"Zukunft braucht Frieden – auch in Syrien" / "Friedensinitiativen statt Kriegspolitik"
Ostermarschaufrufe Teil 3: Frankfurt a.M., Stuttgart und Mainz-Wiesbaden
2013 finden in der Bundesrepublik wieder die traditionellen Ostermärsche statt. Sie können auf über 50 Jahre zurückblicken. In den Aufrufen werden vor allem der Afghanistan-Krieg, die Kriege und Bürgerkriege in Nordafrika und im Nahen Osten sowie die Transformation der Bundeswehr, Kampfdrohnen, Atomwaffen und die innere Militarisierung thematisiert.
Aus der Fülle der jeweils lokalen oder regionalen Aufrufe dokumentieren wir im Folgenden Aufrufe aus:
Friedensinitiativen statt Kriegspolitik
Aufruf zum Frankfurter Ostermarsch 2013
Deutsche Soldaten kämpfen in Afghanistan, sie sind auf dem Balkan und in
Afrika, deutsche Patriot-Systeme stehen an der Grenze zu Syrien.
Deutsche Waffen töten in zahlreichen Konflikten auf allen Kontinenten
Menschen. Deutschland liefert als drittgrößter Waffenexporteur weltweit
auch Waffen in Regionen, wo Menschenrechte unterdrückt werden, wie z.B.
in Saudi-Arabien.
Deutsche Außenpolitik trägt zur weltweiten Militarisierung von
Konflikten bei. Auch dort, wo keine direkte militärische Beteiligung an
kriegerischen Interventionen von NATO-Staaten stattfindet, ist
Deutschland direkt oder indirekt mit dabei, wie z.B.
in Mali.
Deutsche Standorte dienen als militärische Kommandozentralen für die
weltweite Kriegsführung.
Wir demonstrieren zu Ostern gegen die Politik der Bundesregierung, die
auf Aufrüstung und militärische Interventionen für wirtschaftliche und
globalstrategische Interessen setzt.
Rüstung und Militär lösen keine der weltweiten Konflikte, sie verhindern
auch innerhalb Deutschlands die Lösung der drängenden Fragen unserer Zeit.
Wir fordern:
-
Sofortiger Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan, Abzug der Patriot-
Raketen aus der Türkei und Beendigung aller weiteren Auslandseinsätze
- Stopp aller Waffenexporte, stattdessen Rüstungskonversion
- Keine militaristische Werbung der Bundeswehr an Schulen, Hochschulen
und in Arbeitsagenturen
- Deutsche Initiativen zur Ächtung und Abschaffung von Atomwaffen,
Uranmunition, Landminen und Kampfdrohnen
- Wirkliche Friedensinitiativen im Nahen Osten und anderen Krisenregionen
Wir nehmen die Politik in die eigenen Hände. Und verlangen von der
Bundesregierung den Einsatz für Frieden und Abrüstung. Wir brauchen
Abgeordnete im Bundestag, die sich für diese Ziele einsetzen.
http://www.frieden-und-zukunft.de
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Zukunft braucht Frieden – auch in Syrien. Schluß mit der Kriegspolitik!
Aufruf zum Ostermarsch in Stuttgart:
Das Jahr 2013 begann mit einem neuen,
gefährlichen Einsatz der Bundeswehr: Der
Aufmarsch der Patriot Raketeneinheiten der
Nato und der Bundeswehr an der türkischsyrischen
Grenze ist ein Schritt in den Krieg.
Damit hat sich Deutschland zur Kriegspartei
im syrischen Bürgerkrieg und im von der
Türkei offen provozierten militärischen
Konflikt mit Syrien gemacht.
Der Öffentlichkeit wird dieser neue Akt der
Kriegsbeteiligung mit der offenen Lüge
verkauft, der Natostaat Türkei müsse gegen
eine drohende syrische Aggression verteidigt
werden. Jeder weiß, dass Syrien weder
Interesse noch die militärischen
Möglichkeiten hat, die Türkei zu bedrohen.
Es verhält sich gerade umgekehrt: Das
türkische Parlament hat die Regierung zum
Krieg gegen Syrien ermächtigt. So dient ein
weiteres Mal der Aufmarsch der NATO und
der Bundeswehr nicht der Verteidigung,
sondern der militärischen Aggression diesmal
gegen Syrien. Die Flugabwehrraketen
machen nur Sinn, um ein Aufmarschgebiet in
der Grenzregion für den Krieg gegen Syrien
zu schaffen.
Nach dem Willen der Bundesregierung und
den Beschlüssen der überwiegenden
Mehrheit des deutschen Bundestages wird
die Bundeswehr bei diesem jetzt
vorbereiteten Krieg an vorderster Front
dabei sein.
Auch in Mali beteiligt sich die Bundeswehr
am von Frankreich geführten neuen
Kolonialkrieg.
Wieder wird Außenpolitik mit militärischen
Mitteln gemacht, gießt die Bundesregierung
zusätzlich Öl ins Feuer. Wieder soll sich die
Logik des Krieges durchsetzen.
