Welt gemacht hat. Heißt "Kontinuität" denn auch Zustimmung zu weltweiten Militäreinsätzen (unter der Flagge der humanitären Hilfeleistung), Akzeptanz des Eurofighter 2000 (den SPD und Grüne noch vor einem Jahr fast geschlossen abgelehnt haben), Fortsetzung der liberalen Rüstungsexportpolitik oder der NATO-Osterweiterung (unter Ausschluss Russlands)?
Eines wissen wir: Ohne den Druck von unten, den Druck der Friedensbewegung auf die neue Bundesregierung zu erhöhen, wird es keine friedens- und abrüstungspolitischen Erfolge in diesem Land geben. Diesen außerparlamentarischen Druck gilt es zu verstärken und zu organisieren. Dazu braucht die Friedensbewegung Analyse, Kritik, Argumente und die offene Diskussion um Standpunkte und Strategien. Der 5. Friedenspolitische Ratschlag, der "institutionalisierte Dialog zwischen Friedenswissenschaft, Friedensbewegung und Politik", bietet hierfür die geeignete Plattform.

Das Programm zum Ratschlag 98 kann hier eingesehen werden.