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IPPNW-Kongress "Kultur des Friedens" eröffnet

Stefan Heym erhält die Friedensmedaille der IPPNW - Viel Prominenz in Berlin

Im Folgenden geben wir als eine erste Information über den großen Berliner Kongress der IPPNW die Pressemitteilungen wieder, welche die Veranstalterin herausgegeben hat.

Presseinformation vom 8. Dezember 2000
Friedensbewegung stellt sich neuen Anforderungen
Internationaler IPPNW Kongress in Berlin eröffnet


Berlin, den 8. Dezember 2000: Die neue Friedensbewegung ist keine laute Protest-Bewegung mehr, sondern eine Pro-Bewegung für die inneren Voraussetzungen für äußeren Frieden, "so Professor Horst-Eberhard Richter zum Auftakt des Kongresses "Kultur des Friedens". Die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges als Veranstalter erwarten mehr als 1000 Teilnehmer an der Berliner Technischen Universität. Zum Auftakt wurde Stefan Heym mit der Friedensmedaille der IPPNW ausgezeichnet.

In der Laudatio würdigt Horst-Eberhard Richter den lebenslangen Einsatz von Heim für ein "sozial-gerechteres freiheitliches Zusammenleben, geradlinig und unbeirrbar durch Bedrohungen, Bespitzelungen, Verbote seiner Bücher und andere Formen von Diskriminierungen". Heym stehe für den festen Glauben, dass die Menschen und die Gesellschaften veränderbar sind.

Zu zahlreichen internationalen Gästen des Kongresses zählen der israelische Psychologe Dan Bar-On, Yasmin Sooka von der südafrikanischen Wahrheitskommission und der russische Menschenrechtler Sergeij Kovaljov. Im Grußwort weist der verhinderte sowjetische Ex-Präsidenten Michael Gorbatschov darauf hin, das die Politik die "Chancen nicht genutzt hat, die internationalen Beziehungen auf einer neuen, gerechten und humanen Basis umzustrukturieren." Alles hänge davon ab, ob es der breiten Öffentlichkeit gelänge, "das höchste Recht des Menschen zu festigen und umzusetzen – das Recht auf Leben."

Die internationale IPPNW-Präsidentin Mary-Wynne Ashford aus Kanada kritisierte das amerikanische Raketenabwehrprogramm als gefährlichen Ausdruck einer falschen Politik, die Sicherheit als nationale Angelegenheit definiert. Sie forderte die Bundesregierung auf, sich innerhalb der NATO deutlicher gegen dieses Militärprogramm einzusetzen. Ashford: "Nur durch das Engagement der Zivilgesellschaft können wir eine wahre Kultur des Friedens erreichen."

IPPNW-Ehrenvorstandsmitglied Professor Ulrich Gottstein wies auf den Skandal hin, dass wir als Gesellschaft jährlich noch immer 47 Milliarden Mark für das Militär ausgeben, während für soziale Programme und zivile Projekte zur Kriegsprävention nur ein Bruchteil dieser Summe vorhanden ist.

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