Alle, die sehen können, wissen in welche
Katastrophen diese Art von militärisch
gestalteter Politik führt:
In Afghanistan ist aus dem sogenannten
„Stabilisierungseinsatz“ längst und
vorhersehbar ein Krieg ohne Ende geworden.
Statt ihn durch den vollständigen Abzug der
Bundeswehr und der Nato endlich zu
beenden, werden immer neue Versuche
gemacht, ihn zu verlängern. Afghanistan
beweist, dass die Logik des Krieges und der
Militärinterventionen unabwendbar zu
immer mehr Krieg, Toten, Verletzten, Armut
und Elend führt.
In Syrien ist aus regierungskritischen
Protesten inzwischen ein blutiger
Bürgerkrieg geworden. Statt friedlicher
Vermittlung arbeitet die westliche
Staatengemeinschaft offenkundig auf einen
militärischen Sturz der Regierung hin.
Rebellen werden von den religiösfundamentalistischen
Golfmonarchien mit Waffen und dschihadistischen Kämpfern
versorgt und von den Staaten des Westens
politisch und mit militärischer Infrastruktur
unterstützt. Die türkische Armee steht an der
syrischen Grenze zum militärischen
Eingreifen bereit - unterstützt von der Nato
und der Bundeswehr.
Die Kriegsdrohungen gegen Iran und die
unverhüllten Versuche, auch in Syrien einen
Sturz der Regierung mit Gewalt
herbeizuführen, können einen gefährlichen
Flächenbrand im Nahen Osten auslösen – mit
verheerenden Folgen für die Menschen in
der Region, mit unkontrollierbaren
Kettenreaktionen für die krisengeschüttelte
Weltpolitik und für das Völkerrecht.
Statt dem Willen und den Interessen der
Bevölkerung zu folgen, statt mit
Friedensinitiativen Deeskalation zu
befördern setzt die deutsche Regierung auf
immer neue Militärinterventionen.
Die Bundeswehr wird nicht nur in eine
globale Interventionsarmee „transformiert“,
sie soll auch im Inneren eingesetzt werden.
Neue Waffen (z.B. Kampfdrohnen) sollen die
Kriegführung auch der Bundeswehr
effektiver machen. Rüstungsexporte tragen
zur weiteren Aufrüstung regionaler
Krisenregionen und der ganzen Welt bei. Die
Allianz aus Konzernen, etablierter Politik,
Militär und Mainstream-Medien bedrohen
Frieden und Demokratie. Mit
milliardenschwerer Aufrüstung,
Militäreinsätzen, Nationalismus und
neokolonialistischer Anmaßung werden die
Konflikte noch weiter verschärft.
Auch nach der Aussetzung der Wehrpflicht
ist eine zunehmende Militarisierung der
deutschen Gesellschaft erkennbar. Die
Bundeswehr nutzt die schwierige soziale
Situation und die mangelnden
Zukunftsperspektiven vieler Jugendlicher, um
sie für den Dienst an der Waffe und dem
damit verbunden Einsatz in den
Krisengebieten der Welt zu gewinnen. Sie
wirbt auf Messen und Volksfesten, in
Jobzentren und vor allem an Schulen und in
der Lehrerbildung um Nachwuchs und um
Akzeptanz für militärische Lösungen.
Friedenspolitik sieht anders aus.
Waffenstillstand – restloser Abzug aller
Truppen – politische Verhandlungen –
wirtschaftliche und soziale Entwicklung,
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit: Das sind
die entscheidenden Hebel zur wirklichen
Lösung von Gewaltkonflikten – überall auf
der Welt. Krieg ist keine Lösung – auch nicht
in Zeiten ökonomischer Krisen!
Uns verbinden die Visionen von einer Welt
ohne Atomwaffen, von einem
entmilitarisierten Europa der Aufklärung und
der Völkerverständigung, von einer
Bundesrepublik, von deren Boden nicht
weiter Krieg ausgeht.
Deshalb gehen wir an Ostern wieder auf die
Straße, für
- den sofortigen Rückzug der Bundeswehr
aus Afghanistan und der Türkei, aus allen
Krisen und Kriegsgebieten.
- Ein vollständiges Waffenembargo für alle
Krisengebiete, vollständiger Verzicht auf
Rüstungsexporte, Umstellung der
Rüstungsproduktion auf zivile Produkte.
- Respektierung und strikte Einhaltung des
Völkerrechts, allem voran des
Gewaltverbots und des Gebots der
staatlichen Nichteinmischung
- Abrüstung und Verkleinerung der
Bundeswehr.
- militärfreie Schulen, Kündigung des
Kooperationsabkommens Schule –
Bundeswehr, Verbot von
Rüstungsforschung an den Hochschulen
- Auflösung der NATO
- Eine atomwaffenfreie Welt - alle
Massenvernichtungswaffen müssen
geächtet und deren Verbreitung gestoppt
werden.
- Internationale Solidarität und
gleichberechtigte Zusammenarbeit, statt
Kampf um Rohstoffe, Transportwege,
Märkte und Einflusszonen.
Krieg verbrennt unsere Welt! Deshalb rufen
wir auf zum Ostermarsch für den Frieden.
http://www.friedensnetz.de>
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FÜR EINE WELT OHNE KRIEG, MILITÄR UND GEWALT!
Ostermarsch Mainz–Wiesbaden
Seit Jahren beteiligt sich Deutschland mit zunehmender Intensität an
Kriegen in aller Welt, nirgends hat dies zur Befriedung der jeweiligen
Konflikte geführt. Weder in Afghanistan, noch am Horn von Afrika oder
im Kosovo wurden vor Ort demokratische Strukturen geschaffen oder den
Menschen auch nur ein Leben ohne permanente Bedrohung gesichert. Im
Gegenteil: je mehr Truppen entsandt werden, umso schlimmer wird es für
die jeweils betroffene Bevölkerung und für zivile Hilfsorganisationen,
die sich schließlich zurückziehen müssen.
Die Bundeswehr wird in erster Linie zur Durchsetzung und Sicherung
wirtschaftlicher und machtpolitischer Interessen eingesetzt.
Deutschland ist Europameister bei den Rüstungsexporten. Die deutschen
Exporte von Kriegswaffen und Rüstungsgütern haben sich in den letzten
Jahren verdoppelt. Jede Minute stirbt ein Mensch an den Folgen einer
Gewehrkugel, einer Handgranate oder einer Landmine. Zu den Empfängern
deutscher Waffen, Rüstungsgüter und Lizenzen zählen wie
selbstverständlich Diktaturen und autoritäre Regime, die die
Menschenrechte mit Füßen treten. Waffenproduktion in Deutschland wird
zu wenig kritisiert.
Schluss mit Rüstungsproduktion und Waffenhandel!
Gerade auch nach der Aussetzung der sogenannten "Wehrpflicht"
(abgeschafft ist sie keineswegs) betreibt die Bundeswehr vehement eine
Militarisierung der Öffentlichkeit, im Fernsehen und in Printmedien,
bei zivilen Veranstaltungen, selbst Hobby und Ausbildungsmessen und
unmittelbar in den Schulen, um ihr schlechtes Image aufzupolieren, die
Bevölkerung auf ihre Kriege einzustimmen – und nicht zuletzt um den
fehlenden Nachwuchs zu rekrutieren. Der Soldat wird zum Töten
ausgebildet. Das ist kein Beruf wie jeder andere.
Eine dem Frieden verpflichtete Gesellschaft braucht keine Armee!
Krieg wird immer mehr als selbstverständliches Mittel der Außenpolitik
und der Interessendurchsetzung propagiert. Die sogenannten
humanitären Argumente für Krieg erweisen sich regelmäßig als
vorgeschoben, auch im Libyen-Krieg, in dem die angeblich zu schützende
Zivilbevölkerung von der NATO bombardiert und von Rebellen massakriert
wurde.
Krieg darf kein Mittel der Politik sein!
Krieg und Gewalt sind keine Lösung!
Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit.
Krieg ist organisierter Massenmord.
Krieg schafft die Voraussetzungen für neue Kriege und neue Gewalt.
Dieser gefährlichen Dynamik müssen wir uns entgegenstellen, indem wir
uns für Abrüstung, Entmilitarisierung, gewaltfreie Konfliktlösung und
die Beseitigung aller Kriegsursachen einsetzen. Dazu gehört, die
ungeheuren Rüstungsmilliarden in die Ernährung der hungernden
Weltbevölkerung zu investieren und den Armen hierzulande zu helfen.
Erziehung und Ausbildung zum Frieden müssen in Kitas und Schulen anfangen.
Wir treten ein für:
- Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan und allen anderen
Auslandseinsätzen, Austritt aus der NATO, eine Bundesrepublik ohne Armee
- Abzug der Besatzungsmächte aus Irak und Afghanistan
- Nicht-Beteiligung an einem Militäreinsatz zugunsten einer der
Kriegsparteien in Mali
- Abschaffung aller Kriegs und Zwangsdienste, nicht nur Aussetzung
des Kriegsdienstzwangs; Ende der Verfolgung von
Kriegsdienstverweigerern in aller Welt, Asyl für Kriegsdienstverweigerer
- drastische Kürzung der Rüstungsausgaben
- Beendigung aller Waffenexporte
- zivile Nutzung von Militäranlagen und Rüstungsfabriken
(Rüstungskonversion)
- Abschaffung von Atomwaffen z.B. den in Büchel (Eifel) stationierten
Atomwaffen und Atomkraftwerken
- Abkehr vom Öl zugunsten erneuerbarer Energien und einer Lebens. und
Produktionsweise, die mit deutlich weniger Energie auskommt;
Klimapolitik ist Friedenspolitik!
- Sicherung und Verteidigung sozialer und politischer
Errungenschaften und damit gegen Polizeigewalt, Sozialabbau,
Überwachungsstaat und Bundeswehreinsatz im Innern
- eine gerechte Weltwirtschaftsordnung
www.dfg-vk-mainz.de/
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